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Hafen Tempelhof

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Der Hafen Tempelhof liegt im Bezirk Tempelhof-Schöneberg von Berlin am am Kilometer TeK km 23,40 auf der Nordseite des Teltowkanals und wurde in den Jahren 1904 - 1908 gebaut.

Geschichte und Bedeutung

Die rasante Entwicklung Berlin veranlasste damals den Kreis Teltow, mit dem Bau des Teltowkanals auch Hafenbecken für Groß Lichterfelde, Steglitz, Tempelhof und Britz zu bauen. So entstand zwanzig Jahre vor dem Tempelhofer Ullsteinhaus auf der gegenüberliegenden Seite ein Hafenbecken von etwa 170 mal 70 Meter mit einer Tauchtiefe von 2,10 Meter. Um den damals üblichen Treidelbetrieb auf dem Schienenleinpfad, also das Schleppen der Finow- und Odermaßkähne mittels Treidellokomotiven, auch an diesen Stichhäfen durchgehend zu gewährleisten, wurde die Hafeneinfahrt mit einer eisernen Leinpfadbrücke überspannt. Die Ein- und Ausfahrten der Kähne konnten in beliebiger Richtung erfolgen. Darüber hinaus erhielt der Hafen Tempelhof einen Schiffswarteplatz im Kanalprofil außerhalb der Durchfahrtsstraße.

Die Kreis-Kanal-Kommission setzte durch, dass aus Mitteln des Kreises Teltow eine große Speicheranlage am Hafen errichtet wurde. Die Pläne skizzieren sowohl die Anbindung über eine Zufahrtsstraße zur ehemaligen Berliner Straße (heute: Tempelhofer Damm) sowie einen Gleisanschluss. Gelöscht und geladen wurde an allen drei Hafenseiten, vor allem aber an der 170 Meter langen nördlichen Kaimauer. Das 1908 mehrstöckig und feuersicher errichtete Speichergebäude ist 120 Meter lang, 25 Meter breit, davor stehen Kräne mit 6 Tonnen Tragfähigkeit, drei davon sind noch bis heute erhalten. Gleich daneben führten bis zum Beginn des Neubaus 2007 Gleise der Neukölln-Mittenwalder-Eisenbahn zum Anschluß Güterbahnhof Teltowkanal. Vom Tempelhofer Damm, der früheren Berliner Straße, gibt es ebenfalls bis Baubeginn 2007 eine Zufahrt über die Ordensmeisterstraße. Vorrangig wurden Getreide, Mehl, Zucker, Tabak, Öle und so genanntes Stückgut umgeschlagen. Es gab eine Zollstation und einen Schienenanschluss. Während des Zweiten Weltkrieges diente der Speicher als Lager für größere Mengen Lebensmittel. Während der Berlin-Blockade diente der Hafen als Verteilerstation für Güter der Luftbrücke. Nach dem Ende der Blockade wurde dort weiterhin Vorräte der Stadt Berlin (West) gelagert, um gegen eine erneute Abschnürung der Verkehrswege vorbereitet zu sein.

Lagerhaus und Verwaltung

Das Speichergebäude wurde 1908 fertig gestellt. Das Bauwerk ist einer der ersten Stahlbetonbauten Deutschlands. Damals gehörte zu den modernsten Lagerhäusern seiner Zeit. Vor dem Einmarsch der Sowjetarmee im Frühjahr 1945 setzten SS-Truppen den Speicher in Brand. Nach dem Wiederaufbau diente er dem West-Berliner Senat als Reservelager. Mit dem Fall der Berliner Mauer wurden die Senatsreserven aufgelöst. Bis in das Jahr 2006 wurden Lagerhaus, Freifläche und Hafen von der Lagerhaus Hafen Tempelhof GmbH verwaltet, die große Teile des Lagerhauses an Firmen weitervermietet und Bootsliegeplätze für Sportboote vermietet hat.

Eigentümer

Der Hafen gehört zum so genannten Teltow-Vermögen. Der Altkreis Teltow, damals einer der reichsten Deutschlands, war 1920 Groß-Berlin nicht beigetreten. Nachfolger Teltows wurden in der DDR die Kreise Königs Wusterhausen, Lübben, Luckenwalde, Zossen und Potsdam-Land. Mit der Kreisreform 1994 erhielten die neuen Landkreise Dahme-Spreewald und Teltow-Fläming je 40 Prozent, Potsdam-Mittelmark 20 Prozent des Teltow- Vermögens. Der Barbesitz ist ausgezahlt, Aktien aus dem Vermögen wurden 1999 verkauft. Immobilien wie das Hafengelände werden noch gemeinsam verwaltet.

Gewerbliches Zentrum

Mit einem im Jahr 2006 durch das Bezirksamt Tempelhof Schöneberg durchgeführten Gutachterverfahrens wurde versucht, für die Freianlagen und das Hafenbecken umsetzbare Gestaltungs- und Nutzungsvorschläge zu erlangen, die der Bedeutung des Standortes für die Stadt gerecht werden und eine Anziehungskraft auf die Bevölkerung im näheren und weiteren Wohnumfeld ausüben. Der erste Preis ging dabei an West 8 landscape architects bv, Rotterdam.

Seit dem Jahr 2007 entsteht auf dem rund 30.000 m² großen Grundstück am Südende des Tempelhofer Damms der neue Tempelhofer Hafen. Die Grundstücksgesellschaft Objekt Tempelhofer Hafen mbH & Co. KG, ein Joint Venture der HLG Münster/Berlin und der IKB Deutsche Industriebank AG, Düsseldorf investiert in die Entwicklung des bislang brachliegenden Areals mehr als 100 Mio. Euro. Das bisherige Lagerhaus wird im Zuge der Bauarbeiten nahezu vollständig entkernt, auch viele weitere Gewerbe wurden entfernt. http://www.kewego.de/video/iLyROoaft6Xk.html

Hafenbecken von etwa 170 mal 70 Meter mit einer Wassertiefe von 2,10 Meter. Um den damals gebräuchlichen Treidelbetrieb auf dem Schienenleinpfad, also das Schleppen der Finow- und Odermaßkähne mittels Treidellokomotiven, auch an diesen Stichhäfen durchgehend zu gewährleisten, wurde die Hafeneinfahrt mit einer eisernen Leinpfadbrücke überspannt. Die Ein- und Ausfahrten der Kähne konnten in beliebiger Richtung erfolgen. Zusätzlich erhielt Tempelhof einen Schiffswarteplatz im Kanalprofil außerhalb der Durchfahrtsstraße.

Die Kreis-Kanal-Kommission setzte ausserdem durch, dass aus Mitteln des Kreises Teltow eine große Speicheranlage am Hafen in Tempelhof errichtet wird. Die Pläne skizzieren sowohl die Anbindung über eine Zufahrtsstraße zur ehemaligen Berliner Straße als einen Gleisanschluss. Gelöscht und geladen wurde an allen drei Hafenseiten, vorangig aber an der 170 Meter langen Kaimauer im Norden. Seit 1908 steht dort das mehrstöckig und feuersicher errichtete Speichergebäude, 120 Meter lang, 25 Meter breit, davor Kräne mit 6 Tonnen Tragfähigkeit, drei davon sind noch heute erhalten. Bis zum Neubau des Hafens ab dem Jahr 200t befanden sich gleich daneben die Gleise der Neukölln-Mittenwalder-Eisenbahn mit Anschluss zum Güterbahnhof Teltowkanal. Zum Tempelhofer Damm, der früheren Berliner Straße, gab es eine Zufahrt über die Ordensmeisterstraße. Vorrangig wurden seit 1908 Getreide, Mehl, Zucker, Tabak, Öle und so genanntes Stückgut umgeschlagen. Es gab eine Zollstation und einen Schienenanschluss. Während des Zweiten Weltkrieges diente der Speicher als Lager für größere Mengen Lebensmittel. Während der Berlin-Blockade diente der Hafen als Verteilerstation für Güter der Luftbrücke. Nach dem Ende der Blockade wurde dort weiterhin Vorräte der Stadt Berlin (West) gelagert, um gegen eine erneute Abschnürung der Verkehrswege vorbereitet zu sein.

Lagerhaus und Verwaltung

Das Speichergebäude wurde 1908 fertig gestellt. Das Bauwerk ist einer der ersten Stahlbetonbauten Deutschlands. Damals gehörte zu den modernsten Lagerhäusern seiner Zeit. Vor dem Einmarsch der Sowjetarmee im Frühjahr 1945 setzten SS-Truppen den Speicher in Brand. Nach dem Wiederaufbau diente er dem West-Berliner Senat als Reservelager. Mit dem Fall der Berliner Mauer wurden die Senatsreserven aufgelöst. Bis in das Jahr 2006 wurden Lagerhaus, Freifläche und Hafen von der Lagerhaus Hafen Tempelhof GmbH verwaltet, die große Teile des Lagerhauses an Firmen weitervermietet und Bootsliegeplätze für Sportboote vermietet hat.

Eigentümer

Der Hafen gehört zum so genannten Teltow-Vermögen. Der Altkreis Teltow, damals einer der reichsten Deutschlands, war 1920 Groß-Berlin nicht beigetreten. Nachfolger Teltows wurden in der DDR die Kreise Königs Wusterhausen, Lübben, Luckenwalde, Zossen und Potsdam-Land. Mit der Kreisreform 1994 erhielten die neuen Landkreise Dahme-Spreewald und Teltow-Fläming je 40 Prozent, Potsdam-Mittelmark 20 Prozent des Teltow- Vermögens. Der Barbesitz ist ausgezahlt, Aktien aus dem Vermögen wurden 1999 verkauft. Immobilien wie das Hafengelände werden noch gemeinsam verwaltet.

Mit einem im Jahr 2006 durch das Bezirksamt Tempelhof Schöneberg durchgeführten Gutachterverfahrens wurde versucht, für die Freianlagen und das Hafenbecken umsetzbare Gestaltungs- und Nutzungsvorschläge zu erlangen, die der Bedeutung des Standortes für die Stadt gerecht werden und eine Anziehungskraft auf die Bevölkerung im näheren und weiteren Wohnumfeld ausüben. Der erste Preis ging dabei an West 8 landscape architects bv, Rotterdam.

Seit dem Jahr 2007 entsteht auf dem rund 30.000 m² großen Grundstück am Südende des Tempelhofer Damms der neue Tempelhofer Hafen. Die Grundstücksgesellschaft Objekt Tempelhofer Hafen mbH & Co. KG, ein Joint Venture der HLG Münster/Berlin und der IKB Deutsche Industriebank AG, Düsseldorf investiert in die Entwicklung des bislang brachliegenden Areals mehr als 100 Mio. Euro. Das bisherige Lagerhaus wird im Zuge der Bauarbeiten nahezu vollständig entkernt, auch viele weitere Gewerbe wurden entfernt.

http://www.kewego.de/video/iLyROoaft6Xk.html

Maximilian - Hafenimbiss

Seit etwa 1966 befand sich an der Abfahrt zum Hafengelände der Maximilian - Hafenimbiss, in dem Rostbratwürste auf Holzkohlengrill der Firma Maximilian verkauft wurden. Seit Beginn der 80er Jahre wurde die Holzbude durch einen Steinbau ersetzt. Aufgrund seiner zentralen und verkehrsgünstigen Lage am Hafen Tempelhof und der Besonderheit des Verkaufs von Rostbratwürsten auf Holzkohlengriff ist der Maximilian - Hafenimbiss weiter über die Bezirksgrenzen Tempelhofs bekannt. Allerdings wurde das Gebäude im Herbst 2007 - offenbar ohne Rücksicht auf Überlegungen des Denkmalschutzes - abgerissen. Der Betrieb wird seitdem provisorisch in einem für 40.000 Euro umgebauten mobilen Anhänger fortgeführt am Tempelhofer Damm. Dennoch ist die Existenz des Hafenimbiss gefährdet, da aufgrund baurechtlicher Beschränkungen ein Betrieb eines Holzkohlengrills - das Markenzeichen des Hafenimbisses - innerhalb des neuen Hafencenters nicht möglich ist. Gegenwärtig - Stand Februar 2008 - versuchen die Eigentümer mit Hilfe einer Unterschriftensammlung den Erhalt des Hafenimbiss zu erkämpfen.