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Rio Grande do Sul

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Karte Brasiliens, Rio Grande do Sul hervorgehoben

Der Bundesstaat Rio Grande do Sul (Kurzzeichen: RS) ist der südlichste "estado" in Brasilien. Er gliedert sich in 35 Regionen mit 497 Gemeinden ("municípios").

Geographie

Die Fläche beträgt 282.062 km², die Einwohnerzahl ist ca. 10.167.800 (2000). Rio Grande do Sul bedeckt damit nur etwas mehr als 3 % der Fläche Brasiliens, jedoch leben 6% der brasilianischen Bevölkerung hier. Die Einwohnerdichte liegt bei 36,10 EW/km² (2000).

Der Bundesstaat grenzt im Süden an Uruguay und im Westen an Argentinien. Im Osten wird Rio Grande do Sul begrenzt durch den Atlantik, im Norden durch den brasilianischen Bundesstaat Santa Catarina.

Die Hauptstadt ist Porto Alegre, andere Städte sind Caxias do Sul, Canoas, Santa Maria, Nova Petrópolis, Pelotas, Passo Fundo, Rio Grande und Uruguaiana .

Wegen des "kolonialen Ambiente" und ihrer schönen Lage touristisch besonders bekannt sind die Orte Canela und Gramado. In der Gegend von Missões wurden 1984 die Ruinen von São Miguel das Missões, die ehemaligen Jesuitenmissionen der Guaraní, von der UNESCO zum Kulturdenkmal ernannt.

Wirtschaft

Rio Grande do Sul hatte 2002 ein Bruttoinlandsprodukt von ca. 109,7 Mrd R$ (ca. 30 Mrd. US$) bzw. 10,55 Tsd R$ per capita. Damit ist es ein wichtiger Industriestandort Brasiliens. Die Hauptindustrien sind Metallverarbeitung, Lebensmittelindustrie, Leder-, Schuh- und Textilindustrie. Durch seine geographische Lage im Süden Brasiliens und direkten Grenzen zu zwei Nachbarländern hat Rio Grande do Sul eine strategische Bedeutung im Mercosul.

Der Bundesstaat ist wichtigster Produzent von Getreide (Weizen, Soja, Reis, Mais) und hat zahlreiche Viehzuchtbetriebe (Geflügel, Rinder, Schweine). Außerdem werden Zuckerrohr und Obst angebaut.

In Rio Grande do Sul wird seit ca. 1874 auch Wein angebaut. Italienische und deutsche Einwanderer brachte Rebstöcke aus ihren Heimatländern mit. Rund 90 % des brasilianischen Weinproduktion stammt von hier. Hauptanbaugebiet ist die Serra Gaúcha im Nordosten. Daneben finden sich kleinere Anbaugebiete in Viamão, Campanha und Santana do Livramento im äußersten Süden.

Geschichte