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Mittelfranken

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Basisdaten
Bundesland: Bayern
Fläche: 7.244,85 km²
Einwohner: 1.712.622 (31. Dezember 2006)
Bevölkerungsdichte: 236 Einwohner je km²
Bezirk
Wappen :
Verwaltungssitz: Ansbach
Homepage: www.bezirk-mittelfranken.de
Regierungsbezirk
Regierungssitz: Ansbach
Homepage: regierung.mittelfranken.bayern.de
Karte

Mittelfranken ist in Bayern sowohl ein Bezirk als auch auch ein Regierungsbezirk.

Die Bezirke sind in Bayern Selbstverwaltungskörperschaften, zu denen sich mehrere Kreise zusammengeschlossen haben. Die Kreise eines Bezirks gehören jeweils zu einem gleichnamigen Regierungsbezirk, dem Zuständigkeitsgebiet der Bezirksregierung (oft nur kurz Regierung) als staatlicher Mittelbehörde. Anders als bei den Landratsämtern, die gleichzeitig staatliche und kommunale Behörde sind ("Janusköpfigkeit"), existieren hierfür in Bayern mit den Bezirksverwaltungen und den Regierungen getrennte Behörden.

Mittelfranken liegt im Nordwesten des Freistaates und grenzt an Baden-Württemberg sowie an die bayerischen Regierungsbezirke Oberbayern, Oberfranken, Unterfranken, Schwaben und Oberpfalz.

Verwaltungssitz des Bezirks und gleichzeitig Regierungssitz des Regierungsbezirks ist Ansbach.

Gliederung

Der Regierungsbezirk Mittelfranken umfasst fünf kreisfreie Städte und sieben Landkreise:

Kreisfreie Städte

  1. Ansbach
  2. Erlangen
  3. Fürth
  4. Nürnberg
  5. Schwabach

Landkreise

  1. Landkreis Ansbach
  2. Landkreis Erlangen-Höchstadt
  3. Landkreis Fürth
  4. Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim
  5. Landkreis Nürnberger Land
  6. Landkreis Roth
  7. Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen

Anmerkungen:

  1. Der Landkreis Erlangen-Höchstadt hieß in der Übergangszeit vom 1. Juli 1972 bis zum 30. April 1973 Landkreis Erlangen.
  2. Der Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim hieß in der Übergangszeit vom 1. Juli 1972 bis zum 30. April 1973 Landkreis Neustadt an der Aisch.
  3. Der Landkreis Nürnberger Land hieß in der Übergangszeit vom 1. Juli 1972 bis zum 30. April 1973 Landkreis Lauf an der Pegnitz.
  4. Der Landkreis Roth hieß in der Übergangszeit vom 1. Juli 1972 bis zum 30. April 1973 Landkreis Roth bei Nürnberg.
  5. Der Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen hieß in der Übergangszeit vom 1. Juli 1972 bis zum 30. April 1973 Landkreis Weißenburg in Bayern.

vor der Kreisreform

Vor der Kreisgebietsreform am 1. Juli 1972 hatte der Regierungsbezirk fünf kreisfreie Städte und 17 Landkreise:

Kreisfreie Städte

  • Ansbach
  • Erlangen
  • Fürth
  • Nürnberg
  • Schwabach

Landkreise

Bis nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Regierungsbezirke Mittelfranken und Oberfranken gemeinsam verwaltet.

Geografie

Sonstige größere Städte (ohne kreisfreie Städte)

Gewässer

In Mittelfranken gibt es zahlreiche Gewässer, die vielfältig genutzt werden und vor allem für Teichwirtschaft und Tourismus von großer Bedeutung sind.

Flüsse

Seen

Neben zahlreichen Fischteichen, die oftmals in Bachläufe eingegliedert sind, ist vor allem auf das Fränkische Seenland mit folgenden größeren Seen hinzuweisen :

Berge

Die Fränkische Alb breitet sich unregelmäßig über weite Teile des östlichen Mittelfranken aus. Der höchste Berg ist der 689 m hohe Hesselberg am südwestlichen Rand der Alb. Bedeutend ist auch der Moritzberg unweit von Nürnberg.

Geschichte

Mit dem Übergang mittelfränkischer Gebiete, insbesondere des Fürstentums Ansbach und der Reichsstadt Nürnberg an das neue Königreich Bayern in napoleonischer Zeit entstand der Rezatkreis mit Ansbach als Hauptstadt. Den Namen Mittelfranken trägt der Regierungsbezirk seit dem 1. Januar 1838 in Anlehnung an das Herzogtum Franken in dessen ehemaligem Ostteil er liegt.

Wirtschaft

Während Westmittelfranken eher ländlich geprägt ist, konzentriert sich die Industrie im Ostteil Mittelfrankens und hier hauptsächlich im Städteverbund Nürnberg, Fürth, Erlangen und Schwabach. Gemessen am BIP gehört Mittelfranken zu den wohlhabenderen Regionen der EU mit einem Index von 137,2 (EU27: 100, Deutschland: 115,8) (2004).

Verkehr

Luftverkehr

  • Flughafen Nürnberg, Verbindungen zu den wichtigsten deutschen und europäischen Flughäfen, Drehkreuz für Air Berlin

Bahnstrecken

Öffentlicher Personennahverkehr

Der gesamte ÖPNV in Mittelfranken kann dank des Verkehrsverbunds Großraum Nürnberg mit nur einer Fahrkarte genutzt werden. Freizeitlinien ergänzen das Verkehrsangebot am Wochenende und in den Sommerferien. Auf der Schiene bestehen überwiegend gute Verbindungen, während das Busangebot außerhalb der Spitzenzeiten besonders auf dem Land oft nur Minimalanforderungen gerecht wird.

Fernstraßen

  • A 3 (Frankfurt/Main)–Würzburg–Nürnberg−(Passau–Wien)
  • A 6 (Heilbronn)–Ansbach–Nürnberg–(Amberg–Waidhaus–Pilsen)
  • A 7 (Hamburg–Würzburg)–Rothenburg ob der Tauber–(Ulm–Füssen)
  • A 9 (Berlin)–Nürnberg–(München)
  • A 73 Nürnberg–Fürth–Erlangen–(Bamberg–Coburg–Erfurt)


  • B 2 (Augsburg)–Weißenburg–Nürnberg–(Bayreuth–Hof)
  • B 4 Nürnberg–Erlangen–(Bamberg–Coburg–Erfurt)
  • B 8 (Würzburg)–Neustadt/Aisch–Fürth–Nürnberg–(Regensburg)
  • B 13 (Würzburg)–Uffenheim–Ansbach–Gunzenhausen–(München–Sylvensteinstausee)
  • B 14 (Stuttgart)–Feuchtwangen–Ansbach–Nürnberg–Hersbruck–(Weiden-Waidhaus–Tschechische Republik)
  • B 25 Feuchtwangen–Dinkelsbühl–(Nördlingen–Donauwörth)
  • B 466 (Nördlingen)–Gunzenhausen–Schwabach–Nürnberg–(A 6,B 2)

Wasserstraßen

  • Der Main-Donau-Kanal führt über Bamberg, Erlangen, Fürth, Nürnberg weiter nach Kelheim und mündet dort in die Donau. Er ist ein Teil der direkten Wasserstraße von der Nordsee bis ins Schwarze Meer.

Bezirk

Einrichtungen

Der Bezirk Mittelfranken ist Träger psychiatrischer und neurologischer Fachkrankenhäuser, von Spezialkliniken, Fach- und Sonderschulen (z. B. für Gehörlose und -geschädigte, Blinde) und Freilichtmuseen (in Bad Windsheim). Der Bezirk Mittelfranken ist außerdem Träger des Berufsbildungswerks für Gehörlose und des Berufsausbildungswerk Mittelfranken für Lernbeeinträchtigte.

Der Bezirk Mittelfranken verleiht jährlich den mit 10.000 Euro dotierten Wolfram-von-Eschenbach-Preis, so z. B. 2004 an den Publizisten Karlheinz Deschner.

Wappen

Blasonierung

Gespalten und vorne geteilt; vorne oben geviert von Silber und Schwarz, unten in Rot drei silberne Spitzen; hinten in Gold am Spalt ein rotbewehrter schwarzer Adler.


Bezirkstag

Zusammensetzung

Wahl CSU SPD Grüne FW REP FDP NPD GDP¹ BP KPD Gesamt
2003 15 7 2 1 25
1998 13² 11 2 1 1 28
1994 14 11 2 1 28
1990 14 9 2 1 2 28
1986 15 9 2 1 1 28
1982 15 11 1 1 28
1978 15 11 2 28
1974 16 11 2 29
1970 14 11 3 1 29
1966 12 12 2 3 29
1962 13 11 3 1 28
1958 12 12 3 1 28
1954 10 10 4 2 1 1 28

¹ 1954 und 1958 GB/BHE

² Die CSU verlor im Laufe der Legislaturperiode einen Bezirksrat durch Parteiübertritt an die Bayernpartei.

Im aktuellen Bezirkstag bilden Grüne und Freie Wähler eine Ausschussgemeinschaft.

Bezirkstagspräsident

Seit 2003 ist Richard Bartsch (CSU) Bezirkstagspräsident. Seine Stellvertreter sind Alexander Küßwetter (CSU) sowie Franz Schmidhammer (CSU) und Fritz Körber (SPD).

Partnerschaft

Der Bezirk Mittelfranken schloss 1981, als erste Region in Bayern, eine Partnerschaft mit dem Département Haute-Vienne in Frankreich; in den Jahren danach folgten entsprechende Vereinbarungen mit den beiden Nachbar-Départements Creuse und Corrèze. Dies mündete 1995 in eine Partnerschaft zwischen der (Gesamt-)Region Limousin und dem Bezirk Mittelfranken.

Seit dem Jahr 2000 unterhält der Bezirk Mittelfranken eine Regionalpartnerschaft mit der Woiwodschaft Pommern (polnisch Województwo pomorskie) in Polen und seit 2001 gibt es eine tri-regionale Partnerschaft zwischen allen drei Regionen.

Literatur

Commons: Mittelfranken – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien