Al-Muqtafi
Al-Muqtafi (*1096; † 1160) war der einunddreißigste Kalif der Abbasiden (1136-1160).
Al-Muqtafi wurde 1036 vom Seldschukenfürsten Masud als Nachfolger von Ar-Rashid (1135-1136) eingesetzt. Wie schon Al-Mustarshid (1118-1135) nutzt er die zunehmenden Machtkämpfe seiner seldschukischer Oberherren zur Ausweitung seines Einflusses. Nach dem Tod von Masud (1152) und dem Abzug der seldschukischen Garnison aus Bagdad sowie mit der Hilfe des Wesirs Ibn Hubayra konnte ein Heer unter Ausschluss türkischer Söldner aufgebaut werden. Auch Bagdad wurde wieder befestigt. Durch den Einzug von seldschukischen Militärlehen (iqta) konnte Al-Muqtafi auch die finanzielle Grundlage seiner Herrschaft ausbauen. Bald übte Al-Muqtafi übte reale Macht im Irak zwischen Tikrit und Basra aus.
Nachdem 1154 ein seldschukischer Feldzug gegen Bagdad gescheitert war, versuchten die Seldschuken unter Sulayman 1156 erneut die Unterwerfung der Abbasiden zu erzwingen. Allerdings scheiterte die Belagerung von Bagdad. Außerdem erreichte die Diplomatie Al-Muqtafis, dass die Atabege von Aserbaidschan in Persien einrückten, was Sulayman zum Rückzug zwang und die neue Unabhängigkeit der Abbasiden sicherte. In den nächsten Jahren konnte Al-Muqtafi auch seinen Kandidaten als Sultan der Seldschuken durchsetzen. Nachfolger von Al-Muqtafi wurde Al-Mustanjid (1160-1170).