Zum Inhalt springen

Katzenfrette

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 3. Dezember 2003 um 19:57 Uhr durch Baldhur (Diskussion | Beiträge) (Taxobox). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.


Katzenfrette
Datei:Katzenfrett.jpg


Nordamerikanisches Katzenfrett

Systematik
Ordnung: Raubtiere (Carnivora)
Unterordnung: Landraubtiere (Fissipedia)
Überfamilie: Hundeartige (Canoidea)
Familie: Kleinbären (Procyoninae)
Unterfamilie: Procyoninae
Gattung: Katzenfrette (Bassariscus)

Katzenfrette (Bassariscus) sind eine als besonders ursprünglich angesehene Gattung der Kleinbären. Die Gattung ist fossil seit dem Miozän nachgewiesen. Heute gibt es zwei Arten dieser gestaltlich eher an Schleichkatzen als an Bären erinnernden Tiere:

  • Nordamerikanisches Katzenfrett (Bassariscus astutus)
  • Mittelamerikanisches Katzenfrett (Bassariscus sumichrasti)

Merkmale

Katzenfrette sind etwa 80 cm lang, davon entfällt gut die Hälfte auf den Schwanz. Sie haben große Ohren und Augen sowie eine spitze Schnauze; das Gesicht hat eine weißlich-schwarze Zeichnung. Ansonsten ist das Fell oberseits beigefarben und unterseits weißlich. Auffällig ist der schwarz-weiß gebänderte Schwanz, der dem Katzenfrett im Englischen den Namen "Ringtail" oder "Ring-tailed Cat" verliehen hat. Die beiden Arten sind nur schwer voneinander zu unterscheiden; beim Mittelamerikanischen Katzenfrett ist das Fell eine Spur dunkler. Vor allem kann nur das Nordamerikanische Katzenfrett seine Krallen einziehen; das Mittelamerikanische Katzenfrett vermag dies nicht.

Lebensraum

Das Nordamerikanische Katzenfrett bewohnt den Südwesten der USA und den Norden Mexikos. Das Mittelamerikanische Katzenfrett ist vom Süden Mexikos bis nach Panama verbreitet. Während die erste Art als Habitat Steppen und Buschland bevorzugt, ist die mittelamerikanische Art ein Bewohner tropischer Regenwälder.

Lebensweise

Katzenfrette sind Allesfresser. Sie jagen nach Hörnchen, Vögeln und Insekten und rauben Vogelnester aus; daneben fressen sie Beeren und Obst.

Die großen Augen weisen das Katzenfrett als nachtaktives Tier aus. Es ruht in Höhlen, die in etwa 4 m Höhe liegen und sich entweder in Bäumen, Felsen oder Säulenkakteen befinden. Beim Schlafen legt es den Schwanz wärmend um den Körper.

Fortpflanzung

In einem Wurf befinden sich zwei bis vier Junge, die nach etwa sechzig Tagen Tragzeit zur Welt kommen. Sie sind anfangs blind und hilflos. Im Alter von acht Wochen erlangen sie die Fähigkeit, das Nest zu verlassen und das Muttertier zu begleiten. Nach vier Monaten sind sie selbständig.

In menschlicher Obhut werden Katzenfrette über zwanzig Jahre alt. Wahrscheinlich fallen sie in freier Wildbahn viel früher einem Feind zum Opfer, z.B. einem Luchs oder einem Uhu.

Sonstiges

In den USA wurden Katzenfrette bis ins 20. Jahrhundert hinein in Bergwerken eingesetzt, um Nagetiere zu bekämpfen. Daher haben sie auch den Namen "Miner's cats" erhalten.

Ein weiterer Name, "Civet cat", ist dem Umstand zu verdanken, dass die Tiere aus den Analdrüsen einen moschusartigen Geruch verströmen können. Der Name kann allerdings zu Verwechslungen mit einer Art der Schleichkatzen, der Zibetkatze, führen.

In manchen Büchern findet sich auch die Bezeichnung "Cacomistle", die aus der indianischen Nahuatl-Sprache stammt und soviel wie "halber Puma" bedeutet.

Während das Nordamerikanische Katzenfrett gut erforscht und in seinem Lebensraum wohl bekannt ist, ist die mittelamerikanische Art überall selten.