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Lars Norén

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Lars Norén (* 9. April 1944 in Stockholm) ist ein schwedischer Lyriker, Dramatiker und Bühnenregisseur.

Norén begann Anfang der 1960er Jahre Gedichte zu veröffentlichen, bevor er einer der kontroversesten, aber auch international anerkanntesten Dramatiker Schwedens wurde. Noréns Stücke sind Beziehungsdramen, die an August Strindberg erinnern, aber in ihrem aktuellem Realismus sehr nahe bei den Filmen Ingmar Bergmans angsiedelt sind.

Seine Theaterlaufbahn begann er als Regieassistent am Schwedischen Nationaltheater in Stockholm, wo auch sein erstes Stück DIE FÜRSTENLECKER 1972 uraufgeführt wurde. Der große Durchbruch folgte Ende der 1970er Jahren.

SIEBEN DREI

Zunächst stehen die Familie und mit ihr die verschütteten Konflikte der verschiedenen Generationen im Mittelpunkt seiner Stücke. Seit Mitte der 1990er Jahre rückt er die von der Gesellschaft Ausgeschlossenen ins Zentrum seiner Arbeit. Die größte Aufmerksamkeit in der schwedischen Öffentlichkeit erhielt SIEBEN DREI. In diesem Stück ließ Norén verurteilte Rechtsradikale auftreten, von denen zwei den Freigang zu einem Banküberfall und dem Mord an zwei Polizisten nutzten.

KRIEG

In Deutschland verschafften ihm die Inszenierungen von Claus Peymann den Durchbruch.

Das jüngste Stück - "KRIEG" (schwedisch: "krig") - inszeniert Klaus Weise und hatte am 29.1.2005 in Bonn Premiere. Ein aus dem Krieg als Blinder heimgekehrter Mann muss darin erleben, dass die Zerstörungen, die der Krieg bei ihm angerichtet hat, auch vor seiner Familie nicht Halt gemacht haben. Seine Frau und die beiden jugendlichen Töchter leben auf einer demolierten Autobahnbrücke in einem nicht näher bezeichneten Land. In den Gesprächen nach der Rückkehr des Vaters enthüllen sie nach und nach die Zerstörungen, die der Krieg bei ihnen angerichtet hat. Noréns düstere Heimkehrertragödie lebt von den - häufig drastischen - Dialogen der beteiligten Personen. Ob es dem Publikum neue Einsichten in die Schrecken des Krieges vermittelt, ist fraglich. Wenn es Einsichten vermittelt, dann über die Gründe, warum nach wie vor viele Menschen aus ihrer Heimat fliehen und Zuflucht bei uns suchen.


Veröffentlichungen

  • Lars Noren: Die Bienenväter, Suhrkamp, 1981, ISBN: 3518366173
  • Lars Noren: Dämonen, Suhrkamp, 1985, ISBN: 3518043986
  • Lars Noren: Nachtwache, Suhrkamp, 1996, ISBN: 3518030698
  • Lars Noren: Eintagswesen, Suhrkamp, 1999, ISBN: 351840153X

Auszeichnungen - Preise

  • 1983 Dramatiker des Jahres (Schweden)

  • 1994 "Pilotpris" (Schweden)

Stücke

  • Die Fürstenlecker 1972
  • Nacht, Mutter desTages
  • Chaos ist nahe bei Gott
  • Hebriana
  • Nchtwache
  • Dämonen 1984
  • Sieben drei
  • Blut 1995
  • Personenkreis 3.1 1998
  • Schattenjungs 1999
  • Kälte 2003
  • Krieg 2005