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Rheinbegradigung

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Die Rheinbegradigung, auch Rheinregulierung genannt, wurde in Deutschland zwischen 1817 und 1876 von dem Ingenieur Johann Gottfried Tulla und seinen Nachfolgern zur Begradigung und Schiffbarmachung des Rheins durchgeführt.

Der Erste Plan zur Korrektur durch des Oberrheins durch Tulla wurde 1809 vorgelegt. Dabei sollten in der Oberrheinebene nördlich von Karlsruhe mittels "Durchstichen" Flussschlingen abgetrennt und das Flussbett auf 200-250 m enigeengt und vertieft werden, sowie Dammanlagen zum Schutz gegen Überschwemmungen angelegt werden, was den Fluss zur Tiefenerosion zwingen und den Wasserspiegel zu senken sollte.

Das Durchstechen der Mäander verkürzte die Strecke zwischen Basel und Bingen um 81 km. Der Plan erschienen zunächst auch was die Vertiefung des Flussbetts angeht erfolgreich, da der Wasserspiegel sank und die Flussauen landwirtschaftlich nutzbar gemacht werden konnten und der Oberrhein fürs Erste von Hochwassern verschont blieb.

Als Konsequenz des schelleren Durchflusses durch die begradigten Flussabschnitte wurden die nördlichen Gebiete jedoch um so stärker von Hochwassern betroffen. Der größte Irrtum bestand jedoch darin, dass das Ausmaß der Tiefenerosion völlig unterschätzt wurde. An einigen Stellen grub sich der Fluss bis zu 10 Meter tief in den Grund. Somit lag der Grundwasserspiegel selbst für die landwirtschaftliche Nutzung der Auen zu niedrig.

Die vom Rhein abgetrennten Gewässer, die bei der Begradigung des Flusslaufs entstanden, werden meist Altrhein genannt.

Siehe auch: Rheinregulierung