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Shimun XXII.

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Mar Shimun XXII. Polos (* 1885 in Qudshanis; † 9. Mai 1920 in Baquba) war ein Katholikos-Patriarch der autokephalen ostsyrischen „Kirche des Ostens“.

Nach dem gewaltsamen Tod des Katholikos-Patriarchen Mar Shimun XXI. Benyamin am (3.) 16. März 1918 trat dessen jüngerer Bruder Polos seine Nachfolge an. Er wurde am (11.) 23. März in Salamas gewählt und am (14.) 29. April 1918 in der Marienkirche zu Urmia durch den Metropoliten Mar Eskhaq Khnanisho (1884-1918) und die Bischöfe Mar Eliya Abuna von Alqosh (1862-1955), Mar Yosip Khnanisho (1914-1977) und Mar Zaya Sargis von Jilu († 1951) ordiniert. Aus Angst vor Türken, Kurden und Iranern flüchtete er mit seinem Volk, rund 60.000 Personen, am 20. August 1918 aus Urmia in den Irak, um sich dem Schutz der Briten zu unterstellen. Unterwegs starben etwa 15.000. Die Überlebenden wurden im Lager Baquba, ca 50 km nördlich von Bagdad, interniert, der erkrankte Shimun XXII. im Sommer 1919 in das syrisch-orthodoxe Kloster Mar Mattai bei Mossul verbracht. Nach seinem frühen Tod am (27. April) 9. Mai 1920 begrub man ihn auf dem Armenier-Friedhof von Bagdad. Der Episkopat der autokephalen „Kirche des Ostens“ bestand zu dieser Zeit nur noch aus vier Bischöfen: Mar Yosip Khnanisho, Mar Zaya Sargis von Jilu, Mar Yalda Yahballaha von Berwari († 1951) und Mar Abimalek Timotheus von Malabar (Süd-Indien).

Nachfolger wurde Polos Shimuns noch minderjähriger Neffe Mar Shimun XXIII. Eshai.

Photographie

Bei J. F. Coakley: The Church of the East since 1914. In: Bulletin of the John Rylands Library of Manchester 78, 3 (1996) 184.

Literatur


VorgängerAmtNachfolger
Shimun XXI.Katholikos-Patriarch der „Kirche des Ostens“
1918-1920
Shimun XXIII.