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Stefan Ortseifen

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Stefan Ortseifen (* 1950 in Garmisch-Partenkirchen) ist ein deutscher Bankmanager.

Karriere

Von 1968 bis 71 absolvierte Ortseifen eine kaufmännische Ausbildung. In den Jahren von 1972 und 73 arbeite er bei Daimler Benz AG) in Berlin in der Abteilung Rechnungswesen und wechselte dann bis 1981 zur BC Berlin-Consult GmbH (Berlin) wo er für Finanzen zuständig war. Nach einem Zwischenstopp bei der Friedrich Krupp GmbH in Essen von 1982, wo er für Auslandsfinanzierung zuständig war, trat Ortseifen ebenfalls als Bereichsleiter Auslandsfinanzierung 1984 in die IKB ein, wo er dann 1987 zum Geschäftsbereichsleiter Auslandsfinanzierung aufstieg. Von 1992 bis 1994 war Ortseifen Leiter der IKB-Niederlassung in Frankfurt von wo er ab 1994 in den Vorstand der Bank wechselte.

Vorstandsvorsitzender

Zehn Jahre später wurde Ortseifen 2004 Sprecher des Vorstands der Deutschen Industriebank, wo er in dieser Funktion bis zu seiner Entlassung 2007 arbeitete. Nachfolger Ortseifens als Vorstandssprecher wurde Günther Bräunig. Neben Ortseifen wirkten im Januar 2005 als Vorstandsmitglieder[1]:

  • Dr. Markus Guthoff, zuständig für Geschäftsfeld Private Equity sowie für die Bereiche Organisation und Informationsverarbeitung, Risikomanagement und Kreditrisikocontrolling[1],
  • Claus Momburg, zuständig für das Geschäftsfeld Unternehmensfinanzierung sowie den Zentralbereich Personal und Service[1],
  • Joachim Neupel, zuständig für die Bereiche Bilanzen, Controlling, Steuern und Konzernrevision sowie für den Konzerneinkauf und das Geschäftsfeld Immobilienfinanzierung[1]
  • Frank Schönherr, bis zum 30.11.2006[2] zuständig für das Geschäftsfeld Strukturierte Finanzierung und den Bereich Volkswirtschaft[1].
  • Dr. Volker Doberanzke wurde[3] 2006 Finanzvorstand zuständig für Finanzen, Controlling und Steuern sowie für Organisation und Informationsverarbeitung. Sein Vorgänger Joachim Neupel schied zum 01.01.2007 aus[4][5]. Immobilienvorstand wurde[4] nicht Doberanzke, sondern - als geplante Zwischenlösung - Ortseifen.

Stefan Ortseifen wurde im Juli 2007 als Vorstandssprecher der IKB Deutsche Industriebank AG entlassen, weil das Unternehmen durch Fehlspekulationen mit schlecht abgesicherten amerikanischen Hypothekenkrediten in erhebliche Schwierigkeiten geraten war. Laut Bafin-Chef Jochen Sanio drohte im Fall einer Insolvenz der IKB die größte Bankenkrise seit dem Jahr 1931, als sich aufgrund nicht ausreichender Liquidität der Banken eine nationale Wirtschaftskrise entwickelte.[6] Politiker forderten daraufhin die Klärung der Frage, "ob strafrechtliche Schritte gegen den bisherigen Vorstand der IKB eingeleitet werden müssen".[7], was aber nicht weiter verfolgt wurde. Ortseifens Jahresvergütung wird von der IKB mit insgesamt 1.597.000 Euro angegeben; seine jährlichen Pensionsansprüche mit 378.000 Euro.[2]. Für das Geschäftsjahr 2006/2007 erhalten sieben Personen aus dem Vorstand insgesamt 6,837 Mio Euro. Die Bank wird - so zitiert[8] das Manager Magazin den Aufsichtsratsvorsitzenden und ehemaligen EON-Chef Ulrich Hartmann - keine Schadensersatzansprüche gegen Ortseifen oder andere Vorstandsmitglieder erwirken, weil die Bank unter ihrem Vorstand entgegen den Empfehlungen der Regierungskommission für gute Unternehmensführung (Corporate Governance) eine Manager-Haftpflichtversicherung ohne Selbstbeteiligung der Manager abgeschlossen hat.

Weitere Funktionen

Einzelnachweise

  1. a b c d e www.ikb.de, Stand Januar 2005: Homepage Vorstand
  2. a b Vergütungsbericht PDF IKB
  3. www.ikb.de, Stand Oktober 2006: Homepage Vorstand
  4. a b finanznachrichten.de, Dezember 2006: Neupel geht in den Ruhestand
  5. www.ikb.de, Stand Mai 2007: Homepage Vorstand
  6. Knapp vorbei an einem nationalen Desaster Die Welt
  7. FDP will gegen Ex-Bankenvorstand vorgehen Netzzeitung
  8. Manager Magazin, 13.02.2008: Belohnung für Versager
  9. BDI: Einladung zur Tagung Direktinvestitionen in Entwicklungsländern