Van-der-Waals-Kräfte
Eine van-der-Waals-Bindung entsteht zwischen Molekülen, die kein permanentes Dipolmoment besitzen. Diese an sich unpolaren Moleküle können aber polarisiert werden, wenn sie zusammenstoßen: Die Elektronen der Atomhüllen stoßen sich ab, dadurch entstehen kurzfristige Ladungsverschiebungen im Molekül. Dadurch entstehen so genannte temporäre Dipole, die sich gegenseitig anziehen. Die Bindungsstärke ist klein gegenüber den übrigen Bindungsarten.
Van-der-Waals-Bindungen sind z.B. beim Schmelzen und Erstarren von Kohlenwasserstoffen wichtig, etwa bei den geradkettigen Alkanen, oder beim Benzol, das aufgrund seiner hohen Symmetrie kein permanentes Dipolmoment hat: In den jeweiligen Festkörpern sind die Moleküle durch Van-der-Waals-Bindungen aneinander gebunden. Wie das permanente ist auch das temporäre Dipolmoment umso größer, je weiter die Teilladungen voneinander entfernt sind. So ist es plausibel, dass die Stärke der Van-der-Waals-Bindung zunimmt, je größer ein Molekül ist. Dementsprechend nehmen die Schmelz- und Siedepunkte der Alkane mit zunehmendem Molekulargewicht zu.
Van-der-Waals-Bindungen sind auch dafür verantwortlich, dass Wasser unter Normbedingungen flüssig und nicht gasförmig ist. Siehe auch: Wasserstoffbrückenbindung