Zum Inhalt springen

Milton H. Erickson

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 25. Januar 2005 um 21:56 Uhr durch RedBot (Diskussion | Beiträge) (Bot-unterstützte Begriffsklärung: Phoenix). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Milton Hyland Erickson (* 1901, † 25. März 1980) war ein US-amerikanischer Psychiater und Psychotherapeut, der die Hypnose für die Therapie erschloss, nachdem sie durch Freuds Ablehnung lange Zeit in den Hintergrund gerückt war. Erickson entwickelte einen neuen Ansatz zur Hypnose. Dieser Ansatz betont die Individualität jedes einzelnen Klienten/Patienten und daraus folgend die Notwendigkeit, für jeden Klienten den passenden Ansatz und Zugang zu finden. Dieser Ansatz stand im Kontrast zu den standardisierten und autoritären Methoden, die bis in die 50ger und 60ger Jahre vorherrschend waren. Erickson betont ferner die positive Rolle des Unbewußten (englisch: unconscious mind). Anders als bei Freud ist für Erickson das Unbewußte eine unerschöpfliche Ressource zur kreativen Selbstheilung. Das Unbewußte ist der Hort der lebenslangen Erfahrungen eines Menschen, der normalerweise kaum genutzt wird. Ericksons Ansatz hat zum Ziel, die durch starre Schemata und Denkmuster begrenzte Fähigkeit des Bewußtseins (englisch: conscious mind) zu erweitern, indem der Hypnotiseur durch spezielle verbale und non-verbale Techniken es dem Unbewußten erlaubt, freier zu funktionieren. Gleichzeitig wird es dem Bewußtsein ermöglicht, die unbewußten Selbstheilungskräfte und kreativen Ressourcen zu akzeptieren und zu integrieren.

Leben

Kurz nach Abschluss der Highschool erkrankte Erickson 1919 an Kinderlähmung. Die Bewusstlosigkeit, in die die Erkrankung ihn brachte, nannte er später den Beginn seines Interesses an Trance-Zuständen. Die Phase der Rekonvaleszenz, in der ihm die Medizin wenig Hoffnung auf völlige Genesung ließ, nutzte Erickson, nun partielle Dissoziationen zu üben.

Nach seiner unerwarteten Genesung studierte Erickson Medizin und forschte unter anderem als leitender Psychiater des Worchester State Hospital in Massachusetts weiter an der Hypnose und ihren Einsatzmöglichkeiten. Eine Allergie zwang ihn dann zu einem Umzug nach Phoenix (Arizona), wo er eine Praxis eröffnete. 1953 gelangte er aus ähnlichen Gründen nach Maryland. Am Johns Hopkins Hospital wurde eine erneute Erkrankung an der Kinderlähmung in Verbindung mit Muskeldystrophie diagnostiziert.

1957 gründete Erickson die Amerikanische Gesellschaft für Klinische Hypnose, deren Vorsitz er übernam. Seit 1976 war er an den Rollstuhl gefesselt. Ericksons Methode der Hypnotherapie aber wirkte über Jay Haley bis zu den NLP-Begründern Richard Bandler und John Grinder. Diese haben die Art und Weise, wie Erickson meisterhaft mit der hypnotischen Sprache arbeitete in einem eigenen Modell, dem Milton-Modell, beschrieben. Am 25. März 1980 verstarb Milton Erickson. Noch zu seiner Lebzeit hatte sich Erickson den Ruf eines einmaligen Talents der Hypnose erworben, obwohl Erickson seinen Ansatz nie selber dokumentiert hat. Dies wurde von seinen Schülern geleistet.

Erickson hatte professionelle Kontakte auch zu Aldous Huxley, mit dem er Grenzbereiche der Psychologie erforschte. Margaret Mead war eine seiner Schülerinnen.