Münchberg
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Münchberg ist eine Stadt im oberfränkischen Landkreis Hof und liegt an der A 9 und der B 2 sowie der B 289 zwischen München und Berlin. Münchberg kann auch als das Tor zu Fichtelgebirge und Frankenwald bezeichnet werden. Die Stadt liegt auf der Münchberger Gneismasse. Münchberg wurde bereits am 1. November 1848 durch die Ludwig-Süd-Nord-Bahn, deren Bausektion in Münchberg ansässig war, an das deutsche Schienennetz angeschlossen. Mit der Deutschen Bahn (DB AG) erreichen Sie Münchberg über die Kursbuchstrecken 850 (Hof–Kulmbach–Lichtenfels) und 853 (Münchberg–Helmbrechts).
Geschichte
Eine erstmalige Besiedlung der Gegend um Münchberg geht vermutlich auf das 10./11. Jahrhundert zurück. Es wurde hier eine Raststation an der über Münchberg verlaufenden Reichsstraße Nürnberg–Leipzig (Via Imperii) (Verlauf etwa entlang der heutigen Autobahn A 9) angelegt. Der ursprüngliche Name der Stadt lautete wahrscheinlich Mönchberg, was auf die ersten Siedler – Mönche – zurückzuführen ist. Der Name wandelte sich dann im Laufe der Zeit.
Urkundlich erwähnt wird Münchberg erstmals um 1224.
Zwischen 1938 und 1972 war Münchberg Kreisstadt des gleichnamigen Landkreises. Vorher war Münchberg Sitz des gleichnamigen Bezirksamtes, welches 1929 durch Teile des aufgelösten Bezirksamtes Berneck erheblich erweitert wurde.
Zur Stadt Münchberg gehören 18 ländliche Ortsteile, welche zwischen 1958 und 1978 eingemeindet wurden, und zwar
- 1958 aus der Gemeinde Meierhof das Dorf Schlegel
- 1972 das Dorf und die Gemeinde Poppenreuth mit Ahornis, Hildbrandsgrün und Maxreuth, die Gemeinde Sauerhof und von der Gemeinde Straas die Ortschaften Straas, Solg, Schödlas, Biengarten, Plösen, während Querenbach und Oelschnitz an die Marktgemeinde Stammbach fielen.
- 1978 das Dorf und die Gemeinde Meierhof mit Laubersreuth, Gottersdorf und Unfriedsdorf, aus der Gemeinde Markersreuth die Orte Markersreuth und Jehsen (Reuthlas und Weißlenreuth kamen dagegen zur Gemeinde Konradsreuth), sowie die Gemeinde Mechlenreuth mit Mechlenreuth-Dorf, Mechlenreuth-Nord, Mussen und Schweinsbach.
Am 19. Oktober 1990 ereignete sich in der Münchberger Senke auf der A 9 bei Münchberg eine der schwersten Katastrophen im Straßenverkehr.
Stadtteile
Münchberg besteht neben der eigentlichen Kernstadt aus den überwiegend ländlich geprägten Ortsteilen Ahornis, Biengarten, Gottersdorf, Grund, Hildbrandsgrün, Jehsen, Laubersreuth, Markersreuth, Maxreuth, Mechlenreuth, Mechlenreuth-Nord, Meierhof, Mussen, Neutheilung, Plösen, Pulschnitzberg, Poppenreuth, Sauerhof, Schlegel, Schödlas, Schotteneinzel, Schweinsbach, Solg, Straas und Unfriedsdorf sowie den Weilern und Einzeln Neudes, Ruppes, Wäldlein, Wiesenthal, Eiben b. Münchberg, Obere Eiben, Untere Eiben, Walzbach (Holzbock), Rabenreuth, Neutheilung, Ziegenrück, Ziegelhütte, Hammermühle, Rothenmühle, Ahornis-Kuppel, Sauerhof-Kuppel, Wüstensaal, Ahornismühle, Einzeln bei Ahornis, Einöde an der Stammbacher Straße, Schotteneinzel, Grund, Rußhütte, Schwarzholzwinkel...
Wirtschaft
Münchberg ist überregional als Textilstadt bekannt.
Ansässige Unternehmen
- Frankenwälder E. Held GmbH & Co. KG (Damenoberbekleidung)
- Neutex Home Deco GmbH (Dekostoffe)
- Walter Reissmann GmbH (Kammgarnweberei)
- MBG TECHBELT INNOVATION GmbH (technische Gewebe)
- Schoedel GmbH (Möbelbezugstoffe)
- Atelier Goldener Schnitt
- RAUMEDIC AG
- SIGNET Corporate Fashion GmbH (Profil- und Gastronomiebekleidung)
- Fickenschers Backhaus (logolini Präsente)
- Stoeckel & Grimmler KG
- Home Decor GmbH
Öffentliche Einrichtungen
Bildungseinrichtungen
- Kreuzbergschule (Grundschule)
- Parkschule (Grundschule)
- Volksschule Poppenreuth (Hauptschule) mit M-Zug
- Gymnasium Münchberg
- Fachhochschule Hof, Fachbereich Textiltechnik und -gestaltung
- Textilfachschule
- Berufsfachschule für Textil
- Berufsschule für Textilberufe (Landesblockschule)
- Berufsschule Hof, Außenstelle Münchberg
- Berufsfachschule für Krankenpflege in der Hochfrankenklinik Münchberg
- Landwirtschaftsschule Münchberg
- Volkshochschule
- Evangelisches Bildungswerk
- Stadtbibliothek Münchberg
Erstmals seit dem Zweiten Weltkrieg konnte 2006 in Münchberg wieder eine Berufsschulklasse für den Beruf des Seilers eingerichtet werden. Bis 1945 wurde dieser Beruf deutschlandweit im schlesischen Sorau beschult.
Ämter und öffentliche Einrichtungen
- Amt für Landwirtschaft und Forsten
- Agentur für Arbeit Hof, Außenstelle Münchberg
- Finanzamt Hof, Außenstelle Münchberg
- Rathaus Münchberg mit Standes-, Ordnungs- und Einwohnermeldeamt
- Stadtbauhof
- Stadtwerke
- Eine Stützpunktfeuerwehr und 18 Ortsfeuerwehren
- Rettungswache des BRK
- Polizeiinspektion
- Klinik Hochfranken
- Bahnhof
- Autobahnmeisterei
- Dekanat der evangelischen Kirche
Freizeit- und Sportanlagen
- Hallenbad
- Freibad
- Tennisplatz und Tennishalle
- Funpark
- See Hintere Höhe mit Spiel- und Fußballplatz
- Reitstall Eiben im Ortsteil Eiben
- Reitanlage des RFV Münchberg in Mechlenreuth
- Mehrzweckhalle Turnverein Münchberg v. 1862 e.V., im Winter Konzerte mit Livebands
- Kegelbahn
- Kino
- Schießanlage der Schützengesellschaft Münchberg
Politik
Bürgermeister
- Max Specht (SPD), 1946–1964
- Ewald Zuber (SPD), 1964–1978
- Fritz Gräbner (SPD), 1978–1990
- Armin Hoffmann (SPD), 1990–2002
- Thomas Fein (CSU), seit 2002
Stadtrat
Der Stadtrat hat 24 Mitglieder:
- SPD 11 Sitze
- CSU 10 Sitze
- MWG 3 Sitze
Städepartnerschaft
Jefferson City, USA, seit Dezember 2004
Bauwerke
- Stadtkirche St. Peter und Paul (evangelisch)
- Katholische Kirche Heilige Familie
- Friedhofskirche
- Aussichtsturm Rohrbühl
- Grimmlershaus
- Kreuzberghohlweg mit Lagerkellern
- Altes Schulhaus in Mechlenreuth
- Kriegerdenkmal der ehemaligen Gemeinde Mechlenreuth am Kapellenberg
- Zwei Fachwerkhäuser in Mechlenreuth
- Bahnhof von 1847
- Historisches Rathaus
Regelmäßige Veranstaltungen
- Wiesenfest am zweiten Juliwochenende
- Stadtfest am dritten Sonntag im September
- Kellerfest im Kreuzberghohlweg am ersten Sonntag in den Sommerferien
- Kneipennacht Mitte/Ende November
- Dorffest mit Feuerwerk in Mechlenreuth, Ende Juli
- Gartenfest der Feuerwehr Münchberg, letztes Augustwochenende
- Gartenfest in Straas
- Maifest am 1. Mai in Jehsen
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
- Max Specht, (* 15. Januar 1891; † 18. Januar 1971) Bürgermeister
- Ludwig Zapf, (* 16. Dezember 1829, † 25.August 1904), Zeitungsverleger und Stadtschreiber, 1893 erhielt er das Ehrenbürgerrecht und in den zwanziger Jahren wurde eine Straße nach ihm benannt.
Söhne und Töchter der Stadt
- Christina Antonietta Cornelia Vetterlein (* 1811 in Münchberg) verheiratete Freifrau von Künsberg aus der Linie Hain; ihr Bild hängt in der Schönheitengalerie im Schloss Nymphenburg
- August Horch, (* 1868 in Winningen; † 1951 in Münchberg) Automobilkonstrukteur, lebte seit dem Zweiten Weltkrieg bis zu seinem Tod 1951 in Münchberg.
- Claus Strunz, (* 29. September 1966 in Münchberg), deutscher Journalist
- Oliver Fehn, (* 19. Dezember 1960), deutscher Roman- und Sachbuchautor
- Horst Schroth, (* 1948), Kabarettist, Autor und Schauspieler
- Georg Hacker, in Münchberg geborener Luftschiff-Kapitän
- Josef Wilfling, Kriminalrat und Leiter der Münchener Mordkomission, verbrachte nach der Flucht aus den Ostgebieten seine Jugend in Münchberg.
- Johann Wolfgang Döbereiner, Erfinder des Platinfeuerzeugs und der Triadentheorie, verbrachte seine Apothekerlehrzeit in Münchberg, war mit einer gebürtigen Münchbergerin verheiratet.
Literatur
- Otto Knopf, Reinhard Feldrapp: Münchberg, 1977, ISBN 3-921615-17-8
- Beiträge zur Münchberger Stadtgeschichte, Band 1 bis 7
- Karl Dietel: Münchberg: Geschichte einer Amts- und Industriestadt, Bd. 1 (bis 1963)
- Hermann Gesell, Heinz Henschel, Werner Kießling, Ferdinand Strasser: "Stadt Münchberg, Bilder aus früherer Zeit", Geiger-Verlag, Horb am Neckar, 1990.
Weblinks
- Beiträge zur Münchberger Stadtgeschichte
- Wappen von Münchberg in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte