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Britische Kronjuwelen

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Datei:EnglischeKronregalien.jpg
Die Kronjuwelen der Monarchen des Vereinigten Königreichs auf einem Stich von 1814.

Die Britischen Kronjuwelen gelten als die wertvollste Sammlung von Diamanten und Juwelen und werden im Tower von London aufbewahrt. Der dort ausgestellte Teil der Kronjuwelen ist jedoch nur ein kleiner Teil des gesamten Schatzes.

Zu den Kronjuwelen gehören, unter anderem, verschiedene Kronen, Zepter (entweder mit einem Kreuz oder einer Taube), Reichsäpfel, Schwerter, Sporen und Ringe. Zusätzlich werden auch verschiedene Kleidungsstücke, wie die königliche Robe, zu den Kronjuwelen gezählt.

Die Kronjuwelen werden nur zu besonderen Anlässen getragen, insbesondere während der Krönungszeremonie eines neuen Monarchen und zur alljährlichen Parlamentseröffnung.

Historie

Die alten Kronjuwelen des Englischen Königreiches gingen vor und während der Republik verloren. Es mussten für die Krönung des neuen Königs Karl II. am 23. April 1661 nun eben neue hergestellt werden, welche aber zum Teil aus Material der alten bestand. Der Auftrag zur Herstellung wurde an den königlichen Goldschmied Sir Robert Vyner erteilt, um die neuen Regalien, die nach der alten Mode gehalten wurden, zu erstellen. Sir Robert Vyner stellte am 20. Juni 1662 eine noch erhaltene Quittung für die Zahlung über 21.978 Pfund vom Königlichen Schatzamt für:-

„2 Kronen; 2 Zepter, einen goldenen Globus mit Diamanten, Rubine, Saphire, Smaragde, Perlen und St. Edwards Stab; die Armreifen und die Ampulla“.

Aufbewahrung

1216 gingen die englischen Kronjuwelen unter Johann Ohneland verloren. Seitdem wurden sie nicht mehr im Tross des Königs mitgeführt, sondern in der Abtei von Westminster aufbewahrt. Seit 1303 werden sie im Tower von London aufbewahrt, nachdem sie aus der Westminster Abbey gestohlen worden waren. Nach der Krönung von Karl II. wurden sie weggeschlossen und konnten nur nach Bezahlung einer Gebühr an einen Verwalter (den „Jewel Keeper“) besichtigt werden. Dieses Verfahren wurde abgeschafft, nachdem der in Irland gebürtige Colonel Thomas Blood am 9. Mai 1671 den Verwalter überwältigte und die Juwelen stahl. Danach wurden die Juwelen im so genannten „Jewel House“ des Towers unter strenger militärischer Bewachung aufbewahrt. Während des Zweiten Weltkrieges wurden die Juwelen nach einer Geheimaktion in den Gewölben der Sun Life Insurance Company in Montreal, Kanada ausgelagert, zusammen mit dem Goldschatz der Bank von England.

Die Kronjuwelen werden vom Hofjuwelier im Juwelenhaus des Tower of London in jedem Januar, im Anschluss an eine Inspektion im Dezember, gereinigt. Dieses geschieht nach der Schließung des Towers in den Nachtstunden, damit zu den Öffnungszeiten alle Teile des Kronschatzes öffentlich zu sehen sind. Der gesamte Reinigungsprozess dauert in der Regel etwa zehn Tage. Zusätzlich zum jährlichen Reinigungintervall werden alle Stücke, die für die zeremonielle Verwendung von Mitgliedern der königlichen Familie im Laufe der Jahre benutzt wurden, geprüft und, wenn notwendig, gereinigt. Die Reinigung wird vom Hofjuwelier und seinem Team durchgeführt. Zu gewissen Zeiten wurde mit Rouge und weißem Puder gearbeitet. Aber als deren agressive Eigenschaft bekannt wurde, wurde wieder auf gute altmodische Seife, Wasser und einer liebevollen Betreuung der kostbaren Teile zurückgegriffen.

Kronen

Die St. Edwards Krone

Diese 1662 angefertigte Krone aus massivem Gold ist die eigentliche Königskrone Englands und wird nur bei der Krönung benutzt.

Die Imperial State Crown

Sie wurde 1838 zur Krönung der jungen Königin Victoria aus Silber hergestellt und 1937 neu aufgebaut. Sie ist überzogen von tausenden Diamanten und wird bis auf den heutigen Tag bei feierlichen Anlässen - Parlamentseröffnung - benutzt.

Die Imperial Crown of India

wurde für die Krönung von Georg V. als Kaiser von Indien in Delhi im Jahr 1912 angefertigt. Sie ist eine fein gestaltete Krone der in England üblichen Muster und trägt eine Reihe von Smaragden, Rubinen, Saphire und 6100 Diamanten und einen sehr kostbaren indischen Rubin. Er wiegt allein 970 g. Die Krone wurde gestaltet vom Kron-Juwelier Garrard & Co und kostete 60000 Pfund. Das beträchtliche Gewicht der Krone führte zu Verletzungen am Kopf König Georges bei der Krönung in Durbar.

Die Kronen des Prinzen von Wales.

Die ältere Krone wurde für die Einsetzungszeremonie des Prinzen Frederick Louis (Sohn König Georg II. und Vater König Georg III. im Jahre 1729 geschaffen und besteht aus Gold mit nur einem Bügel und ist ohne Edelstein.

Die neuere Krone wurde für die Investitur des jetzigen Prinzen von Wales 1969 in Caernarvon geschaffen und ist die jüngste in der Königlichen Sammlung.

Die Krone der Königin Elizabeth

Sie wurde für die Krönung der Ehefrau König Georg VI., der späteren Königinmutter, angefertigt. Sie beinhaltet den Koh-i-Noor Diamanten. Sie trug sie, die Bögen waren entfernt, zu der Krönung ihrer Tochter im Jahr 1953.

Die Krone der Königin Mary

Auch sie ist eine Anfertigung für die Krönung der Gemahlin König Georg V., Mary von Teck 1911. Ursprünglich enthielt sie den Koh-i-Noor Diamanten, welcher nun auf der Krone der Königin Elisabeth, der Königin-Mutter, sitzt. Die dritt- und viert- größten Steine des Cullinan Diamanten, wurden in die Krone eingearbeitet.

Die kleine Diamantkrone der Königin Victoria

Sie gab dieser 1877 geschaffenen Krone der Imperial State Crown den Vorzug. Bespickt ist sie mit über 1.300 Diamanten.

Die Krone der Königin Maria von Modena

Diese Krone wurde 1685 für die Krönung Königin Mary von Modena, der zweiten Frau von König Jakob II. gefertigt. Sie ist 20,9 cm hoch und wiegt 890 g. Die Krone war mit Mietsteinen besetzt, die später durch 38 sehr große Diamanten und 652 Perlen ersetzt wurden. Auch enthielt sie den Rubin des Schwarzen Prinzen. Sie diente nachher als Staatskrone und wurde speziell umgeformt um auf Königin Maria II. Kopf den aktuellsten Modeansprüchen zu entsprechen. Königin Anne wie auch König Georg I. benutzten sie als Staatskrone. Die nächsten Königs-Gemahlinnen - Caroline von Ansbach, Königin Charlotte und Königin Adelaide - benutzten sie wieder als zweitrangige Königinnenkrone.

Diadem der Maria von Modena

Das Diadem wurde ebenfalls im Jahre 1685 gearbeitet. Der breite, massiv goldene Reif ist mit einem Ornament aus Diamanten reich besetzt. Der obere Rand, durchgehend von Perlen gesäumt, formt sich zu einer flachen Spitze, die von einem freistehenden Diamanten gekrönt ist. Die Edelsteine waren, wie damals durchaus üblich, zur Krönungsfeier nur geliehen und wurden später gegen weniger wertvolle ausgetauscht.Das Modena-Diadem wurde mehrmals verändert und von den nachfolgenden Königinnen bis hin zu Königin Adelaide 1831 benutzt. Männliche Ausnahme: König Georg I. trug dieses Diadem in seiner Krönungsprozession als Staatskappe.

Zepter

Das Zepter mit dem Kreuz

Es stammt ursprünglich aus dem Jahre 1661 wurde aber unter der Regentscahft Edward VII. 1907 erweitert. Es symbolisiert die königliche Macht. Es ist 92.2cm lang und trägt viele kostbare Steine, darunter den 530 Karat Cullinan I Diamanten. Dieses Zepter trägt der Souverän während der Krönung in seiner rechten Hand.

Das „Zepter mit der Taube“

ist ein Stab aus Gold und misst 110 cm. Auf seiner Spitze erhebt sich ein goldenes Kreuz mit einer weiß emaillierten Taube. Ihre Augen, der Schnabel und die Füße sind aus Gold. Neben anderen Dekorationen hat das Zepter in der Mitte Bänder aus Emaille und Edelsteinen, Goldarbeiten und farbigen Edelsteinen, Emaille und Diamanten. Die Taube symbolisiert den Heiligen Geist und es wurde die Auffassung vertreten, dass er die Handlungen der Könige leitet und aus diesem Grund ist ein „Zepter mit der Taube“ von Königen jahrhunderte lang benutzt worden. Dieses Zepter trägt der Souverän während der Krönung in seiner linken Hand.

Das Elfenbein Zepter der Königin-Gemahlin

stammt aus dem Jahr 1685.

Das Königinnen Zepter mit dem Kreuz

stammt ebenfalls aus dem Jahr 1685.

Der St. Edwards-Stab

ist ein langes Zepter das am unteren Ende eisenbeschlagen ist. Bereits unter Heinrich VI. wurde ein Stab dieses Namens während der Krönungszeremonie mitgeführt. Der gegenwärtige Stab wurde nachweislich zuerst bei der Krönung Karls II. 1661 verwand. Der Stab wird dem Herrscher jeweils beim Betreten der Abteikirche von Westminster vom Dekan überreicht, ihm vorgetragen und am Ende zurückgegeben. Am Ende des Krönungsgottesdienstes wird er auf den Altar gelegt und bleibt dort zurück.

Ringe

Der goldene Krönungsring (Sovereign's Ring)

auch Hochzeitsring Englands (Wedding Ring of England) genannt, wurde für König Wilhelm IV. 1831 angefertigt und wurde von allen Monarchen (außer Königin Victoria) zur Krönung benutzt. Er besteht aus Gold und trägt auf seiner Oberseite einen großen Saphir (15,2 x 12,2 x 7,4 mm) mit vierzehn umliegenden Diamanten und wiegt 84,45 Karat. Über ihn liegen fünf Rubine welche das Kreuz St. Georg´s darstellen. Er wird bei der Krönung an den Ringfinger der rechten Hand gesteckt.

Der Königinnen Ring (Queen Consort's Ring)

wurde für Königin Adelaide ebenfalls 1831 angefertigt und besteht aus einem Rubin (12,5 x 9,0 x 5,9 mm) welche von vierzehn Diamanten umrahmt werden. Auf den Ring selbst liegt ein schmales Band aus Rubinen. Er wiegt 50,15 Karat.

Der Queen Victoria´s Ring

wurde speziell zu ihrer Krönung 1838 angefertigt, da sie sehr schlanke Finger besaß und ein herunterrutschen befürchtet wurde. Er ist dem goldenen Krönungsring nachenfunden. Er ist nur 42,74 Karat schwer, der große Saphir mißt 14,6 x 13,2 x 8,5 mm und ist von 20 Diamanten umgeben. Fünf Rubine sind kreuzförmig auf dem Saphir angeordnet. Im Reif sind die Worte Queen Victoria´ s Coronation Ring 1838 eingraviert.

Schwerter

Es gibt fünf Schwerter in der königlichen Sammlung des Tower of London.

Das Staatsschwert (Great Sword of State)

Das größte von ihnen ist das große Staatsschwert, ein Breitschwert mit einer Klinge von über 81,28 cm, mit einer Gesamtlänge von 128,5 cm und einem Gewicht von 2,58 kg. Der Griff ist aus vergoldete Metall und der Schöpfer dieser Waffe entwarf es 1677 oder 1678 mit den Wappen von Westminster (einem Fallgitter), Frankreichs (Fleur-de-Lys), Irlands (Harfe), einer Distel (Schottland), Reichsapfel und anderen Emblemen. Die Scheide selbst ist mit purpurrotem Samt umhüllt und mit vergoldeten Metallplatten im gleichen Design versehen.

Das Juwelen Staatsschwert

Das Jewelled Sword of State gilt als die schönste und wertvollste Schwert der Welt. Es wurde für [Georg IV.] zu einem Preis von 6000 Pfund hergestellt. Es präsentiert eine Fülle von Schmuckstücken in allen Farben und in Gold. Bei der Krönung wird dieses Schwert als eines der militärischen Embleme vom „Wächter des Juwelen-Hauses“ gehalten um nach seiner Überreichung an den Monarchen durch diesen als Ehrengabe der Kirche übergeben zu werden. Es wird anschließend wieder ausgelöst.

Das Schwert der Barmherzigkeit (Sword of Mercy)

Es heißt auch Curtana und auch bekannt als Schwert Edward des Bekenners. Seine Klinge ist stumpf und ist damit kennzeichnend für die Barmherzigkeit.

Das Schwert der spiritualen Gerechtigkeit (Sword of Justice to the Spirituality)
Das Schwert der richterlichen Gerechtigkeit (Sword of Justice to the Temporality).

Ritterliche Regalien

Die Sporen (Spurs)

Die Sporen sind aus reinem Gold und reich geschmückt und haben Gurte aus purpurroten Samt, welche mit Gold bestickt sind. Sie sind auch bekannt als „St. George's Sporen“ und sind eines der Wahrzeichen des Ritter und der Ritterlichkeit und zusammen mit dem Schwert die militärischen Symbole des Monarchen. Bei der Krönung werden diese Sporen dem Sovereign präsentiert, um sofort danach auf den Altar hinterlegt zu werden. Später werden sie durch die Zahlung einer Gebühr eingelöst.

Die Armreifen (Bracelets).

Diese sind 2,54 cm breit und haben einen Durchmesser von 5,1 cm. Sie sind aus reinem Gold gearbeitet und mit purpurrotem Samt gefüttert. Embleme der drei Königreiche (England, Schottland und Irland) sowie die fleurs-de-Lys von Frankreich sind auf den Oberflächen der Armbänder emaillierte. 1953 kamen neue hinzu, welche ein Geschenk der Commonwealth-Länder an die neue Königin waren.

Der Reichsapfel (The King´s Orb).

Der Reichsapfel ist hergestellt aus unmarkierten Gold und mit über 600 Edelsteinen und Perlen besetzt. Er wiegt 1,32 kg und wurde 1661 für die Krönung Charles II. von Sir Robert Vyner hergestellt. Auffallend sind seine feinen Amethyste auf denen das Kreuz steht. Der Durchmesser der Kugel beträgt 15.24 cm und hat einen runden Reifen aus Gold am Mittelkreis, welcher mit feinen Perlen, Diamantentrauben und mit weißen und roten Emaille verziert sind. Die zentralen Steine dieser Trauben sind abwechselnd Rubine, Saphire und Smaragde. Ein Bogen läuft über den oberen Teil der Kugel und wird von einem Kreuz bekrönt welcher über einen großen Amethyst sitzt. Die Konturen des Kreuzes sind mit Diamanten belegt und es gibt je drei große Diamanten in jeden Arm. In der Mitte des Kreuzes liegt auf der einen Seite ein Smaragd und auf der anderen Seite ein Saphir. Die Steine in der Mitte der beiden Seiten sind umgeben von Diamanten und zwischen dem unteren Fuß des Kreuzes und des Amethyst ist ein Kragen aus kleinen Diamanten. Am Ende jeder der oberen Arme des Kreuzes sitzt eine große Perle und in jedem der vier inneren Ecken sitzt auch eine große Perle.

Der Reichsapfel der Königin (The Queen´s Orb).

Liturgische Regalien

Die Ampulla

die das Öl für die Salbung des Königs birgt, misst mit Sockel etwa 22,86 Zentimeter in der Höhe. Die Spannweite der Flügel beträgt 17,78 cm. Sie wiegt ca. 310 g. und ist aus reinem Gold gearbeitet. Der Hohlraum des Körpers ist in der Lage etwa 136 gr. Öl aufzunehmen. Der Kopf ist abschraubbar um das Öl einzufüllen. Der Ausguss ist der Schnabel

Der Löffel

Der Griff der Löffel ist zweifellos alt, wahrscheinlich byzantinisch. Es ist etwa 17,78 cm lang.

Gebrauchsgegenstände

Die folgenden Gegenstände wurden im großen Festessen nach der Krönung als Tafelaufsatz bzw. in den königlichen Palästen benutz und befinden sich nun im Kronschatz.

Die Kommunion Platte [The Communion Plate)

sind eigentlich zwei Stücke, eine Patene und ein Kelch und bestehen aus purem Gold und stammen aus dem 17. Jahrhundert.

Das Exeter Salzfass (State Salt)

Das Exeter Salzfass wurde von Johann Hass aus Hamburg im Jahre 1630 geschaffen. Es ist 45 cm hoch und hat die Form eines Schlosses mit Türmen und ist mit 73 Juwelen belegt. Es wurde von der Stadt Exeter dem König Charles II. geschenkt und kostete 700 Pfund, heute etwa 750.000 Pfund.

Das Elizabeth Salzfass (Queen Elizabeth Salt)

stammt aus dem Jahre 1572.

Die Fontäne (The Fountain)

wurde König Karl II. von der Stadt Plymouth geschenkt und konnte für Wasser oder Wein benutzt werden.

Das Gründonnerstags Geschirr (The Maundy Dish)

wurde 1660 aus vergoldetem Silber hergestellt um das Grünndonnerstags Allmosen, speziell geprägte Münzen, aufzunehmen. Die Anzahl der Münzen steigt mit dem Lebensalter des Monarchen.

Der Weinkühler

ist ein sehr großes Gefäß aus vergoldeten Silber von 8000 Unzen. Es ist verzeirt mit maritimen Symbolen und stammt aus dem Jahre 1824.

Die Amtsstäbe (The Maces)

Ursprünglich Streitkeulen wurde sie zu Symbolen der Autorität und werden heute nurnoch zur Parlamentseröffnung und zu königlichen Proklamationen verwendet. Es gibt acht Exemplare in der königlichen Sammlung. Zwei aus der Regierungszeit Karl II., zwei aus der Zeit Jakob II., drei aus der zeit Wilhelms und Marias und eines trägt die Wappen Königin Annas und Georg I. Zwei Amtsstäbe sind während der Sitzungsperiode des Parlaments nicht im Tower ausgestellt sondern einer im Unterhaus und der andere im Oberhaus.

Die silbernen Trompeten (The Silver State Trumpets)

Es sind fünfzehn an der Zahl und wurden nur während der Krönungen benutzt. Sie stammen alle aus dem 19. Jahrhundert und werden nicht mehr benutzt.

Einzelne Pretiosen

Star of Africa

Der Great Star of Africa ist mit 530,2 Karat der größte geschliffene Diamant der Welt. Er wurde 1905 aus dem bis zum Jahr 2007 größten jemals gefunden Rohdiamanten, dem Cullinan geschliffen und befindet sich im Krönungszepter (2007 wurde ebenfalls in Südafrika ein doppelt so großer Diamant gefunden). Aus dem Cullinan entstanden neben dem Great Star of Africa noch der Lesser Star of Africa mit 317,4 Karat sowie 103 weitere Diamanten zwischen vier und 98 Karat. Diese Diamanten sind in weitere Schmuckstücke der britischen Kronjuwelen eingearbeitet, darunter die Imperial State Crown.

Koh-i-Noor

Der Koh-i-Noor („Berg des Lichtes“) gehört mit 108,93 Karat sicherlich nicht zu den größten, aufgrund seines besonderen Schliffs aber dennoch zu den wertvollsten Diamanten der Welt. Um ihn ranken sich zudem viele Legenden, da seine Herkunft unbekannt ist. Der Legende nach soll der Koh-i-Noor ein Teil des legendären 240-karätigen Großmogul-Diamanten sein, der seit rund 200 Jahren spurlos verschwunden ist. Eine weitere Legende besagt, dass derjenige die Welt beherrschen werde, der den Koh-i-Noor in der Krone trägt. Zumindest im Fall seiner Besitzerin Königin Victoria traf dieser Bezug in gewisser Weise zu.

Der Koh-i-Noor soll sich einst im Besitz des afghanischen Baraksai-Stammes befunden haben. Aus dem Barakzai-Stamm ging der Mohammadzai-Clan hervor. Der Überlieferung nach soll der Koh-i-Noor einst den Turban von Dost Mohammed geschmückt haben. Nachdem Dost Mohammad Khan nach dem ersten Anglo-Afghanischen Krieg ins indische Exil gehen musste, verschwand auch der Koh-i-Noor aus dem Besitz des Mohammadzai-Clans.

Der Rubin des Schwarzen Prinzen

Der Rubin des schwarzen Prinzen (The Black Prince´s Ruby) aus dem britischen Kronschatz ist in Wirklichkeit kein Rubin sondern ein wunderschöner roter Spinell. Er befindet sich in der Imperialen Staatskrone und wurde tratitionel vom König Pedro von Kastillien nach der Schlacht von Najera 1367 diesem Prinzen geschenkt. Er selber soll ihn durch einen Mord an den König von Granada erhalten haben. Der Schwarze Prinz trug ihn an seinem Helm wie auch König Heinrich V. 1415 in der Schlacht von Agincourt. Heinrich VIII. übertrug ihn in die Kronjuwelen. Während des Commenwealth wurde der Stein für 15 Pfund an einen Mr. Cooke veräußert welcher ihn Karl. II. zurück gab. Seit dieser Zeit sitzt er in der jeweilgen Staatskrone.

Replikate

Insgesamt gibt es zwei komplette Sätze von Kopien der Kronjuwelen. Einer von ihnen befindet sich in Fort Catherine auf Bermuda, der andere wird in London verwahrt und war bereits weltweit bei Ausstellungen zu bewundern. Wann die Duplikate angefertigt wurden, weiß niemand genau. Bekannt ist, dass nach einem Anschlag der IRA am 17. Juli 1974 auf den Tower von London die Originale gegen Kopien ausgetauscht wurden, für den Fall eines weiteren Anschlags.

Siehe auch