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Der Barron Hilton Cup (BHC) ist der einzige weltweit stattfindende Segelflugwettbewerb. Er wird dezentral ausgeflogen, das heißt, jeder Teilnehmer stellt sich seine Wettbewerbsaufgabe(n) selbst.
Der BHC wurde 1984 von Barron Hilton (selbst seit Jahrzehnten ein Segelflieger) und Helmut Reichmann (dreimaliger Weltmeister) ins Leben gerufen.
Alle Gewinner einer Region/Flugzeugklasse werden mit einer Begleitung ihrer Wahl auf die Flying-M Ranch in Nevada eingeladen. Dort haben sie die Gelegenheit, die besten Segelflieger der Welt kennen zu lernen.
Um den freundschaftlichen Umgang miteinander zu fördern, finden keine Wettbewerbe zwischen den Piloten statt.
Aus der Zeit auf der Ranch ergeben sich oft Freundschaften, die ein Leben lang andauern. Dies zu ermöglichen war eines der wesentlichen Anliegen der beiden Gründer des BHC.
Während ein Pilot den BHC prinzipiell mehrfach gewinnen kann, erhält er eine Einladung auf die Ranch nur einmal im Leben. Gewinnt er ein weiteres Mal, wird der Ranglistennächste der Region und Klasse auf die Ranch eingeladen[2].
Wenn es mehr als drei Gewinner aus dem selben Staat in der Region 1 gibt, dann werden nur die drei eingeladen, die den größten relativen Punkteabstand zum jeweils Zweitplazierten haben. Die anderen Einladungen gehen an die Zweitplatzierten anderer Länder (aus der Region 1), sofern sie nicht schlechter als 80% der Gewinner ihrer Klassen sind.
Wettbewerbsverlauf
Vorderseite der Siegermedaille
Die Organisation des Wettbewerbes findet über die Website onlinecontest.org statt. Dort sind die aktuellen Wertungsergebnisse abrufbar.
Als "Aufgabe" werden nur komplett geflogene Dreiecke mit einer Mindestlänge von 400 km in die Wertung angenommen. Die Aufgabe muss vor dem Flug im Logger eingegeben worden sein. Es dürfen nur von der International Gliding Commission (IGC) zugelassene Logger verwendet werden[3].
Wenn das Dreieck die Bedingungen der FAI nicht erfüllt, werden 12,5% der erreichten Punkte abgezogen. Diese Bedingungen beschreiben in etwa ein raumgreifendes Dreieck, spitze Dreiecke sind nicht erlaubt. Für jeden geflogenen Kilometer der Aufgabe erhält der Pilot einen Punkt. Die Punktzahl wird mit dem Handicap-Faktor des Flugzeuges (dem Flugzeugindex) korrigiert[4].
Das Handicap dient dazu, die Pilotenleistung und die Flugzeugleistungsdaten ins Verhältnis zu setzen. Der Wert liegt zwischen 50 und 140. Die erreichten Punkte werden entsprechend durch einen Wert zwischen 0,5 bis 1,4 dividiert. Ein (sehr) schlechtes Segelflugzeug enspricht dem Wert 50, es verdoppelt also die erzielten Punkte.
Jeder Pilot kann über den Wertungszeitraum von 2 Jahren so viele Flüge melden wie er möchte. Der jeweils punkthöchste Flug wird gewertet. Ein Pilot darf nur in der Region Flüge melden, in der er seinen permanenten Wohnsitz hat. Die Flugdaten müssen spätestens sieben Tage nach dem der Flug stattgefunden hat an die Website übertragen werden.
Bei einem Punktegleichstand innerhalb einer Tageswertung, gewinnt der Pilot mit der früheren Ankunftszeit die Tageswertung. Wenn auch diese Unterscheidung nicht greift, wird eine Münze geworfen.
Für den Fall einer Auseinandersetzung ist die Entscheidung des Wettberwerbdirektors bindend. Der Wettbewerb beginnt am 15. März eines ungeraden Jahres und endet zwei Jahre später am 14. März[5].
Fliegerjacke, die ein Sieger als Geschenk von der EADS erhält
Die Wertung findet weltweit in fünf Regionen statt:
In der Region 1 (aus der die meisten Teilnehmer kommen) wird die Wertung in fünf Wettbewerbsklassen gemäß der Wettbewerbsordnung des Deutschen Aero Clubs unterteilt[6]:
In einer Region/Flugzeugklasse gewinnt, wer über den Wertungszeitraum von zwei Jahren, die größte Punktzahl erreicht hat. Weltmeister gewinnen automatisch (unabhängig von der Region und Flugzeugklasse) eine Medaille.
Frank Franke (Autor), Helmut Reichmann (Autor): Lautlos mit dem Wind. Barron Hilton Cup. Der größte Segelflugwettbewerb der Welt. 2. Auflage, Umschau Buchverlag, 1994, ISBN 978-3524660318