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Optionsstrategie

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Optionstrategien sind Anlagestrategien mit derivativen Finanzinstrumenten. Basierend auf einer positiven, neutralen oder negativen Markterwartung des zugrundeliegenden Basiswertes (Underlying) der Optionen kann der Anleger Optionspositionen eingehen, die zur Absicherung des von dem Anleger gehaltenen Basiswertes dienen. Optionsstrategien können aber auch unabhängig vom Halten des Basiswertes eingegangen werden.

Grundpositionen

Grundpositionen sind ungedeckte Optionsstrategien, die entweder aus einem Call oder einem Put, der jeweils gekauft also long und verkauft also short gegangen werden können. Eine ungedeckte Position ist etwa eine Short-Position in einer Kaufoption, die nicht mit einer long Position im Basiswert kombiniert ist.

Sicherungspositionen

Eine Sicherungsposition (auch: Hedge-Position) ist ein Portfolio aus Optionen und dem zugehörigen Basiswert. (Gedeckte Optionstrategie). Dabei werden entweder die Verluste aus der Aktie durch den Ausübungsgewinn bei den Optionen oder die Ausübungsverluste bei den Optionen durch Gewinne bei der Aktie ganz oder teilweise gedeckt, ohne die Risiken zu erhöhen:

Spreadpositionen

Bei Spreadpositionen handelt es sich um ein Portfolio aus gekauften (long) und/oder verkauften (short) Optionen. Generell wird zwischen Preis Spreads und Zeit Spreads unterschieden.

Preis Spreads

Preis Spreads Positionen derselben Klasse

Sowohl der Bull Preis Spread als auch der Bear Preis Spread können mit Call-Optionen als auch mit Put-Optionen gebildet werden. Dementsprechend spricht man dann von Bull Call Spread (Bildung mit Calls) und Bull Put Spread (Bildung mit Puts) sowie von Bear Call Spread (Bildung mit Calls) und Bear Put Spreads (Bildung mit Puts).

Vereinfachte Gewinn- und Verlustdarstellung eines Bull Preis Spread: Bull Call Spread bzw. Bull Put Spread
  • Bull Preis Spread: Ein Bull Preis Spread besteht aus dem Kauf einer Call-Option und dem gleichzeitigen Verkauf einer Call-Option. Die Ausübungsdaten der beiden Optionen sind gleich, jedoch hat die long-Position einen niedrigeren Ausübungspreis als die short-Position. Beispielposition:
Bull Call Spread
Long 1. Januar 2008 - 500 Call
Short 1. Januar 2008 - 600 Call
Bull Put Spread
Long 1. Januar 2008 - 500 Put
Short 1. Januar 2008 - 600 Put


Vereinfachte Gewinn- und Verlustdarstellung eines Bear Preis Spread: Bear Call Spread bzw. Bear Put Spread
  • Bear Preis Spread: Ein Bear Preis Spread besteht aus dem Kauf einer Call-Option und dem gleichzeitige Verkauf einer Call-Option. Die Ausübungsdaten der beiden Optionen sind gleich, jedoch hat die short-Position einen niedrigeren Ausübungspreis als die long-Position. Beispielposition:
Bear Call Spread
Long 1. Januar 2008 - 600 Call
Short 1. Januar 2008 - 500 Call
Bear Put Spread
Long 1. Januar 2008 - 600 Put
Short 1. Januar 2008 - 500 Put

Preis Spreads Positionen unterschiedlicher Klassen

  • Straddle: Die vorstehenden Optionspositionen erklären Optionskombinationen (Kauf und Verkauf) aus der gleichen Optionsklasse. Bei Preis Spreads Positionen handelt es sich um Optionspositionen aus unterschiedlichen Optionsklassen (Call und Put).
Vereinfachte Gewinn- und Verlustdarstellung eines Long Straddle
    • Long Straddle: (auch: bottom straddle oder bought straddle genannt): Bei einem Long Straddle wird gleichzeitig ein Call und ein Put mit dem gleichen Basiswert, zum gleichen Ausübungspreis und zum gleichen Verfallsdatum gekauft. Die Markterwartung des Anlegers ist dementsprechend volatil, d.h. der Anleger erwartet kräftige Kursänderungen des Basiswertes. Das Gewinnpotential ist theoretisch unbegrenzt. Das Verlustpotential ist auf die gezahlten Optionspreise begrenzt. Beispielposition:
Long Straddle
Long 1. Januar 2008 - 200 Call
Long 1. Januar 2008 - 200 Put


Vereinfachte Gewinn- und Verlustdarstellung eines Short Straddle
    • Short Straddle: (auch: top straddle oder written straddle genannt) Hierbei handelt es sich um die umgekehrte Position des Long Straddle, also dem Verkauf eines Calls und eines Puts zum gleichen Basiswert, zum gleichen Ausübungspreis und zum gleichen Verfallsdatum. Der Anleger geht von einem stagnierenden Niveaus des Underlyings aus, d.h. der Anleger erwartet keine grösseren Kursänderungen des Basiswertes. Das Gewinnpotential besteht aus der doppelt vereinahmten Optionsprämie. Das Verlustpotential ist bei kräftig ansteigenden Kursen des Underlyings theoretisch unbegrenzt, bei stark fallenden Kursen auf den Ausübungspreis beschränkt. Beispielposition:
Short Straddle
Short 1. Januar 2008 - 200 Call
Short 1. Januar 2008 - 200 Put
      • Covered written straddle: Kombination aus Underlying long und ein Put short.
      • Naked written straddle: Eröffnung der Position ohne Deckung (ohne Underlying)


  • Strangle: Die Optionsposition Strangle ist eine vergleichbare Optionsposition Straddle. Sie wird ebenfalls mit einem Call und einem Put gebildet aber mit unterschiedlichem Basispreisen und/oder unterschiedlichem Verfallsdatum.
Vereinfachte Gewinn- und Verlustdarstellung eines Long Strangle
    • Long Strangle: Bei einem Long Strangle wird gleichzeitig ein Call und ein Put mit unterschiedlichem Basispreisen und/oder unterschiedlichem Verfallsdatum gekauft. Die Markterwartung des Anlegers ist dementsprechend volatil, d.h. der Anleger erwartet starke Kursänderungen des Basiswertes, stärkere als bei einem Long Strangle. Das Gewinnpotential ist theoretisch unbegrenzt. Das Verlustpotential ist auf die gezahlten Optionspreise begrenzt. Beispielposition:
Long Strangle
Long 1. Januar 2008 - 250 Call
Long 1. Januar 2008 - 200 Put


Vereinfachte Gewinn- und Verlustdarstellung eines Short Strangle
    • Short Strangle: Hierbei handelt es sich um die umgekehrte Position des Long Strangle, also dem Verkauf eines Calls und eines Puts mit unterschiedlichem Basispreisen und/oder unterschiedlichem Verfallsdatum. Der Anleger geht von einem fast stagnierenden, leicht schwankenden Niveaus des Underlyings aus. Das Gewinnpotential besteht aus der doppelt vereinahmten Optionsprämie. Das Verlustpotential ist bei kräftig ansteigenden oder fallenden Kursen des Underlyings theoretisch unbegrenzt. Beispielposition:
Short Strangle
Short 1. Januar 2008 - 250 Call
Short 1. Januar 2008 - 200 Put

Kombinierte Preis Spreads Positionen derselben Klasse

Bei Preis Spread Positionen derselben Klasse handelt es sich um ein Portfolio aus gekauften (long) und verkauften (short) Optionen. Es handelt sich also nur um Calls oder nur um Puts. Die Optionen können aus verschiedener Serien bestehen, d.h. sie unterscheiden sich nach Basispreis oder Restlaufzeiten. Je nach Verhältnis von eingesetzten Optionen spricht man von x:y spreads. Eine Credit-Position liegt dann vor, wenn bei Aufbau der Position einen Mittelzufluss erfolgt, eine Debit-Position, wenn Mittel abfließen.

  • Butterfly Spread: Der Butterfly Spread ist eine Optionsposition, welche einen Bull Preis Spread und einen Bear Preis Spread verbindet. Grundsätzlich ist der Butterfly Spread sowohl mit Calls und Puts möglich, gebräuchlich sind in der Regel aber überwiegend Call Positionen.
Vereinfachte Gewinn- und Verlustdarstellung eines Long Butterfly Spreads
    • Long Butterfly Spread: Bei dem Long Butterfly Spread werden zwei Calls gekauft und zwei Calls verkauft. Der erste gekaufte Call wird zu einem niedrigeren Kurs des Underlyings gekauft (in-the-money) und der zweite gekaufte Call wird zu einem höheren Kurs des Underlyings (out-of-the-money) erworben. Zusätzlich werden noch zwei Calls verkauft zum aktuellen Kurs des Underlyings (at-the-money). Beispielposition:
Long Butterfly Spread
Long 1. Januar 2008 - 150 Call (in-the-money)
Short 2. Januar 2008 - 160 Call (at-the-money)
Long 1. Januar 2008 - 170 Call (out-of-the-money)
Vereinfachte Gewinn- und Verlustdarstellung eines Short Butterfly Spreads
    • Short Butterfly Spread: Bei dem Short Butterfly Spread werden ebenfalls zwei Calls gekauft und zwei Calls verkauft. Hier wird aber im Gegensatz zu obiger Longposition, der erste Call zu einem niedrigeren Kurs des Underlyings verkauft (in-the-money) und ein zweiter Call zu einem höheren Kurs des Underlyings (out-of-the-money) ebenfalls verkauft. Des Weiteren werden noch zwei Calls zum aktuellen Kurs des Underlyings (at-the-money) gekauft. Beispielposition:
Short Butterfly Spread
Short 1. Januar 2008 - 150 Call (in-the-money)
Long 2. Januar 2008 - 160 Call (at-the-money)
Short 1. Januar 2008 - 170 Call (out-of-the-money)
  • Condor Spread: Der Condor Spread ist eine Optionsposition, bei welcher jeweils zwei Preis Spreads Positionen kombiniert werden. Der Unterschied zum Butterfly besteht darin, daß der Condor Spread auf der Basis von vier unterschiedlichen Ausübungspreisen der Optionen im Vergleich zu drei Ausübungspreisen beim Butterfly Spread besteht.
Vereinfachte Gewinn- und Verlustdarstellung eines Long Condor Spreads
    • Long Condor Spread: Bei dem Long Condor Spread werden ebenfalls wie beim Butterfly Spread zwei Calls gekauft und zwei Calls verkauft. Der erste gekaufte Call wird zu einem niedrigeren Kurs des Underlyings gekauft (in-the-money) und der zweite gekaufte Call wird zu einem höheren Kurs des Underlyings (out-of-the-money) erworben. Zusätzlich werden noch zwei Calls verkauft. Der erste zum aktuellen Kurs des Underlyings (at-the-money) und der Zweite leicht über dem Ersten. Beispielposition:
Long Condor Spread
Long 1. Januar 2008 - 150 Call (in-the-money)
Short 1. Januar 2008 - 160 Call (at-the-money)
Short 1. Januar 2008 - 170 Call (out-of-the-money)
Long 1. Januar 2008 - 180 Call (out-of-the-money)
Vereinfachte Gewinn- und Verlustdarstellung eines Short Condor Spreads
    • Short Condor Spread: Bei dem Short Butterfly Spread werden ebenfalls zwei Calls gekauft und zwei Calls verkauft. Hier wird aber im Gegensatz zu obiger Longposition, der erste Call zu einem niedrigeren Kurs des Underlyings verkauft (in-the-money) und ein zweiter Call zu einem höheren Kurs des Underlyings (out-of-the-money) verkauft. Des Weiteren werden noch zwei Calls gekauft. Der erste zum aktuellen Kurs des Underlyings (at-the-money) und der Zweite leicht über dem Ersten. Beispielposition:
Short Condor Spread
Short 1. Januar 2008 - 150 Call (in-the-money)
Long 1. Januar 2008 - 160 Call (at-the-money)
Long 1. Januar 2008 - 170 Call (out-of-the-money)
Short 1. Januar 2008 - 180 Call (out-of-the-money)
  • Ratio Preis Spread: (auch: Ratio Vertical Spread genannt) Long und Short Positionen werden mit unterschiedlicher Anzahl von Kontrakten aufgebaut.
Vereinfachte Gewinn- und Verlustdarstellung eines Ratio Call Spreads
    • Ratio Call Spread: Bei einem Ratio Call Spread werden ein oder mehrere Calls mit einem niedrigen Basispreis gekauft und gleichzeitig eine grössere Anzahl von Calls mit einem höheren Basispreis verkauft. Die Calls verfügen alle über die gleich Restlaufzeit. Diese Kombinationsposition aus Long und Short kann sowohl eine Debit als auch eine Credit Position sein. Beispielsposition:
Ratio Call Spread
Long 1 Kontrakt: 1. Januar 2008 - 200 Call (at-the-money)
Short 4 Kontrakte: 1. Januar 2008 - 250 Call (out-of-the-money)




Vereinfachte Gewinn- und Verlustdarstellung eines Ratio Put Spreads
    • Ratio Put Spread: Bei einem Ratio Put Spread werden ein oder mehrere Puts mit einem niedrigen Basispreis verkauft und gleichzeitig eine kleinere Anzahl von Puts mit einem höheren Basispreis gekauft. Diese Kombinationsposition aus Long und Short kann sowohl eine Debit als auch eine Credit Position sein. Beispielsposition:
Ratio Put Spread
Short 4 Kontrakte: 1. Januar 2008 - 200 Put (at-the-money)
Long 1 Kontrakt: 1. Januar 2008 - 250 Put (out-of-the-money)




Vereinfachte Gewinn- und Verlustdarstellung eines Back Spread Call
    • Back Spread Call: Umkehrung des Ratio Call Spreads. Long Positionen sind grösser als die Short Positionen. Beispielsposition:
Back Spread Call
Long 4 Kontrakt: 1. Januar 2008 - 200 Call (at-the-money)
Short 1 Kontrakte: 1. Januar 2008 - 250 Call (out-of-the-money)





Vereinfachte Gewinn- und Verlustdarstellung eines Back Spread Put
    • Back Spread Put: Umkehrung des Ratio Put Spreads. Long Positionen sind grösser als die Short Positionen. Beispielsposition:
Back Spread Put
Short 1 Kontrakte: 1. Januar 2008 - 200 Put (at-the-money)
Long 4 Kontrakt: 1. Januar 2008 - 250 Put (out-of-the-money)



Kombinierte Preis Spreads Positionen unterschiedlicher Klassen

Bei Kombinierten Preis Spread Positionen unterschiedlicher Klassen handelt es sich um ein Portfolio aus gekauften (long) und verkauften (short) Optionen. Es handelt sich hierbei um Kombinationen aus Calls oder Puts, welche aus verschiedener Serien bestehen, d.h. sie unterscheiden sich nach Basispreis oder Restlaufzeiten, können.

Vereinfachte Darstellung der Optionspositionen in einem Long Box Spread
    • Long Box: Long Box bezeichnet den Kauf des Box Spreads. Dieser besteht aus einem Bull Preis Spread mit Calls (auch: Bull Call Spread) und einem Bear Preis Spread mit Puts (auch: Bear Put Spread). Das heisst, der Anleger, der einen Arbitragegewinn erzielen möchte erwirbt eine Anzahl von Calls mit niedrigen Basispreis und verkauft eine gleiche Anzahl von Calls mit höherem Basispreis. Gleichzeitig erwirbt er eine gleiche Anzahl von Puts mit höherem Basispreis und verkauft die gleiche Anzahl von Puts mit einem niedrigeren Basispreis. Beispielposition:
Long Box
Long Januar 2008 - 500 Call
Short Januar 2008 - 550 Call
Short Januar 2008 - 500 Put
Long Januar 2008 - 550 Put
Vereinfachte Darstellung der Optionspositionen in einem Short Box Spread
    • Short Box: Short Box bezeichnet den Verkauf des Box Spreads. Dieser besteht aus einem Bear Preis Spread mit Calls (auch: Bear Call Spread) und einem Bull Preis Spread mit Puts (auch: Bull Put Spread). Das heisst, der Anleger, der einen Arbitragegewinn erzielen möchte erwirbt eine Anzahl von Calls mit höherem Basispreis und verkauft eine gleiche Anzahl von Calls mit niedrigeren Basispreis. Gleichzeitig erwirbt er eine gleiche Anzahl von Puts mit niedrigem Basispreis und verkauft die gleiche Anzahl von Puts mit einem höheren Basispreis. Beispielposition:
Short Box
Long 1. Januar 2008 - 550 Call
Short 1. Januar 2008 - 500 Call
Short 1. Januar 2008 - 550 Put
Long 1. Januar 2008 - 500 Put


Dem eventuell zu erzielenden Arbitragegewinn aus einer eventuellen Ungleichheit aus der Bewertung der Optionen und damit den Optionspreisen stehen die Transaktionskosten und eine evtentuelle Carrying Charge, d.h. die Kosten für die Finanzierung einer Net Debit Position gegenüber.

Zeit Spreads

Bei einem Zeit Spread (auch: time spreads oder horizontaler Spread genannt) werden Optionen mit demselben Basispreis so kombiniert, daß die Option mit dem früheren Ausübungstermin verkauft und die mit späteren Ausübungstermin gekauft wird.

Vereinfachte Gewinn- und Verlustdarstellung eines Bull Zeit Spread


Bullish Call Zeit Spread
Long 1. März 2008 - 500 Call
Short 1. Januar 2008 - 500 Call
Bearish Put Zeit Spread
Long 1. Januar 2008 - 500 Put
Short 1. März 2008 - 500 Put




Bearish Call Zeit Spread
Long 1. Januar 2008 - 500 Call
Short 1. März 2008 - 500 Call
Bearish Put Zeit Spread
Long 1. März 2008 - 500 Put
Short 1. Januar 2008 - 500 Put

Kombinierte Zeit Spreads Positionen

Ebenso wie bei kombinierten Preis Spreads Positionen, können die Optionen aus verschiedenen Serien bestehen, d.h. sie unterscheiden sich nach Basispreis oder Restlaufzeiten: Je nach Verhältnis von eingesetzten Optionen spricht man auch hier von x:y spreads. Eine Credit-Position liegt dann vor, wenn bei Aufbau der Position einen Mittelzufluss erfolgt, eine Debit-Position, wenn Mittel abfließen.

  • Ratio Zeit Spread: (auch Ratio Vertical Spread genannt) Ein Ratio Zeit Spread setzt sich zusammen aus mehr long-Optionen als short-Optionen auf denselben Basiswert. Diese Position profitiert von einer starken Bewegung des Basiswertes in beide Richtungen.
    • Ratio Call Time: Diese Optionsposition ist von der Grundstruktur ähnlich dem Bull Zeit Spreads, besteht aber aus einer grösseren Anzahl von verkauften Calls.
    • Ratio Put Time: Diese Optionsposition ist von der Grundstruktur ähnlich dem Bear Zeit Spreads, besteht aber aus einer grösseren Anzahl von verkauften Puts.

Kombination aus Preis Spreads und Zeit Spreads

  • Diagonaler Spread:unterschiedliche Basispreise, unterschiedliche Verfallsdaten. Eine Credit-Position liegt dann vor, wenn bei Aufbau der Position einen Mittelzufluss erfolgt, eine Debit-Position, wenn Mittel abfließen.
    • Diagonal Bull Spread: Long Calls (in-the-money) mit langer Laufzeit und Short Calls (out-of-the-money) mit kurzer Laufzeit. Beispielposition:
Bull Call Spread Diagonaler Bull Spread
Long Dezember-150-Call zu 10 € Januar-150-Call zu 15 €
Short Dezember-170-Call zu 2 € Dezember-170-Call zu 2 €
Debitposition 8 € 13 €
    • Diagonal Bear Spread: Long Calls (in-the-money) mit kurzer Laufzeit und Short Calls (out-of-the-money) mit langer Laufzeit
Bear Call Spread Diagonaler Bear Spread
Short Dezember-150-Call zu 12 € Dezember-150-Call zu 12 €
Long Dezember-170-Call zu 4 € Februar-170-Call zu 14 €
Creditposition 8 € Debitposition 2 €

Synthetische Positionen

Vereinfachte Darstellung einer Synthetischen Long Position mit Optionen
  • Synthetisch Long: Der Anleger erwartet eine kräftige Aufwärtsbewegung des Basiswertes und baut durch den Kauf eines Calls und dem gleichzeitigen Verkauf eines Puts mit der gleichen Restlaufzeit einen synthetischen Long-Position auf. Das heisst, der der im Falle einer Bestätigung der Kursprognose eintretende Gewinn, entspricht nahezu dem gleichen Gewinn, der mit dem Kauf einer entsprechenden Anzahl des zugrunde liegenden Basiswertes erreicht werden würde. Beispielposition:
Synthetisch Long
Long 1. Januar 2008 - 350 Call
Short 1. Januar 2008 - 300 Put



Vereinfachte Darstellung einer Synthetischen Short Position mit Optionen
  • Synthetisch Short: Der Anleger erwartet eine kräftige Abwärtsbewegung des Basiswertes und baut durch den Kauf eines Puts und dem gleichzeitigen Verkauf eines Calls mit der gleichen Restlaufzeit einen synthetischen Leerverkauf auf. Beispielposition:
Synthetisch Short
Long 1. Januar 2008 - 300 Put
Short 1. Januar 2008 - 350 Call




Literatur

  • Handlexikon zu Futures, Optionen und innovativen Finanzinstrumenten, Hans E. Zahn, Fritz Knapp Verlag, Frankfurt, (1991), ISBN 978-3-7819-2029-3
  • Handeln mit Futures und Optionen, Feingold/Lang, FinanzBuch Verlag, (2004), ISBN 3-89879-066-5
  • Professionelle Optionsgeschäfte. Moderne Bewertungsmethoden richtig verstehen (Optionsgeschäfte in Theorie und Praxis), Hans-Peter Steinbrenner, Ueberreuter Wirt., Frankfurt, (2002), ISBN 978-3-7064-0724-3
  • Professionelles Eurex Trading. Grundlagen, Strategien und Chancen mit Optionen und Futures von Christian Eck und Matthias S. Riechert (2006), ISBN 978-3-89879-218-9
  • Bloss, Michael; Ernst, Dietmar (2007): Derivate – Handbuch für Finanzintermediäre und Investoren Oldenbourg Verlag München ISBN 978-3-486-58354-0