Uddeholm
| Uddeholm | ||||
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| Staat: | ||||
| Provinz (län): | Värmlands län | |||
| Historische Provinz (landskap): | Värmland | |||
| Gemeinde (kommun): | Hagfors | |||
| Koordinaten: | 60° 1′ N, 13° 37′ O | |||
| Einwohner: | 769 (31. Dezember 2005)[1] | |||
| Fläche: | 144 km² | |||
| Bevölkerungsdichte: | 5,3 Einwohner/km² | |||
Uddeholm ist eine schwedische Ortschaft (schwedisch: Tätort) der Gemeinde Hagfors im Nordosten der Provinz Värmlands län und der historischen Provinz Värmland am Fluss Klarälven. Trotz seiner sehr geringen Einwohnerzahl von nur knapp 800 Einwohnern genießt Uddeholm einen hohen Bekanntheitsgrad in Schweden, da es sich um die Keimzelle eines der ältesten und traditionsreichsten schwedischen Unternehmens handelt.
Geschichte
Johan Karlström hat im Jahr 1672 vom Assessor Anders Stake die Höfe Uddeholm und Risberg sowie im Jahr 1686 von Anna Uggla die benachbarten Höfe Stjärn, Stjärntorp und Lid gekauft. Als eigentlicher Gründer Uddeholms gilt der Fabrikant Bengt Gustaf Geijer d. Ältere. Er kam 1720 in den alleinigen Besitz von der Güter Uddeholm und Risberg. Bereits zuvor hat er über seine zuvor verstorbene Frau einen größeren Anteil der Güter in seinem Eigentum gehabt. Gejier gründete auf diesem Land am Flusslauf zwischen den Seen Hagforssjönn und Radasjönn eine Eisenhütte und einen Hammerbetrieb für einfachen Stabstahl. Dort wurde lokales Eisenerz mit Holzkohle verhüttet. Im Schmelzofen, dessen Blasebälge mit Wasserkraft angetriebenen wurden, wurde dann das Schmiedeeisen produziert.
Entwicklung
Aus diesen ersten Anfängen entwickelte sich in den folgenden zweihundert Jahren der Großkonzern Uddeholm mit eigener Handelsflotte, einer Vielzahl von Betrieben, riesigen Ländereien und eigenen Wäldern. Im 19. Jahrhundert gehörte etwa 40 % der Fläche von Värmland der Firma Uddeholm. Heute befindet sich im benachbarten Hagfors der Edelstahl produzierende Großbetrieb Uddeholm Tooling AB, der im Konzernverbund mit Böhler-Uddeholm ein Weltmarktführer im Bereich Edelstahl ist.
Gebäude
Imposantestes Gebäude von Uddeholm ist das ehemalige Fabriksdirektorengebäude aus dem 19. Jahrhundert. Dieses wird heute von Uddeholm Tooling AB für repräsentative Banketts für Kunden sowie als Gästehaus genutzt. In parkähnlichen Garten am Radasjönn befindet sich eine Kapelle, die an einem anderen südschwedischen Standort abgerissen und wieder in Uddeholm aufgebaut wurde. Der heutige Werksdirektor wohnt nicht mehr im Herrenhaus, sondern in einem kleineren Haus am See, dass ebenfalls im Eigentum des Konzerns steht. Uddeholm verfügt über ein kleines Hotel.
Trivia
Nach seiner militärischen Ausbildung und seinem Studium und noch vor seiner Inthronisation hat sich der heutige König von Schweden Carl XVI. Gustaf Einblicke in Wirtschaft und Industrie des Landes verschafft. In dieser Zeit, Anfang der siebziger Jahre, war er auch Praktikant bei Uddeholm und wohnte im Herrenhaus Uddeholm, dem Wohn- und Repräsentationsgebäude der ehemaligen Werksdirektoren. Noch heute steht dort ein Foto von ihm mit seiner Danksagung. Der heutige Werksdirektor wohnt nicht mehr im Herrenhaus, sondern in einem kleineren Haus am See, dass ebenfalls im Eigentum des Konzerns steht.
Kurz nach Erwerb von Uddeholm durch den österreichischen Wettbewerber Böhler und die Fusion zum Böhler-Uddeholm Konzern wurde ein großes Restrukturierungsprojekt namens Tooling 2000 initiiert. Das Team externer Unternehmensberater war in dem über mehrere Jahre laufenden Projekt ebenfalls im Herrenhaus untergebracht.
Es gehört zur Tradition von Uddeholm, dass Gäste bei mehrmaligen Aufenthalten im Herrenhaus immer wieder im selben Raum des Hauses untergebracht werden.
