Otto Carius
Otto Carius (* 27. Mai 1922 in Zweibrücken) war, gemessen an den durch ihn erwirkten Abschüssen, der dritterfolgreichste deutsche Panzerkommandant des Zweiten Weltkrieges, und der Geschichte.
Leben
Sowohl Vater als auch Bruder von Otto Carius waren Offiziere der Wehrmacht. Mit 18 Jahren meldete sich Carius im Mai 1940 freiwillig zur Wehrmacht, um bei der Panzerabwehr Dienst zu tun. Weil dort kein Personalbedarf bestand, wurde er dem 104. Infanterie-Ersatzbataillon (Posen) zugeteilt. Von dort meldete er sich freiwillig zur Panzerwaffe und wurde zur Panzer-Ersatzabteilung 7 in Vaihingen versetzt.
Als am 22. Juni 1941 der Angriff auf die Sowjetunion begann, war Carius Richtschütze auf einem Panzer 38(t) des Panzerregiment 21, welches Teil der 20. Panzerdivision war. Im August 1941 wurde er als Offizieranwärter angenommen.
Nach Beendigung der Offiziersausbildung kam Leutnant Carius als Zugführer der 3. Abteilung des Panzerregiments 21 zurück an die Front. Im Juni 1943 übernahm er das Kommando als Zugführer der 2. Kompanie der 502. Schweren Panzerabteilung bei Leningrad, die als einer der ersten mit dem neuen Kampfpanzer Tiger ausgerüstet wurden. Ab Juli 1944 wurde er zum Kompanieführer der Abteilung ernannt, die ununterbrochen im Einsatz war. In der Schlacht um den Brückenkopf von Narva zerstörte - der mittlerweile zum Oberleutnant beförderte - Carius 1944 vier SU-85. Im Dorf Malinava bei Dünaburg zerstörte er gemeinsam mit dem Panzerkommandanten Oberfeldwebel Albert Kerscher am 22. Juli 1944 insgesamt 17 sowjetische Panzer.
Eine schwere Verwundung im Juli 1944 machte einen langen Lazarettaufenthalt erforderlich. Nach der Genesung erfolgte seine Versetzung an die Westfront. Er wurde zum Chef der 2. Kompanie der Panzerjagdabteilung 512 ernannt, ausgestattet mit Jagdtiger. Im April 1945 geriet er in den Ruhrkessel. Während der Kämpfe dort vernichtete er in einem Gefecht bei der Friedrich-Wilhelm-Höhe beim Bismarckturm zwischen Unna und Langschede am 11. April 1945 etwa 15 alliierte Panzer.
Am 15. April ordnete Generalleutnant Fritz Bayerlein, dem Carius unterstellt war, die Einstellung aller Kampfhandlungen an. Carius kapitulierte im Kreis Iserlohn bei Letmathe / Ergste. Bis 1946 war Carius in US-amerikanischer Kriegsgefangenschaft und im Lazarett.
Nach dem Krieg eröffnete Carius eine Apotheke, die Tiger-Apotheke in Herschweiler-Pettersheim (Westpfalz).
Als einer der wenigen Panzerkommandanten trug er das Panzerkampfabzeichen der höchsten Stufe und das goldene Verwundetenabzeichen. Zusammen mit Michael Wittmann galt Carius als erfolgreichster Panzerkommandant des Zweiten Weltkrieges und wurde Teil der deutschen Propaganda.
Auszeichnungen
Carius schoss insgesamt mehr als 150 gegnerische Panzer ab und wurde fünfmal verwundet, wofür er mit folgenden Auszeichnungen geehrt wurde:
- Eisernes Kreuz II. Klasse und I. Klasse (23. November 1943)
- Verwundetenabzeichen in Gold (11. September 1944)
- Panzerabzeichen in Silber
- Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes mit Eichenlaub
- Ritterkreuz (4. Mai 1944)
- Eichenlaub (27. Juli 1944, verliehen von Heinrich Himmler)
Literatur
- Willi Mues: Der große Kessel. 7. Auflage 1999; Selbstverlag des Verfassers; ISBN 3-9800968-2-3.
- Erwin Lenfeld / Franz Thomas: Die Eichenlaubträger 1940 - 1945. Weilburg, Wiener Neustadt 1983; ISBN 3900100071.
Veröffentlichungen
- Tiger im Schlamm: Die 2./schw.Pz.-Abt.502 vor Narwa und Dünaburg; Aus der Reihe Landser am Feind, Band 8; Kurt Vowinckel Verlag, Neckargemünd 1960; ISBN B0000BH2FP
Weblinks
- Vorlage:PND
- Otto Carius im lexikon-der-wehrmacht.de
- Panzerlexikon.de
- Achtungpanzer.com (engl.)
- Liste der erfolgreichsten deutschen Panzerkommandanten In: www.alanhamby.com
Personendaten | |
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NAME | Carius, Otto |
KURZBESCHREIBUNG | Panzerkommandant |
GEBURTSDATUM | 27. Mai 1922 |
GEBURTSORT | Zweibrücken |