Knabstrupper
Vorlage:Stub Der Knabstrupper ist eine Pferderasse aus Dänemark. Es handelt sich meist um auffällig gezeichnete Tigerschecken.
Knabstrupper | |
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wichtige Daten | |
Ursprung: | Dänemark |
Hauptzuchtgebiet: | Dänemark |
Verbreitung: | gering |
Stockmaß: | 149 - 159 cm |
Farben: | Volltiger, Schabracktiger, Schneeflockentiger, Weissgeborene, Einfarbige |
Haupteinsatzgebiet: | Reit- und Fahrpferd |
Brandzeichen | |
Es existieren zwei Zuchtrichtungen, der barocke und der moderne Typ. Der moderne Typ entspricht dem Zuchtziel eines modernen Sportpferdes, also in etwa denen des Deutschen Reitpferdes. Der barocke Typ ist kräftiger gebaut und besitzt meist einen leicht ramsnasigen Kopf sowie einen kräftigen Hals. Wobei nur der barocke Typ dem originalen Knabstrupper entspricht und jegliche Modernisierung entsteht Einkreuzung von Fremdblut.
Was aber macht nun einen Knabstrupper aus? Das ist auf den ersten Blick natürlich die Tigerscheckenfärbung, wobei man zwischen 5 Grundvarianten unterscheidet. Das Weiß der Tigerschecken basiert auf komplizierten genetischen Anlagen, aber man kann es sich vereinfacht als einen weißen ,,Mantel" oder als weiße ,,Decke" vorstellen, die über ein Pferd beliebiger Farbe gezogen ist. Befinden sich Löcher in diesem Mantel. so sieht man die darunter liegende Farbe als Flecken. So entstehen die 5 Varianten:
1. | ganzen Körper braune Flecken verteilt, während die Flecken an den Beinen schwarz wären sowie auch schwarze Streifen in Mähne |und Schweif vorhanden sein könnten. |
2. | Flecken) hat. Das Pferd ist dann ganz weiß und wird - im Gegensatz zum Schimmel - auch bereits weiß geboren. Nach dem |amerikanischen Forscher Schwink sind die Pferde Homozygoten, d.h. starke Vererber. |
3. | der Kruppe, während der vordere Teil des Pferdes einfarbig ist. Die Decke über der Kruppe kann wie beim Volltiger |durchlöchert sein oder lückenlos wie beim Weißgeborenen. |
4. | sich über den Körper als weiße Flecken auf der Grundfarbe. |
5. | rezessiv in sich tragen. Alle anderen Variationen haben keine direkte Verbindung zur Vererbung der Tigerscheckengenetik. |
Die Knabstrupper sind eine Farbvariante der einst weltberühmten dänischen Frederiksborger, die typ- und blutmäßig auf dem dänischen Gut Knabstrup weitergezüchtet wurden und daher ihren Namen erhielten.
Die konsequente Zucht von Tigerschecken in Dänemark begann mit dem königlichen Gestüt Frederiksborg, das 1536 gegründet wurde, nachdem viele kirchliche Gestüte durch die Reformation in den Besitz des Königs gefallen waren. Dort verwandte man Pferde, die entweder direkt aus Spanien importiert wurden oder spanischen Blutlinien entstammten. Diese Pferde entsprachen den damaligen Anforderungen an ein Kriegspferd am besten, da sie durch eine Ausbildung bis zur Hohen Schule im Nahkampf am rittigsten waren, nachdem die Schlachtrösser der Ritter durch die Erfindung von Schießwaffen verdrängt worden waren. In ganz Europa entstanden zu dieser Zeit Reitakademien, wo die Fürsten und Adeligen ihre Pferde bis zur höchsten Vollendung ausbildeten. Entsprechend erblühten auch die Gestüte zur Zucht solcher Pferde. Frederiksborg war bald eine der führenden Zuchten in Europa und wurde Mitbegründer anderer bekannter Zuchten, wie z.B. Lipizza, Cordoba, Oldenburg und Hannover.
Die Tigerschecken erlebten ihren Höhepunkt in der Barocke, da sie bestens dazu geeignet waren, die Lebenslust und Farbenfreude der barocken Fürsten darzustellen. Schon damals war es etwas Besonderes, einen Tigerschecken zu besitzen! Trotz aller Zuchtbemühungen in ganz Europa aber blieben die Tigerschecken eine kostbare Seltenheit, da die Züchter damals häufig weiß mit weiß verwechselten und so ein genetisches Chaos schufen, wodurch die meisten Zuchtversuche scheiterten. In Dänemark aber gelang es, einen Tigerscheckenstamm zu schaffen, der durch Reinzucht bald weißgeboren wurde (siehe Farberklärung). Pferde aus diesem Stamm gehörten zu den begehrtesten in Europa; sie wurden nicht nur vor die goldenen Kutschen gespannt, sondern waren auch häufig die Lieblingsreitpferde der Könige und Kaiser und trugen diese zu ihren Krönungen.
Den Todesstoß erhielten die barokken Pferderassen, und damit auch die Frederiksborger, durch Napoleon, der einfache Bürger und Bauern als Soldaten rekrutierte. Die geringen Reitkenntnisse dieser Soldaten verlangten nach Massen von geradeauslaufenden, einfarbigen Pferden. Den Kampf von Mann zu Mann gab es nicht mehr unddie Reitkunst der Hohen Schule wurde zu einem Freizeitvergnügen für Fürsten und Gentlemen.
Neben dem großen königlichen Gestüt Frederiksborg gab es aber auch private Züchter, die auch Tiere aus dem königlichen Gestüt aufkauften. 1798 gelangten so einige Stuten von Frederiksborg in den Besitz von Major Villars Lunn nach Knabstrup. Sein Sohn W. Lunn schreibt 1855 über diesen Mann, der der Gründer der Knabstrupperzucht wurde: Mein Vater war kein Erneuerer, sondern ein Bewahrer des alten Typs und versuchte immer, solche Stuten zu kaufen, die in seinen Stamm hineinpaßten.
Siehe auch: Liste der Pferderassen