Voßwinkel
Vorlage:Infobox Ortsteil einer Gemeinde Voßwinkel ist ein 13,965 km² großer Stadtteil von Arnsberg im Hochsauerlandkreis (Nordrhein-Westfalen) mit 2.523 Einwohnern.
Der Ortsname setzt sich aus dem plattdeutschen Grundwort Voß für Fuchs und dem Bestimmungswort „-winkel", das mit den Begriffen klein, eng, irgendwo, weit weg, geringwertig bezeichnet werden kann („in den entlegensten Winkeln der Erde"). Voßwinkel bezeichnet also einen von Füchsen bevorzugten entlegenen Ort, „wo sich Fuchs und Hase gute Nacht sagen“.
Lage


Voßwinkel liegt süd-westlich des Verlaufes der Ruhr zwischen Neheim und Wickede (Ruhr). Innerhalb der Stadt Arnsberg grenzt Voßwinkel an den Stadtteil Bachum, außerhalb Arnsbergs an die Orte Wimbern und Echthausen, die der Gemeinde Wickede (Ruhr) und dem Kreis Soest angehören. Im Westen und Süden des Dorfes grenzt der Ort an den Lüerwald, einem großen Waldgebiet zwischen der Stadt Arnsberg und der Stadt Menden (Märkischer Kreis).
Zu Voßwinkel gehören neben dem Ortskern die Häusergruppen Bellingsen, Stockey, Höllinghofen, Bürmann, im Schee und Voßwinkel-Alter Bahnhof sowie der Haarhof und die Forsthäuser „an der Sägemühle“.
Die höchste Erhebung Voßwinkels ist der Hensenberg mit 292,40 m ü. NN, der niedrigste Punkt (und gleichzeitig der niedrigste Punkt des Hochsauerlandkreises) ist an der Ruhr bei Haus Füchten mit 146,00 m ü. NN.
Eine Kuriosität ist der „Voßwinkeler Tropfen“. Im Süden des Dorfes, südlich Kerkenbusch, nähern sich die West- und die Ostgrenze bis auf etwas über 8 m an. Bis auf 750 m weiter südlich weitet sich dann das Ortsgebiet Voßwinkels wieder auf rund 340 m um sich dann bis zur ca. 150 m entfernten Südgrenze (gleich Straße Bieberkamp) wieder auf eine Breite von 150 m zu verengen. Hierdurch entsteht auf der Landkarte des Ortes an der Südspitze die Gestalt eines Tropfens.
Eine weitere Besonderheit Voßwinkels ist die Randlage im Hochsauerlandkreis mit Schnittpunkt von Grenzen zu zwei weiteren Kreisen zu dem sog. „Dreikreisepunkt“. Gemeint ist der westlichste Grenzpunkt Voßwinkels, der gleichzeitig gemeinsamer Grenzpunkt des Hochsauerlandkreises, des Märkischen Kreises und des Kreises Soest ist. Er liegt in Wimbern in der Lütkenheide, in Oesbern am Bockstall und in Voßwinkel südwestlich des Hainenbergs in Nähe des Oesbernbaches. Im Jahr 1970 wurde der Grenzpunkt bei der „Wickeder Schnad“ durch einen Schnadestein markiert.
Geschichte
Ortsgeschichte
Die erste urkundliche Erwähnung findet sich im Jahre 1187. Hier tritt in einer Urkunde des Erzbischofs Philipp ein Gerhardus de Vosswinckele als Zeuge auf. Genannt: Lubert von Voßwinkel, der Odenhausen (bei Neheim) als Lehen besaß. Im Jahre 1214 wird die Kirche von Voßwinkel in einer Urkunde des Kloster Oelinghausen erstmals erwähnt. Ferner steht in einer Urkunde des Dechanten Heinrich von Iserlohn aus dem Jahre 1231 in der Reihe der übrigen Zeugen der Pfarrer Elricus de Vosswinckele. Bereits in der Zeit der Arnsberger Grafen gab es in Voßwinkel also eine eigene Pfarrgemeinde, die noch längere Zeit Teil des Kirchspiels Hüsten blieb. In weiteren Urkunden werden Heinrich von Voßwinkel, als Bruder des Propstes von Marsberg und ein anderer Heinrich von Voßwinkel, der 1295 einen Wald dem Kloster Oelinghausen geschenkt hatte, erwähnt.
Einer der Ursprünge des Ortes war der Wiethoff, der von dem Geschlecht der Edlen von Voßwinkel bewohnt wurde. Zu den ersten Höfen zählten daneben der Haarhof, der Niederhof (Nierhof), Haus Höllinghofen sowie Höfe der Geschlechter Blumenthal, von Plettenberg, von Bredenol und von Boynen.
Das Kloster Oelinghausen hatte auf der Voßwinkeler Flur langjährigen Besitz. Es erwarb durch Kauf im Jahr 1328 eine Hufe Voßwinkeler Landes, 1413 ein abgeschlossenes Gut, den soggenannten „Dreckhof“ und 1475 neun Morgen Ackerland. 1387 wird unter den Besitzungen des Klosters auch eine Scheune „im Kirchhofe“ zu Voßwinkel erwähnt, die dem jeweiligen Pastor zur Benutzung überlassen ist. Der „Dreckhof“ war Jahrhunderte lang im Besitz des Klosters und wurde stets verpachtet. Der Erbpächter hatte einen einmaligen Erbgewinn zu entrichten, doch nach dem 30jährigen Krieg verlangte das Kloster außerdem „landläufigen“ Gewinn. Im Heberegister des Klosters von 1657 heißt es „Obschon jetziger Dreckhof ... dem Kloster volschuldigh und leibeigen geboren, muß doch der Hof wie landgebräuchlich gewunnen werden“.[1] Auch der Haarhof befand sich im Besitz des Klosters Oelinghausen, denn im Heberegister steht „Wie auch jetziger colonus vom harhoff leibeigengeborn ist, muß aber nun und hinfuhro alle 12 jahr oder wie landtgebrauchlich und als offt einer von den inhabern stirbt, ganz oder halb gewinnen.“ [2]
Seit der Mitte des 14. Jahrhunderts erscheinen die Wulfe von Lüdinghausen als Burgmänner von Neheim im Besitz des Haupthofes zu Voßwinkel. So erhielt Heinrich Wulf von Lüdinghausen 1364 den Haupthof zum Lehen. Ein Nachkomme Heinrich Wulfs wurde 1415 vom Erzbischof belehnt mit dem Burglehen in Neheim und dem Hof- und Holzgericht zu Voßwinkel. Die Wulfe wohnten später auf Haus Füchten, das sie durch Verheiratung mit denen von Uffeln bei Werl erhalten hatten. Eine Erbtochter dieses Geschlechtes heiratete den Arnold Christoph von der Horst, der 1678 das Burglehen zu Neheim erhielt, den Hof zu Voßwinkel, Hof- und Holzgericht und die erzbischöflichen Dienste zu Voßwinkel. Der Sohn Arnold Friedrich konnte 1695 mit der kurfürstliche Erlaubnis das Voßwinkeler Lehen für 1000 Taler seinem Schwager von Droste zu Amecke veräußern. Die Nachkommen des Letzteren besaßen die Güter und Rechte bis zum Erlöschen ihres Geschlechts Ende des 18. Jahrhunderts.
Voßwinkel gehörte im Herzogtum Westfalen fast 400 Jahre lang zur Verwaltung der Erzbischöfe von Köln als Grundherrschaft zum Quartal Werl mit dem Amt Werl.[3] Am 6. Oktober 1802 nahm dann der Großherzog Ludwig X. von Hessen-Darmstadt als Ersatz für seine an Napoleon verlorenen linksrheinischen Gebiete das kurkölnische Sauerland in Besitz. Im Zuge der Neugliederung seiner Besitzungen kamen Voßwinkel und Bachum mit den zum Patrimonialgericht Voßwinkel des Hauses Füchten gehörenden Wohnplätzen Voßwinkel, Haarhof, Nierhof, Höllinghofen, und den Kolonisten auf der Höllinghofer Heide mit im ganzen 512 Einwohnern am 22. September 1807 zum Amt Menden.
Von den Hessen wurde die heutige Bundesstraße 7 (Voßwinkeler Straße), damals die Chaussee vom Schlünder, gebaut. Die Herrschaft Ludwig X. dauerte nur 13 Jahre, denn nach dem Wiener Kongress wurde am 30. Januar 1816 das Herzogtum Westfalen den Preußen übergeben. Voßwinkel kam 1817 durch die Gründung des Kreises an den Kreis Iserlohn (der unter anderem die Stadt und das Amt Menden umfasste), dann aber bereits mit Datum zum 1. Januar 1819 [4] zum Kreis Arnsberg. Bei der Neugründung des Amt Hüsten im Jahr 1837 wurde dieses für die Verwaltung zuständig. Von 1830 bis 1880 erfolgte in sieben verschiedenen sogenannten Rezessen mit großen juristischen Aufwand die Markenteilung und die Ablösung der Huderechte in Voßwinkel und den angrenzenden Gemeinden.
Bis zur zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts war Voßwinkel, mit Ausnahme von kleineren Ziegeleien die aus Voßwinkeler Tonschiefer Ziegelsteine und Dachpfannen herstellten, eine rein bäuerliche Gemeinde. Im Zuge der Industriealisierung mussten die Einwohner, die nicht auf eigenem Grund und Boden oder in den Diensten der Boeselager'schen Gutsverwaltung (siehe Schloss Höllinghofen) standen, lange Anmarschwege in Kauf nehmen, um in den aufstrebenden Nachbargemeinden Neheim, Hüsten und Wickede zu arbeiten. Dieses änderte sich, als im Jahre 1871 die Gebrüder Theodor und Egon Cosack die erste für Voßwinkel nennenswerte Fabrik fast gegenüber der St. Urbanus Kirche errichteten. Bis zum Jahr 1921 wurden dort mit über 100 Beschäftigten Polsternägel produziert, danach erfolgte die Umstellung auf die Herstellung von Kartonagen.
Im Jahre 1897 erhielt Voßwinkel einen eigenen Bahnhof an der oberen Ruhrtalbahn und die in der Nähe des Bahnhofes befindliche größere Ziegelei erhielt einen eigenen Anschluss. In der gleichen Zeit entstand am Bahnhof eine Zweigstelle der Firma Louis Arens aus Menden, die mit 40 Arbeitern vorwiegend Polsternägel – wie auch die Firmen „Wittmann“ und „Schäfer“ an der Alscherstraße – herstellte. Am 13. Juli 1899 wurde die erste Bäckerei (Bäckerei Voß, heute Bäckerei Coerdt) in Betrieb genommen.
Am 24. Oktober 1921 wurde Voßwinkel an das elektrische Netz angeschlossen, was die Gemeinde 400.000 Reichsmark kostete. Der Betrag wurde im Wesentlichen durch Schenkungen des Hauses von Boeselager und von Firmen, Jagdpächtern und Landwirten aufgebracht.
1938 wurde als weitere größere Fabrik inmitten des Dorfes an der Südstraße die Werkzeugbauanstalt Rittinghaus Söhne (heutige Gebäude der Firma Stock Industrie- und Hallenbau) errichtet und bereits im Jahr 1939 erweitert.
Im Zweiten Weltkrieg entstand im Bereich des Bahnhofes ein Lager der Organisation Todt (OT-Lager) mit Zwangsarbeitern, wahrscheinlich für Aufräumarbeiten im Rahmen der Möhnekatastrophe. Weitere Lager waren in Höllinghofen sowie von 1942–1945 mitten im Ort im Saalbau Schlüter für Zwangsarbeiter der Firmen Cosack Kartonagen und Rittinghaus & Söhne.[5] Am 14. April 1945 wurde Voßwinkel von den amerikanischen Truppen besetzt. Während des Krieges gab es unter der Zivilbevölkerung in Voßwinkel nur eine Tote, die bei einem Bombenangriff starb. Bei einem Tieffliegerangriff auf den Bahnhofsbereich Anfang April 1945 wurde ein Angehöriger der Organisation Todt tödlich getroffen. Er wurde auf dem Voßwinkeler Friedhof beigesetzt.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wuchs die Einwohnerzahl insbesondere durch die Aufnahme von Flüchtlingsfamilien, von denen einige am Ort verblieben. Ende der 1940er bzw. Anfang der 1950er Jahre wurde die Siedlung „Am Stakelberg“ (früher Sonnenufer) gebaut, in den 1960er Jahren kam die Siedlung „Höggenbach“ (untere Alscherstraße) hinzu.
1951 erfolgte der Bau der Wasserleitung und die heutige Voßwinkeler Straße bekam die Anschlußmöglichkeit für das Gasnetz. Ebenfalls im Jahr 1951 entstand der stattliche Neubau der Ziegelei am Bahnhof.
Im Jahr 1969 bekam der Ort ein völlig neues Gesicht, da die als Durchgangsstraße verlaufende Bundesstraße 7 von Grund auf neu hergestellt wurde. Die rechts und links der Straße stehenden großen Linden, die einen Alleecharakter erzeugten, wurden gefällt, die Straße wurde verbreitert, auf beiden Seiten wurden Bürgersteige angelegt und auf einer großen Länge Längsparkstreifen gebaut.
Mit der kommunalen Neugliederung am 1. Januar 1975 verlor die Gemeinde Voßwinkel ihre Selbstständigkeit und wurde der heutigen Stadt Arnsberg als Stadtteil angegliedert.
Eine besondere Veränderung im Ortsbild und –charakter erfolgte im Jahr 1982 mit dem Abriss der mitten im Ort stehenden Kartonagenfabrik Cosack und deren Umzug ins benachbarte Industriegebiet Bergheim. Die Ortskernsanierung, aber auch expandierende Gründe der Firma Cosack waren für diesen Schritt ausschlaggebend. Acht Jahre dauerte es dann noch, bis die entstandene Brache mit Häusern, kleinem Platz mit Bänken und einem Dorfbrunnen bebaut und im Jahr 1990 feierlich eingeweiht wurde. Dieser Dorfmittelpunkt trägt sowohl in Amtssprachen wie auch im Volksmund den Namen „Gelände Cosack“ oder „Cosack'sches Gelände“.
Vorsteher / Bürgermeister / Bezirksausschuss / Ehrenbeamter
- 1864–1873 Vorsteher Theodor Hauschulte gen. Oberdick[6]
- 1873–(?) Vorsteher (?)
- (?)–1878–(?) Vorsteher Heymer [7]
- (?)–ca. 1882 Vorsteher Oberdick [8]
- ca. 1882–1903 Vorsteher Heinrich Heymer [8]
- 1903–1912–(?) Vorsteher Heinrich Deimel gen. Schulte [8][9]
- (?)–1920 Vorsteher Anton Lange [8]
- 1920–1936 Vorsteher Heinrich Coerdt [8]
- 1936–1945 Bürgermeister Franz Neuhaus [8]
- 1946–1969 Bürgermeister Heinrich Lange
- 1969–31. Dezember 1974 Bürgermeister Josef Schreiber
- 1975–1984 Ortsvorsteher Josef Schreiber
- 1984–1989 Ortsvorsteher Heinrich Knoche
- ab 1989 übernahm der Bezirksausschuss Voßwinkel-Bachum[10] sowie ein gewählter örtlicher Ehrenbeamte die Aufgaben der Ortsvorsteher
- 1989–1994 CDU 3 Mitglieder, SPD 5 Mitglieder; Vorsitzender Alex Paust; Ehrenbeamter Michael Rademacher
- 1994–1999 CDU 3 Mitglieder, SPD 5 Mitglieder; Vorsitzender Alex Paust; Ehrenbeamter Michael Rademacher
- ab 1999 besteht allein der Bezirksausschuss Voßwinkel-Bachum. Der örtliche Ehrenbeamte wurde abgeschafft
- 1999–2004 CDU 5 Mitglieder, SPD 4 Mitglieder; Vorsitzende Petra Senske
- 2004–2009 CDU 6 Mitglieder, SPD 3 Mitglieder; Vorsitzende Petra Senske
Ergebnisse der Kommunalwahlen ab 1975, Wahlen zum Rat der Stadt Arnsberg
- Liste[11] ohne die Splitterparteien (Angaben in Prozent)
Jahr | CDU | SPD | FDP | Grüne | aus Voßwinkel direkt gewählt wurde | über die Parteilisten wurde aus Voßwinkel gewählt |
---|---|---|---|---|---|---|
1975 | 67,3 | 27,5 | 5,2 | Franz-Josef Schiffmann (CDU) | Alex Paust (SPD) | |
1979 | 58,3 | 39,6 | 1,7 | Franz-Josef Schiffmann (CDU) | Alex Paust (SPD) | |
1984 | 37,9 | 54,3 | 3,2 | 3,6 | Alex Paust (SPD) | Manfred Sedlaczek (CDU) |
1989 | 39,2 | 55,8 | 1,5 | 1,9 | Alex Paust (SPD) | Hubert Dünschede (CDU) |
1994 | 38,5 | 58,0 | 1,0 | 2,5 | Alex Paust (SPD) | Petra Senske (CDU) |
1999 | 49,7 | 45,5 | 0,8 | 4,0 | Petra Senske (CDU) | Alex Paust (SPD); nach 2000 Matthias Giese (SPD) |
2004 | 62,3 | 30,3 | 3,1 | 4,3 | Petra Senske (CDU) | Matthias Giese (SPD) und Michael Rademacher (SPD) |
Bei den Kreistagswahlen 1989 wurde Michael Rademacher (SPD) aus Voßwinkel direkt in den Kreistag des Hochsauerlandkreises gewählt (Wahlbezirk 1: Voßwinkel, Bachum, Bergheim). Von 1994 bis 2004 war er Mitglied des Kreistages des Hochsauerlandkreises über die Parteiliste (Wahlkreis 1: Voßwinkel, Bachum, Holzen) und dort von 1994 bis 2003 Vorsitzender der SPD-Kreistagsfraktion.
Einwohnerentwicklung
Nach dem Alter und dem Geschlecht können die Bewohner Voßwinkels wie folgt aufgeteilt werden:[14]
Am 31. Dezember 2005 wohnten in Voßwinkel 2.557 Einwohner, der bisher höchste Einwohnerstand. Seit dieser Zeit stagniert diese Einwohnerzahl bzw. geht leicht zurück. Das demografische Potenzial des Dorfes beträgt nach der statistischen Billeter-Maßzahl . Im Vergleich zur Gesamtstadt Arnsberg (.) oder dem Land NRW (.) weist damit der Ort überdurchschnittliche Entwicklungsmöglichkeiten auf. [15] Wappen![]() Das Wappen geht auf das Geschlecht der Edlen von Voßwinkel zurück und zeigt einen in Blau steigenden goldenen Fuchs, bewinkelt von je einem goldenen schräglinks steigenden und gestürzten Halbkeil. Das redende Wappen setzt sich aus dem Fuchs (plattdeutsch Voß), dem Wappentier des Geschlechtes von Voßwinkel und zwei Winkeln zusammen. Die Farben entsprechen dem Wappen der auf Höllinghofen ansässigen Geschlechts von Boeselager. Das Wappen ziert auch die Voßwinkeler Dorffahne, die 1990 von der Schützenbruderschaft St. Johannes Baptist Voßwinkel hergestellt wurde. Sie wird an besonderen Festtagen des Dorfes an fast allen Häusern des Ortes gehißt. Wirtschaft und InfrastrukturVerkehrVoßwinkel liegt an der Bundesstraße 7 genannt die Voßwinkeler Straße, die den gesamten Ort auf einer Länge von fast zwei Kilometern durchquert. Die durchschnittliche tägliche Verkehrsstärke aller Tage des Jahres auf dieser Hauptverkehrsstraße liegt in Voßwinkel bei bei einem Schwerverkehr von .[16] Weitere überregionale Verbindungen sind eine Landesstraße (L 732), die Echthauser Straße mit )[16] und eine Kreisstraße (K 22), die Füchtener Straße und die Straße Zum Flugplatz. Seit über 30 Jahren ist ein Lückenschluss der Bundesautobahn 46 zwischen den Städten Hemer und Arnsberg-Neheim geplant, der den Ort nach der Planung im Norden berühren soll. An den öffentlichen Personennahverkehr ist Voßwinkel über die Buslinien C5 (in und von Richtung Arnsberg-Neheim) der Regionalverkehr Ruhr-Lippe GmbH (RLG) und der Linie 516 (in und von Richtung Wickede-Ruhr) der Busverkehr Ruhr-Sieg GmbH angeschlossen. Der Bahnhof Voßwinkel ist - auch als Haltepunkt der Bundesbahn auf der oberen Ruhrtalbahn-Strecke - seit vielen Jahren vollständig geschlossen. Am östlichen Rand des Dorfes führt der überregionale RuhrtalRadweg und im Süden der NRW-Radfernweg R12 „Venlo – Bad Arolsen“ sowie der überregionale Wander-Ruhrhöhenweg durch Voßwinkel. Am nördlichen Rand in Voßwinkel liegt der Flugplatz Arnsberg-Menden. Öffentliche EinrichtungenAn öffentlichen Einrichtungen sind in Voßwinkel zu nenen:
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Bauleitplanung in VoßwinkelIn Voßwinkel bestehen die Bebauungspläne „V1 Hoeggenbach“, „V2 Triftweg“, „V5 Voßwinkel-Ortsmitte“ und „V8 Zu den Sieben Fußfällen“, die eine Wohnbebauung auf rd. 19 ha regeln sowie der Bebauungsplan „V13 „Gut Nierhof II“, der eine reine Gewerbefläche überplant. Alle weiteren baulichen Möglichkeiten orientieren sich an dem sog. „Innenbereich“ nach § 34 Baugesetzbuch „Zulässigkeit von Vorhaben innerhalb der im Zusammenhang bebauten Ortsteile“, der insgesamt über 20 ha umfasst. Das Wohnbaulandpotential in Voßwinkel beträgt in den Bebauungsplanbereichen 25 Grundstücke. Im unbeplanten Innenbereich stehen fast 120 Baulücken bzw. baureife Flächen zur Bebauung zur Verfügung.[19] Da aber erhebliche Mobilisierungsprobleme dieser Flächen bestehen, kann tatsächlich nur mit einem Anteil von ca. 25 % der Baulücken = 30 Grundstücke für eine tatsächliche kurzfristige Wohnbebauung gerechnet werden. Insgesamt stehen also 55 Grundstücke zur Wohnbebauung in Voßwinkel zur Verfügung.[20] Das Wohnbaulandpotential beträgt nach derzeitigem Flächennutzungplan 5,6 ha. Nach der Wohnbauflächenbedarfsprognose beträgt der maximale Nettowohnaulandbedarf in Voßwinkel 3,3 ha.[15] Aufgrund der demografischen Entwicklung und aus ökologischen Gründen sollen die Wohnbauflächen nach dem Entwurf des Flächennutzungsplans 2008 auf 3,1 ha reduziert werden.[20] Insgesamt der baulichen Entwicklung Voßwinkels störend wirkt sich eine 110-kV-Hochspannungsleitung der RWE mit insgesamt sieben Masten aus, die von Unna nach Neheim durch den südlichen Teil Voßwinkels führt und im Jahr 1935 errichtet wurde. Hier sind zur Errichtung von Wohngebäuden nach beiden Seiten der Leitung Abstände von bis zu 20 m zu berücksichtigen, so dass diese Flächen für eine Wohnbebauung nicht zur Verfügung stehen. UnternehmenVoßwinkel ist ländlich geprägt, obwohl die Zahl der Landwirte in den letzten Jahren stark abgenommen hat. Vollerwerbslandwirte sind nicht mehr zu verzeichnen. Im Nebenerwerb betreiben noch 8 Betriebe Landwirtschaft. An Gewerbebetrieben sind im Ort: Industrie- und Hallenbau, Zimmerei und Sägewerk, verschiedene Zulieferer für die Leuchtenindustrie, Forstbetrieb, Schreinereien, Dachdecker, mehrere Sanitär- und Heizungsbauer und weitere kleinere Handwerksbetriebe, Ingenieurbüro, vier Restaurants bzw. Gaststätten, zwei Bäckereien, Metzger und sonstige Einrichtungen der unmittelbaren Nahversorgung. Insgesamt sind im Ort ca. 200 Arbeitsplätzen vorhanden. Für den Fremdenverkehr bzw. ein Übernachten im Ort stehen in zwei Hotels (Flugplatz-Hotel und Waldschlößchen) insgesamt 40 Betten zur Verfügung. Im Jahr 2003 wurde im Osten des Dorfes nach langwierigen Verhandlungen ein 19,2 Hektar großes Industrie- und Gewerbegebiet (Gewerbegebiet Gut Nierhof II) eingerichtet, wovon 10 ha im Jahr 2004 erschlossen worden sind. Die Grundstücke werden von der Stadt Arnsberg bzw. deren Wirtschaftsförderungsgesellschaft (WFA) vermarktet, allerdings wurde bisher noch kein Verkauf getätigt. Sonstige InfrastruktureinrichtungenMit dem Bau der Kläranlage Neheim II des Ruhrverbandes im Jahr 1986 wurde Voßwinkel an die öffentliche Kanalisation angeschlossen. Bis dahin wurden die Abwässer fast ausschließlich über sog. „Bürgermeisterkanale“ (umgangssprachlich für Kanalisationsabschnitte im ländlichen Raum, die meist „organisch“ im Rahmen von Straßen- und Wegebau gewachsen sind, aber deren Vorflut im Regelfall ein Bach- oder Flußlauf ist) ohne Klärung abgeleitet. Die Trinkwasserversorgung erfolgt vom Wasserwerk Echthausen der Gelsenwasser AG über die Stadtwerke Arnsberg. Die Strom- und Gasversorgung wird über RWE-Leitungen sicher gestellt. Die DSL-Anbindung Voßwinkels an die Datennetze ist sehr eingeschränkt. Wenn überhaupt, so steht allein das DSL light mit 384 kbit/s zur Verfügung. DVB-T-Fernsehen ist nur mit Außenantenne möglich. Tageszeitungen mit Heimatteil aus Voßwinkel sind die Westfälische Rundschau und die Westfalenpost. Als Anzeigenblätter werden der „Wochenanzeiger“ und der „Sauerlandkurier“ wöchentlich an alle Haushalte verteilt. Für Rundfunk und Fernsehen aus der Region berichtet das WDR-Studio Arnsberg und als reine Rundfunkanstalt das Lokalradio Radio Sauerland. Postdienstleistungen erfolgen im Regelfall durch einen örtlichen Servicedienst der Deutschen Post AG. Schutzgebiete und geschützte LandschaftsbestandteileIn Voßwinkel sind folgende Schutzgebiete ausgewiesen:[21]
Nach der Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie (FFH-Richtlinie) ist der Lüerwald besonders geschützt (Gebietsnummer DE-4513-301). Weitere besonders geschützte Landschaftsbestandteile in Voßwinkel sind entsprechend dem Landschaftsplan Arnsberg:
Im weiteren sind die am Rande Voßwinkels fließende Ruhr (Grenze zu Lüttringen), der Haßbach (Grenze zu Bachum), der Ilscheder Siepen (Grenze zu Holzen) und Oesberbach (Grenze zu Oesbern) sowie die in Voßwinkel entspringenden Bäche Scheebach, Siepenbach und Stakelberger Bach (im weiteren Verlauf Mühlenbach als Grenze zu Wimbern genannt) einschließlich ihrer Uferbereiche geschützt. Gebäude und SehenswürdigkeitenSt. Urbanus-KircheIm Ortskern Voßwinkels befindet sich die St. Urbanus-Kirche. Im Jahre 1214 wird die Kirche von Voßwinkel („Voswinkele“) in einer Urkunde des Kloster Oelinghausen („Olinghusen“) erstmals erwähnt, in der es um die Beilegung eines Streites geht. Ferner steht in einer Urkunde des Dechanten Heinrich von Iserlohn aus dem Jahre 1231 in der Reihe der übrigen Zeugen der Pfarrer Elricus de Vosswinckele. Um diese Zeit gab es also die Pfarrei Voßwinkel (Erste Kirche). Ihr erster Anfang liegt wohl noch weiter zurück. In einer Fehde, die zwischen dem Grafen Adolf von der Mark und den Besitzern des Haus Höllinghofen, den Brüdern Wennemar und Friedrich von Fürstenberg, um das Jahr 1420 stattfand, wurde das Dorf und die Kirche von Voßwinkel niedergebrannt. Eine neue Kirche wurde gebaut und am 1. November 1425 eingeweiht (Zweite Kirche). Diese Kirche wurde 1710 nach einigen Renovierungen vergrößert. ![]() Der Bau der heutigen katholische Pfarrkirche St. Urbanus (Dritte Kirche) begann 1750 unter dem Pfarrer Heinrich Everhard Pentling (* 19. Februar 1720, † 05. August 1794) nachdem ein Brand den Vorgängerbau 1749 zerstört hatte. Erschwert durch die Einwirkungen des siebenjährigen Krieges konnte der Bau erst 1765 vom Abt des Klosters Wedinghausen geweiht werden. Die Kirche ist von außen betrachtet ein schlichter Bau. Mit dem Bevölkerungswachstum wurde zwischen 1888 und 1900 ein Anbau errichtet. Eine neue Erweiterung erfolgte 1938. Eine aufwändige Renovierung der Kirche wurde im Jahr 2002 begonnen und mit einer großen Feier am 6. April 2003 vollendet. Bemerkenswert ist der barocke Hochaltar, über den durch eine nicht näher bekannten Quelle über die Benediktion der dritten Kirche in Voßwinkel am 21. Juli 1765 berichtet wird: Am gleichen Tag erfolgte auch die Weihe des Hochaltars sowie der zwei Seitenaltäre. Der Hochaltar, ein Geschenk von Caspar und Friedrich von Droste Thur, Herren zu Münster und Paderborn, wurde geweiht zu Ehren der hochgebenedeiten Jungfrau, und zu Ehren des heiligen Urbanus, des Papstes und Märtyrers und Patrons der Kirche. Der Altar kostete 190 Taler [...]. Bei den Restaurierungsarbeiten der Altäre 2002/2003 und intensiven Nachforschungen in den Archiven konnte die Überlieferung weitgehend bestätigt werden. Die Seitenaltäre wurden von Engelbert von Landsberg-Velen und Steinfurt (Herr zu Steinfurt und Echthausen) und der Freifrau Elisabeth Theodora Bernadina von Boeselager gestiftet. Aus dem während der Säkularisation im Jahr 1809 aufgehobenen Prämonstratenser-Kloster Scheda stammt die erste Orgel - zumindest Reste der dortigen Orgel -, die vom Orgelbauer Dreimann aus Beckum ergänzt, gründlich überholt, repariert und dann im Jahr 1812 eingeweiht wurde. Diese Orgel war jedoch bereits 1891 trotz aufwändiger versuchter Restaurierung völlig unbrauchbar, so dass nach Auftrag an den Orgelbauer Stockmann aus Werl am 18. Februar 1892 die heute bestehende Orgel eingeweiht wurde. Die Firma Stockmann renovierte die Orgel 1996. Zur Kirchenausstattung gehört eine frühgotische thronende Madonna mit dem Christuskind auf dem Schoß aus der ersten Hälfte des 14. Jahrhundert. Hinzu kommt eine weitere spätgotische Madonna mit Strahlenkranz aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts. Beide Figuren sind allerdings Kopien, die Originale stehen im Diözesanmuseum Paderborn. Eine Besonderheit ist die moderne Ausmalung der alten Kirche durch den Künstler Tobias Kammerer aus Rottweil bei der im Jahr 2003 durchgeführten Renovierung. Er entwarf auch das neue Fenster im Chor der sog. „Werktagskirche“, dem historischen Teil des Gebäudes. Eine Kirchen-Gilde bietet regelmäßige Führungen durch die historische Kirche mit ihrer modernen Ausstattung an. Katholisches Pfarrhaus![]() Gegenüber der St. Urbanus-Kirche befindet sich das alte katholische, frühklassizistische Pfarrhaus. Es ist ein zweigeschossiges Krüppelwalmtraufenhaus mit roten Dachziegeln, grüner Haustür und schiefergedeckelter Westseite. Mit dem Brand der Kirche im Jahr 1749 wurde auch das alte Pfarrhaus zerstört und – ebenfalls wie die Kirche - ab 1750 bis 1752 vermutlich auf dem alten Fundament wieder aufgebaut. Anfang der 1980er Jahre wurde das denkmalgeschützte Haus umfangreich renoviert. Die Fachwerkfassade wurde in traditioneller Bauweise mit Gefachen aus Lehm und Rutengeflecht wieder hergestellt. 1986 wurde festgestellt, dass das Haus von Messingkäfer (Niptus hololeucus, eine Art der Diebskäfer) befallen war, die erst nach vielen Jahren von Vernichtungsversuchen - bei Leerstand des Hauses - erfolgreich bekämpft wurden. Seit 1998 wird das Pfarrhaus wieder von dem örtlichen Pastor bewohnt bzw. als Pfarrhaus genutzt. Schloss HöllinghofenAbgelegen vom Ortskern in nördlicher Richtung, im Ortsteil Stockey bzw. Höllinghofen, befindet sich das Schloss Höllinghofen. Wildwald VoßwinkelEbenfalls abgelegen vom Ortskern in südlicher Richtung, im Ortsteil Bellingsen, liegt der Eingang des Wildwald Voßwinkel. Flugplatz Arnsberg-MendenGanz am nördlichen Rand Voßwinkels zum Wickeder Ortsteil Echthausen befindet sich der Flugplatz Arnsberg-Menden. Ehrenmal![]() Auf dem sog. Haarhof am südlichen Waldrand von Voßwinkel steht das im Jahre 1960 errichtete Ehrenmal, eine Gedenkstätte für die Gefallenen bzw. der Toten der beiden Weltkriege. Innerhalb des Ehrenmals steht eine Statue der Schmerzhaften Mutter Maria. An gleicher Stelle stand früher ein Muttergotteshäuschen als Krieger-Gedächtniskapelle, welches zum Gedenken der insgesamt vier Gefallenen des Krieges von 1870/71 aus Voßwinkel im Jahre 1890 vom Krieger- und Landwehr-Unterstützungsverein Voßwinkel errichtet wurde. Zum Gedenken an die 33 Gefallenen des Ersten Weltkrieges aus Voßwinkel wurde zunächst im Jahr 1923 eine Kupfertafel mit den Namen der Gefallenen angefertigt und in der Pfarrkirche untergebracht. Danach wurde an der Ecke Haarhofstrasse/Voßwinkeler Straße (heutige Straßenbezeichnung) von der Krieger-Kameradschaft Voßwinkel für diese Gefallenen ein Ehrenmal nach einem Plan des Architekten Verfuß aus Hüsten errichtet, die Kupfertafel feierlich am Vorabend der Einweihung, die am 4. September 1927 stattfand, aus der Kirche geholt und am Ehrenmal befestigt. Wegen des zunehmenden Verkehrsaufkommens auf der angrenzenden Bundesstraße wurde das Mahnmal im Jahr 1960 abgerissen, dort ein Parkplatz erstellt und die neue Gedenkstätte unter Verwendung von Steinen und der alten Gedenktafel des alten Ehrenmals errichtet. Alter FriedhofAn der Straße „Zum Alten Friedhof“ befindet sich ein alter katholischer Friedhof aus dem 20. Jahrhundert. Der Friedhof ist mit einer Hainbuchenhecke eingefriedet. Die letzte Beisetzung fand aufgrund alter Belegungsrechte im Jahr 2006 statt. Von besonderer Bedeutung sind drei Objekte auf dem Alten Friedhof:
KapellenAls Kulturdenkmal sind in Voßwinkel die folgenden Kapellen ausgewiesen:[22]
Kreuzweg „Sieben Fußfälle“In der Höllinghofer Heide an einem Stichweg zur Voßwinkeler Straße befindet sich ein Kreuzweg mit sechs Stationen schlichter Betongußstelen und ein Hochkreuz aus Holz auf Altar, genannt die „Sieben Fußfälle“. Bereits Anfang der 1800er Jahre wurde zunächst ein großes Steinkreuz mit einem Korpus in Lebensgröße errichtet[8], welches aber im Laufe der Zeit zerfiel und durch ein einfaches Holzkreuz ersetzt wurde. Der Kreuzweg selbst wurde in den 1930er Jahren angelegt und steht im Zusammenhang mit einer alten Kastanienallee. Während des 2. Weltkrieges zerstörten NS-Schergen die Gesichter der Juden in den Bildern der Betongußstelen. Nach dem Krieg wurde die Anlage durch die Familie von Boeselager erneuert. Bei der Fronleichnamsprozession ist der Kreuzweg „Sieben Fußfälle“ die zweite Station. WegekreuzeDie starke katholische Ausrichtung des Dorfes Voßwinkel macht auch die Vielzahl von Wegekreuzen deutlich:
Mahnmal des MauerbausSüdlich von Voßwinkel im Hassbachtal wurde im Jahr 1962 ein Mahnmal als Gedenken an den Mauerbau in Berlin errichtet und durch den damaligen Pfarrer Schultz eingesegnet. Es erhielt bzw. trägt den Namen „Maria – Königin des Friedens“. „Hünenbräuken“Südlich von Voßwinkel befinden sich im Winkel zwischen Oestingsiepen und einem aus der Lütge Mark nach Norden ziehenden Nebensiepen die Reste eines kleinen mittelalterlichen Burgsitzes in Form eines guterhaltenen Turmhügels, genannt „Hünenbräuken“. Bei dem „Hünenbräuken“ handelt es sich um einen gängigen Burgentyp, der im Bergland häufig vorhanden ist. Er ist durch die Tatsache bestimmt, dass man durch das Anlegen eines Grabens, dem sog. Halsgraben, den eigentlichen Burgplatz aus natürlichem Umland getrennt hat. Diese alte Befestigungsanlage steht seit dem Jahr 1991 in der Bodendenkmalliste. Dorfbrunnen![]() Im am 29. September 1990 eingeweihten Ortsmittelpunkt an der Voßwinkeler Straße wurde am 19. November 1990 ein Dorfbrunnen hinzugefügt. Er besteht aus gegossenem sechseckigem Kunststein. Auf dem Brunnenrand sitzt eine drehbare bronzene Skulptur auf, die - analog zum Ortsnamen - einen „Fuchs im Winkel“ darstellt. Brunnen und Skulptur wurden von der Künstlerin Christa Wuttke geschaffen. NaturdenkmaleIn Voßwinkel sind insgesamt fünf Naturdenkmale ausgewiesen:[21]
Weitere BaudenkmaleNeben der St. Urbanuskirche, dem katholischen Pfarrhaus und dem Schloss Höllinghofen mit den Wirtschaftsgebäuden, dem Kavaliershaus, den Skulpturen, der Brücke, dem Park und der Benediktuskapelle sind noch
als Baudenkmale ausgewiesen. Kirchengemeinde St. Urbanus VoßwinkelDie Einwohner Voßwinkels waren bis zum Jahr 1945 fast ausschließlich Mitglieder der Römisch-katholischen Kirche. Durch die Aufnahme von Flüchtlingsfamilien nach dem Zweiten Weltkrieg und bei späteren Zuzügen in neue Baugebiete kamen andere Konfessionen hinzu. Dennoch sind mit Stand Januar 2008 rd. 80 Prozent aller Einwohner Katholiken. Die katholische Kirchengemeinde St. Urbanus Voßwinkel bildet seit dem 1. April 2003 zusammen mit den nachbarlichen Kirchengemeinden St. Johannes Baptist Neheim, St. Joseph Bergheim und St. Isidor Bachum den Pastoralverbund „Ruhr-Möhne“. Von 1940 bis zum Jahre 1981 unterstützen Ordensfrauen der „Genossenschaft der Armen Schulschwestern von Unserer Lieben Frau“ aus dem Kloster Brede in Brakel den Pfarrer der Kirchengemeinde St. Urbanus Voßwinkel. Dazu gehörte auch die Fürsorge für die Vertriebenen des Zweiten Weltkrieges. Für die Ordensschwestern wurde 1957 ein eigenes Schwesternhaus an der Alscherstraße errichtet. Dort betrieben sie auch eine Bücherei für die Pfarrei und boten Hausaufgabenhilfe, Näh- und Schreibmaschinenkurse und Klavierunterricht an. Folgende Ordensschwestern wirkten in Voßwinkel: Oberin Schwester M. Theonilla [*13. November 1887, † 13. Juni 1965), Schwester Clarissa wirkte als Küsterin, Schwester Fabiola unterrichtete die Kinder, Schwester M. Dorothea war in der Krankenpflege und Schwester M. Thaddäa von 1949 bis 1971 als Leiterin des katholischen Kindergartens sowie als Küsterin und Organistin. Im Jahresverlauf findet die Fronleichnamsprozession traditionell von der Kirche durch das Dorf über mehrere Stationen zum Schloss Höllinghofen und zurück zur Kirche statt. Eine weitere Prozession ist die Jakobusprozession an Jakobi, dessen Weg ebenfalls über mehrere Stationen (Antonius-Häuschen, Ehrenmal, Agatha-Häuschen, Missionskreuz vor der Kirche) führt. Am ersten Sonntag im September findet die Fußwallfahrt in die Marienwallfahrtsstadt Werl zur Wallfahrtsbasilika Mariä Heimsuchung statt. In unmittelbarer Umgebung zur St. Urbanus-Kirche und zum Pfarrhaus steht ein katholisches Pfarrheim, welches am 24. Mai 1992 als Stätte der Begegnung für die Gemeinde, für ihre Gruppen und Vereine und Arbeitskreise (Einladungstext) mit einem großen Pfarrfest eingeweiht wurde. Im Pfarrheim ist auch die öffentliche Pfarrbücherei untergebracht. Vereine und VerbändeEin großes bürgerschaftliches Engagement für den Ort kennzeichnet das Dorf Voßwinkel aus. Insgesamt haben die Vereine und Verbände des Dorfes Voßwinkel ca. 4.100 Mitglieder. Bei rund 2.500 Einwohnern ist damit durchschnittlich jeder Bewohner in über 1,6 Vereinen organisiert. Vereinsring VoßwinkelDer Vereinsring Voßwinkel ist ein Zusammenschluss aller Vereine und Verbände des Dorfes Voßwinkel. Er koordiniert alle im Ort von den Vereinen geplanten Veranstaltungen. Als Veranstalter tritt er beim jährlich am 1. Ostertag stattfindenden Osterfeuer auf, sowie bei einem seit 1970 organisiertem Seniorensonntagnachmittag, zu dem alle Bürgerinnen und Bürger über 65 Jahre persönlich eingeladen werden. Daneben wird am ersten Freitag jeden neuen Jahres seit 2003 ein Neujahrempfang durchgeführt. Alle Vereine und Verbände repräsentieren sich mit ihren Wappen mitten im Ort auf einem 12 m hohen Wappenbaum (einer Nachempfindung des Maibaumes), der am 31. März 2006 eingeweiht wurde. Im Vereinsring Voßwinkel haben sich die folgenden Vereine und Verbände zusammengeschlossen:
Sonstige Vereine und Gruppen
Besondere Ereignisse
Persönlichkeiten
Literatur
Quellen und Einzelnachweise
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