Kirchenbezirk Göppingen
Basisdaten | |
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Landeskirche: | Evangelische Landeskirche in Württemberg |
Prälatur: | Ulm |
Fläche: | km² |
Gliederung: | 36 Kirchengemeinden |
Gemeindeglieder: | ca. 65.600 (2005) |
Adresse des Dekanatamtes: |
Pfarrstr. 45 73033 Göppingen |
Dekan: | Dieter Kunz |
Karte | |
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Der Evangelische Kirchenbezirk Göppingen ist einer von 48 Kirchenbezirken bzw. Kirchenkreisen der Evangelischen Landeskirche in Württemberg. Sein Gebiet ist deckungsgleich mit dem Dekanat Göppingen.
Geografie
Der Kirchenbezirk Göppingen liegt im Osten der württembergischen Landeskirche. Sein Gebiet umfasst überwiegend das untere Tal der Fils. Seine Kirchengemeinden gehören zu den politischen Städten und Gemeinden Adelberg, Aichelberg, Albershausen, Bad Boll, Birenbach, Börtlingen, Dürnau, Ebersbach an der Fils, Eislingen/Fils, Gammelshausen, Göppingen, Hattenhofen, Heiningen, Ottenbach, Salach, Schlat, Schlierbach, Uhingen, Wäschenbeuren, Wangen und Zell unter Aichelberg im Westen des Landkreises Göppingen.
Nachbarkirchenbezirke
Der Kirchenbezirk Göppingen grenzt an folgende Kirchenbezirke (im Uhrzeigersinn beginnend im Nordosten): Schwäbisch Gmünd und Geislingen an der Steige (beide Prälatur Ulm), Kirchheim unter Teck (Prälatur Stuttgart) sowie Schorndorf (Prälatur Heilbronn).
Geschichte
Das Dekanat Göppingen (damalige Bezeichnung Spezialsuperintendentur) wurde schon 1532, kurz nach der Reformation in Württemberg errichtet und gehört somit zu den ältesten Dekanaten der Landeskirche. Zum Dekan wurde der Pfarrer der Stadtkirche in Göppingen ernannt. Im 16. Jahrhundert war zeitweise der Dekanssitz in Ebersbach, weil der Göppinger Pfarrer zugleich Generalsuperintendent war. Das Dekanat Göppingen veränderte seine Grenzen mehrmals und zu Beginn des 19. Jahrhunderts war sein Gebiet identisch mit dem alten württembergischen Oberamt Göppingen. Es gehört zunächst zum Generalat Adelberg, ab 1598 zum Generalat Denkendorf, ab 1810 zum Generalat Urach und seit 1823 zum Generalat Ulm, aus dem die heutige Prälatur Ulm hervorging. Mit Wirkung vom 1. April 1961 wurde die Kirchengemeinde Roßwälden vom Kirchenbezirk Kirchheim unter Teck in den Kirchenbezirk Göppingen umgegliedert.
Bis 1971 gehörten auch die Kirchengemeinden Auendorf und Gruibingen und bis 1975 auch die Kirchengemeinde Degenfeld zum Kirchenbezirk Göppingen. Mit Wirkung vom 1. Januar 1972 wurden die Kirchengemeinden Auendorf und Gruibingen in den Kirchenbezirk Geislingen und gemäß Bekanntmachung des Oberkirchenrats vom 13. Februar 1975 die Kirchengemeinde Degenfeld unter Abtrennung ihrer bis dahin zugehörigen Orte Nenningen und Weißenstein in den Kirchenbezirk Schwäbisch Gmünd umgegliedert. Nenningen und Weißenstein hingegen wurden ebenfalls in den Kirchenbezirk Geislingen umgegliedert und der Kirchengemeinde Donzdorf zugeordnet.
Leitung des Kirchenbezirks
Die Leitung des Kirchenbezirks obliegt der Bezirkssynode, dem Kirchenbezirksausschuss (KBA) und dem Dekan. Derzeitiger Dekan ist Dieter Kunz, der zugleich einer der Pfarrer an der Stadtkirche in Göppingen ist.
Dekane des Kirchenbezirks Göppingen seit 1803
- 1803–1811 Georg Friedrich Fischhaber
- 1812–1840 Erhard Wilhelm Gottfried Burk
- 1840–1870 Johann Ernst Osiander
- 1870–1886 Dr. Karl Friedrich Klaiber
- 1887–1889 Karl Ludwig Kalchreuter (1827–1889)
- 1889–1901 Karl August Schnaidt (1837–1902)
- 1902–1912 Karl Heinrich Adolf Hoffman (1844–1912)
- 1912–1913 Paul Hornberger
- 1913–1928 Julius Karl August Kalchreuter (1857–1943)
- 1928–1946/47 Otto Stahl
- 1947–1950 Gotthilf Weber
- 1950–1967 Gerhard Pfänder
- 1967–1979 Karl Philippi (1914–1998)
- 1979–1991 Frieder Mörike (* 1929)
- 1992–heute Dieter Kunz (* 1944)
Kirchengemeinden
Im Kirchenbezirk Göppingen gibt es insgesamt 36 Kirchengemeinden. Davon haben sich vier Kirchengemeinden zur Gesamtkirchengemeinde Göppingen zusammengeschlossen, bleiben jedoch weiterhin rechtlich selbständig. Das Gebiet des Kirchenbezirks Göppingen gehört überwiegend zum alten Kernland Württemberg, wo ab 1534 die Reformation eingeführt wurde. Diese Gebiete sind daher überwiegend evangelisch und es gibt meist alte evangelische Kirchen und Kirchengemeinden. Die jeweils in Klammern hinter dem Namen der Kirchengemeinde angegebenen Gemeindegliederzahlen beziehen sich auf das Jahr 2005 und sind gerundet.
Kirchengemeinde Adelberg
Die Kirchengemeinde Adelberg (ca. 1.000) umfasst die Gemeinde Adelberg. Das kirchliche Leben in Adelberg beginnt mit der Gründung des Klosters Adelberg 1178. Klostervogt war der jeweilige Herr der Burg Hohenstaufen, der Herzog von Schwaben. Das 1188 errichtete Frauenkloster wurde 1476 nach Lauffen am Neckar verlegt. 1361 brannte das Kloster zum Großteil ab. Danach unterstand es als Reichspfand Württemberg. Es wurde wieder aufgebaut und konnte ein bescheidenes Umland zugewinnen, darunter zehn Dörfer und 19 Weiler. 1525 wurde das Kloster im Bauernaufstand teilweise zerstört. Bis zur Reformation wurde es teilweise wieder aufgebaut und noch bis 1565 gab es katholische Äbte. Danach wurde das Kloster Adelberg von einem Klosteramt verwaltet, im Kloster selbst eine Klosterschule eingerichtet, die bis 1629 bestand. Die mittelalterliche Klosterkirche St. Maria und Ulrich ging im 16. Jahrhundert ebenso wie das Konventsgebäude und einige Wirtschaftsgebäude ab. Erhalten ist die ehemalige Ulrichskapelle und die einstige Prälatur, ein Fruchtkasten sowie das Forstamt. Die Ulrichskapelle, um 1500 unter Abt Berthold Dürr erbaut und von dessen Nachfolger kostbar ausgestattet ist heute Pfarrkirche der evangelischen Kirchengemeinde Adelberg, die bis 1851 noch Hundsholz hieß.
Bis 1859 gehörte auch Oberberken und bis 1970 auch Unterberken zur Kirchengemeinde Adelberg, bevor 1859 in Oberberken eine eigene Filialkirchengemeinde errichtet wurde. Dieser wurde mit Wirkung vom 1. Januar 1970 auch Unterberken zugeordnet. Bis 1992 gehörte die Kirchengemeinde Adelberg zum Kirchenbezirk Schorndorf und wurde mit Wirkung vom 1. Januar 1993 in den Kirchenbezirk Göppingen umgegliedert.
Kirchengemeinde Albershausen
Die Kirchengemeinde Albershausen (ca. 1.950) umfasst die Gemeinde Albershausen. Eine Kirche wurde in Albershausen 1275 erstmals erwähnt. Das Patronat kam über das Stift Wiesensteig an Württemberg. Die spätgotische Kirche wurde um 1455 erbaut und 1701 sowie 1800 erneuert. Sie hat einen Chor mit Kreuzrippengewölbe. Der Westturm wurde nach einem Brand von 1781 neu erbaut.
Bis 1970 gehörte auch die Filialkirchengemeinde Bünzwangen zu Albershausen, bevor diese mit Wirkung vom 1. Januar 1971 von Albershausen getrennt und der neu gebildeten Gesamtkirchengemeinde Ebersbach als vierte Teilkirchengemeinde angegliedert wurde. 1990 wurde sie wieder von der Gesamtkirchengemeinde Ebersbach getrennt.
Kirchengemeinde Bartenbach
Die Kirchengemeinde Bartenbach (ca. 1.800) umfasst den Stadtteil Bartenbach der Stadt Göppingen. Kirchlich gehörte Bartenbach zur Oberhofenkirche später zur Stadtkirche Göppingen. 1920 wurde Bartenbach eigene Pfarrei. Eine Kapelle St. Otmar und Maria wurde in Bartenbach 1404 erwähnt. Im Dreißigjährigen Krieg wurde sie zerstört. An gleicher Stelle wurde 1651 die heutige Kirche erbaut. 1974 erbaute sich die Gemeinde ein neues Gemeindezentrum, in welchem heute die Gottesdienste gefeiert werden. Zur Kirchengemeinde Bartenbach gehörten zunächst auch die evangelischen Bewohner im benachbarten Rechberghausen, die dort überwiegend erst nach dem Zweiten Weltkrieg zugezogen waren. Für diese wurde dann später eine Filialkirchengemeinde von Bartenbach errichtet, welche durch Bekanntmachung des Oberkirchenrats vom 17. Oktober 1974 dann von der Mutterkirchengemeinde Bartenbach getrennt und zur selbständigen Kirchengemeinde erhoben wurde.
Kirchengemeinde Bezgenriet
Die Kirchengemeinde Bezgenriet (ca. 730) umfasst den Stadtteil Bezgenriet der Stadt Göppingen. Bezgenriet war kirchlich zunächst Filiale von Schopflenberg und kam mit diesem 1551 an Uhingen. Die Kirche in Bezgenriet wurde 1405 als Laurentiuskapelle erbaut. Das Schiff wurde 1611 neu erbaut. 1947 legte man Wandmalereien im Chor frei.
Kirchengemeinde Börtlingen-Birenbach
Die Kirchengemeinde Börtlingen-Birenbach (ca. 1.650) umfasst die Gemeinden Börtlingen und Birenbach. Eine Kirche wurde in Börtlingen bereits 1202 erwähnt. Die 1271 erwähnte Pfarrei wurde dem Kloster Adelberg inkorporiert. Ab 1595 war Börtlingen Filiale von Oberwälden. 1844 wurde Börtlingen wieder eigene Pfarrei. Die Börtlinger Kirche ist im Kern spätgotisch, wurde aber mehrfach verändert. Der Turm wurde 1819 erbaut. Im Chor ist ein Vesperbild von 1420 erhalten.
Birenbach war ein geteilter Ort. Der württembergische Teil wurde nach der Reformation der Nachbarpfarrei Börtlingen zugeordnet, der ritterschaftliche Teil Birenbachs blieb katholisch. Die Kirche in Birenbach ist daher katholisch.
Bis 1989 hieß die Kirchengemeinde und das zugehörige Pfarramt nur „Börtlingen“. Durch Bekanntmachung des Oberkirchenrats vom 20. März 1989 wurden beide in „Börtlingen-Birenbach“ umbenannt.
Kirchengemeinde Boll
Die Kirchengemeinde Boll (künftig Bad Boll) (ca. 2.500) umfasst die Gemeinde Boll. Eine zur Stauferfamilie gehörige Gräfin Berta gründete in Boll ein Stift, das 1155 dem Hochstift Konstanz zinspflichtig wurde und 1464 dem Stift Oberhofen in Göppingen inkorporiert wurde. Die ehemalige Stiftskirche ist heute Pfarrkirche Bolls. Sie wurde 1286 als St. Cyriakuskirche erwähnt. Es handelt sich um eine romanische Pfeilerbasilika, unter der sich eine Krypta aus dem 11. Jahrhundert befindet. Das Schiff wurde später verlängert. Der Turm befindet sich an der Südwestecke des Schiffs. Im Innern ist eine spätgotische Steinkanzel mit hochbarockem Schalldeckel zu sehen.
Im zugehörigen Ortsteil Bad Boll befindet sich seit 1920 einer der beiden Sitze der Herrnhuter Brüdergemeine. Ferner hat die Evangelische Akademie Bad Boll der Evangelischen Landeskirche in Württemberg hier ihren Sitz. Im ebenfalls zur Gemeinde gehörigen Ortsteil Eckwälden, das bis 1933 zur Nachbargemeinde Zell unter Aichelberg gehörte, gibt es keine Kirche.
Kirchengemeinde Bünzwangen
Die Kirchengemeinde Bünzwangen (ca. 1.700) umfasst den Stadtteil Bünzwangen der Stadt Ebersbach an der Fils. Kirchlich gehörte Bünzwangen zunächst zu Schlierbach und ab 1748 zu Albershausen. Mit Wirkung vom 1. Januar 1971 wurde die Filialkirchengemeinde Bünzwangen von Albershausen abgetrennt und der neu gebildeten Gesamtkirchengemeinde Ebersbach angegliedert. Eine eigene Kapelle St. Leonhard ist in Bünzwangen bereits 1481 erwähnt. Die heutige Kirche in Bünzwangen wurde 1778 als chorloser Rechteckbau errichtet. 1990 schied die Kirchengemeinde Bünzwangen ebenso wie die Kirchengemeinde Ebersbach-Sulpach aus der Gesamtkirchengemeinde Ebersbach aus. Aus dem damaligen Pfarramt Ebersbach-Süd wurde das Pfarramt Bünzwangen-Sulpach, das heute die beiden Kirchengemeinden Bünzwangen und Sulpach betreut.
Kirchengemeinde Dürnau
Die Kirchengemeinde Dürnau (ca. 1.650) umfasst die Gemeinde Dürnau. Eine Kirche wurde erstmals 1275 erwähnt. 1417 wird sie St. Kilian und Cyriakus genannt. Über die Herren von Rechberg gelangte der Kirchensatz an das Kloster Adelberg, dem die Kirche 1346 inkorporiert wurde. Die Herren von Zillhart, die bis frühe 17. Jahrhundert über den Ort herrschten, führten 1545 die Reformation ein. Die Kirche ist ein spätmanieristischer Bau von 1583 mit spätgotischen Wandmalerein an der Nordwand und zahlreichen Grabdenkmälern der Herren von Zillhart. Das Pfarramt Dürnau betreut auch die Kirchengemeinde Gammelshausen.
Kirchengemeinde Ebersbach an der Fils
Die Kirchengemeinde Ebersbach an der Fils (ca. 3.350) umfasst die Kernstadt von Ebersbach an der Fils sowie die Stadtteile Büchenbronn und Krapfenreut. Eine Kirche wurde in Ebersbach 1228 erstmals erwähnt. 1481 wird sie St. Veit genannt. Der Kirchensatz gelangte 1276 von Württemberg an die Familie von Staufen, dann an die Deutschordenskommende Ulm, schließlich 1446 an das Stift Oberhofen in Göppingen, dem die Kirche 1449 inkorporiert wurde. Württemberg führte die Reformation ein. Die heutige Kirche ist eine ehemalige Wehrkirche im ummauerten Kirchhof. Der Chor ist netzgewölbt. Der Turm der Kirche wurde 1625 durch einen Blitzschlag zerstört und danach von Heinrich Schickhardt wieder aufgebaut. Infolge starken Wachstums der Gemeinde wurde die Kirchengemeinde Ebersbach mit Wirkung vom 1. Januar 1971 in drei selbständige Kirchengemeinden, Ebersbach West, Ebersbach Ost und Ebersbach-Sulpach, getrennt und gleichzeitig die Gesamtkirchengemeinde Ebersbach gebildet. Dieser wurde auch die Kirchengemeinde Bünzwangen, die bis dahin Filialkirchengemeinde von Albershausen war, angegliedert. Das Kultusministerium hatte die Gesamtkirchengemeinde Ebersbach und deren drei Teilkirchengemeinden mit Schreiben vom 7. Januar 1971 als Körperschaften des öffentlichen Rechts anerkannt. 1990 wurden die Kirchengemeinden Ebersbach-Sulpach und Bünzwangen wieder aus der Gesamtkirchengemeinde Ebersbach ausgegliedert. Mit Wirkung vom 1. Juli 2006 wurden dann auch die beiden noch verbliebenen Kirchengemeinden Ebersbach West und Ebersbach Ost wieder aufgehoben. Ihre Aufgaben wurden auf die Gesamtkirchengemeinde Ebersbach übertragen, die gleichzeitig in Kirchengemeinde Ebersbach umbenannt wurde. Inzwischen gab es auch drei Pfarreien in Ebersbach, wobei das Pfarramt Ebersbach-Süd 1990 in Pfarramt Bünzwangen-Sulpach umbenannt wurde und seither die beiden Kirchengemeinden Bünzwangen und Sulpach betreut. In Ebersbach selbst gibt es heute noch zwei Pfarrämter, Ost und West. Die Kirchengemeinde Ebersbach an der Fils ist auch Träger eines Kindergartens.
Bis ins 19. Jahrhundert gehörte auch Baiereck zur Pfarrei Ebersbach, bis dort 1848 eine eigene Pfarrei errichtet wurde. Heute bildet Baiereck eine eigene Kirchengemeinde im Kirchenbezirk Schorndorf.
Christuskirchengemeinde Eislingen
Die Christuskirchengemeinde Eislingen (ca. 3.670) umfasst Teile der Stadt Eislingen (Fils) und zwar überwiegend die ehemalige Gemeinde Groß-Eislingen sowie den Stadtteil Krummwälden. Politisch war Groß-Eislingen auf verschiedene kleine Herrschaften und Klöster aufgeteilt. Nach der Reformation gelangte der überwiegende Teil an das Hochstift Würzburg, welches sein Gebiet an verschiedene Herrschaften zu Lehen vergab. Etwa ein Drittel des Ortes war durch die Klöster Adelberg und Blaubeuren sowie das Stift Faurndau an Württemberg gekommen. Zunächst wurde im ganzen Ort die Reformation eingeführt. Im würzburgischen Teil wurde ab 1592 durch die Herren von Rechberg die Gegenreformation eingeführt. so dass die Pfarrkirche St. Maria (ab 1884 St. Markus) von Groß-Eislingen künftig wieder katholisch war. Die evangelischen Bewohner von Groß-Eislingen wurden dann von Klein-Eislingen betreut. 1903 wurde in Groß-Eislingen wieder eine evangelische Pfarrei errichtet und 1906 eine eigene Kirche, die Christuskirche erbaut. Heute gibt es dort zwei Pfarrämter I und II.
Die Christuskirchengemeinde Eislingen bildete bis 1. Januar 1983 mit der Lutherkirchengemeinde Eislingen die Gesamtkirchengemeinde Eislingen.
Krummwälden war ebenso wie Groß-Eislingen politisch geteilt. Im württembergischen Teil wurde die Reformation eingeführt, der rechbergische und bubenhofener Teil blieb katholisch. Die bereits 1275 erwähnte Kirche St. Jakob in Krummwälden blieb zunächst katholisch, wird aber seit 1592 simultan genutzt. Es handelt sich um einen flachgedeckten Saalbau mit Chor und einem Dachreiter. Der Flügelaltar datiert 1510/20.[1]
Lutherkirchengemeinde Eislingen
Die Lutherkirchengemeinde Eislingen (ca. 2.800) umfasst Teile der Stadt Eislingen (Fils) und zwar überwiegend die ehemalige Gemeinde Klein-Eislingen. Im Gegensatz zu Groß-Eislingen, das überwiegend katholisch blieb bzw. durch die Gegenreformation wieder katholisch wurde, war Klein-Eislingen nach der Reformation durch Württemberg ein evangelischer Ort. Zunächst Filiale von Holzheim wurde Klein-Eislingen 1863 eigene Pfarrei. Eine Bernhardskapelle wurde in Klein-Eislingen bereits 1530 erwähnt. Sie wurde 1698 abgebrochen und durch die heutige Lutherkirche ersetzt. 1912/13 wurde die Lutherkirche völlig umgebaut. Die Kirche war nach der Reformation auch für die evangelischen Bewohner von Groß-Eislingen zuständig. Heute gibt es in Klein-Eislingen zwei Pfarrämter I und II.
Die Lutherkirchengemeinde Eislingen bildete bis 1. Januar 1983 mit der Christuskirchengemeinde Eislingen die Gesamtkirchengemeinde Eislingen.
Die Lutherkirchengemeinde Eislingen hat auch ein Gemeindehaus an der Dr.-Engel-Straße. Sie ist Träger von zwei Kindergärten, dem Kindergarten Regenbogen in der Friedhofstraße und dem Martin-Luther-Kindergarten in der Lutherstraße.
Kirchengemeinde Eschenbach
Die Kirchengemeinde Eschenbach (ca. 1,150) umfasst die Gemeinde Eschenbach. Eschenbach gehörte kirchlich zu Lotenberg, einem heute zu Eschenbach gehörigen Weiler. Der Ort war aufgeteilt zwischen Württemberg und den Liebensteinern. Die Pfarrkirche in Lotenberg, 1228 erstmals erwähnt, ab 1586 St. Peter genannt, gelangte 1379 an Württemberg, 1420 an Hans Dachenhausen und wurde von diesem 1434 dem Göppinger Spital geschenkt. 1814 wurde die Kirche abgebrochen und die Pfarrei nach Eschenbach verlegt, wo bereits 1739 eine eigene Kirche erbaut worden war. Diese wurde 1862 erweitert.
Durch Bekanntmachung des Oberkirchenrats vom 26. Mai 1983 wurden die evangelischen Bewohner der Aussiedlerhöfe Häderle und Schurr, die bis dahin zur Kirchengemeinde Heiningen gehörten, der Kirchengemeinde Eschenbach zugeordnet.
Kirchengemeinde Faurndau
Die Kirchengemeinde Faurndau (ca. 2.880) umfasst den Stadtteil Faurndau der Stadt Göppingen. Im Stiftsarchiv St. Gallen ist eine Urkunde aus dem Jahr 875 verwahrt, in der Faurndau erstmals erwähnt wird. Es bestand das Kloster St. Maria, das vor 1228 in ein Kollegiatstift umgewandelt wurde. Zuvor wurde die heutige Stiftskirche Faurndau gebaut, die zu den bedeutendsten romanischen Kirchenbauten in Schwaben gehört. Die dreischiffige Säulenbasilika hatte zunächst noch keinen Turm. Dieser wurde erst in gotischer Zeit angebaut. Bis zur Reformation war das Chorherrenstift Faurndau im Besitz des Klosters St. Gallen. Nach der Reformation 1535 wurde das Stift durch Württemberg aufgehoben und die ehemalige Stiftskirche Pfarrkirche des Ortes. Sie besitzt wertvolle Wandmalereien aus gotischer Zeit im Altar- und Chorraum, darunter eine Kreuzigungsszene und Szenen aus dem Marienleben. In der Apsiskuppel sind noch Reste der ursprünglichen Bemalung zu erkennen: Christus in der Mandorla als Weltenrichter.
1964 wurde in Faurndau eine zweite Predigstelle mit Gemeindehaus erbaut. Seither gibt es zwei Pfarrämter innerhalb der Kirchengemeinde Faurndau, I und II. Die Kirchengemeinde Faurndau ist auch Träger eines Kindergartens. Sie hat auch einen Kirchenchor und einen Posaunenchor.[2]
Kirchengemeinde Gammelshausen
Die Kirchengemeinde Gammelshausen (ca. ) umfasst die Gemeinde Gammelshausen. Politisch teilte Gammelshausen die Geschicke des Nachbarorts Dürnau, zu dem es seit 1798 auch kirchlich (zuvor zu Boll) gehört. Eine Kapelle St. Maria wird in Gammelshausen 1436 erwähnt. Die heutige Kirche wurde 1700 erbaut, hat aber noch ältere Teile. Die Kirchengemeinde Gammelshausen wird bis heute vom Pfarramt Dürnau betreut.
Gesamtkirchengemeinde Göppingen
Die Gesamtkirchengemeinde Göppingen (ca. ) umfasst die Kernstadt von Göppingen. Sie besteht aus den vier nachfolgenden Kirchengemeinden Göppingen Stadtkirchengemeinde Oberhofen, Reuschkirchengemeinde Göppingen, Martin-Luther-Kirchengemeinde Göppingen und Waldeckkirchengemeinde Göppingen.
Kirchengemeinde Göppingen Stadtkirchengemeinde Oberhofen
Die Kirchengemeinde Göppingen Stadtkirchengemeinde Oberhofen (ca. 4.850) umfasst Teile der Kernstadt von Göppingen. Erste Pfarrkirche Göppingens war die außerhalb der Stadtmauern gelegene Oberhofenkirche, die Graf Ulrich V. von Württemberg 1436 neu erbaute und in ein Chorherrenstift umwandelte. Sie hat ein dreischiffiges Langhaus, ein netzgewölbtes Querschiff und zwei Türme mit steinernen Helmen von 1884. Im Innern beherbergt sie ein bedeutendes spätgotisches Chorgestühl und zahlreiche Grabdenkmäler. An der Chornordwand sind Malereien zu finden. An der Südwand das einzig erhaltene Bild der unzerstörten Burg Hohenstaufen von 1470, das erst 1938 freigelegt wurde. Die Oberhofenkirche wurde nach der Reformation durch Württemberg Sitz eines Dekanats. In der Stadt selbst gab es nur eine kleine Kapelle St. Maria und Johann Baptist, die Filiale der Oberhofenkirche war. 1618/19 wurde an ihrer Stelle die heutige Stadtkirche erbaut. 1620 wurde die Stadtkirchengemeinde selbständig und später auch Sitz des Göppinger Dekans. Dennoch gab es weiterhin zwei Kirchengemeinden. Erst am 16. Mai 2005 wurden die bis dahin selbständigen Kirchengemeinden Göppingen Oberhofenkirche und Göppingen Stadtkirche zur heutigen Kirchengemeinde Göppingen Stadtkirchengemeinde Oberhofen vereinigt.
Durch starken Zuzug entstanden im 20. Jahrhundert, vor allem nach dem Zweiten Weltkrieg, weitere Kirchen es wurden neue Kirchengemeinden gegründet. So entstand die Reuschgemeinde (Kirche von 1930), die Martin-Luther-Gemeinde (Kirche von 1956) und die Waldeckgemeinde (Kirche von 19??).
Reuschkirchengemeinde Göppingen
Die Reuschkirchengemeinde Göppingen (ca. 2.300) umfasst Teile der Kernstadt von Göppingen. Durch starken Zuzug entstanden im 20. Jahrhundert, vor allem aber nach dem Zweiten Weltkrieg, weitere Kirchen und es wurden neue Kirchengemeinden gegründet. So entstand die Reuschkirchengemeinde (Kirche von 1930).
Martin-Luther-Kirchengemeinde Göppingen
Die Martin-Luther-Kirchengemeinde Göppingen (ca. 1.000) umfasst Teile der Kernstadt von Göppingen, insbesondere den Stadtteil Bodenfeld. Durch starken Zuzug entstanden im 20. Jahrhundert, vor allem aber nach dem Zweiten Weltkrieg, weitere Kirchen und es wurden neue Kirchengemeinden gegründet. So entstand die Reuschkirchengemeinde mit Kirche von 1930 und im Stadtteil Bodenfeld die gleichnamige Kirchengemeinde mit Kirche von 1956. Letztere wurde mit Wirkung vom 4. Oktober 2005 in Martin-Luther-Kirchengemeinde Göppingen umbenannt.
Waldeckkirchengemeinde Göppingen
Die Waldeckkirchengemeinde Göppingen (ca. 1.150) umfasst Teile der Kernstadt von Göppingen und zwar südlich der Fils die Wohngebiete Waldeck, Erlenbach und im Freihof. Durch starken Zuzug entstanden im 20. Jahrhundert, vor allem aber nach dem Zweiten Weltkrieg, weitere Kirchen und es wurden neue Kirchengemeinden gegründet. So entstand die Reuschkirchengemeinde (Kirche von 1930), die Martin-Luther-Kirchengemeinde (Kirche von 1956) und die Waldeckkirchengemeinde (Kirche von 19??). Letztere wurde durch Bekanntmachung des Oberkirchenrats vom 23. April 1969 als weitere Teilkirchengemeinde innerhalb der Gesamtkirchengemeinde Göppingen errichtet, nachdem das Kultusministerium mit Schreiben vom 15. Januar 1969 die Waldeckkirchengemeinde Göppingen als Körperschaft des öffentlichen Rechts anerkannt hatte. Die Waldeckkirchengemeinde Göppingen hat mit der benachbarten Reusch-Kirchengemeinde einen gemeinsamen Chor, die Chorgemeinschaft Reusch-Waldeck. Sie ist auch Träger eines Kindergartens.[3]
Kirchengemeinde Hattenhofen
Die Kirchengemeinde Hattenhofen (ca. 1.600) umfasst die Gemeinde Hattenhofen. Eine Kirche wurde in Hattenhofen 1275 erstmals erwähnt. Der Kirchensatz kam über die Grafen von Aichelberg an Württemberg und 1456 an das Stift Oberhofen in Göppingen, dem die Kirche 1457 inkorporiert wurde. Die Kirche ist im Kern romanisch, wurde aber mehrfach verändert, zuletzt 1930. Der Turm hat noch romanische und gotische Fenster.
Kirchengemeinde Heiningen
Die Kirchengemeinde Heiningen (ca. 2.550) umfasst die Gemeinde Heiningen. Eine Kirche wurde in Heiningen 1228 erstmals erwähnt. Das Patronat kam von den Ortsherren an Württemberg, das es 1393 an das Kloster Adelberg vertauschte. Die Kirche liegt in einem ehemaligen Kirchhof. Sie ist gotisch mit sterngewölbtem Chor. Im Schiff gibt es Wandmalereien um 1300 mit dem Jüngsten Gericht. Die Kirchengemeinde Heiningen hat seit 1929 einen Posaunenchor mit ca. 50 Bläserinnen und Bläser und seit 1904 einen Kirchenchor mit ca. 30 Sängerinnen und Sänger.
Die evangelischen Bewohner der Aussiedlerhöfe Häderle und Schurr wurden durch Bekanntmachung des Oberkirchenrats vom 26. Mai 1983 der Kirchengemeinde Eschenbach zugeordnet.[4]
Kirchengemeinde Hohenstaufen
Die Kirchengemeinde Hohenstaufen (ca. 1.780) umfasst die Stadtteile Hohenstaufen und Lenglingen der Stadt Göppingen und den Großteil der Gemeinde Ottenbach. Schon 1228 wurde in Hohenstaufen ein Dekan erwähnt. Graf Ulrich schenkte die Pfarrkirche, die ab 1589 als St. Jakobskirche genannt ist, dem Kloster Adelberg, dem sie 1454 inkorporiert wurde. Dieses heute als Barbarossakirchlein bekannte Gotteshaus, eine spätgotische Chorturmanlage des 15. Jahrhunderts, dient heute der katholischen Gemeinde. Die heutige evangelische Pfarrkirche wurde 1838/39 neu erbaut und 1934 erweitert und restauriert. Das Pfarramt Hohenstaufen betreut auch die Kirchengemeinde Maitis.
Lenglingen, politisch zum Klosteramt Lorch, ab 1807 zur Gemeinde Großdeinbach, mit dieser ab 1. März 1972 zur Stadt Schwäbisch Gmünd und erst seit 1. Januar 1973 zur Stadt Göppingen gehörig, war kirchlich zunächst Filiale von Straßdorf. Nach der Reformation wurde es der Pfarrei Hohenstaufen zugeordnet.
Ottenbach blieb nach der Reformation katholisch. Die überwiegend erst nach dem Zweiten Weltkrieg zugezogenen evangelischen Bewohner wurden der Kirchengemeinde Hohenstaufen zugeordnet. Einige kleine Weiler Ottenbachs gehören zur Kirchengemeinde Eislingen.
Kirchengemeinde Holzheim
Die Kirchengemeinde Holzheim (ca. 1.530) umfasst den Stadtteil Holzheim der Stadt Göppingen. Kirchlich gehörte Holzheim zunächst zur Oberhofenkirche. 1555 wurde eine eigene Pfarrei errichtet. Eine Kapelle St. Bernhard wurde in Holzheim bereits 1463 erwähnt. Sie wurde zur spätgotischen Pfarrkirche erweitert. Diese hat einen kreuzgewölbten Chor. Das Schiff wurde 1671 erweitert. 1878 wurde die Kirche erneuert, dabei erhielt sie einen Dachreiter. Das Pfarramt Holzheim betreut auch die Kirchengemeinde St. Gotthardt und anfangs auch die 1965 gebildete Filialkirchengemeinde Manzen-Ursenwang, welche durch Bekanntmachung des Oberkirchenrats vom 22. Januar 1969 von der Kirchengemeinde Holzheim gelöst und zur selbständigen Kirchengemeinde erhoben wurde.
Kirchengemeinde Jebenhausen
Die Kirchengemeinde Jebenhausen (ca. 1.600) umfasst den Stadtteil Jebenhausen der Stadt Göppingen. Jebenhausen gehörte kirchlich zunächst zur Stiftskirche Faurndau. 1559 wurde Jebenhausen eigene Pfarrei. Eine Kapelle St. Philipp und Jakobus bestand schon 1228. Die Herren von Liebenstein führten die Reformation ein. Reformator war Jakob Andreä. Die Kirche wurde 1406 in spätgotischer Form erbaut. Sie besitzt mehrere Epitaphien der Herren von Liebenstein. Seit dem Neubau der heutigen Jakob-Andreä-Kirche 1966 wird die alte Kirche nicht mehr genutzt.
Kirchengemeinde Maitis
Die Kirchengemeinde Maitis (ca. ) umfasst den Stadtteil Maitis der Stadt Göppingen. Maitis gehörte politisch bis 1826 zur Gemeinde Hohenstaufen. Kirchlich war es zunächst Filiale von Lorch, seit 1680 von Hohenstaufen, zu dessen Pfarrei die Kirchengemeinde Maitis bis heute gehört. Die spätgotische Kirche St. Leonhard und Maria in Maitis wurde 1464 erbaut.
Kirchengemeinde Manzen-Ursenwang
Die Kirchengemeinde Manzen-Ursenwang (ca. 1.400) umfasst die Stadtteile Manzen und Ursenwang der Stadt Göppingen. Manzen wurde ab 1952, Ursenwang ab 1961 auf der Gemarkung Holzheim der Stadt Göppingen als neue Stadtteile angelegt. Die evangelischen Bewohner dieser Stadtteile gehörten zunächst zur Filialkirchengemeinde St. Gotthardt und wurden wie diese vom Pfarramt Holzheim betreut. Durch Bekanntmachung des Oberkirchenrats vom 17. Dezember 1965 wurde die selbständige Filialkirchengemeinde Manzen-Ursenwang errichtet. Das Kultusministerium hatte die Filialkirchengemeinde Manzen-Ursenwang mit Schreiben vom 30. November 1965 als Körperschaft des öffentlichen Rechts anerkannt. Durch Bekanntmachung vom 22. Januar 1969 wurde die Filialkirchengemeinde Manzen-Ursenwang von der Kirchengemeinde Holzheim gelöst und zur selbständigen Kirchengemeinde erhoben. 1975 wurde in Manzen ein Gemeindezentrum gebaut und eine eigene Pfarrei errichtet. 1990 wurde ein Glockenturm an das Gemeindezentrum dazugebaut. Daneben liegen Mitarbeiterwohnungen und das Pfarrhaus. Die Kirchengemeinde hat einen Singkreis.[5]
Kirchengemeinde Oberwälden
Die Kirchengemeinde Oberwälden (ca. ) umfasst den Ortsteil Oberwälden der Gemeinde Wangen. Eine Kirche wurde in Oberwälden bereits 1187 erwähnt. Später wird sie Nikolauskirche genannt. Das Patronat hatte die Staufeneck und kam dann an das Kloster Adelberg sowie zu Ahelfingen und Zillenhart. Die Kirche hat schöne Fresken aus der Wende von der Früh- zur Hochgotik um 1300. Die Pfarrei betreute bis 1967 auch die Nachbarkirchengemeinde Wangen, bis das Pfarramt dorthin verlegt wurde. Seither wird die Kirchengemeinde Oberwälden vom Pfarramt Wangen betreut.
Kirchengemeinde Rechberghausen
Die Kirchengemeinde Rechberghausen (ca. 2.600) umfasst die Gemeinden Rechberghausen und Wäschenbeuren. Beide Gemeinde blieben nach der Reformation katholisch. Überwiegend erst nach dem Zweiten Weltkrieg zogen auch evangelische Bewohner zu. 1954 wurde in Rechberghausen eine eigene Pfarrei errichtet und 1960/61 wurde dann auch eine eigene Kirche, die Jesus-Christus-Kirche erbaut und eine Filialkirchengemeinde von Bartenbach gegründet. Diese wurde durch Bekanntmachung des Oberkirchenrats vom 17. Oktober 1974 von der Mutterkirchengemeinde Bartenbach getrennt und zur selbständigen Kirchengemeinde erhoben. Gleichzeitig wurden ihr die evangelischen Bewohner aus Wäschenbeuren und den zugehörigen Weilern Beutenmühle, Lindenbronn, Schützenhof, Wäscherhof und Ziegelhütte zugeordnet, die bis dahin zur Kirchengemeinde Lorch im damaligen Kirchenbezirk Welzheim (heute Kirchenbezirk Schwäbisch Gmünd) gehörten. Inzwischen gibt es in Wäschenbeuren ein eigenes Pfarramt und es finden auch regelmäßig evangelische Gottesdienste in Wäschenbeuren statt. Die Kirchengemeinde Rechberghausen ist auch Träger eines Kindergartens in Rechberghausen.
Kirchengemeinde Roßwälden
Die Kirchengemeinde Roßwälden (ca. 1.600) umfasst die Stadtteile Roßwälden und Weiler ob der Fils der Stadt Ebersbach an der Fils. Eine Kirche wurde in Roßwälden 1275 erstmals erwähnt. Im 16. Jahrhundert wird sie St. Benedikt genannt. Der Kirchensatz kam über Heinrich dem Amann von Bissingen an Konrad Malse und 1337 an das Kloster Adelberg, nach der Reformation an Württemberg. Die heutige Kirche ist ein dreiseitig geschlossener Saalbau aus dem 16. Jahrhundert. Der Taufstein datiert aus dem 14./15. Jahrhundert. Bis 1961 gehörte die Kirchengemeinde Roßwälden zum Kirchenbezirk Kirchheim unter Teck. Mit Wirkung vom 1. April 1961 wurde sie in den Kirchenbezirk Göppingen umgegliedert.
Weiler ob der Fils war früher Filiale von Sulpach. Heute gehört der Ort zur Kirchengemeinde Roßwälden. Eine Filialkirche wurde in Weiler um 1600 erbaut.
Kirchengemeinde Salach
Die Kirchengemeinde Salach (ca. 2.050) umfasst die Gemeinde Salach. Eine Kirche wurde in Salach bereits 1275 erwähnt. Ab 1356 wird sie St. Margaretha genannt. Erst ab 1600 führte Württemberg die Reformation ein. Durch Wilhelm von Guyn wurde sie ab 1635 wieder rückgängig gemacht, doch musste dieser 1655 ein Simultaneum akzeptieren. Die Katholiken wurden dann nach Kleinsüßen zugeteilt. Die Pfarrei Salach war danach zunächst nicht besetzt. Erst 1798 wurde Salach wieder eigene Pfarrei, wobei diese in Staufeneck ihren Sitz hatte. 1819 wurde Salach der Pfarrei Großsüßen zugeteilt und erst 1898 wieder eigene Pfarrei. Bis 1905 wurde die Salacher Kirche noch simultan genutzt, dann erbauten sich die Katholiken eine eigene Kirche St. Margaretha. Seither ist die alte Kirche in Salach ganz evangelisch. Die spätgotische Chorturmanlage wurde 1906 erneuert. Der Turm hat ein Helmdach und ein Kreuzrippengewölbe. Die Wandmalereien von 1400 wurden 1958 restauriert. Die Kirche birgt Grabdenkmäler der Herren von Rechberg aus dem 16. Jahrhundert. Die Kirchengemeinde Salach hat auch einen Posaunenchor und einen Singkreis.[6]
Kirchengemeinde St. Gotthardt
Die Kirchengemeinde St. Gotthardt (ca. ) umfasst den Stadtteil St. Gotthardt der Stadt Göppingen. Kirchlich gehörte St. Gotthardt zunächst zur Oberhofenkirche. 1555 wurde St. Gotthardt eigene Pfarrei. Die Kapelle in St. Gotthardt, 1479 mit einer Kaplanei versehen, war wohl eine Wallfahrtskirche. Sie wurde im 14./15. Jahrhundert erbaut. Heute wird die Kirchengemeinde St. Gotthardt vom Pfarramt Holzheim betreut.
Bis 1965 gehörten auch die Göppinger Neubausiedlungen Manzen und Ursenwang zur Kirchengemeinde St. Gotthardt, bevor durch Bekanntmachung des Oberkirchenrats vom 17. Dezember 1965 für diese beiden Orte die Filialkirchengemeinde Manzen-Ursenwang gebildet wurde, welche 1969 zur selbständigen Kirchengemeinde erhoben wurde.
Kirchengemeinde Schlat
Die Kirchengemeinde Schlat (ca. 1.000) umfasst die Gemeinde Schlat. Eine Kirche wurde in Schlat bereits 1275 erwähnt. 1553 wird sie St. Andreas genannt. Der Kirchensatz gelangte über die Grafen von Helfenstein an das Kloster Königsbronn. Die heutige Kirche wurde 1472 erbaut und 1584 erweitert. 1727 wurde sie renoviert. Der rechteckige Bau hat keinen Chor. Der Turm wurde 1779 neu erbaut, lediglich das Untergeschoss des Vorgängerbaus blieb erhalten.
Kirchengemeinde Schlierbach
Die Kirchengemeinde Schlierbach (ca. 1.850) umfasst die Gemeinde Schlierbach. Eine Kirche wurde in Schlierbach bereits 1275 erwähnt. Der Kirchensatz gelangte über die Hofwart von Kirchheim an die von Randeck, dann an Salome von Lichtenstein und schließlich an das Stift Kirchheim, dem die Kirche 1465 inkorporiert wurde. Die Kirche steht in einem erhöht gelegenen ehemaligen Kirchhof. Das Schiff mit netzrippengewölbtem Chor wurde 1497, der Turm 1498 erbaut.
Kirchengemeinde Sulpach
Die Kirchengemeinde Sulpach (ca. ) umfasst den Stadtteil Sulpach der Stadt Ebersbach an der Fils. Politisch gehörte Sulpach stets zu Ebersbach an der Fils. Kirchlich hatte Sulpach eine eigene Pfarrei, zu der auch Weiler ob der Fils gehörte. Eine Kirche wurde in Sulpach bereits 1275 erwähnt. Im 16. Jahrhundert wird sie St. Lorenz genannt. Mit Wirkung vom 1. Januar 1971 wurde die selbständige Kirchengemeinde Ebersbach-Sulpach innerhalb der ebenfalls neu gebildeten Gesamtkirchengemeinde Ebersbach gebildet. 1990 schied die Kirchengemeinde Ebersbach-Sulpach jedoch zusammen mit der Kirchengemeinde Bünzwangen wieder aus der Gesamtkirchengemeinde Ebersbach aus. Gleichzeitig wurde sie in Kirchengemeinde Sulpach und das bisherige Pfarramt Ebersbach-Süd in Pfarramt Bünzwangen-Sulpach umbenannt. Seither betreut dieses Pfarramt die beiden Kirchengemeinden Bünzwangen und Sulpach.
Kirchengemeinde Uhingen
Die Kirchengemeinde Uhingen (ca. 5.900) umfasst die Stadt Uhingen mit ihren Stadtteilen Diegelsberg, Holzhausen und Sparwiesen. Der Stadtteil Baiereck bildet eine eigene Kirchengemeinde, die zum Kirchenbezirk Schorndorf gehört. Eine Kirche wurde in Uhingen 1275 erstmals erwähnt. Der Kirchensatz gehörte dem Kloster Adelberg. Die Kirche ist eine Westturmanlage mit netzgewölbtem Chor von 1519. 1693 wurde sie erweitert. Der Turm erhielt 1823 einen Anbau. 1912 und 1964 wurde die Kirche renoviert. Dabei legte man den gotischen Chor frei. Die Kanzel stammt aus barocker Zeit um 1693.
Diegelsberg, Holzhausen und Sparwiesen waren von alters her Filialorte von Uhingen. Inzwischen wurden in diesen Stadtteilen eigene evangelische Kirchen erbaut. Die Pauluskirche Diegelsberg wurde 1957, die Auferstehungskirche Sparwiesen 1959 und die Christuskirche Holzhausen 1964 erbaut. Holzhausen und Diegelsberg gehören zum Pfarramt Uhingen-Nord, Sparwiesen zum Pfarramt Süd. Das Pflegeheim Blumhardt-Haus zum Pfarramt Mitte.
Kirchengemeinde Wangen
Die Kirchengemeinde Wangen (ca. 1.570) umfasst den Hauptort der Gemeinde Wangen. Kirchlich war Wangen Filiale der Oberhofenkirche. Eine Barbarakapelle in Wangen wurde 1535 aufgehoben, jedoch 1557 wurde eine eigene Pfarrei errichtet. Zeitweilig war sie mit Oberwälden vereinigt. Die heutige Kirche wurde 1887/88 im neogotischen Backsteinstil anstelle der spätgotischen und 1682 erweiterten Kirche erbaut. 1977 wurde die Kirche renoviert. Das Pfarramt Wangen betreut auch die Kirchengemeinde Oberwälden.
Kirchengemeinde Zell unter Aichelberg
Die Kirchengemeinde Zell unter Aichelberg (ca. 2.050) umfasst die Gemeinden Aichelberg und Zell unter Aichelberg. Eine Kirche wurde in Zell unter Aichelberg bereits 1275 erwähnt. 1386 wird sie St. Martin genannt. In jener Zeit wurde die Kirche erbaut. Es handelt sich um einen flachgedeckten Rechteckbau mit quadratischem Turm an der Westseite. Die Fresken um 1400 wurden erst 1907 aufgedeckt.
Aichelberg war kirchlich stets Filiale von Zell unter Aichelberg. Eine eigene Kirche bekam Aichelberg erst 1959.
Bis 1975 gehörte die Kirchengemeinde Zell unter Aichelberg zum Kirchenbezirk Kirchheim unter Teck. Mit Wirkung vom 1. Januar 1976 wurde sie in den Kirchenbezirk Göppingen umgegliedert.
Literatur
- Das Evangelische Württemberg – Seine Kirchenstellen und Geistlichen von der Reformation bis auf die Gegenwart gesammelt und bearbeitet von Christian Sigel, Pfarrer in Gebersheim, 1910
- Das Land Baden-Württemberg – Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden (in acht Bänden); Hrsg. von der Landesarchivdirektion Baden-Württemberg; Band III: Regierungsbezirk Stuttgart – Regionalverband Mittlerer Neckar, Stuttgart, 1978, ISBN 3-17-004758-2
Quellen und weitere Informationen
- ↑ Internetauftritt der Kirchengemeinde Eislingen Christuskirche
- ↑ Internetauftritt der Kirchengemeinde Faurndau
- ↑ Internetauftritt der Kirchengemeinde Göppingen Waldeckgemeinde
- ↑ Internetauftritt der Kirchengemeinde Heiningen
- ↑ Internetauftritt der Kirchengemeinde Manzen-Ursenwang
- ↑ Internetauftritt der Kirchengemeinde Salach