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Hexamethylendiamin

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Strukturformel
Strukturformel Hexamethylendiamin
Allgemeines
Name Hexamethylendiamin
Andere Namen
  • 1,6-Diaminohexan
  • Hexan-1,6-diamin
Summenformel C6H16N2
Kurzbeschreibung

brennbarer, hygroskopischer Feststoff mit ammoniakartigem Geruch

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 124-09-4
Wikidata Q424936
Eigenschaften
Molare Masse 116,21 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Dichte

0,83 g·cm−3[1]

Schmelzpunkt

41 °C[1]

Siedepunkt

204 °C[1]

Dampfdruck

0,25 hPa (20 °C)[1]

Löslichkeit

leicht löslich in Wasser (350 g/l in Wasser bei 20°C)

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung{{{GHS-Piktogramme}}}

H- und P-Sätze H: {{{H}}}
EUH: {{{EUH}}}
P: {{{P}}}
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Hexamethylendiamin (HMD) ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der aliphatischen Amine.

Eigenschaften

Hexamethylendiamin hat die Formel H2N-(CH2)6-NH2.

Herstellung und Vorkommen

Hexamethylendiamin wird aus Propen durch Oxidation mit Sauerstoff am Kupferoxid-Katalysator hergestellt. Hierdurch entsteht zunächst Acrolein, welches dann mit Ammoniak zu Acrylnitril weiterreagiert. Dieses kann zu Adiponitril elektrohydrodimerisiert werden und mit elementarem Wasserstoff katalytisch zu Hexamethylendiamin hydriert werden.

Alternativ dazu bietet sich eine Herstellung aus Furfural, bei der Furfural über einem ZnO-Cr2O3-Kontakt decarbonyliert wird. Mit dem erhaltenen Furan kann nun mit HCl eine Etherspaltung (begünstigt durch den Dien-Charakter) durchgeführt werden. Nach einer Umsetzung mit Natriumcyanid und vollständiger Hydrierung erhält man ebenfalls Hexamethylendiamin.

Verwendung

Hexamethylendiamin ist ein Zwischenprodukt für Polyamide wie Perlon. Dieser Kunststoff (Polymer) entsteht als Kondensationsprodukt aus Adipinsäure und Hexamethylendiamin unter Wasserabspaltung, die monomere Zwischenstufe wird auch AH-Salz genannt und ergibt sich aus den Anfangsbuchstaben der Komponenten. Hexamethylendiamin wird weiterhin als Ausgangsstoff zur Herstellung von Polyurethanen (über das Diisocyanat) verwendet.

Quellen

  1. a b c d e f Eintrag zu CAS-Nr. 124-09-4 in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA (JavaScript erforderlich)