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Rotkäppchen Sektkellerei

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Rotkäppchen Sekt Sorte Rubin

Der Rotkäppchen-Sekt ist ein in Freyburg/Unstrut (Sachsen-Anhalt) hergestellter Sekt. Besonders beliebt ist er in den östlichen Bundesländern, da er die bekannteste Sektmarke in der DDR war. Nach und nach eroberte Rotkäppchen auch in ganz Deutschland Marktanteile. Der Name Rotkäppchen bezieht sich auf die rote Aluminiumhaube einer jeden Flasche.

Bekannt wurde die Sektkellerei Rotkäppchen durch die erste größere Übernahme eines westdeutschen Unternehmens (Mumm) durch ein ostdeutsches Unternehmen. Daher wird Rotkäppchen häufig als Beispiel für erfolgreiche ostdeutsche Unternehmen genannt.

Geschichte

Gegründet wurde das Unternehmen 1856 als Weinhandlung Kloss und Foerster, später Freyburger Champagner Fabrik Gesellschaft. 1861 stellte man den Sekt erstmals auf der thüringischen Gewerbeausstellung der Öffentlichkeit unter den Namen Monopol, Crèmant Rosé und Lemartin Frères vor. Durch einen Namensrechts-Prozess mit der Champagner-Firma Heidsieck & Co Monopole in Épernay durfte der ursprüngliche Markenname Monopol ab 1894 nicht mehr verwendet werden und wurde durch Rotkäppchen ersetzt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Firma verstaatlicht und als VEB Rotkäppchen Sektkellerei Freyburg weiter geführt, 1970 in das Getränkekombinat Dessau eingegliedert.

Sonderausführung Rotkäppchen Sekt in klassischer Flaschengärung

In der DDR war das Unternehmen Marktführer, nach der Deutschen Wiedervereinigung brach der Absatz weitgehend zusammen. 1990 wurde das Unternehmen in eine GmbH unter Führung der Treuhand umgewandelt und 1993 durch ein Management-Buy-out der Geschäftsführung um Gunter Heise privatisiert. In den folgenden Jahren stabilisierte sich die Lage des Unternehmens und ein starkes Wachstum setzte ein.

58 Prozent des Konzerns gehören heute der Familie Eckes-Chantré, 42 Prozent den Gesellschaftern Gunter Heise, Jutta Polomski, Lutz Lange und Ulrich Wiegel.

Standorte

Nach der Übernahme von Mumm, Jules Mumm, MM Extra und Geldermann ist die Gruppe an den vier Standorten Freyburg, Hochheim, Eltville und Breisach tätig. 2005 erwarb das Unternehmen die Markenrechte an der Sektmarke Kloss & Foerster von der Rüdesheimer Sektkellerei Ohlig.

Wirtschaftliche Entwicklung

2006 betrug der Umsatz 371,5 Millionen Euro inkl. Sektsteuer, ohne MwSt. (2005: 353,4) und es wurden insgesamt 115,2 Millionen Flaschen (2005: 111,5) verkauft. In Deutschland hat Rotkäppchen damit die Marktführerschaft mit 36,5 Prozent (2005: 34,2 Prozent). Der Marktanteil der Rotkäppchenmarke beträgt in Ostdeutschland 71 Prozent und in den alten Bundesländern 8,3 Prozent. Das Unternehmen hatte 2006 303 Mitarbeiter plus 14 Auszubildende (2005: 297 Mitarbeiter plus 13 Auszubildende).

Am 7. November 2006 wurde bekannt, dass die Firma Eckes ihre Alkoholsparte an Rotkäppchen verkauft, unter anderem mit den Marken Eckes Edelkirsch, Chantré, Mariacron und Nordhäuser Doppelkorn.

Sonstiges

Die Sektkellerei in Freyburg besitzt das größte Cuvée-Weinfass Deutschlands mit einem Volumen von 120.000 Litern. Es wurde 1896 aus 25 Eichen gebaut und ist mit wertvollen Schnitzereien verziert.