Philip Johnson
Philip Cortelyou Johnson (* 8. Juli 1906 in Cleveland (Ohio), † 25. Januar 2005 in New Canaan) war ein US-amerikanischer Architekt. Er formte zusammen mit Henry-Russel Hitchcock in den dreißiger Jahren des 20. Jahrhunderts den Begriff International Style für die funktionalistische Architektur jener Zeit. Später wurde er einer der Mitbegründer der Postmoderne und des Dekonstruktivismus.
Beruflicher Werdegang
Johnson studierte Philologie an der Harvard University in Cambridge, Massuchusetts. Von 1930 bis 1936 leitete er die Architekturabteilung am Museum of Modern Art in New York. 1932 gab er zusammen mit Henry-Russell Hitchcock die Publikation »The International Style: Architecture since 1922« heraus, die zu der gleichnamigen Ausstellung erschien. 1940 bis 1943 absolvierte er in Harvard ein Architekturstudium bei Walter Gropius und Marcel Breuer. Ab 1942 arbeitete Johnson als freischaffender Architekt. 1946 wurde er wieder Direktor der Architekturabteilung am New Yorker Museum of Modern Art. 1947 organisierte er dort eine Ausstellung über Ludwig Mies van der Rohe. 1953 gestaltete er den Skulpturenhofs des Museum of Modern Art. Zusammen mit Mies van der Rohe errichtete er 1954 bis 1958 in New York das Seagram Building, das als Meilenstein der funktionalistischen Architektur gilt.
Zur selben Zeit wechselte Johnson in seinen Entwürfen die Formensprache, radikale Funktionalität wurde von manieristisch-verspielten Formen abgelöst. Im Vordergrund stand nun u.a. die Absicht, dem Gebäude eine unverwechselbare Identität zu verleihen. Johnson wurde so zum Wegbereiter der postmodernen Architektur. Farbige Fensterschlitze, symmetrische Rundbogenreihen und geschlossene, schwere Körper finden sich an seinen Bauten der sechziger Jahre.
Ab den siebziger Jahren baute er einige bemerkenswerte Wolkenkratzer, die durch den Einsatz historisierender Architekturzitate an den Fassaden markante Akzente im Stadtbild setzten. Zu seinen Entwürfen gehört das AT&T-Hochhaus in New York City aus dem Jahr 1984, eines der bekanntesten Gebäude im Stil des Postmodernismus. In anderen Bauten verwendete Johnson Elemente der antiken römischen Architektur.
Auszeichnungen
Im Jahre 1979 wurde er mit dem Pritzker Preis ausgezeichnet.
Bauten
Philip Johnson erbaute u.a. folgende Gebäude:
- 1949 Glass House, New Canaan / Conn
- 1953 Skulpturenhof des Museum of Modern Art, New York
- 1954 -58 Seagram Building, New York (mit Mies van der Rohe)
- 1954-56 Synagoge in Port Chester
- 1961 Amon Carter Museum, Fort Worth
- 1960 - 63 Sheldon Memorial Art Gallery, Lincoln
- 1962 - 68 Lincoln Center for Performing Arts, New York
- 1966 - 68 Kunsthalle Bielefeld
- 1970 - 76 Pennzoil Place, Houston
- 1971 Boston Public Library Addition
- 1980 Crystal Cathedral
- 1980 - 84 AT & T-Building, New York (heute: Sony-Tower)
- Pittsburgh Plate Glass Building
- 1986 Lipstick Building
- 1989 500 Boylston Street
- 1990 Crean Tower
- 1995 Gate House, New Canaan
- 1997 Bürohaus am Checkpoint Charlie, Berlin
Weblinks
- Kurzbiographie http://deu.archinform.net/arch/24.htm?ID=5NBqAVSMfE7g5auF
- Bilder seiner Gebäude (englisch) http://www.bc.edu/bc_org/avp/cas/fnart/fa267/pjohnson.html