Gniezno
Gniezno | ||
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Basisdaten | ||
Staat: | Polen
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Woiwodschaft: | Großpolen | |
Powiat: | Gniezno | |
Fläche: | 40,9 km² | |
Geographische Lage: | ||
Einwohner: | Ungültiger Metadaten−Schlüssel 4303903011−URB (Fehler: Ungültige Zeitangabe) | |
Postleitzahl: | 62-200 bis 62-210 | |
Telefonvorwahl: | (+48) 61 | |
Kfz-Kennzeichen: | PGN | |
Gmina| class="hintergrundfarbe5" | Einwohner: | *GemeindeTyp fehlt zur Ermittlung aus Parameter TERYT* | |
Gemeindenummer (GUS): | 4303903011 | |
Verwaltung (Stand: 2007) | ||
Bürgermeister: | Jacek Kowalski | |
Adresse: | ul. Lecha 6 62-200 Gniezno | |
Webpräsenz: | www.gniezno.home.pl |
Gniezno [deutsch Gnesen) ist eine Stadt in Polen, die der Woiwodschaft Großpolen angehört und rund 50 km östlich von Posen liegt. Sie ist Sitz des Erzbistums Gnesen.
] (Geschichte
Gniezno gilt als eine der ältesten Städte Polens; erste menschliche Ansiedlungen gab es bereits in der Steinzeit. Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte allerdings erst am Ende des 10. Jahrhunderts, also nach der Christianisierung Polens.
Mittelalter
In Gnesen ist seit dem 8. Jahrhundert eine Burg nachweisbar. Ab dem 9. Jahrhundert war es das politische Zentrum des sich allmählich herausbildenden Staates der Piasten. Im Jahr 1000 empfing hier Bolesław I. Chrobry Kaiser Otto III., und es kam zur Gründung des ältesten polnischen Erzbistums. 1025 wurde Bolesław I. Chrobry der erste König von Polen. 1238/39 erhielt Gnesen die Stadtrechte. Bis 1320 war es Krönungsort der polnischen Könige.
Gnesen war lange Zeit das kulturelle Zentrum Polens. Polen verbindet mit dieser Stadt die Anfänge seines Staatswesens.
Neuzeit

Nach dem Wiener Kongress gehörte Gnesen zum Kreis Gnesen in der preußischen Provinz Posen, Regierungsbezirk Bromberg. Mit dem Inkrafttreten des Versailler Vertrags am 20. Januar 1920 kam Gnesen zur Republik Polen und war ab 1925 ein selbständiger Stadtkreis.
Nach dem Überfall auf Polen wurde Gnesen am 11. September 1939 Teil des deutschen Militärbezirks Posen und am 26. Oktober 1939 in das Deutsche Reich eingegliedert. Es gehörte fortan zum Reichsgau Posen, später Wartheland und zum Regierungsbezirk Hohensalza. Ab dem 1. Januar 1940 unterstand Gnesen der im Altreich gültigen Deutschen Gemeindeordnung vom 30. Januar 1935, mit einem deutschen Oberbürgermeister an der Spitze.
Im Januar 1945 wurde die Stadt von der Roten Armee besetzt und gehört seither wieder zu Polen.
Sehenswürdigkeiten
Der Dom wurde bereits 965 gegründet; Weihedaten sind für 1064 und 1097 überliefert. Ausstattung: Von europäischer Bedeutung ist beispielsweise die zweiflügelige Bronzetür aus der 2. Hälfte des 12. Jahrhunderts. Hergestellt wurde diese Bronzetür wahrscheinlich vor Ort. Die 18 Reliefs stellen einen Zyklus aus dem Leben des hl. Adalbert dar; der zweite Türflügel ist vornehmlich der Christianisierung der heidnischen Pruzzen gewidmet.
Gmina (Landgemeinde)
Die Landgemeinde Gniezno umfasst außer Gniezno folgende Ortschaften:
Name | deutscher Name (1815-1919 und 1939-45) |
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Braciszewo | Braziszewo (1904-39 Brazischewo, 1939-45 Lindenhof) |
Dalki | Dalki (1939-45 Dohlenhain) |
Dębówiec | Dembowietz (1939-45 Grünwerder) |
Ganina | Ganina (1939-45 Klewitzdorf) |
Goślinowo | Goslinowo (1912-45 Goslau) |
Jankowo Dolne | Jankowo (1904-45 Talsee) |
Kalina | Braunsfeld |
Krzyszczewo | Krzyszczewo (1904-45 Kreuztal) |
Łabiszynek | Labiszynek (1904-45 Labischinek) |
Lubochnia | Lubochnia (1939-45 Lubenwalde) |
Lulkowo | Lulkowo (1908-45 Lukrode) |
Mączniki | Montschnik |
Mnichowo | Mnichowo (1904-45 Mönchsee) |
Modliszewo | Modliszewo (1908-43 Modlin, 1943-45 Molten) |
Modliszewko | Modliszewko (1908-43 Modlinshagen, 1943-45 Moltenhagen) |
Napoleonowo | Napoleonowo (1939-45 Friedrichshof) |
Obora | Obora (1939-43 Hermannsruh, 1943-45 Schipplicksruh) |
Obórka | Friedrichshain |
Osiniec | Charlottenhof |
Piekary | Piekary (1904-45 Kornhof) |
Pyszczyn | Pyszczyn |
Pyszczynek | Pyszczynek (1912-43 Hüserstett, 1943-45 Hüserstätt) |
Skiereszewo | Skiereszewo (1908-45 Kirschdorf) |
Strzyżewo Kościelne | Kirchlich Strzyzewo (1939-45 Tiefenbach) |
Strzyżewo Paczkowe | Strzyzewo Paczkow (1906-45 Striesau) |
Strzyżewo Smykowe | Strzyzewo Smykowe (1904-45 Neu Striesen) |
Szczytniki Duchowne | Königlich Szczytnik (1939-45 Königshufen) |
Wełnica | Welnica |
Wierzbiczany | Wierzbiczany |
Wola Skorzęcka | Wola Skorzencin (1939-45 Woltershagen) |
Zdziechowa | Zdziechowo (1904-45 Zechau) |
Partnerstädte
- Speyer, (Deutschland, Rheinland-Pfalz)
- Ludwigsfelde, (Deutschland, Brandenburg)
- Anagni, (Italien)
- Esztergom, (Ungarn)
- Falkenberg, (Schweden)
- Radviliškis, (Litauen)
- Roskilde, (Daenemark)
- Saint-Malo, (Frankreich)
- Uman, (Ukraine)
- Veendam, (Niederlande)
Söhne und Töchter der Stadt
- Hermann Senator (1834-1911), Nachfolger Prof. Rudolf Virchows als 1. Vorsitzender der Berliner Medizinischen Gesellschaft, klinischer Leiter an der Berliner Charité und Professor, Verfasser wichtiger Arbeiten über Nierenkrankheiten und Eiweißausscheidung
- Jacob Caro (1836–1904), Historiker, Prof. in Jena und Breslau, verfasste Untersuchungen zur polnischen, russischen, spätmittelalterlichen und frühneuzeitlichen Geschichte.
- Felix Waldstein (1865–1943), Politiker (DDP)
- Georg Davidsohn (1872–1942), sozialdemokratischer Politiker und Journalist
- Wilhelm Storz (1897–1985), Jurist, Inhaber des Königlich-Preußischen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern („Ritterkreuz des 1. Weltkrieges“), Verfasser des Lehrbuchs „Deutsches Strafrecht“ (3. Aufl. 1963)
- Heinz Reinefarth (1903-1979)- deutscher SS-Brigadefuehrer, Kriegsverbrecher, Politiker
- Siegfried Laboschin (1868-1929), Maler und Grafiker
- Arkadiusz Radomski (* 1977), polnischer Fußballspieler
Literatur
Bibliografie
Monographien, Beiträge
- Brockhaus 1908, Bd. 8, S. 35 (Art. Gnesen).
- Ursula Mende, Die Bronzetüren des Mittelalters. 800–1200, München 1983, S. 84 ff.
- Wilfried Gerke, unter Mithilfe von Elfriede Henke: Deutsche im Gnesener Land, Hannover 1981