Creutz-Taube-Komplex
Strukturformel | |||||||
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Keine Zeichnung vorhanden | |||||||
Allgemeines | |||||||
Name | Creutz-Taube-Komplex | ||||||
Summenformel | [Ru(NH3)5]2(C4H4N2)]5+ | ||||||
Externe Identifikatoren/Datenbanken | |||||||
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Eigenschaften | |||||||
Molare Masse | 452,14 g/mol (Kation) | ||||||
Sicherheitshinweise | |||||||
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Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa). |
Der Creutz-Taube-Komplex ist ein Metall-Komplex mit der Formel [Ru(NH3)5]2(C4H4N2)5+.
Der kationische Creutz-Taube-Komplex ist eine typische gemischtvalente Verbindung, die Metalle in zwei verschiedenen Oxidationsstufen aufweisen. Der Komplex wurde eingehend studiert, um die Effekte des Elektronentransfers nach dem Innensphärenmechanismus zwischen Metallzentren zu untersuchen.
Der Komplex ist benannt nach Carol Creutz, die als Erste den Komplex synthetisierte und ihrem Betreuer, Henry Taube, der für die Arbeiten um den intramolekularen Elektronentransfer mit dem Nobelpreis ausgezeichnet wurde [2].
Eigenschaften von [Ru(NH3)5]2(C4H4N2)]5+
Der Komplex besteht aus zwei Pentammin-Ruthenium-Kernen, die über die Stickstoffatome eines zentralen, verbrückenden Pyrazin-Liganden verbunden sind. Das besondere an dem Komplex ist, dass die Rutheniumatome eine formale Ladung von 2,5+ aufweisen. Es wurde kristallographisch belegt, dass die beiden Metallzentren elektronisch äquivalent sind [3][4].
Ein Charakteristikum gemischtvalenter Komplexe ist eine starke Absorption im nahen Infrarot, der Creutz-Taube-Komplex weist ein Absorptionsmaximum bei 1570 nm auf. Diese Absorption wird beschrieben als Intervalenz Charge-Transfer-Band.
Synthese des Creutz-Taube-Komplexes
Das Ion wurde erstmals als hydratisiertes Salz [Ru(NH3)5]2(C4H4N2)(O3SC6H4CH3)5.3H2O gewonnen.
Es wird in zwei Schritten aus dem Pyrazin-Komplex [Ru(NH3)5(C4H4N2)]2+ hergestellt:
- [Ru(NH3)5(C4H4N2)]2+ + [Ru(NH3)5(H2O)]2+ → [Ru(NH3)5]2(C4H4N2)]4+ + H2O
- [Ru(NH3)5]2(C4H4N2)]4+ + Ag+ → [Ru(NH3)5]2(C4H4N2)]5+ + Ag
Der Creutz-Taube-Komplex illustriert die Vorteile von Ruthenium-Komplexe für die Untersuchung von Redox-Reaktionen. Ru(II) und Ru(III) Ionen können unter milden Bedingungen in einander überführt werden und Komplexe beider Oxidationsstufen sind kinetisch innert.
Quellen
- ↑ In Bezug auf ihre Gefährlichkeit wurde die Substanz von der EU noch nicht eingestuft, eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
- ↑ Creutz C.; Taube, H. “Direct Approach to Measuring the Franck-Condon Barrier to Electron Transfer Between Metal Ions” Journal of the American Chemical Society, 1969, volume 91, pp 3988-3989.; Henry Taube, Electron Transfer between Metal Complexes, Nobel Lecture, December 8, 1983, [1].
- ↑ Fürholz, U.; Joss, S.; Bürgi, H. B.; Ludi, A. “The Creutz-Taube Complex Revisited: Crystallographic Study of the Electron-Transfer Series (μ-pyrazine)decaamminediruthenium ([(NH3)5Ru(Pyz)Ru(NH3)5]n+ (n = 4-6))” Inorganic Chemistry 1985, volume 24, pp 943 - 948. doi:10.1021/ic00200a028
- ↑ Yokogawa, D. Sato, H.; Nakao, Y.; Sakaki, S. “Localization or Delocalization in the Electronic Structure of Creutz-Taube-Type Complexes in Aqueous Solution” Inorganic Chemistry 2007, Volume 47