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Chalil (Sultan)

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Al-Malik Al-Ashraf Chalil († Dezember 1293) war ein Sultan der Mamelucken in Ägypten (1290 - 1293) und Herrscher aus der Bakri-Dynastie. Er eroberte die letzten Reste der Kreuzfahrerstaaten in Palästina.

Chalil war der Sohn des Sultanes Qalawun und wurde nach dem Tod seines älteren Bruders as-Salih Ali im Jahr 1288 zum Vize-Sultan ernannt. Qalawun vertraute ihm nicht und weigerte sich anfangs, den Status seines Sohnes anzuerkennen. Kurz bevor Qalawun Akkon angreifen konnte, starb er im November 1290. Chalil setzte als Sultan das Werk seines Vaters fort und begann im Mai 1291 sein Heer auf Ägypten und Syrien verteiltes Heer bei Hisn al-Akrad zu vereinigen. Akkon wurde von der Streitmacht am 17 Juni erobert. Jeder Bewohner, der nicht geflohen war, wurde massakriert. Im August desselben Jahres hatte Chalil schließlich die verbleibenden Kreuzfahrerburgen Tyros, Sidon, Haifa, und Beirut erobert und kehrte nach Kairo zurück. Damit waren die Kreuzfahrer vollständig aus Palästina und dem Libanon vertrieben. Aufgrund dieser Siege wurde Chalil als neuer Alexander bezeichnet.

Im Jahr 1292 fiel er mit seiner Streitmacht im Königreich Kleinarmenien ein und besetzte den Thron des Patriarchen. Das Königreich Kleinarmenien begann sich daraufhin langsam als selbstständiger Staat aufzulösen. Neben diesen miltärischen Erfolgen konnte er außerdem wirtschaftliche Beziehungen zu den Königreichen Zypern, Aragon und Sizilien aufbauen.

Chali setzte die Politik seines Vaters fort, türkische Mamelucken durch kauskasische zu ersetzen, da er diese für unloyal hielt. Er ernannte den Araber Ibn al-Salus zum Wesir. Trotz seiner Vorsichtsmaßnahmen wurde Chalil im Dezember 1293 durch seinen türkischen Regenten Baydara ermordet. Baydara rief sich selbst zum Sultan aus, wurde aber sofort von den kauskasischen Mamelucken (wahrscheinlich Adygen) getötet. Noch im Jahr 1293 wurde Chalils Bruder al-Malik an-Nasir Muhammad dessen Nachfolger.