Baibars I.
Baibars al-Bunduqdari / Baybar (* 1233, Sultan seit 1260, † 1277) war ein Mamlucke, der zum Sultan Ägyptens und Syriens aufstieg.
Baibars wurde gegen 1233 im südrussischen Steppengebiet geboren und als Mamlucke in Sivas (Osttürkei) verkauft. Er befehligte die Garden, gegen die 1250 der Kreuzzug Ludwig des Heiligen bei Mansurah schließlich scheiterte. Als der Mamluckengeneral Izzadin Aybak 1250 die Macht über Ägypten ergriff, zählte Baibars schon zu den führenden Köpfen des Mordes am damaligen Ayyubiden-Sultan Thuran Schah.
In den folgenden Jahren herrschte Chaos in Ägypten, da die Mamlucken ihre Verhaltensweisen aus der Steppe mitgebracht hatten und nicht viel von Staatskunst und Schari'a hielten. Baibars und Aktai terrorisierten die Bevölkerung Kairos, bis Izzadin Aybak den Aktai tötete und Baibars vertrieb (1254). Aber schon 1257 wurde Izzadin Aybak von seiner Frau, der Sultanswitwe Schadschar ad-Dur im Bad ermordet. Nachfolger Aybaks wurde Qutuz (1257-1260).
Baibars große Stunde schlug, als er die Reserve in der Schlacht von Ain Dschalut am 03. September 1260 befehligte, in der eine kleine mongolische Armee (General Kitboga) vernichtet wurde. Wie auch immer, die Schlacht zerstörte den Unbesiegbarkeitsmythos der Mongolen und Baibars konnte danach Sultan Qutuz ermorden.
Um die Herrschaft der Mamlucken zu legitimieren, installierte Baibars 1261 in Kairo das Kalifat der Abbasiden neu.
Baibars war extrem skrupellos und kannte (im Gegensatz zu Saladin) keinerlei Ehr- oder Moralbegriffe. Trotzdem "sammelte er die Flüchtlinge und holte diejenigen, die fern waren, er beförderte die Übergangenen und gab den Benachteiligten ein Amt." Da sein Regime wegen seiner Anmaßung und der früheren Unruhen in Kairo unbeliebt war, versuchte er sich mit Steuersenkungen und Reformen zu profilieren.
Seine Regierungszeit war von vielen kleinen außenpolitischen Erfolgen gegen die Kreuzfahrer in der Levante, Mongolen, islamische Nachbarstaaten (Konya, Jemen) und das kleine Nubien geprägt. So eroberte er 1268 Antiochia von den Kreuzfahrern zurück und ließ die Einwohnerschaft größtenteils massakrieren, was einen neuen Kreuzzug Ludwig des Heiligen auslöste (1270). Nur Baibars neugebaute Flotte sank in einem Sturm vor Zypern.
Gegen die Mongolen des Ilchans verbündete sich Baibars mit der Goldenen Horde Berke Khans, dessen Oberherrschaft er anerkannte. Im Gegenzug erkannte Berke den von Baibars in Kairo eingesetzten Kalifen an. Das Bündnis blieb mit kurzen Unterbrechungen bis 1323 intakt.
Kurz nach der Rückkehr von einem letztlich erfolglosen Feldzug gegen den Ilchan starb Baibars am 20.6.1277 an einer Vergiftung. (Angeblich wäre das Gift für einen Rivalen bestimmt gewesen, verfehlte aber seinen Empfänger.) Sein Nachfolger wurde sein Sohn Berke Qan (1277-1279) der aber von Qalawun (1279-1290), dem Begründer der Bakri-Dynastie gestürzt wurde.
Personendaten | |
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NAME | Baibars I. |
KURZBESCHREIBUNG | Mamlucke, der zum Sultan Ägyptens und Syriens aufstieg |
GEBURTSDATUM | 1233 |
STERBEDATUM | 1277 |