Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt
| Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt | |
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| Datei:Logo Universität Eichstaett Ingolstadt.gif | |
| Gründung | 1980 (als katholische Universität) |
| Trägerschaft | kirchlich |
| Ort | Eichstätt, Ingolstadt |
| Bundesland | Bayern |
| Land | Deutschland |
| Leitung | Ruprecht Wimmer (bis 31. März 2008) Ulrich Hemel (ab 1. April 2008) |
| Studierende | 4.613 (WS 07/08) |
| Website | www.ku-eichstaett.de |
Generalia
Die Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU) ist die einzige katholische Universität in Deutschland. Mit genau 4.631 Studenten, davon 721 Fachhochschul-Studenten (Stand: Wintersemester 2007/08)[2] ist sie zwar die kleinste bayerische Universität, jedoch die größte Stiftungs-Hochschule in Deutschland. Der Hauptstandort befindet sich inmitten des Naturparks Altmühltal, der zweite Standort in der zweitgrößten Stadt des Regierungsbezirks Oberbayern.
Statut
Die KU ist eine Universität nach päpstlichem Hochschulrecht (sie wird jedoch überwiegend mit staatlichen Mitteln finanziert). Trägerin der KU ist die Bayerische Bischofskonferenz. Der jeweilige Bischof von Eichstätt ist der Großkanzler der Universität.
In Wissenschaft und Forschung gelten die gleichen Regeln wie an staatlichen Universitäten. Ein wesentlicher Unterschied gegenüber den staatlichen Universitäten ist die Ethik der Universität. Die von Papst Johannes Paul II. erlassene Apostolischen Konstitution über die katholischen Universitäten regelt dazu was folgt:
„Die Katholische Universität ist wie jede andere Universität in die menschliche Gesellschaft eingebunden. Um der Kirche einen immer besseren Dienst leisten zu können, ist sie aufgerufen – freilich immer im Bereich ihrer Kompetenz – ein noch wirksameres Instrument des kulturellen Fortschrittes für den Einzelnen wie für die Gesellschaft zu sein.
Ihre Forschungstätigkeit muß daher das Studium der schwierigen Probleme unserer Zeit umfassen, wie z.B. die Würde des menschlichen Lebens, die Förderung der Gerechtigkeit für alle, die Qualität der persönlichen und familiären Lebensverhältnisse, den Schutz der Natur, die Suche nach Frieden und politischer Stabilität, die gerechtere Verteilung der Güter der Welt und eine neue wirtschaftliche und politische Ordnung, damit sie besser dem allgemeinen Wohl der einzelnen Nationen und der Gemeinschaft aller Nationen dient.
Die universitäre Forschung wird dahin zielen, die Wurzeln und die Ursachen der schwierigen Probleme unserer Zeit unter Beachtung vor allem der ethischen und religiösen Dimensionen von Grund auf zu erforschen.“
Geschichte

Lehrtradition in Eichstätt
Die Katholische Universität Eichstätt wurde 1980 durch Zusammenschluss der Pädagogischen Hochschule und der Philosophisch-Theologischen Hochschule errichtet und durch den Heiligen Stuhl anerkannt. Maßgeblich hieran beteiligt waren der frühere Erzbischof von München-Freising Joseph Kardinal Ratzinger (heute Papst Benedikt XVI.), welcher hierfür mit der Ehrendoktorwürde ausgezeichnet wurde, sowie der Eichstätter Bischof Alois Brems, der sich als örtlich zuständiger Bischof nachhaltig um Ausbau und Förderung bemüht hatte und Rudolf Mosis, Präsident der Universität von 1978 bis 1983.
Die Hochschultradition in Eichstätt begann jedoch bereits im 16. Jahrhundert. Entstanden ist die Universität aus dem Collegium Willibaldinum, einem Studienkolleg für Theologiestudenten. Heute ist das Collegium das Priesterseminar der Diözese Eichstätt. Nach und nach entwickelte sich eine eigene Lehrtradition, die mit der Philosophisch-Theologischen Hochschule ihren vorläufigen Höhepunkt erfuhr. 1980 wurden dann die Philosophisch-Theologische Hochschule mit der Pädagogischen Hochschule Eichstätt zur Katholischen Universität Eichstätt zusammengeschmolzen. Der heutige Name „Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt“ entstand 2001, nachdem 1991 in Ingolstadt die wirtschaftswissenschaftliche Fakultät gegründet wurde. Somit ist es Universität, die in zwei Städten präsent ist. Bis 2001 hieß die Universität „Katholische Universität Eichstätt“.
Lehrtradition in Ingolstadt
In Ingolstadt wurde bereits 1472 mit päpstlicher Genehmigung die Universität Ingolstadt, die erste bayerische Universität gegründet. (Würzburg, das schon seit 1402 eine Universität besaß, gehörte damals nicht zu Bayern.) Einer der bedeutendsten Rektoren der Universität war der heilige Petrus Canisius, der als Heiliger verehrt wird, in der Mitte des 16. Jahrhunderts. Kurfürst Max IV. Joseph (der spätere König Maximilian I.) von Bayern verlegte 1800 die Universität nach Landshut. 26 Jahre später, 1826, holte König Ludwig I. die Universität in die Hauptstadt München (heute die Ludwig-Maximilians-Universität München).
Für ihre Leistungen und Verdienste beim Austausch von deutschen und ausländischen ERASMUS-Studierenden und Dozenten ist die Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) mit dem europäischen Qualitätssiegel E-Quality (2006) ausgezeichnet worden.
Infrastruktur
Die Universität bietet heute in ihren acht Fakultäten über 40 Studienfächer an. Die Universität ist durch den Freistaat Bayern gegenüber den staatlichen Hochschulen gleichgestellt und besitzt in den wissenschaftlichen Fachbereichen das Promotions- und Habilitationsrecht. Die Zulassung für die Studierenden erfolgt unabhängig von der Konfessionszugehörigkeit. Den Studenten und Dozenten steht eine Universitätsbibliothek mit über 1,5 Millionen Bänden zur Verfügung, die von den Studenten auch übers Internet recherchiert und bestellt werden können.
Die Universität hat heute 4.613 Studierende (Wintersemester 2007/08; Universitäts- und FH-Studiengänge) und mehr als 330 Lehrpersonen. Das Betreuungsverhältnis von etwa 1:15 gestattet einen persönlichen Lehrbetrieb. Die Lehrqualität ist anerkannt hochstehend. Im Hochschulranking des Nachrichtenmagazins Der Spiegel belegte die Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt im Jahr 1999 den ersten Platz. Die Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät und der Diplom-Studiengang Journalistik erreichen regelmäßig Spitzenbewertungen. Auch im Bereich der Politikwissenschaft kommt Eichstätt in die höchsten Wertungsbereiche, zuletzt etwa beim CHE Hochschulranking für das laufende Jahr 2006/7.
Fakultäten
- Theologische Fakultät
- Philosophisch-Pädagogische Fakultät
- Sprach- und Literaturwissenschaftliche Fakultät
- Geschichts- und Gesellschaftswissenschaftliche Fakultät
- Mathematisch-Geographische Fakultät
- Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät Ingolstadt (WFI – Ingolstadt School of Management)
- Fakultät für Religionspädagogik und Kirchliche Bildungsarbeit (FH)
- Fakultät für Soziale Arbeit (FH)
Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät (WFI-Ingolstadt School of Management)
Die wirtschaftswissenschaftliche Fakultät der KU Eichstätt-Ingolstadt befindet sich als ausgelagerte Fakultät nicht in Eichstätt, sondern in Ingolstadt. Sie wurde 1989 gegründet und bietet mit 20 Lehrstühlen bei knapp 1.000 Studenten ein intensives Betreuungsverhältnis von Lehrenden zu Lernenden von 1:11. Trotz ihres jungen Alters konnte sie sich jedoch bereits in zahlreichen Rankings in der Spitzengruppe deutscher BWL-Fakultäten positionieren.[3]
Getreu dem Motto "klein, fein & anspruchsvoll" bietet die Fakultät auf Bachelor- und Masterlevel (ab WS 2008/09) ein theoretisch fundiertes Studium mit guter Infrastruktur und hohem Renommee.
Die Auswahl der Studenten erfolgt dabei seit 1996 über ein hochschuleigenes Auswahlverfahren. Hierdurch wird gewährleistet, dass nur besonders engagierte und leistungsbereite Studenten zu einem Studium an der WFI zugelassen werden und neben der Note der Hochschulzugangsberechtigung auch andere Faktoren bei der Auswahl berücksichtigt werden können.
Studienfächer
nicht vollständige Auswahl
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Hinzu kommen fächerübergreifende Lehrgänge für alle Studierenden, das sogenannte Studium Generale.
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Das Bistum Eichstätt zur Ernennung des neuen Uni-Präsidenten
- ↑ Statische Angaben der KU Eichstätt-Ingolstadt
- ↑ Rankingübersicht
Weblinks
- Offizielle Website der KU Eichstätt-Ingolstadt
- Fachschaft Politikwissenschaft der KU Eichstätt-Ingolstadt
- Fachschaft Journalistik der KU Eichstätt-Ingolstadt
- Offizielle Website der Europastudien
- Studentische Organisationen und Projekte an der KU
- PAPST JOHANNES PAUL II. ÜBER DIE KATHOLISCHEN UNIVERSITÄTEN
- Franz von Assisi Akademie zum Schutz der Erde e.V.
- »Mit neuem Selbstvertrauen« Der Eichstätter Bischof Hanke über die geplante Reform der einzigen katholischen Universität Deutschlands im Gespräch mit der Zeit, 3. Januar 2008
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