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The next Uri Geller – Unglaubliche Phänomene Live

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The next Uri Geller – Unglaubliche Phänomene Live (dt. „Der nächste Uri Geller“) ist eine als Castingshow angelegte Mystik-Sendung auf ProSieben. Die erste Folge lief am 8. Januar 2008. Wie auch bei anderen Castingshows scheidet derjenige Kandidat aus der Sendung aus, für den am wenigsten Zuschauer angerufen haben. Eine Jury ist nicht vorhanden, jedoch kann Uri Geller einen Kandidaten seiner Wahl in die nächste Runde lassen. Außer den Kandidaten führt auch Uri Geller Zauberkunststücke vor.

Konzept des Formats

Die neunteilige Show ist der erste größere Auftritt Gellers in Deutschland nach seiner im November 2004 auf RTL gesendeten Uri Geller Show.[1] Sie wird von Stefan Gödde moderiert und auf ProSieben seit dem 8. Januar 2008 in einem wöchentlichen Intervall live gesendet. Pro Sieben bezeichnet Geller in der die Sendung begleitenden PR-Kampagne als “den größten Mystifier” auf der Suche nach einem Nachfolger. Ein entsprechendes Wort existiert im Englischen nicht, in der Presse wurde die Vermutung geäußert es handele sich um ein selbst geschaffenes denglisches Kunstwort des Senders, das von dem Verb “to mystify” ableitet. Die Bedeutung dieses Verbs im Deutschen entspricht den Verben täuschen, verwirren oder irreführen.[2]

Mehrere in der Nähe der Bühne sitzende Prominente werden in die Vorführungen der Kandidaten mit einbezogen und bestätigen zu Beginn der Sendung, dass es ihres Wissens keine Absprachen und keine Bekanntschaften mit den Kandidaten gibt. In Deutschland wirkten in der ersten Sendung das Model Anni Wendler, die Moderatorin Sonya Kraus und der Schauspieler Jürgen Vogel mit, indem sie sich als Handlungspartner für die Demonstrationen zur Verfügung stellten. Das Datum und die Uhrzeit der jeweiligen Vorführung werden mit ebenfalls in das Format eingebundenen Bürgermeistern abgeglichen. Die Begründung hierzu lautet, es wäre so sichergestellt, dass keine zuvor angefertigten Aufnahmen verwendet werden. Die Bürgermeister werden ebenso wie die drei Prominenten als glaubwürdige Zeugen angeführt.

Der Großteil einer Show wird von den Kandidaten gestaltet deren Vorführungen Uri Geller beobachtet und bewertet. Bei jeder Show führt Geller auch ein eigenes „Experiment“ durch, an dem sich die Zuschauer zu Hause beteiligen können. Die entsprechenden Demonstrationen Gellers beschränken sich auf die von ihm im Verlauf der letzten Jahrzehnte wiederholt vorgeführten Aktionen, sie variieren diese nicht und gehen über diese nicht hinaus. Die Zuschauer werden aufgefordert, im Anschluss über ein kostenpflichtiges Callcenter von Phänomenen zu berichten, die während der Sendung bei ihnen Zuhause aufgetreten sein sollen.

Gegen Ende der Sendungen entscheiden sich die Zuschauer über ein ebenfalls kostenpflichtiges Televoting für die beste Vorführung. Der Kandidat mit den wenigsten Stimmen scheidet dabei aus. Der Gewinner von The next Uri Geller wird am 4. März 2008 in der neunten Folge feststehen. Er erhält eine Gewinnprämie in Höhe von 100.000 Euro.

Einschaltquoten

Die erste Folge erreichte eine Gesamtzuschauerzahl von 3,85 Millionen, welche einem Marktanteil von 12,1 % entspricht. In der werberelevanten Zielgruppe wurde ein Marktanteil von 20,1 % erreicht.[3] Die zweite Folge hatte mit 3,72 Millionen Zuschauern und einem Marktanteil von 19,6 % vergleichbare Werte.[4] Die dritte Folge sahen etwa 3,30 Millionen Fernsehzuschauer (Marktanteil 18,3%).[5]

Internationale Verbreitung

Vorbild der Sendung ist „The Successor“ (hebräisch: היורש) aus Israel. Es war mit Einschaltquoten von über 50 % das erfolgreichste Programm der israelischen Fernseh-Geschichte.[6]

Im November 2007 lief eine weitere Adaption des Originalformats unter dem Titel „Phenomenon“ im amerikanischen Fernsehen auf dem Sender NBC.Im Gegensatz zu den anderen Formaten, wurde in den USA der erfolgreiche TV Magier Criss Angel als Jurymitglied Geller zur Seite gestellt. Dieser provozierte live einen Streit, als der Kandidat Jim Callahan eine überzogene Darbietung ablieferte, in der er vorgab Verbindungen zu Toten im Jenseits herzustellen.[7] Angel stellte live die übernatürlichen Fähigkeiten des Kandidaten und Uri Gellers in Frage und forderte beide für ein Preisgeld von 1Million $ auf, ihm Details über von ihm vorbereitete Briefumschläge zu verraten.[7] [8] Weder Geller noch der Kandidat nahmen die Herausforderung an. In einem Umschlag war das Datum 9/11 enthalten. Angel erzürnte sich damit darüber, wie solche Leute den Anspruch erheben paranormale Fähigkeiten zu besitzen, dies zur Schau stellen und damit Geld verdienen, aber ihre angeblichen Fähigkeiten nicht nutzen oder genutzt haben um z.B. Terroranschläge zu vereiteln und Menschenleben zu retten.

Das Sendeformat wird international auch auf anderen zur ProSieben-Gruppe gehörenden Stationen verbreitet. Seit dem 26. Januar 2008 sendet der niederländische Kanal SBS 6 De Nieuwe Uri Geller, der ungarische Fernsehsender TV2 plant das Format im Frühjahr 2008 auszustrahlen.[9]

Kritik

Allgemeine Kritik

Die gezeigten Darbietungen gehören zum normalen Programm professioneller Zauberkünstler, wie sie auch schon von James Randi gezeigt wurden. Die Internetausgabe des Stern berichtete über die „Mitwirkenden-Verträge“ der Constantin Entertainment, die der Stern-Redaktion vorliegen und nach Aussagen des Magazins die Mitwirkenden dem Willen der Produzenten ausliefern. Das Magazin hebt hierbei insbesondere einen Passus hervor, in dem die Kandidaten bescheinigen, dass sie „über ausgeprägte mentale und intuitive Fähigkeiten, wie etwa Gedankenlesen, Telekinese, Suggestion oder Autosuggestion verfügen.[10][11] Entsprechende Behauptungen sind in der Regel unter Zauberkünstlern verpönt, da sie offensichtlich unwahr sind. Medienberichten zufolge erreichten es einige der Teilnehmer für ihre Verträge eine andere Formulierung durchzusetzen die wie folgt lautet: "Der Vertragspartner ist Zauberkünstler, der mit Hilfe von Tricktechniken die Illusion von z.B. Gedankenlesen, Telekinese, Suggestion und/oder Autosuggestion oder anderer paranormaler Phänomene darstellen kann"[12]

Rainer Wolf, Hobbyzauberer und Mitglied im Wissenschaftsrat und Vorstand der GWUP, erklärte in einem Interview mit der Mainpost, jeder geschulte Mentalzauberer könne die gleichen Phänomene vorführen. Er erläuterte, dass das, was in den ersten beiden Shows zu sehen war, sicher kein Beweis für etwaige übernatürliche Fähigkeiten der Kandidaten darstelle.[13]

In der Vergangenheit hatte sich Geller erfolglos gegen die Veröffentlichung eines Videos auf YouTube gewehrt, das eine Sequenz aus dem israelischen Vorbild von The next Uri Geller zeigt. In der Sequenz ist deutlich zu erkennen, wie sich Geller einen Magneten über den Finger schiebt, um im Anschluss auf scheinbar zauberhafte Art die Nadel eines Kompasses zum Ausschlag zu bringen.[14] Auf Youtube kursieren Erklärungen zu den meisten der in dieser Sendung aufgeführten Tricks.

Verteidiger der Show, wie auch Uri Geller, entgegnen dem, dass die Show nicht als Beweis für die Existenz für Magie und die übernatürlichen Fähigkeiten gedacht ist. Vielmehr sollte die Show durch spektakuläre und außergewöhnliche Darbietungen die Menschen erstaunen und faszinieren. Uri Geller sagte dazu in einem Interview: "Ich wurde schon oft gefragt: Uri, was sind das für Leute da auf der Bühne? Sind sie Trickser, sind sie Illusionisten; oder sind sie übersinnlich veranlagt? Um ehrlich zu sein: Es interessiert mich nicht, was sie sind. Mich interessiert nur, dass ich einen faszinierenden Auftritt sehe. Ich möchte, dass mir die Haare zu Berge stehen und ich eine Gänsehaut habe."[15]

Kritiken

Das Echo der deutschsprachigen Medien auf das Format ist jenseits des Boulevards eher negativ:

"Uri Gellers Erhebung zum Richter übersinnlicher Kompetenzen ist ähnlich glaubwürdig wie die Helmut Kohls zum Vorsitzenden einer Ethikkommission über illegale Spendenpraxis." Spiegel Online[16]

"Größter Betrug seit Erfindung des Fernsehens!" RP Online[17]

"In der Live-Show auf Pro Sieben konkurrieren zehn „Mentalisten“ um 100.000 Euro. Mysteriöses, Paranormales und Übersinnliches soll der Zuschauer serviert bekommen. In Wahrheit sind es aber billige Taschenspielertricks, codierte Botschaften und andere Schummeleien auf „We love to entertain you“-Niveau." Welt Online[18]

"Deutschland ist völlig von den Socken, ja, wir sind jetzt alle verhext – behauptet zumindest Bild.de. Und Schuld an diesem magischen Wandel unserer Volksseele ist Uri Geller, der kürzlich bei Pro7 zaubern durfte." Telepolis[19]

"Man muss sich Gellers Show als eine Art Casting für Mentalisten vorstellen – also für Menschen, die entweder selber eine Meise haben oder die glauben, das Publikum habe eine Meise. " Welt Online[20]

"Das eigentliche Phänomen besteht darin, dass dieser Zauberkünstler wider jeglicher Vernunft alle paar Jahre erneut von sich reden macht und ein Publikum anzieht wie kaum ein anderer. " sueddeutsche.de[21]

"Dass Pro Sieben das Format trotzdem gekauft hat, von „übersinnlichen, übernatürlichen, unerklärlichen“ Phänomenen faselt, die zehn Kandidaten als „Auserwählte“ bezeichnet und diesen ekligen Hochstapler hofiert: Das ist das einzige unerklärliche Phänomen des Uri Geller." Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung[22]

Quellen

  1. vgl. Uri Geller: Showman oder PSI-Wunder?, gwup.org
  2. vgl. z.B. Björn Erichsen :Trauerspiel mit Löffel, stern.de, 8. Januar 2008
  3. Quotenmeter.de - Uri Geller verzaubert überraschend viele Zuschauer
  4. Quotenmeter.de - Uri Geller kann tolle Auftaktwerte halten
  5. Quotenmeter.de - Uri Geller: Leichte Verluste, aber weiter stark
  6. medienhandbuch.de vom 3. Januar 2008, Magier sucht Löffelverbieger-Nachfolger - Interview mit Uri Geller, abgerufen am 8. Januar 2008
  7. a b Access Hollywood: Angel sparks altercation on ‘Phenomenon’, MSNBC, November 1, 2007 
  8. NBC: NBC Phenomenon Videos. NBC, 2007;.
  9. vgl. Auch Ungarn und die Niederlande suchen Uri-Geller-Nachfolger, TV Today, 8. Januar 2008
  10. vgl. Björn Erichsen: Geheimvertrag für die Zauberschüler, stern.de, 15. Januar 2008
  11. vgl. Knebelverträge für Mental-Artisten, focus.de, 15. Januar 2008
  12. vgl. Jochen Voß: "Next Uri Geller": Übersinnliches in Verträgen, DWDL.de, 15. Januar 2008
  13. vgl. Uri Geller: Der (faule?) Zauber des Löffel-Verbiegers - Würzburger Wissenschaftler und Hobbyzauberer über Uri Geller und Glaubsüchtigkeit der Menschen, mainpost.de, 15. Januar 2008
  14. vgl. Björn Erichsen :Trauerspiel mit Löffel, stern.de, 8. Januar 2008
  15. ProSieben.de: Interview mit Uri Geller
  16. Jan Freitag: TV-Show mit Uri Geller - Der Spaß macht die Biege, SPON, 9. Januar 2008
  17. S. Quentin Dexter: The Next Uri Geller: Größter Betrug seit Erfindung des Fernsehens!, RP Online, 15. Januar 2008
  18. Sebastian Keil: Mentalisten-Zirkus - So funktionieren die Tricks aus der Geller-Show, Welt Online, 9. Januar 2008
  19. Ernst Corinth: "The real next Uri Geller", Telepolis, 11. Januar 2008
  20. Antje Hildebrandt: Löffelverbieger Uri Geller – Scharlatan oder Magier?, Welt Online, 9. Januar 2008
  21. Ruth Schneeberger: Eine kleine Nachtkritik – Auf Biegen und Brechen, sueddeutsche.de, 8. Januar 2008
  22. Stefan Niggermeier: Ungeschickt, gefährlich, traurig, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, Ausgabe vom 6. Januar 2008, S. 28.

Siehe auch