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Bad Schwartau

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Vorlage:Infobox Ort in Deutschland

Bad Schwartau ist eine Stadt im Kreis Ostholstein in Schleswig-Holstein (Deutschland).

Bad Schwartau ist ein staatlich anerkanntes Jodsole- und Moorheilbad. Die Stadt liegt am Fluss Schwartau (von dem der Ortsname übernommen ist) unmittelbar nordwestlich angrenzend an Lübeck und bildet mit diesem eine Agglomeration.

Nachbargemeinden

Geschichte

Der Ortsname geht auf den wendischen Namen des Flusses Schwartau zurück, der als „die Schlängelnde“ gedeutet wird. Damit wird Bezug auf den sehr gewundenen Unterlauf des Flusses vor der viel später erfolgten Begradigung genommen.

  • 1177 wird der heutige Ortsteil Rensefeld erstmals in einer Urkunde erwähnt.
  • 1215 wird die bischöfliche Mühle Schwartau Molendinium szwartowe in einem Dokument genannt.
  • 1258 richtet der Lübecker Bischof ein Siechenhaus ("Domus leprosum") für Leprakranke in der Nähe der heutigen Georgskapelle ein. Dieses wurde im 15. Jahrhundert - nach dem Abklingen der Lepra ("Aussatz") - geschlossen.
  • 1280 gründet der Lübecker Bischof Burkhard von Serkem den Wirtschaftshof Kaltenhof außerhalb der Stadt Lübeck an der Schwartau. Um 1640 wird der das dort entstandene bischöfliche Amt Kaltenhof nach Schwartau verlegt, das sich zum Marktflecken entwickelt.
  • 1742 erteilt der Fürstbischof des Fürstbistums Lübeck Schwartau das erste Marktprivileg für den Montag und Dienstag vor Johanni (24. Juni)
  • 1763 wird das Marktprivileg auf zwei Tage vor Michaeli (29. September) erweitert
  • Am 06.11.1806 ziehen die preußischen Truppen unter Blücher (die sich nach der Schlacht bei Lübeck auf dem Weg nach Ratekau befinden) durch Schwartau. Ihnen folgen direkt anschließend die verfolgenden Französischen Truppen - durch diese kommt es zu Plünderungen.
  • 1842 werden die Ämter Kaltenhof und Großvogtei zum Amt Schwartau im Fürstentum Lübeck / Großherzogtum Oldenburg vereinigt.

Einwohnerentwicklung

historisch:

  • 1912 - ca. 4.000
  • 1934 - ca. 7.000 (nach den erfolgten Eingemeindungen)

(jeweils zum 31. Dezember)

Mit dem Zuzug nach Ende des Zweiten Weltkrieges verdoppelt sich die Einwohnerzahl.

  • 1998 - 20.211
  • 1999 - 20.026
  • 2000 - 20.098
  • 2001 - 20.120
  • 2002 - 20.095
  • 2003 - 19.901
  • 2004 - 19.728
  • 2007(Nov)20.010

Politik

Wappen

Blasonierung: „Gespalten und halbgeteilt. Rechts in Silber ein schwarzer Schrägrechtswellenbalken, links oben in Blau ein goldenes, an den verdickten Enden einfach gekerbtes Steckkreuz, links unten in Gold zwei rote Balken.“[1]

Das Wappen wurde 1948 genehmigt. Der Wellenbalken stellt den Fluss Schwartau dar. Das Kreuz entstammt dem Wappen des früheren Bistums Lübeck und die Balken dem Wappen des früheren Großherzogtums Oldenburg (Land).

Fahne

Seit 1961 hat Bad Schwartau eine Fahne. Diese zeigt die schwarze Wellenlinie der Schwartau von oben links nach unten rechts sowie im linken unteren Viertel das rote Steckkreuz auf weißem Grund.

Partnerschaften und Patenschaften

Städtepartnerschaften gibt es mit folgenden Städten:

Die Stadt hat die Patenschaft für die 4. Kompanie des Panzeraufklärungsbataillons 6 der Bundeswehr in Eutin übernommen.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bad Schwartau trägt den Beinamen "Das Jodsole- und Moorheilbad des Nordens". Mit einem Jodidgehalt von 6,36 mg/l verfügt der Ort über eine der stärksten Jodsolequellen Norddeutschlands. Die Schwartauer Sole empfiehlt sich u.a. bei: degenrativen und entzündlichen Krankheiten der Bewegungsorgane, verschiedenen Frauenleiden und nach Operationen am Bewegungsapparat. Die Stadt vor den Toren Lübecks und in der Reichweite zu Ostsee (Lübecker Bucht) und Holsteinischer Schweiz lockt nicht nur zur Frühlings- oder Herbstzeit mit Natur pur oder gar nur als Kurstadt, hier findet man wirklich einen Ort zum Leben und Aufatmen vor. Einen guten Überblick gewinnt man von der Bismarcksäule auf dem Pariner Berg - nahe dem (bzw. im) Ortsteil Groß Parin. Für Spaziergänge und Wanderungen bietet sich der Kurpark und der Riesebusch (ein Wald) an.

Sehenswert sind die beiden ältesten Gebäude der Stadt

sowie sowie das im Stil der Neorenaissance errichtete Amtsgericht Bad Schwartau

Kunst im öffentlichen Raum, Skulpturen

  • Die Lesende - auf dem Marktplatz vor der Bücherei
  • Brunnen mit der Plastik "Im Spiel der Wellen“ von Prof. Paul Peterich (* 1864 Schwartau, † 1937 Rotterdam) auf dem Marktplatz (Reproduktion der 1942 eingeschmolzenen Originalplastik)

Denkmale und Gedenksteine

  • Björnsenplatz: unbehauener Naturstein mit der Aufschrift: Hindenburg 02.10.1917
  • Björnsenplatz: aufgerichteter Granitquader mit der Aufschrift: Dem Gründer der Villenkolonie Cleverbrück J. Ferdinand Björnsen 1904.
  • Kaltenhöfer Straße: eingefaßte Steinplatte mit Informationen zu Kaltenhof

Wirtschaft und Infrastruktur

Bad Schwartau ist vor allem durch seine Lebensmittelindustrie bekannt. Der größte Arbeitgeber sind die Schwartauer Werke.

Verkehr

Die Stadt liegt an der A 1 (Vogelfluglinie). Über mehrere Buslinien des Stadtverkehr Lübeck besteht eine Verbindung nach Lübeck, Stockelsdorf, Lübeck-Travemünde und Timmendorfer Strand. In Bad Schwartau verkehrt auch der Berlinienbus, der Schleswig-Holstein mit Berlin verbindet. Etwas außerhalb des Ortskerns liegt der Bahnhof von Bad Schwartau an den Eisenbahnlinien KielLübeckHamburg sowie Puttgarden/Neustadt in Holstein–Lübeck–Hamburg. Hier halten mehrere Regionalzüge im Stundentakt.

Hauptartikel:

Relikte des Kalten Krieges sind Sprengschächte im Verlauf der Kaltenhöfer Straße. Diese wurden in die Straße integriert, um die Brücke über die Schwartau im Ernstfall sprengen zu können. Es wurde ein Vordringen feindlicher Kräfte von Osten angenommen und entlang des natürlichen Hindernisses Schwartau, deren Taleinschnitten und umliegender Feuchtgebiete einige Brücken über die Schwartau mit Sprengschächten ausgestattet.

Bildung

  • Allgemeinbildende Schulen:
    • Grund- und Hauptschulen:
      • GS Cleverbrück , Cleverhofer Weg
      • GS Bad Schwartau , Schulstraße
      • GS/HS Rensefeld , Mittelstraße
    • Realschule:
      • Realschule Bad Schwartau , Schulstraße
    • Gymnasien:
      • Gymnasium Am Mühlenberg , Ludwig-Jahn-Straße
      • Leibniz-Gymnasium , Lübecker Straße
      • Pädagogium (priv.) , Lübecker Straße
  • Förderschulen
  • Berufliche Schulen:
    • Berufliche Schulen des Kreises Ostholstein , Außenstelle Bad Schwartau , Ludwig-Jahn-Straße

Kirchen

  • evang.-lutherisch:
    • Christus-Kirche , Auguststraße
    • Georgskapelle, Eutinerstraße
    • Kirche St. Fabian in Rensefeld, Alt-Rensefeld
    • St.Martin (Cleverbrück) , Schmiedekoppel
  • selbstständige ev.-luth. Kirche (SELK):
    • Martin-Luther-Kirche , Kaltenhöfer Straße
  • ev.-freikirchl. (Baptisten):
    • Kreuzkirche , Geibelstraße
  • Neuapostolische Kirche:
    • Kirche am Hochkamp
  • römisch-katholisch:
    • Pfarrkirche Maria Königin , Geibelstraße

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Persönlichkeiten die in Bad Schwartau leben und lebten


Quellen

  1. Kommunale Wappenrolle Schleswig-Holstein