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Claude Vigée

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Claude Vigée (* 3. Januar 1921 in Bischwiller, Elsass) ist ein französischer Dichter französischer und elsässerdeutscher Sprache. Er selbst bezeichnete sich als „Jude und Elsässer, also doppelt Elsässer und doppelt Jude“[1]

Vigée stammt von einer alten Familie elsässischer Landjuden ab. Er verbringt seine Jugend in Bischwiller, geht dann aufs Gymnasium in Straßburg. 1940 durch den deutschen Einmarsch aus dem Elsass vertrieben, beginnt er in Toulouse ein Studium der Medizin, bevor er sich der Résistance anschliesst. 1942 veröffentlicht er seine ersten Gedichte in der Untergrungzeitschrift „Poésie 42“. 1943 flieht er in die Vereinigte Staaten, wo er 1947 in Romanistik promoviert. Er lehrt französische Sprache und Literatur nacheinander an der Ohio State University, am Wellesley College und an der Brandeis University. Seit 1950 veröffentlicht er regelmäßig seine Gedichte in Frankreich. 1960 bis 2001 lebt er in Israel, wo er bis zu seiner Pensionierung 1983 an der Hebräischen Universität in Jerusalem lehrt. Am 18. März 2000 wurde in seiner Heimatstadt Bischwiller das Kulturzentrum „Claude Vigée“ eingeweiht. Vigée lebt gegenwärtig in Paris.

Thema von Vigées Dichtung ist unter anderem die Auseinandersetzung mit dem Leiden der Juden, der Elsässer, der elsässischen Juden und der Juden im Elsass, aber auch mit der Schönheit und Vergänglichkeit des schlichten, ländlichen Erbes. Auch das Streben nach Frieden und zwischenmenschlicher Einigung ist ein immer wiederkehrendes Motiv.

Vigée ist Träger zahlreicher Preise, darunter der Johann-Peter-Hebel-Preis (1984), der Würth-Preis für Europäische Literatur (2002) sowie der Elisabeth-Langgässer-Literaturpreis (2003).

Verweise

  1. Gespräch mit Claude Vigée, 1972