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Dreimonatskolik

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Dreimonatskoliken, auch 3-Monats-Koliken, Säuglingskoliken, treten bei Säuglingen in der ersten drei Lebensmonaten auf. Etwa 80 % aller Säuglinge leider darunter, etwa 10 bis 15 % aller Säuglinge sind schwerer betroffen. Der Zustand ist auch für die Eltern sehr belastend.

Symptome

Zu den Symptomen zählen lange Schreiphasen des Babys, abwechselndes Krümmen und Strecken des Körpers und der Wechsel der Gesichtsfarbe als Folge von krampfartigen, heftigen Bauchschmerzen. Der Säugling schreit unter Umständen mehr als drei Stunden am Tag. Jungen sind dabei häufiger betroffen als Mädchen.

Ursachen

Die Ursache sind meistens Blähungen. Andere Ursachen wie Verstopfung, Darmverschluss oder Mittelohrentzündung sollten jedoch trotzdem durch den Arzt ausgeschlossen werden.

Die Gründe für die Blähungen sind umstritten. Zu den Vermutungen zählen:

  • eine verstärkte Peristaltik, die zu Krämpfen führt
  • ein verringerte Darmtätigkeit, die zu einer Ansammlung von Gasen führt
  • Milchzuckerunverträglichkeit (Laktoseintoleranz)
  • Verschlucken von Luft beim Stillen

Lösungsmöglichkeiten

  • Hin- und Herwiegen, mit dem Kind beruhigend sprechen
  • Anbieten von Fenchel- oder Rotbuschtee
  • Massagen mit Kümmelöl
  • grössere Öffnung im Flaschensauger
  • mehr Ruhe beim Stillen

Literatur

  • K. Betke: Rezidivierendes Bauchweh bei Kindern und die sogenannte Säuglingskolik. In: Pädiatrische Praxis, 1997, Nr. 53, S. 473-480
  • N. von Hofacker; M. Papousek; T. Jacubeit und M. Malionwski: Rätsel der Säuglingskoliken. Monatsschrift Kinderheilkunde, Springer-Verlag, 1999, Nr. 147, S. 244 - 253