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Maya-Schrift

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Die Schrift der Maya gilt als die einzige voll entwickelte Schrift des präkolumbianischen Amerikas. Sie ist eine sogenannte logosyllabische Schrift, was bedeutet, dass sich die Schriftzeichen aus Logogrammen und Silbenzeichen zusammensetzen können. Die Zeichen können allerdings auch getrennt voneinander stehen. Insgesamt sind die Hälfte der etwa 700 Schriftzeichen Logogramme bzw. Silbenzeichen. Meistens entsprechen die Logogramme tatsächlich existierenden Gegenständen oder Lebewesen, bei einigen ist jedoch kein Erkennen des eigentlichen Sinnes mehr möglich. Dagegen haben die Syllabogramme eine andere Bedeutung und zwar die der Silbendarstellung. Die meisten Syllabogramme sind im Muster Konsonant - Vokal vorhanden (z.B. "BA"). Wenige stellen nur Vokale dar. Von allen Logogrammen und Syllabogrammen gab es mehrere Varianten, sodass sich der Schreiber die seinem ästhetischen Veständnis am besten angepasste aussuchen konnte. Teilweise geschah dies sogar durch große Wandgemälde, welche nur ein Zeichen darstellen sollten. Syllabogramme dienten auch als phonetisches Komplement, d.h. sie erklärten Synonyme der Logogramme, sodass letztere einer spezifischen Bedeutung zugeordnet werden konnten. Die Schriftzeichen der Maya fand und findet man vor allem auf alten Gebäuden und Monumenten (z. B. in Tikal) in Form von Wandmalereien (z. B. in Bonampak) oder Epigraphiken. Außerdem gibt es erhaltene Mayakeramik und die vier Kodices, die in Dresden, Paris, Madrid und Mexiko-Stadt zu finden sind.

Einen fonetischen Ansatz zur Entzifferung entwickelte Juri Walentinowitsch Knorosow.

Der Codex Dresdensis (39 Seiten) befindet sich der Sächsischen Landesbibliothek.

Der Codex Grolier (10 Seiten) ist in Mexiko unter Verschluss.

Der Codex Peresianus befindet sich in der Nationalbibliothek in Paris und der Codex Tro-Cortesianus im Museo del Americas in Madrid.