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T-80 (leichter Panzer)

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T-80 im Kubinka-Panzermuseum, Russland

Der T-80 war ein sowjetischer leichter Panzer des Zweiten Weltkrieges. Dieses Kampffahrzeug wurde bereits Sommer und Herbst des Jahres 1942 im Konstruktionsbüro der GAZ-Werke entwickelt. Der Chefkonstrukteur des T-80 war Nikolai Alexandrowitsch Astrow, einer der damals führenden sowjetischer Spezialisten in der Entwicklung leichter Panzer. Der Panzer wurde im Dezember 1942 von der Roten Armee übernommen und in kleiner Serie im Werk Nr.40 in Mytischtschi herstellt. Die Serienproduktion lief bis Oktober 1943, dann wurde die Fertigungslinie auf die leichte Selbstfahrlafette SU-76 umgestellt.. Insgesamt wurden 75 bis 85 T-80 hergestellt, die seit Herbst 1943 in Gefechten verwendet wurden. Das Ende der Serienproduktion des T-80 hatte zwei Hauptgründe. Der Motor war zunächst nicht so zuverlässig wie gewünscht. Auschlaggebend waren aber die für die Verhältnisse des Jahres 1943 zu schwache Panzerung und Feuerkraft des T-80 und der hohe Bedarf an SU-76-Selbstfahrlafetten der Roten Armee. Die neue Ausführung des T-80 mit einer stärkeren 45-mm-Kanone WT-43 wurde in der ersten Jahrhälfte 1943 entwickelt und mit Erfolg getestet, aber sie wurde nicht in die Serienproduktion übernommen. Demgemäß war der T-80 der letzte sowjetische leichte Panzer, der während Kriegzeit in deutliche Stückzahl produziert wurde.

Später wurde die Bezeichnung T-80 erneut für einen Hauptkampfpanzer vergeben.

Geschichte

Seit der Annahme des leichten Panzers T-70 für den Einsatz in der Roten Armee wurde von den Militärexperten dessen Hauptschwachpunkt bemängelt - der einsitzige Turm, da hier der Kommandant gleichzeitig die Arbeit des Kommandanten, Lade- und Richtschützen und soweit Funkgeräte vorhanden waren, auch die des Funkers übernehmen musste.[1] Aber der T-70 bot genügend Spielraum zur Verbesserung. Das Konstruktionsbüro der GAZ-Werke unter der Leitung N. A. Astrows versprach daher im Januar 1942, noch während der Tests des Prototyps des T-70, dem GAZ-70, der Führung die schnellstmögliche Entwicklung eines neuen 2-Mann-Turms. Die eigentliche Arbeit an einem neuen Turm begann aufgrund Personalmangel erst im April 1942 nach dem erfolgreichen Beginn der Serienproduktion des T-70.[2]

Im Laufe der Entwicklung wurde bereits 1942 klar, dass der Einbau eines Zwei-Mann-Turmes die Belastung auf Motor, Federung und Getriebe stark erhöhen würde. Die Tests mit einem auf bis zu elf Tonnen beladenen T-70 bestätigten diese Befürchtungen: Die Torsionstäbe, Kettenglieder und der Antrieb wurden beschädigt und fielen aus. Die Hauptaufgabe war daher die Verstärkung dieser Konstruktionselemente. Im Ergebnis führten die Arbeiten daran zur neuen Ausführung T-70M, die sodann ab Oktober 1942 in Serie bei GAZ produziert wurde. Zum Herbst 1942 hin wurde auch der Zwei-Mann-Turm gefertigt und erfolgreich getestet, aber auf dem Weg zur Serienproduktion ergaben sich zwei Hindernisse, die es zu lösen galt.[3][4]

Das erste Problem war die ungenügende Leistung der Zwillings-Ottomotoren GAZ-203, dessen Leistung aber durch Erhöhung des Koeffizienten aus Liefergrad und Verdichtungsverhältnis von 140 auf 170 PS gesteigert werden konnte.[1][3] Das zweite Hindernis war die Forderung nach einer großen Rohrerhöhung der Hauptwaffe. So sollte die Bekämpfung hochliegender Ziele in Stadtkämpfen und die Flugabwehr möglich sein. Insbesondere der Kommandeur der Kalininer Front Generalleutnant I. S. Konew forderte dies. Der bereits entwickelte zweisitzige Turm konnte dieser Forderung nicht gerecht werden. Es musste daher ein neuer Turm gebaut werden. Der zweite Prototyp mit dem diesem neuem Turm hatte die Fabrikbezeichnung 0-80 oder 080.[3] Der Durchmesser des Drehkranzes wurde vergrößert, um so die Besatzung und die Kanone bedienerfreundlicher unterzubringen. Ein 45 mm dicker und gut 14 cm hoher Panzerring auf dem Rumpf unter dem Turm erhöhte die Lage des Turmes und ermöglichte so die Flugabwehr (im Innenraum war mehr Raum für das Richten der Waffe). Diese Verbesserung machte aber den Ausbau des Motors ohne vorherige Demontage des Turmes unmöglich, da der Panzerring über der abnehmbaren Motorpanzerung lag.[1]

Der Prototyp 080 wurde erfolgreich im Dezember 1942 getestet und das Modell mit der Bezeichnung T-80 sodann von der Roten Armee übernommen. Die Serienproduktion lief aber nicht in den GAZ-Werken in Gorki an, sondern wurde im von neuem organisiertem Werk Nr.40 in Mytischtschi geplant. So sollte hauptsächlich ein Rückgang der Ausstoßzahlen des T-70M und SU-76 in den GAZ-Werken bei der Umstellung der Produktion des T-70M zum T-80 vermieden werden.[3][1]

Produktion

Die Serienproduktion des T-80 wurde im Februar 1943 im Werk Nr.40 in Mytischtschi begonnen. Der Produktionausstoss war nicht groß, bis zum Abschluss der Produktion im Oktober 1943 wurden nur etwa 80 T-80 gebaut. Die genaue Zahl bleibt unklar. Laut den Akten des GBTU RKKA (Hauptpanzeramt der Roten Armee, russ. ГБТУ РККА - Главное БронеТанковое Управление Рабоче-Крестьянской Красной Армии)) wurde insgesamt 75 T-80 gebaut.[3] Die Dokumente des NKTP (Panzerindustrie-Volkskommissariat, russ. НКТП - Народный Комиссариат Танковой Промышленности) hingegen weisen für das Jahr 1943 eine Produktion von 81 T-80 aus, bei einer Gesamtproduktion von 85 Panzern über die gesamte Dauer des Krieges. Dabei wurden wahrscheinlich auch die Prototypen, Vorserienfahrzeuge und Versuchspanzer miteingerechnet.

In den GAZ-Werken wurden ebenfalls fünf Versuchspanzer produziert. [5][3]

Das Ende der Serienproduktion des T-80 hatte zwei Hauptgründe. Die Zwillings-Ottomotoren M-80 (auch als GAZ-203F bezeichnet) waren zunächst nicht so zuverlässig wie gewünscht. Auschlaggebend waren aber die für die Verhältnisse des Jahres 1943 zu schwache Panzerung und Feuerkraft des T-80 und der hohe Bedarf an SU-76-Selbstfahrlafetten der Roten Armee. Nach dem Produktionsende 1943 wurde die Produktion auch nach der Verbesserung der Motoren Anfang 1944 nicht wieder aufgenommen.[1]

Technische Beschreibung

Aufbau

Der T-80 glich im Aufbau anderen sowjetischen leichten Panzern seiner Zeit. Das Fahrzeug lässt sich in fünf Teile gliedern (von vorn nach hinten):

  • Getrieberaum
  • Fahrerraum
  • Motorraum in der rechten Wannenseite
  • Kampfraum im linken Wannenteil und im Turm
  • Heckraum mit den Kraftstofftanks und dem Kühler

Diese Bauweise bestimmte die Vor- und Nachteile des T-80 und den anderen Fahrzeugen seiner Klasse. Insbesondere die Lage des Getriebes und Kettentreibrads in der Front machte den Entwurf verwundbar, da die Vorderseite dem feindlichen Beschuss am stärksten ausgesetzt ist. Andererseits war die Lage des Tanks hinter einen speziellen Feuerschott im Heckraum, anders als bei mittleren und schweren sowjetischen Panzern von Vorteil[6]. Es verringerte das Risiko eines Brandes im Falle eines Treffers - ein Problem vorallem bei Fahrzeugen mit Ottomotoren - und erhöhte die Überlebensrate der Besatzung. Ein weiterer Vorteil des T-80 war seine niedrige Höhe und Gewicht im Vergleich zu anders aufgebauten Panzern (der in Panzerung und Bewaffnung vergleichbare italienische Panzer M14/41 erreichte ein Gewicht von 14 Tonnen). Die Besatzung bestand aus drei Mann: einem Fahrer, einem Richtschützen und dem Kommandanten, der gleichzeitig die Arbeit des Laders und Funkers übernahm.[3]

Panzerung und Turm

Die Panzerwanne des T-80 wurde aus verschiedenen gewalzten Panzerplatten mit Stärken von 10, 15, 25, 35 und 45 mm zusammengeschweißt. Die Oberfläche wurde gehärtet zur Verstärkung der Festigkeit der Panzerung. Die Panzerung schütze vor Beschuss durch schwere Maschinengewehre, die Frontpanzerung widerstand kleinkalibrigen Granaten. Front- und Heckpanzerung waren deutlich geneigt, die Seiten waren senkrecht. Die Seiten waren aus zwei Platten geschweißt, die Schweissnaht wurden von einem aufgenieteten Verstärkungsbalken verstärkt. Ein Teil der Panzerplatten (z.B. über dem Motor und dem Kühler) waren abnehmbar, um so die Zugänglichkeit zu Wartungszwecken zu verbessern. Der Fahrerplatz lag links vorne in der Wanne. Die Luke zum Ein- und Ausstieg des Fahrers war in die vordere Panzerplatte eingelassen, ein spezieller Stabfedermechanismus erleichtere das Öffnen. Die Luke in der Frontpanzerung machte diese anfälliger für Treffer. Der Boden bestand aus drei verschweißten Platten, die wie die Seitenpanzerung, mit kastenförmigen Versteifungsbalken über der Naht verstärkt wurden. Gleichzeitig nahmen diese die Drehstäbe auf. Die Notausstiegsluke war hinter dem Fahrerplatz in den Wannenboden geschnitten. Über die Panzerwanne waren verschiedene kleinere Luken, Lüfter- und Wartungsöffnungen (Tank- oder Ablassöffnungen für Kraftstoff, Wasser, Öl) verteilt. Sie waren teils mit gepanzerten Abdeckungen versehen oder verstöpselt.

Ansicht des Turms mit der 20-Km 45-mm-Kampfwagenkanone

Der sechskantige geschweißte Turm hatte die Form eines Pyramidenstumpfes. Die 35 mm starke Seitenpanzerung war leicht geneigt, um im Innenraum Platz für zwei Männer zu schaffen. Die Schweissnähte der Seiten waren durch Winkel verstärkt. Der frontale Teil des Turms wurde durch eine Panzerblende von 45 mm dicke geschützt. Die Blende hatte drei Schiesscharten - für Kanone, Maschinengewehr und Visierfernrohr. Die Kuppel des Kommandanten zum Ein- und Ausstieg lag auf der rechten oberen Turmseite, an ihr war das Drehperiskopsehgerät montiert. Spezielle Feststeller am Drehkranz des Turmes verhinderten die Turmbewegung bei gekipptem Fahrzeug.[3]

Bewaffnung

Ansicht des Turms mit der 20-Km 45-mm-Kampfwagenkanone

Die Hauptwaffe des T-80 war eine halbautomatische Kampfwagenkanone vom Typ M1938 (auch 20-Km) mit einem Kaliber von 45 mm mit gezogenen Lauf. Sie war mittig im Turm angebracht. Die offizielle Bezeichnung der Geschütze in der Roten Armee war 45-мм танковая пушка обр. 1938 г. (45-mm Kampfwagenkanone M1938). 20-Км (20-Km) war eine gleichwertige Bezeichnung des Entwickler und Herstellers, Sawod No.8 imeni Kalinina (Kalinin-Werke Nr.8). Die 20-Km hatte eine Rohrlänge von 46 Kaliberlängen (L/46), die Schusslinie lag in 1630 mm Höhe. Die Kernschussweite lag bei 3,6 km, die maximale Schußweite betrug etwa sechs Kilometer. Die Sekundarbewaffnung war ein Degtjarjow DT 7,62-mm-Maschinengewehr, es war koaxial neben der 20-Km angebracht. Das DT MG konnte leicht abgenommen werden und die Panzersoldaten konnten es abgesessen verwenden. Beide Waffen hatte ein Höhenrichtbereich von -8° bis +65° und durch Drehung des Turms einen Seitenrichtbereich von 360°. Das Zahngetriebe zur Seitenrichtung des Turmes und das Höhenrichtwerk mit Schraubgetriebe waren links bzw. rechts vom Arbeitsplatz des Richtschütze angebracht. Die beiden Richtwerke waren handgetrieben. Das MG hatte einen mechanischer Abzug, die Kanone war mit einem elektrischen und einem mechanischer Abzug (für den Fall des Ausfalls des elektrischen Abzugs) ausgestattet.

Der Kampfsatz für die Kanone lag bei 94 bis 100 Stück Patronenmunition. Der Auswurf der Hülse einer verschossenen Panzergranate erfolgte durch einen automatische Auswurfmechanismus, eine Sprenggranatenhülse wurde per Hand entnommen. Die Treibladung der Sprenggranate für den Einsatz mit der 20-Km war schwächer als die der Panzergranate, um die dünnere Materialstärke der Granate (die dafür eine größere Sprengladung tragen konnte) auszugleichen. So war der Rückstoss zu schwach für den Auswurfmechanismus, so dass der Kommandant den Verschluss öffnen musste und die Hülse entnahm.

Die theoretische Feuergeschwindigkeit lag bei etwa 12 Schuss pro Minute, praktisch lag sie bei 4 bis 7 Schuss pro Minute auf Grund der Problematik des Hülsenauswurfs. Für die 20-Km standen verschiedene Typen von Granaten zur Verfügung:

Nomenklatur des Munition[7]
Typ Bezeichnung (Transl. / Russisch) Gewicht der Granate, kg Gewicht der Sprengladung, g Mündungsgeschwindigkeit, m/s
Kalibrige Panzergranaten
Panzergranate mit Leuchtspur und Geschosshaube (englisch APCBC-T) BR-240 / БР-240 1,43 18,5 (A-IX-2) 760
Panzerbrandgranate mit Leuchtspur und Geschosshaube BZR-240 / БЗР-240 1,44 12,5 + 13
(Brandstoff)
760
Panzergranate mit Geschosshaube (APCBC) B-240 / Б-240 1,43 19,5 (A-IX-2) 760
Panzergranate mit Leuchtspur (solid AP-T) BR-240SP / БР-240СП 1,43 keine 757
Unterkalibrige Panzergranaten
Wolframkern-Panzergranate mit Leuchtspur (APCR-T) BR-240P / БР-240П 0,85 keine 985
Sprenggranaten
Stahlsprenggranate O-240 1,98—2,15 78 343
gusseiserne Sprenggranate O-240А 1,98—2,15 78 343
Kartätsche
Kartätsche Schtsch-240 / Щ-240 1,62 137 Kugeln, 100 g Pulver ?
 
Durschlagtafel für 45 mm KwK 20-K[7]
Panzergranaten B-240, BR-240, BZR-240[8]
Schußweite, m Auftreffwinkel 30°, mm Auftreffwinkel 0°, mm
100 43 52
250 39 48
500 35 43
1000 28 35
1500 23 28
2000 19 23
Panzergranate BR-240SP
Schußweite, m Auftreffwinkel 30°, mm Auftreffwinkel 0°, mm
100 49 59
250 45 55
500 40 51
1000 32 40
1500 26 33
2000 22 26
Panzergranate BR-240P
Schussweite, m Auftreffwinkel 30°, mm Auftreffwinkel 0°, mm
100 70 96
200 84 65
300 72 59
400 53 61
500 47 51
Diese Daten wurde nach sowjetischen Methodik ermittelt (Jakob-de-Marres-Formel, Zementpanzerung hoher Härte (1,1 bis 1,3 Stärke der RHA) als Beschussziel. Es muss darauf hingewiesen werden, dass die Durchschlagfähigkeit von der Produktionscharge der Granaten und der Technologie der Herstellung merklich abhing. So ist der direkte Vergleich mit ähnlichen Daten andere Geschütze nicht möglich.

Für das koaxiale DT-MG wurden 1008 Schuss Munition (16 Scheibenmagazine) mitgeführt. Die Mannschaft war mit einer PPSch-41-Maschinenpistole mit 213 Schuss in drei Scheibenmagazinen und zwölf F-1-Handgranaten ausgestattet. Manchmal ergänzte eine Signalpistole mit Munition das Inventar.[3]

Motor

Der T-80 wurde durch zwei als Zwillingsmotor verbundene 6-Zylinder-Viertakt-Reihen-Ottomotoren vom Typ GAZ-203F (spätere Bezeichnung M-80) angetrieben. Zusammen leisteten die wassergekühlten Triebwerke rund 170 PS (125 kW) bei 3400 Umdrehungen pro Minute. Beide Motoren (Bezeichnung als Einzelmotor GAZ-80) waren mit einem Vergaser vom Typ K-43 ausgestattet. Die Kurbelwellen der Motoren waren durch eine Kupplung mit elastischer Buchsen gekoppelt. Spezielle Dämpfer zwischen Kurbelgehäuse und der vorderer Befestigung an der Panzerwanne sollten Schwingungen des Triebwerks in Längsrichtung verhindern. Die einzige Kühlwasserpumpe besaß zwei Kühlelemente, getrennt für jeden Triebwerksteil des Zwillingsmotors. Der GAZ-203F war mit einem Öl-Zyklonluftfilter ausgestattet.

Wie sein Vorgänger T-70 war auch der T-80 mit einem Vorwärmer für den Einsatz bei kalten Wetterbedingungen ausgestattet. Zwischen der Wanne und dem Motor befand sich der Kessel. Nach dem Prinzip einer Thermosiphonanlage wurde das durch eine Lötlampe erhitzte Wasser zum Motor transportiert. Diese Lötlampe wurde mit Benzin als Brennstoff betrieben. Das Thermosiphon ist eine passive Konstruktion, die ohne eine konventionelle Pumpe auskommt und die unterschiedliche spezifische Dichte des Wassers bei unterschiedlicher Temperatur ausnutzt um den Wasserkreislauf anzutreiben. Die Anlage nutzte die Leitungen und den Radiator des Kühlsystems, um den ganzen Motor zu erwärmen; Radiator und Kessel waren integraler Bestandteil des Motors.

Der Zwillingsmotor wurde durch zwei ST-06-Anlasser in Parallelschaltung (Gesamtleistung etwa 2 PS (1,5 kW) gestartet. Das Anlassen war auch über eine Handkurbel oder das Schleppen von einem anderen Panzer zu bewerkstelligen.

Die beiden Kraftstofftanks im Heck fassten zusammen 440 Liter. Der Fahrbereich lag bei 320 Kilometer auf der Straße. Als Kraftstoff wurde das Flugbenzin B-70 oder KB-70 (Oktanzahl 70) verwendet, normales Autobenzin ebenso bei entsprechender Einstellung des Vergasers.[1][3]

Kraftübertragung

Der T-80 war mit einer vollständig mechanischen Kraftübertragung ausgestattet. Die einzelnen Baugruppen waren:

  • die halbzentrifugale Haupt-Zweischeiben-Trockenkupplung mit Reibbelägen aus Ferodo-Stahl (Stahl benannt nach dem britischen Hersteller Ferodo)
  • das Vierganggetriebe (vier Vorwärtsgänge, ein Rückwärtsgang), in vielen Teilen baugleich mit dem Getriebe des ZiS-5-LKWs
  • zwei Einscheiben-Kupplungen mit Trockenreibung Stahl auf Stahl und Stahl-Bremsband mit Ferodo-Belägen
  • zwei einfache Vorgelege
  • zwei mechanische Steuerhebel und Pedale[3]

Laufwerk

Laufwerk des T-80

Das Kettenlaufwerk des T-80 wurde von dem Vorgänger T-70M übernommen. Das Rollenlaufwerk bestand aus fünf Laufrollen mit drei Stützrollen und vorne liegendem Treibrad mit Triebstockverzahnung. Das hinten liegende Führungsrad war mit den Laufrollen identisch. Es war auch Teil des Kettenspannmechanismus. Die einteiligen, gestanzten Laufrollen mit 550 mm Durchmesser und Gummibandagen waren einzeln ohne zusätzliche Stoßdämpfer drehstabgefedert. Der Ausschlag des zweiten, vierten und fünften Schwingarms (von vorn gezählt) wurde durch nah an der Panzerwanne angeschweisste Begrenzer mit Puffern aus Gummi begrenzt. Die Stützrollen waren gleichzeitig die Begrenzer für die erste und dritte Laufrolle. An der Panzerwanne waren auch spezielle Begrenzer angebracht die ein Abrutschen der Gleiskette bei schräger Auflage der Kette verhindern sollten. Die Gleiskette bestand aus 80 kurzen Kettengliedern mit zwei Zahnreihen, 111 mm Länge und 300 mm Breite.[3]

Elektrische Ausrüstung

Das Bordnetz bestand aus einem Leitungsdraht zu allen Verbrauchern, die Panzerwanne als Massepotenzial übernahm die Rückleitung.

Die Stromquelle war der GT-500S-Generator mit dem Reglerschalter RRK-GT-500S (500 W Leistung) und zwei nacheinander geschaltete 3-STE-112-Akkumulatoren mit einer Gesamtkapazität von insgesamt 112 Amperestunden. Die Arbeitsspannung lag bei 12 Volt. Die Stromabnehmeren waren:

Visiereinrichtungen und Sehgeräte

Die 45-mm-Kanone 20-Km und das koaxial angebrachte 7,62-mm-MG DT des T-80 waren mit einem Visierfernrohr TMF-1 für die Richtung gegen Bodenziele und einem KT-8-Kollimatorfernrohr für hochliegende Ziele und die Flugabwehr ausgestattet. Zur Ausstattung jedes Bedienplatzes (Fahrer, Richtschütze, Kommandant) gehörte ein Periskopsehgerät. Die Übersicht aus der Kommandantenkuppel hätte besser sein können, da statt fünf Sehgeräten wie ursprünglich vorgesehen, aufgrund des Mangels an Sehgeräten (auch noch im Jahr 1943)[1] nur ein bewegliches Periskop eingebaut wurde.[3]

Nachrichtenmittel

Der T-80 war mit einer 12RT-Funkanlage im Turm und einer TPU-Panzergegensprechanlage für drei Teilnehmer ausgestattet.[3]

Die 12RT-Anlage bestand aus dem Rundfunksender, -empfänger und dem Umformer zum Anschluss an das 12-V-Bordstromnetz. Vom technischen Standpunkt her war die 12RT eine Duplex-, Amplitudenmodulation-, Röhren- und Kurzwellenfunkanlage mit Heterodynempfänger. Der Output lag bei 20 Watt. Der Rundfunksender hatte ein Frequenzbereich von 4 bis zu 5,625 MHz für die Kommunikationen zwischen den Panzern in der Gruppe. Der Rundfunkempfänger besaß einen erweiterten Frequenzbereich von 3,75 bis zu 6 MHz für die Kommunikation in der Gruppe und den Empfang von Nachrichten des Stabes. Im Stillstand lag die Reichweite im Sprachmodus ohne Funkstörungen bei 15 bis 25 km, während der Fahrt verringerte sich die Reichweite. Die größte Reichweite erreichte man durch den reinen Einsatz von Kodesystemen (z.B. Morsealphabet) ohne Sprachübertragung.[9]

Die TPU-Sprechanlage ermöglichte die Kommunikation im lauten Panzerinneren, und durch Anschluss an die Funkanlage auch mit der Außenwelt.[3]

Technische Daten

Leichter Panzer T-80
Allgemeine Eigenschaften
Klassifikation leichter Kampfpanzer
Chefkonstrukteur Nikolai Alexandrowitsch Astrow
Prototyp Bezeichnung 080 oder 0-80
Hersteller Gorkowski Awtomobilny Sawod (5 Prototypen)
Sawod No.40 im Mytischtschi (etwa 80)
Gewicht 11,6 Tonnen
Länge über alles 4285 mm
Breite über alles 2420 mm
Höhe 2180 mm
Bodenfreiheit 300 mm
Besatzung 3 Mann (Fahrer, Richtschütze, Kommandant / Ladeschütze)
Baujahr 1943
Stückzahl etwa 80
Bewaffnung
Hauptbewaffnung 1 × 45-mm-Kanone L46 20-Km
Sekundärbewaffnung 1 × 7,62-mm-MG Degtjarjow DT, 1 × 7,62-mm-MP Schpagin PPSch
Munition 94-100 Granaten, 1008 Schuss MG-Munition, 213 Schuss MP-Munition, 12 Handgranaten F-1
Panzerung, Wanne
Bug oben 45 mm / Neigung 60 °
Bug unten 15 mm / 9 °
Fahrerfront 35 mm / 30 °
Wannenseite 25 mm / 90 °
Heck oben 15 mm / 22 °
Heck unten 25 mm / 46 °
Decke 15 mm / 0 °
Boden 10 mm / 0 °
Panzerung, Turm
Turmblende 35 mm / gewölbt
Turmfront oben 15 mm / 10 °
Turmfront unten 35 mm / 45 °
Turmseite 35 mm / 85 °
Heck 35 mm / 60 °
Decke 10 mm / 5 °
Beweglichkeit
Motor zwei 6-Zylinder Ottomotoren GAZ-80 (GAZ-203F oder M-80) mit 2 x 85 PS
Leistungsgewicht 14,6 PS/Tonne
Höchstgeschwindigkeit: (Straße - Gelände) 42 km/h - 20-25 km/h
Kraftstoffvorrat 440 Liter
Kraftstoffverbrauch auf 100 km (Straße) 138 Liter
Fahrbereich (Straße) 320 km
Antriebslage vorne
Federung Torsionsstab
Kettenbreite 300 mm
Bodendruck 0,84 kg/cm²

Einzelnachweise/Anmerkungen

  1. a b c d e f g M. N. Swirin. Das Stahlfaust Stalins. Die Geschichte des sowjetischen Panzers 1943-1955
  2. Swirin M. N. Der gepanzerte Schild Stalins. Die Geschichte des sowjetischen Panzers 1937-1943, Seite 40
  3. a b c d e f g h i j k l m n o p Soljankin A. G. et al: Die sowjetischen kleinen und leichten Panzer 1941-1945 (russ.)
  4. Swirin M. N. Der gepanzerte Schild Stalins. Die Geschichte des sowjetischen Panzers 1937-1943, Seite 41
  5. Diese werden von einigen Autoren zur Gesamtanzahl der Serienproduktion bei Mytischtschi hinzu gerechnet, was die teils höheren Angaben in der Literatur erklärt.
  6. Die T-34, KW- und IS-serie Panzer hatten Kraftstofftanks im Kampfraum
  7. a b Feuertafel der 45-mm-Panzerabwehrkanone M1932 (M1937). Hauptartillerieamt, Moskau, 1943 (russ. Таблицы стрельбы 45-мм противотанковой пушки обр. 1932 и обр. 1937. Главное артиллерийское управление. М., 1943). Diese 45-mm-Panzerabwehrkanonen hatten identische Außenballistik mit der 20-Km-Kampfwagenkanone.
  8. Die wirklichen Durchschlagsfähigkeit der BR-240, BZR-240 und B-240-Granaten wich vom Tabellenwert deutlich ab. Tests im Jahr 1939 hatten gezeigt, dass die 32 mm starke seitliche Panzerung des PzKpfW III (das Fahrzeug wurde im Polenfeldzug bei Brest beschädigt und von der Wehrmacht zurückgelassen, später wurde es von der Roten Armee in Besitz genommen) aus 500 Meter im rechten Winkel von einer BR-240-Granate nicht durchschlagen wurde. Wiederholte Tests 1940 erbrachten ein kaum besseres Ergebnis: Die Panzerung wurde nur bei zwei von fünf Treffern durchschlagen. Aus diesem Grund wurde die neue 45-mm-Granate BR-240SP entwickelt. Sie erreichte die Tabellenwerte auch in der Praxis und wurde bis 1942 verwendet. – Swirin M. N. Der gepanzerte Schild Stalins. Die Geschichte des sowjetischen Panzers 1937-1943
  9. Die Autofunkanlage 12RT war vollständig Frequenzbereichkompatibel mit der Panzerfunkanlage 9R. Die technische Daten der 9R siehe hier (russ.)

Literatur

  • Свирин М. Н.: Броневой щит Сталина. История советского танка 1937-1943.
    (Swirin M. N. Der gepanzerte Schild Stalins. Die Geschichte des sowjetischen Panzers 1937-1943). Moskau, «Eksmo», 2007, ISBN 5-699-16243-7.
  • Свирин М. Н.: Стальной кулак Сталина. История советского танка 1943-1955.
    (Swirin M. N. Der Stahlfaust Stalins. Die Geschichte des sowjetischen Panzers 1943-1955). Moskau, «Eksmo», 2007,ISBN 5-699-14628-8
  • Солянкин А. Г. и др.: Советские малые и лёгкие танки 1941—1945
    (Soljankin A. G. et al: Die sowjetischen kleinen und leichten Panzer 1941-1945). Zeughaus, Moskau 2005, ISBN 5-94038-113-8.

Siehe auch

Commons: T-80 – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

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