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Klaus Riedel

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Klaus Erhard Riedel (* 2. August 1907 in Wilhelmshaven; † 4. August 1944) war Raketenkonstrukteur und Mitbegründer des weltweit ersten Raketenflugplatzes in Berlin.

Leben

Im August 1930 wurden in Bernstadt/Oberlausitz über 100 Brennversuche mit Flüssigkeitsraketen durchgeführt. Mit der „MIRAK-Rakete“ wurde eine Schubkraft von 3,5 kg erreicht. Im Museum Bernstadt gibt es dazu einen Ausstellungsraum.

Auf dem ehemaligen Artillerie-Schießplatzgelände Tegel in Berlin-Reinickendorf gründeten Rudolf Nebel und Klaus Riedel am 27. September 1930 den Raketenflugplatz Berlin, wo sie zusammen mit Hermann Oberth, Wernher von Braun und Kurt Heinisch forschten und experimentierten. Dort gelang im Mai 1931 der Start der einer erster Flüssigkeitsrakete und der Test von Flugkörpern bis 1000 Meter Höhe.

Klaus Riedel war in Peenemünde zuständig für die Einsatzvorbereitung der V2, die bis kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs eingesetzt und zu deren Massenproduktion Häftlinge des KZs Dora-Mittelbau herangezogen wurden. Bis zum Kriegsende wurden Tausende V2-Raketen auf Städte in Großbritannien, Frankreich, Belgien und Holland abgefeuert. Dabei kamen (vor allem in London und Antwerpen) etwa 12.000 Menschen ums Leben. Riedel war in der Heeresversuchsanstalt Peenemünde außerdem an der Entwicklung von Triebwerken für eine militärische Interkontinentalrakete beteiligt.

Klaus Riedel starb bei einem Autounfall im Jahr 1944.

Literatur

  • Rudolf Nebel, Raketenflug, Klitzchen Reprint 2002, ISBN 393339564X
  • Rudolf Nebel, Die Narren von Tegel.
  • Volkhard Bode, Gerhard Kaiser; Raketenspuren, Augsburg 1997; ISBN 3860475843