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Oldenburg (Land)

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Das ehemalige Großherzogtum Oldenburg, nach 1918 Freistaat Oldenburg war ein Land des Deutschen Reiches beziehungsweise der Weimarer Republik mit der Hauptstadt Oldenburg (Oldb.). Als Oldenburger Land bezeichnet man im engeren Sinne den nördlichen, älteren Teil des Großherzogtums. Der 1815 erworbene Südtteil des Landes wurde Oldenburger Münsterland genannt. Der Begriff Oldenburger Land kann sich sowohl auf die alte Grafschaft als auch auf das Großherzogtum nach 1815 beziehen. Nicht gebraucht wird er allerdings für die weiteren bis 1938 zu Oldenburg gehörenden Gebiete im Birkenfeld.

Geschichte

Grafschaft Oldenburg

Oldenburg war im Alten Reich eine Grafschaft, die sich rund um die 1108 erstmals erwähnte Siedlung Oldenburg entwickelte und im Laufe der Geschichte größere Gebiete hinzugewinnen konnte. Die Oldenburger Grafen stammten wohl aus dem Oldenburger Nordland. Zeitweilig stand Oldenburg unter sächsisch-welfischer Oberhoheit, von der es durch den Sturz Heinrichs des Löwen befreit wurde.

Nach der Schlacht von Altenesch erwarben die Oldenburger 1234 das Land der Stedinger, später mehrere friesische Gebiete und zuletzt 1575 die Herrschaft Jever. Im 16. Jahrhundert wurde die Grafschaft im Zuge der Reformation lutherisch, mit Ausnahme der reichsunmittelbaren Herrschaft In- und Kniphausen, die reformiert wurde.

Größere Bedeutung erlangte das Haus Oldenburg, als Graf Dietrich von Oldenburg († 1440) eine Tochter von Gerhard VI. von Schleswig-Holstein heiratete. Dietrichs jüngerer Sohn führte die gräflich-oldenburgische Linie weiter, die 1667 erlosch. Dietrichs älterer Sohn Christian wurde 1448 als Christian I. zum König von Dänemark und 1460 zum Landesherrn von Schleswig-Holstein gewählt. 1667 erbte diese Linie auch Oldenburg, allerdings ohne Jever und Kniphausen (eine ehemalige Wasserburg bei Accum, am heutigen Ortsrand von Wilhelmshaven). Jever fiel als sogenanntes Weiberlehen an Anhalt-Zerbst und kam auf diese Weise in den Besitz der Zarin Katharina II..

Herzogtum Oldenburg

Durch Ländertausch gelangte die Grafschaft Oldenburg im Vertrag von Zarskoje Selo 1773 an das Oberhaupt des Hauses Holstein-Gottorp, den späteren Zaren Paul, der das Land sogleich dem Fürstbischof von Lübeck, Friedrich August abtrat, der daraufhin vom Kaiser Joseph II. 1774/1777 in den Herzogstand erhoben wurde. Die Residenz des Staates wurde wieder nach Oldenburg verlegt.

Das Herzogtum bestand somit aus 2 räumlich getrennten Teilen, Oldenburg und dem Fürstbistum Lübeck (bis zur Säkularisation 1803, dann Fürstentum Lübeck) mit der Residenzstadt Eutin.

1803 erlangte Oldenburg im Reichsdeputationshauptschluß im Tausch gegen den Weserzoll als Entschädigung das hannoversche Amt Wildeshausen sowie aus fürstbischöflich-münsterischem Besitz die Ämter Vechta und Cloppenburg. Das Bistum Lübeck wurde in ein oldenburgisches Erbfürstentum umgewandelt.

Obwohl das Land dem Rheinbund beigetreten war, wurde es von Napoleon 1810 zu Frankreich geschlagen. Herzog Peter Friedrich Ludwig lehnte das ihm als Ersatz angebotene Fürstentum Erfurt ab und emigrierte nach Rußland, wo Zar Alexanders Schwester Katharina mit seinem Sohn Georg verheiratet wurde.

Großherzogtum Oldenburg

Nach dem Sturz Napoleons kehrte Herzog Peter 1814 in sein Land zurück. Auf dem Wiener Kongress 1815 kam auch ein Teil des Niederstift Münster an Oldenburg, das nun Großherzogtum wurde. Außerdem erhielt es als weitere Exklave das Fürstentum Birkenfeld an der Nahe, so dass sein Staatsgebiet nunmehr drei Teile umfasste. 1818 wurde Jever, 1854 Kniphausen zurückerworben.

Nachdem 1848 eine Verfassung eingeführt worden war, trat Großherzog Peter (1853-1900) 1854 dem Deutschen Zollverein, 1867 dem Norddeutschen Bund bei.

Am 11. November 1918 verzichtete Großherzog Friedrich August auf den Thron.

Freistaat/Land Oldenburg

Nach dem Ersten Weltkrieg und dem Thronverzicht des Großherzogs wurde Oldenburg zum Freistaat, und wurde später als Land Oldenburg weitergeführt. 1933-1945 war es mit Bremen einem Reichsstatthalter unterstellt.

1937 wurden seine beiden Exklaven Birkenfeld und Lübeck durch das Groß-Hamburg-Gesetz abgetrennt und dem Staat Preußen eingegliedert. Der Landesteil Birkenfeld wurde der Rheinprovinz und der Landesteil Lübeck als Eutin der Provinz Schleswig-Holstein (heute ein Teil des Kreises Ostholstein) eingegliedert. Gleichzeitig erhielt Oldenburg von Preußen die ehemals zur Provinz Hannover gehörige Stadt Wilhelmshaven.

Regierungsbezirk Oldenburg

Nach dem Zweiten Weltkrieg kam Oldenburg unter britische Besatzung und wurde am 1. November 1946 als "Verwaltungsbezirk Oldenburg" Bestandteil des Landes Niedersachsen, das 1949 ein Land der Bundesrepublik Deutschland wurde. Bis 1978 blieb der Verwaltungsbezirk Oldenburg bestehen und ging am 1. Februar 1978 im neuen Regierungsbezirk Weser-Ems auf.

Verwaltungsgliederung des Freistaates Oldenburg

eingerückt die Ämter, aus denen die Kreise 1933 gebildet wurden

Ferner zwei Landesteile:

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