Zum Inhalt springen

Leopold Wilhelm von Österreich

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 24. Januar 2005 um 00:11 Uhr durch Irmgard (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Erzherzog Leopold Wilhelm (* 5. Januar 1614 in Wiener Neustadt; † 20. November 1662 in Wien) war Statthalter der spanischen Niederlande, Feldherr und hat vor allem Bedeutung als Kunstmäzen.

Er war der jüngste Sohn von Kaiser Ferdinand II., also ein Bruder Ferdinands III.. Als jüngerem Sohn wurde ihm die klassische Karriere als Kirchenfürst bestimmt, er war Hochmeister des Deutschen Ordens, Bischof von Halberstadt, Magdeburg, Olmütz, Passau, Breslau und Straßburg, eine Ämterkumulierung, die zu dieser Zeit bereits unüblich war. Die meiste Zeit seines Lebens verbrachte er als Feldherr. Auch stellen ihn alle Bilder und Büsten mit Harnisch und Marschallstab dar. Im Dreißigjährigen Krieg konnte er immerhin 1640 die Schweden aus Böhmen verdrängen und 1645 konnte er eine Vorhut der Schweden in der Brigittenau schlagen, so dass sie davon absahen, Wien anzugreifen. Als Statthalter der Spanischen Niederlande schloss er 1648 Frieden mit den unabhängigen Niederlanden und kämpfte auch gegen Frankreich.

Seine eigentliche Bedeutung liegt allerdings in seiner Kunstsammlung, die von David Teniers betreut wurde. Er sammelte vor allem niederländische und italienische Meister z.B.Venezianer des 16. Jahrhunderts. Ein guter Teil seiner Sammlung stammt aus den Versteigerungen englischer Adeliger, die von den kunstfeindlichen Puritanern vertrieben wurden. Diese Sammlung wurde an seinen Neffen Leopold I. vererbt, so dass sie in kaiserlichen Besitz kam und somit einen bedeutenden Teil des Kunsthistorischen Museums in Wien bildet.

Vorgänger:
Johannes von Stadion
Hochmeister des Deutschen Orden Nachfolger:
Karl Josef von Österreich
Vorgänger:
Christian Wilhelm, Markgraf von Brandenburg
Erzbischof von Magdeburg Nachfolger:
August von Sachsen-Weißenfels