Burg Sooneck

Die Burg Sooneck (auch Saneck oder Sonneck genannt) steht auf einem Steilhang des Soonwaldes nahe des Ortes Niederheimbach am Rhein.
Geschichte
Die Burganlage wurde vermutlich im 11. Jahrhundert erbaut. Gesichert sind diese Erkenntnisse jedoch nicht, denn eine andere These nennt das 13. Jahrhundert als mögliche Entstehungszeit. Fest steht jedoch, dass Sooneck Teil eines wehrhaften Burgensystems am Rhein war, das gemeinsam mit Burg Reichenstein, der Heimburg und Burg Rheinfels die Besitzungen der Abtei Kornelimünster schützen sollte.
Auf den Burgen residierten Vögte, welche die Interessen der Abtei wahrzunehmen hatten. Ab 1213 waren dies die Ritter von Bolanden, denen ab 1241 die Familie von Hohenfels nachfolgte. Deren Mitglieder wandten sich jedoch im 13. Jahrhundert dem Raubrittertum zu. Ihre Übergriffe und der unrechtmäßig eingezogene Rheinzoll brachten die Raubritter ins Visier des Rheinischen Städtebundes, der nicht gewillt war, diesen Akt des Landfriedensbruchs zu dulden. Und so belagerten dessen Truppen im Jahr 1245 die Burgen Sooneck und Reichenstein, um dem Treiben ein Ende zu bereiten.
Der Ärger mit den klösterlichen Vögten führte 1270 zum Verkauf des gesamten Abtei-Besitzes an das Mainzer Domkapitel. Vogt Philipp von Hohenfels willigte 1271 notgedrungen in den Verkauf Soonecks ein und schloss einen Landfriedensvertrag mit dem Mainzer Erzbischof Werner.
Doch schon Philipps Sohn Dietrich von Hohenfels brach diesen Vertrag wieder, so dass 1282 König Rudolf von Habsburg daselbst einschritt: Seine Truppen eroberten und zerstörten die Hohenfelser Raubritterburgen. Darüber hinaus verbot der König 1290 den Wiederaufbau der Vogtsitze. Dieses Verbot wurde erst im Jahr 1349 durch Kaiser Karl IV. wieder aufgehoben, nachdem Besitz und Vogtei an Kurmainz gefallen waren.
Im April 1346 belehnte der Mainzer Erzbischof Heinrich III. den Ritter Johann Marschall zu Waldeck mit Burg Sooneck, der die Anlage in den Folgejahren neu aufbauen ließ. Nach seinem Tod fiel sie als gemeinsames Lehen an vier seiner Erben; Sooneck wurde somit zur Ganerbenburg.
Die dort wohnhaften Familienzweige waren sich mitunter nicht sehr wohlgesonnen und stritten sich um ihre Erbteile. Mehrfach musste der Burgfrieden unter den Bewohnern der Burg Sooneck geschlossen werden.
Als 1553 mit dem Tod Philipp Melchiors das Geschlecht derer von Waldeck ausstarb, wurde die Familie von Breidbach zu Bürresheim (zuvor Mitbesitzer der Anlage) allein mit der Burg belehnt. Als auch dieser Adelsstamm erlosch, begann Sooneck zu verfallen.
Im Zuge des Pfälzer Erbfolgekrieges wurde Sooneck - wie alle linksrheinischen Burgen - 1689 von Truppen des französischen Königs Ludwig XIV. zerstört.
1774 trat das Mainzer Domkapitel die Ruine an vier Einwohner von Trechtingshausen ab, die dort Weinberge anlegten. Später kam die Anlage in den Besitz der Gemeinde Niederheimbach.
1834 kauften der damalige preußische Kronprinz Friedrich Wilhelm IV. und seine beiden Brüder Carl und Albrecht die völlig heruntergekommene Burg Sooneck und ließen sie in den Jahren 1843 bis 1861 als Jagdschloss wieder aufbauen. Aus dieser Zeit stammt das heute noch erhaltene, königlich preußische Wappen über dem nördlichen Burgtor.
Mit der Fürstenabfindung nach dem 1. Weltkrieg ging die Burg Sooneck in Staatsbesitz über. Nach dem 2. Weltkrieg kam sie an das Land Rheinland-Pfalz und ab 1948 an die Staatliche Schlösserverwaltung Rheinland-Pfalz (heute: Burgen, Schlösser, Altertümer Rheinland-Pfalz). Sie kann im Rahmen von Führungen besichtigt werden.
Weblinks
- Burg Sooneck bei "Burgen, Schlösser, Altertümer Rheinland-Pfalz
- Burg Sooneck bei regionalgeschichte.Net
Literatur
- Landesamt für Denkmalpflege Rheinland-Pfalz. Staatliche Burgen, Schlösser und Altertümer in Rheinland-Pfalz. 6. überarbeitete und erweiterte Auflage. Mainz 1997.
- Ursula Rathke: Burg Sooneck. Führer der Verwaltung der staatlichen Schlösser Rheinland-Pfalz. 2. Auflage. Mainz 1983