Warhammer 40.000
Warhammer 40,000 (auch Warhammer 40k oder WH40k) ist ein Tabletop-Spiel der Firma Games Workshop. Es spielt in einer dystopischen Zukunft, in der die Menschheit und zahlreiche andere Spezies und Völker um die Vorherrschaft und das Überleben im Universum und um die Erlangung ihrer sonstigen Ziele kämpfen.
Warhammer 40,000 ist die Science-Fiction-Version des Spiels Warhammer Fantasy Battles, spielt aber nicht in der Zukunft der darin behandelten „Warhammer-Welt“, sondern in der Zukunft der Realität, also im 41. Jahrtausend nach Christi Geburt. Die Spezies in Warhammer 40,000 sind dennoch größtenteils Abwandlungen der Völker aus Warhammer Fantasy, was sich eventuell dadurch erklären mag, dass Games Workshop anfangs tatsächlich noch an einer Verbindung zwischen den beiden Spieleuniversen gearbeitet, diese jedoch inzwischen gänzlich verworfen hat.
Geschichte
Die erste Edition des Spieles erschien 1987 unter dem Namen Warhammer 40,000: Rogue Trader. Die Originalregeln und die Spielwelt wurden von Rick Priestley erschaffen. Das Spielkonzept war auf kleine, aber detaillierte Scharmützel ausgelegt. Zusätzliche Regeln und Hintergründe wurden regelmäßig im Magazin White Dwarf veröffentlicht. Die wichtigsten Erweiterungen waren "Chapters Approved" und "Realms of Chaos".
Die zweite Edition erschien 1993. Das Regelwerk wurde in einer Box mit Spielfiguren der Space Marines und der Orks, Geländeteilen und Würfeln ausgeliefert. Die Kämpfe waren der ersten Edition ähnlich, jedoch auch auf größere Gefechte ausgelegt. Zur zweiten Edition erschienen auch die ersten Armeebücher bzw. Codizes, die den Hintergrund, die Spezialregeln und die Armeelisten einzelner Völker beinhalteten. In der Erweiterung "Weltenbrand" wurden u.a. die Regeln für Psikräfte veröffentlicht. Seit dieser Edition ist Andy Chambers der Chefredakteur der Publikationen.
Die dritte Edition erschien 1998. Das Regelwerk erschien als Buch und in einer Box zusammen mit Spielfiguren der Space Marines und der neuen Rasse Dark Eldar. Die Regeln wurden einfacher gestaltet, um größere Schlachten besser handhaben zu können. In der Erweiterung "Straßenkampf" wurden Spezialregeln für Kämpfe in städtischen Gebieten hinzugefügt. Später kamen Regeln für die Tau, die Hexenjäger und die Dämonenjäger hinzu.
In dieser Zeit wurden von Games Workshop die ersten weltweiten Veranstaltungen durchgeführt, die wichtige Schlachten in der Spielwelt als Hintergrund hatten. Die Ergebnisse von einzelnen Kämpfe wurden zusammengefasst und hatten einen Einfluss auf den Ausgang der Schlacht und somit auf die Geschichte der Spielwelt.
Die vierte Edition erschien 2004. Es gab drei Versionen: Hardcover mit vielen zusätzlichen Inhalten (Hintergründe, Abbildungen, Maltipps), als Box "Kampf um Macgragge" (kompaktes Softcover mit Figuren der Space Marines und der Tyraniden) und als ledergebundene Collector's Edition. Mit der Erweiterung "Städte in Flammen" wurden die Straßenkampfregel überarbeitet. Im Oktober 2007 ist die zweite offizielle Erweiterung "Apokalypse" erschienen, welche erweiterte Regeln für Massenschlachten bietet.
Neuerschienen in der vierten Edition sind bisher folgende Codizes: Space Marines, Tyraniden, Black Templars, Sternenreich der Tau, Eldar, Dark Angels, Chaos Space Marines und Orks. Der Blood Angels-Codex ist nicht als eigenständiges Buch erschienen, stattdessen wurden die Sonderregeln im "White Dwarf" vorgerstellt und sind kostenlos auf der Homepage von Games Workshop verfügbar.
Spielprinzip
Die grundlegende Spielidee ist die Darstellung eines Gefechtes zwischen zwei in etwa gleich starken Armeen. Jeder Spieler stellt seine Streitmacht mit passenden Metall- oder Plastikminiaturen dar. Jede dieser Miniaturen hat dabei ein bestimmtes Werteprofil, in dem seine kämpferischen Fähigkeiten wiedergegeben werden. Je besser dieses Profil ist, oder je besser die Sonderregeln der Figur sind, umso mehr Punkte kostet die Miniatur. Vor dem Spiel einigen sich die Spieler auf die Maximalhöhe der Punktkosten, die jedem von ihnen für das Zusammenstellen der Armeen zur Verfügung stehen. Bis zu diesem Limit steht es dem Spieler in einem bestimmten Rahmen frei, welche Einheiten er mitnimmt und welche Ausrüstung er ihnen gibt. Auf diese Weise kann jeder Spieler individuelle Armeen aufstellen und selbst wenn mehrere Spieler des selben Volkes aufeinandertreffen, sind ihre Armeen praktisch nie identisch.
Die Grundregeln zum Spielen finden sich im Hauptregelwerk, während die Regeln zum Aufstellen und Spielen eines bestimmten Volkes im entsprechenden "Codex" (bzw. Armeebuch) zu finden sind. Ein solcher Codex enthält, neben einer Auflistung der zur Verfügung stehenden Einheiten und ihrer Ausrüstung, auch einige Hintergrundinformationen zu dem Volk.
Das Spiel selbst läuft rundenbasiert ab, die Spieler führen ihre Züge also abwechselnd durch. Innerhalb eines Zuges kann ein Spieler Aktionen durchführen, die seinen Einheiten im Rahmen der Regeln zustehen, diese unterteilen sich im Groben in Bewegung, Beschuss und Nahkampf. Der Ausgang der meisten Ereignisse wird per Würfelwurf bestimmt.
Jedes Spiel, auch „Szenario“ genannt, folgt speziellen Regeln und hat ein bestimmtes Ziel. Dies kann vom simplen Versuch den Gegner vollständig auszulöschen bis hin zu komplexen Missionen wie dem Erbeuten bestimmter Gegenstände oder dem Einnehmen und Halten von Spielfeldvierteln gehen. Einige Spielgruppen planen zudem zusammenhängende Serien von Szenarien, die einen kompletten Feldzug simulieren, so genannte Kampagnen. Nach Absprache können hierfür gesonderte Regeln gelten, etwa dass erfolgreiche Einheiten im Laufe der Kampagne Erfahrung sammeln und ihr Werteprofil verbessern. Oft wird eine Kampagne zudem in eine umfangreiche Hintergrundgeschichte eingefügt, um das Spielerlebnis noch weiter zu steigern. Je nach Ausgang der einzelnen Szenarien verändert sich der Verlauf der Kampagne zugunsten der momentanen Siegerfraktion, was die Spannung über den Gesamtausgang noch weiter steigert.
Die Modelle und das Gelände
Die Modelle sind im „großen 28mm“ Maßstab gehalten, was ungefähr dem Maßstab 1:60 entspricht. Sie werden in der Regel von den Spielern selbst bemalt und zusammengebaut. Es steht dem Spieler hierbei frei, ob er eigene Uniformmuster für seine Armee entwickelt oder ob er sich an die Vorgaben von Games Workshop hält. Eine weitere Möglichkeit seine Armee individuell zu gestalten ist zudem das Umbauen der Figuren mithilfe von zusätzlichen Kleinteilen oder mit Modelliermasse, einer zunächst knetbaren Masse, die nach einigen Stunden zu plastikähnlicher Konsistenz aushärtet. Dieser Teil des Hobbys macht für nicht wenige Fans den eigentlichen Reiz des Tabletop-Spiels aus.
Auch das Spielfeld selbst kann vom Besitzer mit großer Mühe ausgestaltet werden; oftmals finden hierbei Hilfsmittel aus dem Modellbahnbau Verwendung, wie z.B. Grasmatten, Hügel, Modellbäumchen. Games Workshop bringt jedoch auch eigene, optisch passende Geländebauteile heraus. Nicht zuletzt lassen aber auch hier viele Spieler lieber ihrer eigenen Kreativität freien Lauf und stellen aus Polystyrol, leeren Verpackungen oder anderen Materialien mit Hilfe von Farbe und Modelliermasse detaillierte Gebäude, Hügel, Stellungen und ähnliches her.
Völker bei Warhammer 40,000
Imperiale Armee
Die Imperiale Armee ist das Heer der Menschen des Imperiums und ähnelt von allen spielbaren Parteien am ehesten den heutigen Armeen und den Armeen des 2 Weltkriegs. Die Imperiale Armee setzt große Massen entbehrlicher Infanteristen und gepanzerte Fahrzeuge ein. Sie ist der größte organisierte Militärapparat der Galaxie. Sie wird auch "Hammer des Imperators" genannt.
Space Marines
Die Space Marines sind die elitärsten Diener der Menschheit. Es handelt sich um genetisch verbesserte Krieger, die aus den Genen des Imperators gezüchtet wurden. Space Marines tragen Vollkörperpanzerungen, sogenannte Servorüstungen. Sie verfügen im Allgemeinen über fortschrittlichere Ausrüstung als die Imperiale Armee. Die Space Marines sind in Orden unterteilt, angelehnt an die kirchlichen Ritterorden aus dem Mittelalter. Prominente Beispiele sind die Ultramarines, Black Templars, Imperial Fists, Blood Angels, Dark Angels oder Space Wolves.
Die Inquisition
Die Inquisition des Imperiums ist angelehnt an die mittelalterliche europäische Inquisition. Sie bekämpft Feinde, die das Imperium von innen heraus bedrohen, wie etwa verräterische planetarische Herrscher. Je nach Art der Bedrohung tritt einer der Orden der Inquisition in Aktion. Die bekanntesten davon sind der Ordo Hereticus (Hexenjäger), der Ordo Malleus (Dämonenjäger) und der Ordo Xenos (Alienjäger).
Chaos Space Marines
Der große Bruderkrieg war ein Konflikt, der als interner Krieg zwischen unterschiedlichen Space Marine-Legionen begann und sich schließlich auf das gesamte Imperium ausdehnte. Die Legionen, die sich vom Imperator abwandten, dienen nun den Göttern des "Chaos", einer dämonischen Macht aus einer Art Parallelwelt, dem Warpraum. Die loyalen Space Marines gewannen letztendlich, und die Chaos Space Marines zogen sich in diese Parallelwelt zurück, von der aus sie seitdem weiterhin gegen das Imperium vorgehen. Optisch gesehen ähneln die Chaos Space Marines den loyalen Space Marines, wirken jedoch durch verschiedene Verzierungen subjektiv meist bösartiger und gefährlicher. Ausrüstung und Taktik sind im Allgemeinen ähnlich, jedoch verfügen die Chaos Space Marines über Dämonen und andere Wesenheiten des Chaos als zusätzliche Einheiten.
Eldar
Der Name Eldar stammt ursprünglich aus Tolkiens Mittelerde-Zyklus, und bezeichnet dort die "Sternenelben". Die Eldar haben spitze Ohren, schöne Gesichter und schlanke, lange Körper. Sie waren einst die vorherrschende Rasse im Universum, sind nun jedoch nahezu ausgestorben und ziehen auf wenigen, dafür riesigen Weltenschiffen durch die Galaxis. Die Eldar verfügen über leichte, elegante und sehr fortgeschrittene Technologie.
Dark Eldar
Die Dark Eldar sind mit den Eldar verwandt, ihr Volk ist jedoch durch einen hohen Grad an Dekadenz geprägt. Sie tragen stachlige, kantige Rüstungen und haben sehr sadistische Charakterzüge. So lieben sie es, ihre Gefangenen zu foltern und zu quälen. Die Dark Eldar sind Weltraumpiraten und Sklavenjäger, sie haben kein Interesse daran, Planeten oder Systeme zu erobern. Im Kampf verlassen sie sich auf ihre hohe Mobilität und verzichten dafür auf schwere Panzerung.
Orks
Orks sind im Vergleich mit den anderen Spezies primitive, muskelbepackte, grüne Hünen. Sie kommen zwar in fast jedem Sektor im Universum vor, haben jedoch kein umfassendes zusammenhängendes Sternenreich. Stattdessen wird jede in sich geschlossene Horde vom stärksten Individuum angeführt. In der Regel sind sie mit internen Machtkämpfen beschäftigt, doch schart ein einzelner charismatischer und tatkräftiger Ork viele Horden um sich und führt Krieg gegen andere Spezies. So ein Kriegszug wird nach dem orkischen Schlachtruf als "Waaagh!" bezeichnet. Orks sind überaus aggressiv, da ihre primitive Kultur Konflikte nur mittels roher Gewalt löst, also bei ihnen das Gesetz des Stärkeren gilt. Im Kampf setzen sie auf Masse und primitives aber robustes Kriegsgerät.
Necrons
Necrons sind arkane Konstrukte, die wie metallene Skelette aussehen. Sie wurden vor sehr langer Zeit von uralten Göttern - den C'Tan - aus einem Volk geschaffen, das seine Seelen zugunsten der Unsterblichkeit verkaufte. Sie ruhen seit Äonen nun in Grüften tief unter der Erde vieler Planeten, wo sie auf die Befehle ihrer Götter warten. Ihr Ziel ist es, alles Lebende zu vernichten. Die Necrons sind im Kampf äußerst widerstandsfähig, da ihre metallenen Körper sich selbst von größeren Schäden in kürzester Zeit erholen und gefallene Necrons sogar wiederbelebt werden können. sie besitzen uralte technologien die sogenannten gausswaffen, das sind sehr mächtige Strahlenwaffen womit sie ihre feinde schnell und effektiv vernichten können. Ihr Monolith Hauptqartier und mächtigste Waffe zugleich ist eine art maschinelle Pyramiede die wenn sie erst erwacht ist ganze Armeen vernichtet.
Tyraniden
Die Tyraniden stammen von außerhalb der den Menschen bekannten Galaxie. Ihr Aussehen ist im Vergleich zu anderen Spezies sehr fremdartig, da sie keinen humanoiden Körperbau besitzen, sondern eher wie außerirdische Raubtiere wirken. Ihr Design wurde dabei maßgeblich von der Alien-Filmreihe beeinflusst. Sie ziehen in Schwarmflotten durch das Universum und überfallen jeden Planeten auf den sie dabei stoßen. Dort absorbieren sie sämtliche verfügbare Biomasse und ziehen anschließend weiter. Die Tyraniden verfügen über keine Technologie, sie erzeugen alles biologisch, einschließlich ihrer Waffen und Raumschiffe.Die Tyraniden werden von dem unsterblichen Geist des Schwarmbewusstseins gelenkt, und sind keine Individuen wie Menschen oder Tau.
Tau
Die Tau sind ein junges Volk. Sie verfügen über moderne Technologie, ihre Waffen haben große Feuerkraft und fortschrittliche Kampfanzüge und Antigravtechnologie verleihen ihnen hohe Mobilität im Kampf. Die Tau wollen ein Sternenreich gründen, um das "Höhere Wohl" aller Lebewesen zu mehren, was sich insgesamt in einer Art "Idealkommunismus" niederschlägt. Ihre Alliierten sind die echsenartigen Kroot und die insektartigen Vespid-Stachelflügler, sowie viele weitere kleinere Spezies, zum Teil auch aufgenommene Menschen. Diese Verbündeten werden benötigt da sich die unterschiedlichen Eigenschaften dieser Völker ergänzen.
Computerspiele und anderes
- Chaos Gate (SSI)
- Rundenbasiertes Strategiespiel
- Dawn of War, Winter Assault und Dark Crusade (THQ/GWI)
- Echtzeit-Strategiespiel für Microsoft Windows PCs, welches von Spieleentwickler Relic Entertainment im Jahre 2004, das erste Addon Winter Assault im Jahre 2005 und das zweite Addon Dark Crusade im November 2006 für den Publisher THQ in Zusammenarbeit mit Games Workshop, unter dem Label GWI entwickelt wurde.
- Fire Warrior (Kuju/THQ/GWI)
- Ego-Shooter für Microsoft Windows PCs und die Sony PlayStation 2
- Glory in Death (THQ Mobil) für N-Gage
- Rites Of War (SSI)
- Final Liberation (SSI)
- Space Hulk (EA)
- Space Hulk 2 - Vengeance of the Blood Angels (EA)
- Space Crusade (Star Quest)
- Raumflotte Gothic
- Tabletop-Spiel mit dem Weltraumschlachten im WH40k-Universum nachgespielt werden können.
Mit der Firma Sabertooth Games hat Games Workshop ein Sammelkartenspiel aus dem W40K-Universum herausgebracht.
An Filmen zum Warhammer 40,000 Hintergrund gibt es bislang nur einen einzigen. Der Kurzfilm Inquisitor wurde im Rahmen der Zwischensequenzen für das Computerspiel Final Liberation erstellt und von GW offiziell für kurze Zeit auf VHS verkauft.
Im Jahre 2000 begannen dann die Arbeiten an einem Animationsfilm zur Comicserie BloodQuest. Die damit beschäftigte Firma Exile Films ging jedoch im Laufe der Zeit pleite und das Projekt musste gestoppt werden.
Unter den Fans gab es bislang ein größeres Fanfilm-Projekt namens Damnatus, welches nach vierjähriger Bearbeitungszeit im Juli 2007 kurz nach der Fertigstellung von Games Workshop aus möglichen urheberrechtlichen Komplikationen heraus verboten wurde.
Zusätzliche Informationen
Zum Aufwerten der einzelnen Modelle kann man auf ein reichhaltiges Sortiment aus Resin-Gussteilen der Firma Forgeworld http://www.forgeworld.co.uk/, die indirekt auch zu Games Workshop gehört, zurückgreifen.
Siehe auch
Weblinks
- Warhammer 40.000 auf der deutschen Webseite des Herstellers
- Lexicanum – Das Wiki-Projekt zum Warhammer 40.000 Universum.