Jasemba
| Jasemba | ||
|---|---|---|
| Höhe | 7350 m | |
| Lage | Grenze Tibet / Nepal | |
| Gebirge | Solo Khumbu, Himalaya | |
| Koordinaten | 28° 4′ 0″ N, 86° 36′ 0″ O | |
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| Erstbesteigung | 12. Oktober 1986 durch Katsushi Emura, Yukitoshi Endo, Katsuo Matsuki und Yoshihiro Shikoda | |
Der Jasemba (eigentlich Cho Aui oder Pasang Lhamu Chuli, auch Nangpai-Gosum 1, Jasamba oder Jasemba Peak) ist ein 7.350 m hoher Berg auf der tibetisch-nepalesischen Grenze im Himalaya. Er befindet sich im Solo-Khumbu-Gebiet und ist der Hauptgipfel des Nangpai-Gosum-Massivs, einem Ausläufer des Achttausenders Cho Oyu.
Die Gegend des Jasemba ist kulturhistorisch von Bedeutung, da in unmittelbarer Nachbarschaft des Berges der Nangpa La liegt, ein 5716 Meter hoher Pass, der seit Menschengedenken als Übergang von Tibet nach Nepal benutzt wird. Der Nangpa La ist der höchstgelegene Handelsweg im Himalayagebirge.
Rätselhafte Ersteigungsgeschichte
Die Erstbesteigungsgeschichte des Jasemba ist umstritten. Auf der einen Seite stehen Quellen, die folgenden Hergang belegen:
Der Berg wurde erstmals am 12. Oktober 1986 durch eine japanische Expedition bestiegen. Nur zwei Tage später standen 6 weitere Mitglieder der Expedition auf dem Gipfel.[1] Für eine Besteigung von der nepalesischen Seite her werden von der Regierung seit 1995 Genehmigungen erteilt. Von dieser Seite konnte der Berg erstmals im Jahr 1996 bestiegen werden (über den Westgrat)[2]. Die erste Besteigung über die Südseite gelang im Jahr 2004[3]. In der deutschsprachigen Bergsteiger-Szene wurde der Jasemba vor allem durch die Bemühungen Hans Kammerlanders um seine vermeintliche Erstbesteigung bekannt. Ein erster Versuch 2005 musste 400 Meter unterhalb des Gipfels wegen Schlechtwetters abgebrochen werden; auch 2006 wurde der Gipfel nicht erreicht, da Kammerlanders Seilgefährte Luis Brugger tödlich abstürzte und die Bemühungen um den Gipfel nicht fortgesetzt wurden. Im Mai 2007 erreichten Kammerlander und sein Begleiter Karl Unterkircher schließlich den Gipfel. Beim Abstieg kam es beinahe wieder zur Katastrophe, da eine Lawine einige Fixseile wegfegte. Nur durch eine waghalsige Abseilaktion konnten sich beide retten.
Demgegenüber steht die Position von Hans Kammerlander, der versichert, von all diesen Besteigungen nichts gewusst und eine Genehmigung für den Jasemba im Jahr 2007 „ausdrücklich als Erstbesteigung“ erhalten zu haben.[4] Erst nach der Rückkehr von seiner erfolgreichen Besteigung 2007 habe er von der slowenischen Expedition aus dem Jahr 2004 erfahren. Kammerlander argumentiert, dass er von den Slowenen zwar Fotos des Gipfelgrates zu Gesicht bekommen habe, jedoch keine vom Gipfel selbst. Seine schwerwiegendste Behauptung betrifft allerdings die Himalaya-Expertin Elizabeth Hawley, der er nach seiner Besteigung 2007 einen Besuch abstattete und die nach seinen Angaben nichts von der slowenischen Expedition 2004 wusste.[5] Im Bericht des American Alpine Journal[6] ist jedoch Hawley als Verfasserin des Berichts von der erfolreichen slowenischen Besteigung vermerkt. Wie diese unvereinbaren Widersprüche zu erklären sind, bleibt weiteren Recherchen der kommenden Jahre vorbehalten.
Quellen
- ↑ E. Jurgalski mit Genehmigung der Himalayan Database
- ↑ American Alpine Journal 1996, Seite 294f.
- ↑ American Alpine Journal 2005, Seite 391
- ↑ siehe ALPIN 2/2008, S. 42
- ↑ siehe ebd. S. 42f.
- ↑ American Alpine Journal 2005, Seite 391
