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Moorfrosch

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Moorfrosch
Systematik
Klasse: Amphibien (Amphibia)
Ordnung: Froschlurche (Anura)
Familie: Echte Frösche (Ranidae)
Gattung: Echte Frösche (Rana)
Art: Moorfrosch (Rana arvalis)

Der Moorfrosch (Rana arvalis) gehört als Froschlurch zur Familie der Echten Frösche (Ranidae) und zur Braunfroschgruppe.

Merkmale

Adulte: Die Größe der Männchen und Weibchen reicht von 55 bis 70 mm. Die Oberseite ist hell- bis dunkelbraun, es treten aber auch rötlich gefärbte und stark schwarz gefleckte Tiere auf. Der Schläfenfleck und das Trommelfell sind dunkelbraun. Über den Rücken läuft meist ein breites helles Längsband, das dunkel gesäumt ist. Die Drüsenleisten auf dem Rücken sind oft weiß gesäumt. Der Moorfrosch wirkt daher "bunt". Die Flanken sind zum Teil auffällig schwarz marmoriert. Der Bauch ist gelblichweiß, meist ungefleckt. Während der Paarungszeit sind die Männchen bläulich bis himmelblau gefärbt, vor allem in der vorderen Körperhälfte. Der Körper wirkt ziemlich schlank, mit kurzer spitzer Schnauze. der Kopf ist zugespitzt, die Pupille waagerecht, das Trommelfell deutlich und klein, dessen Größe etwa 2/3 des Augendurchmesser. Der Moorfrosch besitzt ausgeprägte Drüsenleisten auf dem Rücken.

Der Paarungsruf ist ein nicht lautes Glucksen "uog ...uog ... uog..." (ähnlich dem Blubbern der aus einer untergetauchten, leeren Flasche entweichenden Luft).

Larven: Der Schwanz ist etwa 1,5 mal so lang wie der Rumpf und endet spitz. Die Gesamtlänge beträgt maximal 45 mm.

Laich: Laichballen mit 500 - 3000 Eiern (ähnlich wie die des Grasfrosches). Das Ei ist oberseits dunkel- bis graubraun gefärbt, unterseits mit größerem, nicht scharf begrenztem hellem Fleck. Der Eidurchmesser beträgt 1,5 - 2 mm.

Lebensraum und Verbreitung

Der Moorfrosch besiedelt bevorzugt Sommerlebensräume mit hohem Grundwasserstand bzw. periodischer Überschwemmungsdynamik, z. B. Niedermoore, Bruchwälder, sumpfiges Grünland, Nasswiesen sowie Weichholzauen der größeren Flüsse, Hoch- und Zwischenmoore. Dort befinden sich auch seine Laichgewässer, die sich durch Sonnenexposition und partielle Verkrautung mit Seggen-, Binsen- und Wollgrasrieden oder Flutrasen auszeichnen. Zur Überwinterung werden u. a. Gehölzbiotope aufgesucht. Verbreitungsschwerpunkte liegen in Nord- und Ostdeutschland. In Mittel-, West- und Süddeutschland nur sehr lückig vertreten; in diesen Gebieten ist die Art vielfach stark gefährdet oder vom Aussterben bedroht.

Gefährdung

  • durch Trockenlegung der Feuchtgebiete und Verdolung der Gewässer
  • durch den Straßenverkehr
  • Schutzstatus:
    • FFH-Richtlinie - Anhang 4
    • Bundesartenschutzverordnung (BArtSchV) - 1 (besonders geschützt)
    • Rote Liste Bundesrepublik Deutschland - 2 (stark gefährdet)