Bundesministerium für auswärtige Angelegenheiten
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Die seit 1959 als Bundesministerium für auswärtige Angelegenheiten (kurz "BMAA" oder "Außenministerium") bezeichnete österreichische Verwaltungseinrichtung des Bundes ist vor allem zuständig für Angelegenheiten der Außenpolitik, Vertretung der Republik gegenüber ausländischen Staaten und Koordination in Angelegenheiten der Europäischen Union.
Bundesminister
In der derzeitig amtierenden Bundesregierung Schüssel II ist Dr. Ursula Plassnik (ÖVP) Bundesministerin für auswärtige Angelegenheiten. Ihre Angelobung erfolgte am 20. Oktober 2004.
Kompetenzen
Das BMAA ist zuständig für:
- Auswärtige Angelegenheiten soweit sie nicht in die Zuständigkeit eines anderen Bundesministeriums fallen..
- Außenpolitik
- Angelegenheiten des Völkerrechts
- Verhandlung von Staatsverträgen
- Angelegenheiten internationaler Organisationen
- Diplomatenpässe; zwischenstaatliches Zeremoniell; Auszeichnungswesen betreffend Ausländer
- Vermittlung von Rechts- und Amtshilfe
- Allgemeine Angelegenheiten des Rechts der Europäischen Union; Koordination in Angelegenheiten der Europäischen Union
- Angelegenheiten der Internationalen Atomenergie-Organisation
- Diplomatische Akademie
- Entwicklungszusammenarbeit sowie Koordination der internationalen Entwicklungspolitik
- Zusammenarbeit mit dem UNHCR und dem IKRK
Organisation
Das BMAA ist in Sektionen, Gruppen, Abteilungen und Referate gegliedert:
- Bundesminister
- Generalsekretär
- Generalinspektorat
- Sektion I: Zentrale Angelegenheiten (Protokoll; Völkerrecht; Presse und Information; internationale Konferenzen; Sicherheitsangelegenheiten)
- Sektion II: Politische Sektion (GASP; West- und Nordeuropa; Südtirol und Südeuropa; Zentral-, Ost- und Südosteuropa; Asien; Mittlerer Osten; Amerika; Afrika; Internationale Organisationen; OSZE; IAEO)
- Sektion III: Integration, Wirtschaftspolitik, EU (EU-Grundsatzfragen, EU-Institutionen; Europäischer Rat; Außenwirtschaftsbeziehungen; EU-Erweiterung; Gemeinschaftspolitiken: Beschäftigung, Sozialfragen, Industrie, Verbraucherschutz; Verkehrs- und Energieangelegenheiten, EURATOM)
- Sektion IV: Rechts- und Konsularsektion (Rechts- und Amtshilfe, zwischenstaatliche Abkommen: Straf- und Zivilrecht, innere Sicherheit; Reise- und Grenzverkehr; Auslandsösterreicher; Auskunftsstelle in Konsularfragen, Schutzmaßnahmen in Krisengebieten, Staatsbürgerschaftsangelegenheiten; Zusammenarbeit bzgl. Innere Sicherheit und Personenverkehr, Terrorismus-, Drogen-, Verbrechens- und Geldwäschereiverhütung, Justiz und Inneres)
- Sektion V: Kulturpolitische Sektion (u.a. UNESCO)
- Sektion VI: Administrative Angelegenheiten, Infrastruktur
- Sektion VII: Entwicklungszusammenarbeit sowie Kooperation mit den Mittel- und Osteuropäischen Staaten; Koordination der internationalen Entwicklungspolitik (siehe auch Entwicklungshilfe)
Historische Entwicklung
- 1742: Geheime Haus-, Hof- und Staatskanzlei für die Angelegenheiten der Außenpolitik
- 1867: (k. u. k.) Ministerium des Äußern
- 1919: Staatsamt für Äußeres
- 1920: Bundesministerium für Äußeres
- 1923: Eingliederung in das Bundeskanzleramt als Sektion
- seit 1959 heutige Bezeichnung Bundesministerium für auswärtige Angelegenheiten
Liste der Außenminister
Außenminister von 1918 bis 1938 (Erste Republik)

Außenminister seit 1945 (Zweite Republik)
