Eichstätt
Vorlage:Infobox Ort in Deutschland Eichstätt ist Große Kreisstadt im gleichnamigen Landkreis im nördlichen Oberbayern.
Geografie
Geografische Lage
Die Universitätsstadt Eichstätt liegt im Naturpark Altmühltal und ist Große Kreisstadt sowie Sitz des Landkreises Eichstätt. Die Katholische Universität Eichstätt hat dort ihren Hauptsitz, Eichstätt ist die kleinste Universitätsstadt Europas. Ebenso ist Eichstätt Hauptstadt des gleichnamigen Bistums.
Die Stadt liegt in der Mitte Bayerns im Schwerpunkt der großen bayerischen Zentren München, Nürnberg, Augsburg und Regensburg. Eichstätt gilt als Hauptort eines der größten deutschen Naturparks, des Naturpark Altmühltal. Im Norden der Stadt befindet sich der Fränkische Jura, die Stadt ist am Fluss Altmühl gelegen.
Politisch ist Eichstätt der nördlichste Landkreis des Regierungsbezirks Oberbayern. Kulturell jedoch gehörte Eichstätt in seiner Geschichte zu allen drei bayerischen Landesteilen: Altbayern, Franken und Schwaben. Die Altmühlstadt ist somit kulturell ein Schmelztiegel zwischen allen drei Landesteilen.
Höchster Punkt ist der Stadtberg auf 525 m Höhe, der tiefste Punkt ist in der Nähe des Bahnhofs bei etwa 410 m Höhe.
Aufgrund seiner zahlreichen barocken Bauten, der Lage an der Altmühl und der vielen Brücken wird Eichstätt auch das bayerische Florenz genannt.
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Eichstätt: Stadtansicht mit Altmühl
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Eichstätt: Bastionsgarten auf der von Elias Holl geschaffenen Willibaldsburg
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Eichstätt: Die Burg von Westen im Abendlicht
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Eichstätt
Stadtgliederung
- Neben der Kernstadt besteht Eichstätt aus den historischen Vorstädten:
Buchtalvorstadt - Ostenvorstadt - Spitalvorstadt/Frauenberg und Westenvorstadt.
- Sowie den folgenden Eingemeindungen:
Buchenhüll - Landershofen - Marienstein-Rebdorf/Blumenberg mit Kinderdorf und Kloster; siehe: Kloster Rebdorf; siehe: Kloster Marienstein - Wasserzell und Wintershof.
- In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts entstanden folgende Bebauungen:
Burgberg - Eichendorffstraße - Heidingsfelderweg - Landershofen-Siedlung - Seidlkreuz - Weinleite („Klein-Jerusalem“) und das Industriegebiet Sollnau (u.a. Sitz des Glühlampenfabrikanten OSRAM).
Geschichte
Siehe auch: Liste der Bischöfe von Eichstätt
Jurazeit
vor etwa 150 Mio. Jahren war hier der nördliche Rand des Jurameeres mit Korallenriffen und Lagunen, auf deren Grund sich Kalk in Schichten als Plattenkalk ablagerte, eingeschlossene Tier- und Pflanzenreste blieben als Fossilien erhalten, u.A. Juravenator und Archäopteryx
Ende der letzten Eiszeit
Das mittlere Altmühltal wurde durch die Urdonau geschaffen, dabei blieben versteinerte Korallenriffe als markante Steinformationen erhalten und prägen noch heute die Jurahänge.
Steinzeit
Die ersten Spuren von Menschen in der Gegend von Eichstätt datieren auf das 10. Jahrtausend v. Chr.
Frühgeschichte
Bereits in der Hallstattzeit (8.-6. Jahrhundert v. Chr.) und der Zeit der Kelten („La-Tene-Zeit“ ab 5. Jahrhundert v. Chr.) befand sich eine kleine Ansiedlung in Eichstätt (ungefähr an der Stelle des Domes), die den Namen „Eistedd“ (vermutlich aus dem Keltischen: Wohn- oder Versammlungstätte) trug.
Altertum
80 bis 260 n. Chr.: Eichstätt ist Teil der Provinz Raetia und beherbergt eine kleine Römersiedlung, deren Lage jedoch heute unbekannt ist. Nördlich von Eichstätt verläuft der Limes. Dieser wird in den Jahren 213, 233 und 259 von den Alemannen gestürmt, und die Römer ziehen sich über die Donau zurück.
Mittelalter
- Um 740 n. Chr. Errichtung eines Klosters durch Winfried Bonifatius, Ernennung von Willibald von Eichstätt zum ersten Bischof.
- Um 880 Überführung der Gebeine der Schwester des hl. Willibald, der hl. Walburga, von Heidenheim nach Eichstätt; an ihrem Grab 1035 Gründung eines Benediktinerinnen-Klosters; bis heute Wallfahrtsziel. Nahezu weltweite Verbreitung der Verehrung dieser Heiligen.
- Am 5. Februar 908 erhielt Bischof Erchanbald von König Ludwig IV. das Markt-, Münz- und Zollrecht verliehen sowie das Recht zur Ummauerung und „Eihstat“ durfte sich 1042 „civitas“ (Stadt) nennen.
- 1205 erhielten die Grafen von Hirschberg Vogteirechte.
- Von 1305 bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts herrschten die Fürstbischöfe.
- Im Dreißigjährigen Krieg wurde die als „Hochburg des Katholizismus“ geltende Stadt von den Schweden erobert, geplündert und am 12. Februar 1634 durch Brandschatzung vor allem in der heutigen Innenstadt fast völlig zerstört.
Neuzeit
- Bis Ende des 18. Jahrhunderts erfolgte der barocke Wiederaufbau der Stadt durch Graubündener Baumeister.
- Nach der Säkularisation kamen Stadt und Hochstift Eichstätt zu Bayern.
- 1817 bis 1833 war Eichstätt Regierungshauptstadt des Fürstentums Eichstätt, das die Herzöge von Leuchtenberg inne hatten.
Zeitgeschichte
- Während des Nationalsozialismus war Bischof Konrad Graf von Preysing das einzige katholische Bistumsoberhaupt aus Deutschland, das sich gegen das 1933 vom Heiligen Stuhl und der Reichsregierung vereinbarte Reichskonkordat wandte. Außerdem war Eichstätt Standort eines Außenlagers des Konzentrationslagers Dachau
- Die erst zu Mittelfranken gehörende Stadt wurde durch die Gebietsreform 1972 dem Regierungsbezirk Oberbayern zugeteilt und als „Große Kreisstadt“ Mittelpunkt des Landkreises Eichstätt.
Einwohnerentwicklung
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Politik
Bürgermeister und Oberbürgermeister
- 1825-1847: Joseph Holl
- 1847-1849: Carl Nar
- 1849-1885: Georg Fehlner
- 1885-1896: Karl Schneider
- 1896-1919: Eduard Mager
- 1919-1934: Otto Betz
- 1934-1938: Walter Krauß
- 1938-1941: Edgar Emmert
- 1941-1945: Hans Rösch
- 1945-1948: Romuald Blei
- 1948-1949: Richard Jaeger, CSU
- 1949-1952: Romuald Blei
- 1952-1976: Hans Hutter, CSU
- 1976-1994: Ludwig Kärtner, CSU
- 1994-heute: Arnulf Neumeyer, SPD
Stadtrat
Zusammensetzung des Stadtrates seit der Kommunalwahl 2002:
- CSU 14 Sitze
- SPD 5 Sitze
- Bündnis 90/Die Grünen 1 Sitz
- FW 2 Sitze
- ÖDP 2 Sitze
Wappen
Über dem grünen Schildfuß in Rot ein silbernes, mit zwei Türmen flankiertes Stadttor, dahinter ein grüner Eichbaum mit goldenen Eicheln.
Ein Siegel der Stadt wird bereits im Jahre 1256 erwähnt. Das älteste erhaltene Siegel befindet sich an einer Urkunde vom Jahre 1304 und zeigt obenstehendes Wappen.
Der Ort Eichstätt wird erstmals 740 in Zusammenhang mit der Bistumsgründung als „Eihstat“ erwähnt. 908 erreichte Bischof Erchanbald von König Ludwig dem Kind das Markt-, Münz- und Zollrecht sowie das Recht, eine Burg zu bauen. Die Bezeichnung Stadt (civitas) findet sich zuerst auf Münzen des Bischofs Heribert (1022-1042), dann in einer Urkunde Kaiser Heinrichs IV. aus dem Jahre 1080. Auf diese Erhebung zur Stadt nimmt das Wappen durch die Abbildung der Stadtummauerung Bezug. Da man den Namen „Eichstätt“ als „Eichenstätte“ deutete, wurde in das Wappen eine Eiche aufgenommen; das Eichstätter Wappen ist also ein „redendes Wappen“, das den Namen des Ortes erklärt.
Städtepartnerschaften
Weitere Partnerschaften
- Pune (Indien) (Partnerdiözese)
Patenschaft
1953 übernahm die Stadt Eichstätt die Patenschaft für die vertriebenen Sudetendeutschen aus der Stadt Kratzau im Kreis Reichenberg im Sudetenland.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Musik
- Konzerte der Eichstätter Stadtkapelle
- Open Air am Berg
- Kleinkunstbühne „Im Gutmann“
- Dom-Konzerte
- Orgelkonzerte in der Schutzengelkirche und in der Erlöserkirche
- Eichstätter Kammerorchester
- Konzerte des Gabrieli Gymnasiums

Katholische Kirchen
- Dom mit Mortuarium
- Schutzengelkirche (ehemalige Jesuitenkirche)
- Pfarrkirche Hl. Familie
- Pfarrkirche St. Johannes Baptist (Rebdorf; ehemalige Rebdorfer Klosterkirche)
- Kapelle Maria Hilf (Westenstraße)
- Marienkapelle auf dem Frauenberg
- Heilig-Geist-Spitalkirche
- Friedhofskapelle „Maria Schnee“, 1711 am Ostenfriedhof neu gebaut
- Kirche Eichstätt-Wasserzell
- Kirche Eichstätt-Landershofen
- Wallfahrtskirche St. Marien Eichstätt-Buchenhüll
Klöster und Kirchliche Ausbildungsstätten
Aktuell existierende Klöster bzw. klösterliche Gemeinschaften
- Kloster- und Pfarrkirche St. Walburg (Benediktinerinnen)
- Kapuzinerkloster und Kapuzinerkirche Hl. Kreuz und zum Hl. Grab
- Kloster Rebdorf der Missionare vom Heiligsten Herzen Jesu (Herz-Jesu-Missionare)
- Kloster der Missionarinnen Christi im Stadtteil Rebdorf
- Salesianum Rosental - Kloster der Oblaten des hl. Franz von Sales
- Congregatio Jesu, vormals Institut der Englischen Fräulein
- Franziskanerinnen von Maria Stern in Eichstätt-Marienstein, Kinderdorf
- Schwestern vom Göttlichen Erlöser = Niederbronner Schwestern im Caritas-Altenheim St. Elisabeth
- Schwestern von der Schmerzhaften Mutter im „Haus der Begegnung“, Notre-Dame-Weg 2
- Säkularinstitut der Schönstätter Marienschwestern im Kinderhaus der Dompfarrei
Frühere Klöster
- Dominikanerkloster und Dominikanerkirche St. Peter
- Kloster und Klosterkirche Notre Dame de Sacré Cœur
- Augustiner-Chorfrauen-Kloster Marienstein im Ortsteil Marienstein
- Heilig-Geist-Konvent
- Augustiner-Chorherren-Kloster Rebdorf
- Jesuitenkollegium
Weltpriesterliche Ausbildungsstätten
- Collegium Willibaldinum, das Bischöfliche Priesterseminar der Diözese Eichstätt
- Collegium Orientale, ein Studienkolleg für Angehörige der mit Rom unierten katholischen Kirchen, die Studenten sind im Gebäude des ehemaligen „Kleinen Seminars“ des Priesterseminars Eichstätt untergebracht; dort gibt es eine sehr sehenswerte neobyzantinische Kapelle aus dem Jahre 1998, die „Heilig Geist Kapelle“ heißt.
Andere Religionsgemeinschaften
- Evangelisch-Lutherische Pfarrkirche (Erlöserkirche) am Übergang des Leonrodplatzes zum Residenzplatz
- Islamischer Gebetsraum an der Weißenburger Straße
- Königreichssaal der Zeugen Jehovas im Gewerbegebiet des Stadtteils Wintershof
- Ehemaliger jüdischer Gebetsraum in einem Bürgerhaus der Pfahlstraße
Burgen & Schlösser
- Willibaldsburg
- Ehemalige fürstbischöfliche Residenz (Der Residenzplatz ist ein barockes Bauensemble von selten geschlossener Erhaltung.)
- Ehemalige fürstbischöfliche Sommerresidenz (heute Verwaltungsgebäude der Kath. Universität)
Plätze
- Residenzplatz, geschaffen im 18. Jahrhundert durch den fürstbischöflichen Baumeister Gabriel de Gabrieli, hier auch Hauptsitz verschiedener öffentlicher Einrichtungen in historischen Gebäuden (u. a. Landratsamt und weitere Behörden, Caritas, Maria-Ward-Realschule)
- Marktplatz mit Rathaus, dem Willibaldsbrunnen, den Resten der Collegiata-Pfarrkirche und dem mittelalterlichen Gebäude-Ensemble „Paradeis“
- Leonrodplatz mit Schutzengelkirche und barockem Ensemble (u. a. Collegium Willibaldinum)
- Domplatz mit dem Dom, dem Dom-Augusta-Haus und der ehemaligen Johannis-Kirche
- Pater-Philipp-Jenningen-Platz mit dem Bischöflichen Palais und dem Ulmer Hof (heute Katholisch-Theologische Fakultät und Teilbibliothek der KU Eichstätt-Ingolstadt)
- Kardinal-Preysing-Platz mit der ehemaligen Reitschule (heute Hörsäle und Teilbibliothek der KU Eichstätt-Ingolstadt) und dem Gebäude der Katholischen Hochschulgemeinde (KHG-Zentrum)
Historische Gebäude
Eichstätt, im Zweiten Weltkrieg nahezu unversehrt geblieben, weist eine Vielzahl historischer Gebäude auf, neben Burg, Residenz, Kirchen, Klöstern und Domherrenhöfen u. a.:
- Bischöfliches Palais (gegenüber dem Ulmer Hof)
- Bischöfliches Ordinariat (gegenüber der Schutzengelkirche)
- Collegium Willibaldinum als größtes Gebäude des Zentrums von Eichstätt, früher als Jesuitenkolleg genutzt, heute Ausbildungsstätte für Priester im Bistum Eichstätt
- Rathaus
- Orangerie
- Altes Waisenhaus
- Gabrieli-Haus
- Cobenzlschlößl
- Westenmühle
- Stadtmauer mit Türmen
- Altes Stadttheater (nach Entkernung innen völlig neu gestaltet)
- Siechhof
- Haus des Gastes (ehemalige „Johanniskirche“)
- Gesellenhaus (Kolping-Haus)
Parks & Gärten, Friedhöfe
- Hofgarten an der Sommerresidenz mit barocker Ausstattung
- Neu angelegter Bastionsgarten über die Pflanzenwelt des „Hortus Eystettensis“ (botanisches Prachtwerk von Basilius Besler) auf der Willibaldsburg
- Ehemaliger Ostenfriedhof mit St. Michaelskapelle
- Westenfriedhof
Museen
- Jura-Museum in der Willibaldsburg (u. a. ein fossiler Archaeopteryx aus Solnhofen).
- Museum für Ur- und Frühgeschichte auf der Willibaldsburg
- Informationszentrum Naturpark Altmühltal
- Diözesanmuseum mit Domschatz
- Galerie des Kipfenbergers Malers Carl Otto Müller („Cézanne des Altmühltales“) im Landratsamt
Moderne Kunst & Architektur
- Figurenfeld im Hessental
- Mehrere Gebäude von Karljosef Schattner, u. a. Kirche Hl. Familie
- Zentralbibliothek der Kath. Universität von Günter Behnisch
Wirtschaft und Infrastruktur
Auf wirtschaftlichem Gebiet ist Eichstätt vor allem bekannt durch die Natursteinindustrie. In den Steinbrüchen der Umgebung werden die Solnhofener Platten (bekannt durch die Lithographie) und der Jura-Marmor gewonnen. Der Blumenberg bei Eichstätt ist der Fundort eines der wohl berühmtesten Fossilien der Welt: das so genannte Berliner Exemplar des Urvogels Archaeopteryx. Eichstätt ist mit einer Arbeitslosenquote von 1,8 % (Stand: September 2007) die Stadt mit der geringsten Arbeitslosigkeit in Deutschland.
Verkehr
(Ingolstadt−Eichstätt−Weissenburg) auch als Verbindungsstrecke zur Anschlussstelle „Ingolstadt-Nord“ an der A 9 sowie an die Anschlussstellen „Ingolstadt-Süd“ und „Manching“ (v.a. in Richtung München bzw. Regensburg).
über Adelschlag nach Neuburg an der Donau und weiter nach Donauwörth bzw. Augsburg
- „Jurahochstraße“ von Eichstätt über Pfahldorf nach Enkering als Verbindungsstrecke zur Anschlussstelle „Altmühltal“ an der A 9 (v.a. Richtung Nürnberg)
- Bahnstrecke Ingolstadt–Treuchtlingen: Stundentakt nach München und Treuchtlingen/Nürnberg, in der Hauptverkehrszeit zusätzlich Halbstundentakt nach Ingolstadt
- Nebenbahn Eichstätt Bahnhof–Eichstätt Stadt: Zubringerfahrten zur Hauptstrecke
- Der innerstädtische Nahverkehr wird seit 1992 von einem eigenen Stadtbusnetz abgewickelt. Die Stadtlinie Eichstätt bedient auf drei Hauptlinien und einer Ergänzungslinie das gesamte Stadtgebiet im Halbstundentakt und gehört mit etwa 600.000 Fahrgästen pro Jahr zu den erfolgreichsten Stadtverkehren in einer Kleinstadt in Deutschland überhaupt.
Hilfsorganisationen
- Bayerisches Rotes Kreuz, Kreisverband Eichstätt
- Malteser Hilfsdienst mit ambulanter Hospizhilfe
- Freiwillige Feuerwehr Eichstätt
- Technisches Hilfswerk, Ortsverband Eichstätt
Medien
In Eichstätt erscheint als Tageszeitung der Eichstätter Kurier, als Zeitschrift unter anderem das Brennessel_magazin.
Informationen rund um Eichstätts Universität bietet das Studentenradio Radio Pegasus mittwochs um 19 Uhr auf der Frequenz des Ingolstädter Radiosenders Radio IN.
Die kirchliche Hörfunkproduktionsstätte radio k 1 ist in Eichstätt angesiedelt und sendet auch auf den Frequenzen von Radio IN wöchentlich ihre Programme aus.
Einen direkten Lokalfernsehsender gibt es nicht, teils berichtet aber auch der nahgelegene Ingolstädter Fernsehsender intv – der infokanal über Eichstätt.
Das Landratsamt Eichstätt sowie die Diözese Eichstätt betreiben in Eichstätt Medienausleihstellen.
Ebenso ist Eichstätt Sitz mehrerer Verlage, darunter das Verlagshaus Brönner & Daentler, der Verlag Siegfried Sporer jun. und das Druckhaus Kräck & Dämler. Daneben gibt es noch verlagsähnliche Einrichtungen, z.B. den universitätseigenen Verlag oder den Jura-Verlag Eichstätt/Dollnstein.
In Eichstätt wird die Kirchenzeitung für das Bistum Eichstätt im Willibaldsverlag produziert.
Überregionale Bedeutung hat der Franz-von-Sales-Verlag, der maßgeblich von der Kongregation der Oblaten des hl. Franz von Sales (kurz: OSFS) getragen und finanziert wird.
Sender Wintershof
Von einem Füllsender der Deutschen Telekom (unbenannte Parameter 1:48_54_10.9_N_11_9_45.3_E_type:landmark_scale:1_region:DE-BY, 2:48° 54′ 11″ N, 11° 09′ 45″ O ) im Eichstätter Stadtteil Wintershof werden folgende Frequenzen ausgestrahlt:
Programm | Frequenz (UKW) | Sendeleistung (ERP) | RDS PS |
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Radio IN | 99,1 MHz | 0,5 kW | RADIO IN |
Antenne Bayern | 106,6 MHz | 0,5 kW | ANTENNE |
Unterhalb des Senders Wintershof betreibt der Bayerische Rundfunk einen eigenen kleinen Füllsender (unbenannte Parameter 1:48_54_4_N_11_9_40.5_E_type:landmark_scale:1_region:DE, 2:48° 54′ 04″ N, 11° 09′ 40″ O ): [1]
Programm | Frequenz (UKW) | Sendeleistung (ERP) | RDS PS |
---|---|---|---|
Bayern 3 | 91,5 MHz | 0,1 kW | BAYERN 3 |
Bildung
In Eichstätt hat die Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt ihren Hauptsitz. Daneben gibt es hier zahlreiche Schulen, so das musische „Gabrieli-Gymnasium“, das naturwissenschaftliche „Willibald-Gymnasium“, die Teilhauptschule II Eichstätt-Schottenau, die Maria Ward-Mädchenrealschule und die Knabenrealschule Rebdorf der Diözese Eichstätt und die Staatliche Berufsschule.
Vereine, die regelmäßig öffentliche Bildungsmaßnahmen anbieten, sind die Volkshochschule, das Katholische Bildungswerk im Landkreis Eichstätt, das KEB-Diözesanbildungswerk Eichstätt, das Bildungswerk des Kath. Frauenbundes, das Kolping-Bildungswerk/Erwachsenen-Bildungswerk Eichstätt, der Bürgernetzverein Altmühltal (AltmuehlNet) und der Musikschulverein.
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
- Konrad Regler, Landrat (a.D.) des Landkreises Eichstätt
Söhne und Töchter der Stadt
- Tobias Barnerssoi, Skirennläufer und Sportreporter
- Dr. Alois Brems, Bischof von Eichstätt (1968−1983)
- Heinrich von Buz, Techniker und Industrieller
- Erich Emminger, Reichsjustizminister von 1923 bis 1924
- Anton Fils, Komponist
- Edmund Harburger, Münchner Zeichner und Maler
- Philipp Jeningen, Jesuit, Volksmissionar und Mystiker
- Lorenz Krach, Burgkommandant
- Konrad Kyeser, Edelmann und Kriegstechniker des mittelalterlichen Europas
- Willibald Pirckheimer, Humanist
- Caritas Pirckheimer, Äbtissin in Nürnberg in der Reformationszeit
- Christian Wink, Münchner Hofmaler
- Max von Widnmann, Bildhauer und kurzzeitig Akademiedirektor München
- Dr. Raimund Wünsche, Archäologe
Persönlichkeiten, die mit der Stadt in Verbindung stehen
Außerdem wirkten und wirken in Eichstätt:
- Papst Viktor II. (Gebhard von Dollnstein-Hirschberg), fünfter deutscher Papst 1055-57
- Bischof Gundekar II., Reichs- und Kirchenpolitiker, † 2. August 1075, (Sarkophag in der Johannes-Kapelle des Domes). Er wird als Seliger verehrt. Das unter ihm geschaffene Pontifikalbuch („Gundekarianum“) ist eine seltene Geschichtsquelle.
- Domherr Bernhard Adelmann von Adelmannsfelden, 1515 Stifter des Sebastiansbruderhauses
- Elias Holl, Baumeister aus Augsburg, Architekt der Willibaldsburg
- Dr. Johann Igna(t)z Balthasar Pick(e)l (1736–1818), Jesuit, Mathematiker, Astronom, Physiker und Altertumsforscher
- Jakob Engel (Giacomo Angelini) (1632-1714), Festungsbaumeister und Fürstbischöflich Eichstättischer Hofbaudirektor
- Karl Engel, Bruder von Jakob Engel, Schreiner- und Baumeister (1675 Seitenaltäre von St. Walburg)
- Gabriel de Gabrieli (1671-1747), Fürstbischöflich Eichstättischer Hofbaudirektor
- Franz de Gabrieli, Bruder von Gabriel de Gabrieli, Stukkateur in Eichstätt
- Adam Emanuel de Gabrieli (1715-1785), Sohn von Gabriel de Gabrieli, Jesuitenprofessor, Spitalpfarrer in Eichstätt
- Mauritio Pedetti (1719-99), Fürstbischöflich Eichstättischer Hofbaudirektor
- Dr. h. c. Heinrich Federer (1866-1928), Priester, Schweizer Dichter, 1888 Student in Eichstätt
- Prof. Dr. Max von Sachsen (1870-1951), Studium, Priesterweihe und Kaplanstätigkeit in Eichstätt, Ostkirchenforscher
- P. Ingbert Naab (1885-1935), Kapuziner, Gegner des Nationalsozialismus
- Alois Wünsche-Mitterecker, Künstler, Schuf die Figuren für das Figurenfeld im Hessental als Mahnmal gegen Krieg und Gewalt
- Heinrich Ullmann (1872 - 1953), Architekt, Denkmalpfleger, Maler und Fotograf, erster Lobbyist für den Erhalt der Jurahäuser, die Willibaldsburg war eines seiner Lieblingsmotive, 1919 Erwerb des Schlösschens Inching
- Fritz Burkhardt (1900-83), Münchner Maler und Grafiker der „Neuen Sachlichkeit“, 1914-20 Schüler in Eichstätt
- Edmund Aigner (1903-78), bekannter Münchner Maler, als Schüler in Eichstätt
- Karl Friedrich Lippmann (1883-1957), Kunstmaler, 1943-1955 in Eichstätt
- Dr. Karl Röttel, bekannter Grenzsteinforscher
- Karljosef Schattner (*1924), Architekt, Diözesanbaumeister a. D.
- Cesare Orsenigo (* 1873; † 1946 in Eichstätt), von 1930 bis 1945 apostolischer Nuntius in Deutschland, Nachfolger von Pius XII. (Eugenio Pacelli) als Apostolischer Nuntius im Deutschen Reich
Eichstätter Bischöfe
Da Eichstätt über 1200 Jahre Bischofsstadt ist, haben hier sehr viele Bischöfe gewirkt. Für einen genaueren Überblick eignet sich die Liste der Bischöfe von Eichstätt. Sie enthält auch weitere Links zu den einzelnen Bischöfen.
Literatur
- Reitzenstein, Wolfgang (=Wolf)-Armin Frhr. v.: Der Ortsname Eichstätt. In: Sammelblatt Historischer Verein Eichstätt 77/78 (1984/85), S. 120–134
Sonstiges
Spitzname
Sausackschleifer: Der Sage nach wollten die Eichstätter einen neuen Bischof mit einem Sausack vor dem Stadttor begrüßen. Dieser war allerdings so groß, dass er nicht durch das Tor durchpasste. Deswegen griffen die Eichstätter zu Schleifsteinen und bearbeiteten den Sausack, bis er die entsprechende Größe hatte. Eine andere Version berichtet, dass der Sausack so groß war, dass er nicht auf das Tablett passte.