Zum Inhalt springen

Metal

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 25. Januar 2005 um 21:41 Uhr durch Philipendula (Diskussion | Beiträge) (Änderungen von Benutzer:62.143.39.52 rückgängig gemacht und letzte Version von Benutzer:80.142.49.252 wiederhergestellt). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Wenn du das hier liest und dich mit dem Heavy Metal als Subkultur auskennst, dann gib deine Meinung zu diesem Artikel bitte kurz auf der Diskussionsseite wieder!

Heavy Metal (nach neuer Rechtschreibung auch: Heavymetal) (englisch heavy metal: "Schwermetall") ist im engeren, aber auch gebräuchlicheren Sinne eine Stilrichtung der Rockmusik. Die Musik ist im Groben eine Weiterentwicklung des Hard Rock mit Elementen aus Blues, Jazz und Punk. Im weitesten Sinne ist der Heavy Metal jedoch vor allem eine Jugendsubkultur, mit Szeneidentität und Traditionen. Die Szenegänger bezeichnen sich selbst oft als Metaller, Metalheads oder Heavies.

Heute wird zwischen mehreren Substilen unterschieden - beispielsweise Thrash Metal, Death Metal oder Black Metal. Der Ausdruck Heavy Metal benennt genau genommen eines dieser Subgenre, welches die vorherrschende Spielweise des der 1970er und 1980er umfasst; er wird aber in vielen Fällen synonym mit Metal als Oberbegriff angesehen. die Heavy Metal benannte Subsparte trägt manchmal auch den Namen Classic Metal.

Einigen Menschen erscheint der Metal als primitiver, lauter Krach, während man die Musik in der Szene hingegen nicht selten als das non plus ultra ansieht; Insgesamt gibt es - wie in jeder Musikrichtung - auch hier zwar talentlose Musiker, aber auch einige der besten Sänger und Instrumentalisten der Welt, oder zumindest der Populärmusik. Im Grunde setzt die Metalszene sogar ein stärkeres Gewicht auf musikalischen Anspruch, als dies beispielsweise im Szenebewußtsein des Punkrocks oder Oi! aufzufinden ist - wenngleich Anspruch und Realität sich natürlich nicht zwingend decken müssen. Viele Kompositionen des Metal stehen in ihrer Ausgefeiltheit denen anderer Musikrichtungen aber dennoch nicht nach.

Während einige Metalbands große kommerzielle Erfolge verbuchen können, sah sich die Szene von der Öffentlichkeit früher - teilweise auch noch heute - mit Vorurteilen konfrontiert. Er wurde manchmal mit Begriffen wie Satanismus, Proletentum und Rechtsradikalismus in Verbindung gebracht und diffamiert, was für viele Szenegänger ein Problem darstellte, aber andererseits als Identitätsmerkmal zur Abgrenzung zum sog. Mainstream diente.

Metal als Subkultur und Kunstform

Metal präsentiert sich zwar in erster Linie als Musik - und teilweise auch als visuelle Kunstform - jedoch kann die Kunst nicht als losgelöst von der dahinter stehenden Subkultur gedacht werden. Die Musik und Kunst ist in der Szene ein Mittel, um Gefühle und Gedanken zu transportieren.

Daher liegen den verschiedenen musikalischen Stilen im Metal in vielen Fällen auch diverse gedankliche, kulturelle Strömungen zu grunde. Die melancholischen Stimmungen des Gothic Metal korrespondieren zu den tiefen und langsamen Melodien, die Splattertexte im Death Metal werden von Blastbeats und Growls begleitet, Riffrepetitionen und Keyboardtepiche unterstreichen die dunklen emotionalen Zustände des Black Metal. Wandlungen in der Ausdrucksform und die Bildung neuer Stilrichtungen werden also durch kulturelle Entwicklungen verursacht oder beeinflusst. Grundsätzlich beschäftigt sich die Musik und die Kultur mit verschiedenen Extremen.

In welchen kulturellen und ethischen Extremen er sich bewegt, ist wiederum abhängig von der jeweiligen Sparte mit der er sich identifiziert, manchmal spielt auch der Tod eine wichtige Rolle. Diese Identifikation mit dem Extremen stellt im Metal das für den Rock typische Rebellentum da, ohne jedoch zwangsläufig etwas verändern zu wollen. So grenzt man sich allein durch sein Äußeres bewußt von der restlichen Gesellschaft ab und zeigt seine Dazugehörigkeit zu seiner eigenen Subkultur. Der Metalhead "lebt" die Musik. Provokation wird im Metal groß geschrieben, weshalb diese Kulturbewegung oft in der Öffentlichkeit missverstanden wurde. So wird man zum Beispiel vereinzelt mit Symbolik konfrontiert wie dem Eisernen Kreuz, Totenköpfen, SS-Runen, Pentagrammen etc. (also okkulten und militanten Symboliken), die eine Faszination des Bösen und Zerstörerischen reflektieren, jedoch im Allgemeinen (ähnlich wie bei Bikern der 60er Jahre) keinerlei politischen Hintergrund haben.

Musik und Kunst

Instrumentierung

Heavy Metal wird nur selten von Einzelkünstlern, sondern primär von Bands vorgetragen. Die Standardbesetzung bilden hier Schlagzeug - manchmal mit Double Bass - Bass-Gitarre, Rhythmus-Gitarre, Lead-Gitarre, und Gesang - welcher manchmal auch von einem der Instrumentalisten übernommen wird. Manchmal fallen auch Rhythmus- und Lead-Gitarre zusammen.

Die Gitarren spielen im Metal eine Schlüsselrolle. Hohe Verstärkung, Distortion, ein Equalizer, welcher die Höhen sowie die tieferen Bässe betont, und auch einige andere elektronische Effekte gelten als obligatorisch, und schaffen einen insgesamt druckvollen Sound. Gitarrensolos sind in den meisten Substilen des Metal ebenfalls eine Selbstverständlichkeit. Oft verwendete Techniken sind hier Sweep Picking und Tapping, und im allgemeinen Virtuosität in Form hoher Spielgeschwindigkeit als eine wichtige Kategorie - Kritiker meinen hierbei allerdings, dass sonstige Qualitäten vernachlässigt würden.

Der Gesang reicht in den einzelnen Metalstilen von klarem Gesang, über Geschrei (Shouting) bis hin zu verzerrtem Gekrächze und gutturalem Gesang (Growls) im Black oder Death Metal. Vor allem bei letzteren Stilen ist es of schwer die Texte zu verstehen, und man tendiert hier dazu mehr von "Vokalisten" als von "Sängern" zu reden. Die Unverständlichkeit wird aufgrund der manchmal extremen Lyrics von den Bands andererseits gutgeheißen. Jedoch bleiben auf diese Weise auch manche intelligente Texte der breiten Masse verschlossen. Der cleane Gesang trägt manchmal gewollt penetrante, hysterische Züge.

Musiktheoretische Merkmale

Musikalisch zeigt der Metal sowohl Einflüsse aus der klassischen als auch der Unterhaltungsmusik, wobei das bei den einzelnen Subgenres variiert.

Der großteil aller Metal-Songs ist in der Tonart Moll geschrieben; Im Vergleich zu anderen Musikrichtungen im Unterhaltungsbereich greifen die Musiker aber auch sehr oft auf die Kirchentonleitern zurück, beispielsweise verwenden Metallica sehr häufig den phrygischen Modus. Während man dadurch sich von dem größten Teil der modernen und jüngeren klassischen Musik dadurch abgrenzt und das Ausdrucksvermögen steigert, wirken diese Tonleitern auf die Hörer anfangs eher ungewohnt und fremd.
Eine weitere Tonleiter, dass im Metal oft verwendet wird ist die Pentatonik (und die Bluesscale, die eine Pentatonik + die verminderte Quinte ist). Diese Tonleiter stammt ursprünglich aus dem asiatischen Raum, findet aber heute überall in der Unterhaltungsmusik Verwendung. Die Pentatonik ist ein sehr simples System, Gitarristen wie Zakk Wylde und Angus Young haben aber bewiesen, dass auch hier zahlreiche Verwendungsmöglichkeiten bestehen.

Metal steht hauptsächlich im 4/4 Takt, allerdings kommen sämtliche Songs, die einen anderen Takt verwenden meist sehr gut an, da sie Abwechslung bieten. So wechselt der Takt in "One" von Metallica mehrere Male, was sicherlich auf diese Weise zu seinem Erfolg beigetragen hat. Metalballaden stehen generell im 6/8 Takt, nicht zuletzt weil dieser Takt sich für Akkordzerlegungen (Arpeggios) am Besten eignet (siehe "Nothing Else Matters" von Metallica).

Visualisierungen

Typisch für den Metal ist, dass die optische Präsentation musikalischen Materials oft eine mindestens genauso große Rolle spielt wie die Musik selbst - manche Kritiker behaupten sogar eine größere. Die Albumcover und Bootlegs sind oft komplex gestaltet mit gezeichneten Motiven und teilweise bis zur Unleserlichkeit verzierten Bandschriftzügen (dies besonders im Bereich von Death und Black Metal). Die visuelle Komponente soll grundsätzlich die inhaltliche Komponente, das transportierte Gefühl der Musik, verstärkt übermitteln. Das Album wird somit zum Gesamtkunstwerk, wenngleich die Ausarbeitung natürlich auch von den finanziellen Mitteln der Künstler abhängt.

Einflüsse des Heavy Metal

Welche Musikstile wurden vom Heavy Metal beeinflusst?

Geschichte

Ende der 60er bis Anfang 80er

Die Ursprünge des Heavy Metal liegen im Hardrock.

Als Urväter und Erfinder des Genres gelten heute die britischen Rockikonen Black Sabbath, die seit 1969 Platten veröffentlichen. Black Sabbath spielten eine härtere, riffbetontere Art des Hardrock als ihre Genrekollegen, die ihre Wurzeln im Bluesrock hatten. Ihr auf Okkultismus basierendes Image beeinflusste den noch nicht erfunden Musikstil maßgeblich. Während die Hippies den Glauben an die "Macht der Liebe" propagierte, fokussierte sich die Heavy-Metal Subkultur auf die Schattenseiten menschlichen Lebens, als Trotzreaktion auf den Niedergang jener noblen Ideale.

Der Begriff "Heavy Metal" erhielt seine Prägung nach heutiger Auffassung allerdings erst Ende der Siebziger mit dem Aufkommen der "New Wave of British Heavy Metal". Der Begriff selbst soll angeblich von der amerikanischen Band Steppenwolf stammen. In ihren bekanntesten Titel, ´Born to be wild´, gibt es die Textzeile:

´I like smoke and lightning heavy metal thunder, Racing with the wind and the feeling that I'm under.´

Vor allem junge, britische Bands wie Iron Maiden, Saxon oder Samson prägten eine Generation von Musikbands, die sich von den zu dieser Zeit dominierenden Punkbands abheben wollten. Dazu bedienten sie sich eines Stils, der zum einen die Frische und Geschwindigkeit des Punk beinhaltete, zum anderen aber auch die Härte, Dynamik und Filigranität des Hardrock, den Bands wie Deep Purple in den 70ern populär gemacht hatten.

Einzelne Hardrockbands, wie Judas Priest aus Birmingham passten sich dem neuen Stil an und entwickelten sich zu Heavy-Metal-Bands, daher kommt auch das Verwechselungspotential der Stile. Heute gilt Hardrock gemeinhin als gemäßigte Variante des Heavy Metal.

Ab Mitte 80er

Circa ab Mitte der 80er wurde deutlich, dass der Heavy Metal im Begriff war sich in einzelne Substile aufzuteilen, und sich die Bezeichnung Heavy Metal zu einem Oberbegriff entwickeln würde. So entstanden in den USA der Thrash Metal und der Speed Metal - Slayer, Metallica - und wenig später besonders in Florida der Death Metal mit Bands wie Death und Morbid Angel. Beiden Stilen war gemein, dass sie ihren Urstil jeweils an Geschwindigkeit und Aggressivität übertrafen.

Mit Reign in Blood schufen Slayer nach allgemeiner Auffassung einen Klassiker des Thrash Metal, und durch ihr unbedarftes Kokettieren mit Satanismus und teilweise auch Nazi-Symbolen erhöhten sie die Messlatte für Provokationen deutlich - was ihrem Ruf im allgemeinen jedoch eher schadete.

Metallica setzten mit Kill'em All aber den Grundstein für den Thrash Metal. Ihre - nahezu klassischen - Werke Master of Puppets und The Black Album setzten neue Maßstäbe in der gesamten Metalszene. Letzteres Album startete den Trend bei vielen Bands, ihr Songwriting zu vereinfachen. Gerade ihr etwas ruhiger Song Nothing Else Matters hat als Akustikballade eine enorme Popularität. Sie gelten mit ihrem ausgesprochen großem Erfolg in der Welt quasi als der Inbegriff des Metal selbst, und verhalfen dieser Musikrichtung zum kommerziellem Durchbruch im Mainstream. Ihr ehemaliger Gitarrist Dave Mustaine gründete die ebenfalls sehr erfolgreiche Band Megadeth.

Parallel zum aggressiven Thrash Metal und Speed Metal etablierte sich in den 80er - von den USA aus - aber auch der sog. Hairspray Metal, Poser Metal oder Cock Rock. Er übernahm musikalische Elemente des Metal, und verknüpfte diese mit dem Auftreten und Image des Glam Rock. Die Musikrichtung dominierte die Mainstream Charts bis zum Aufkommen des Grunge. Die bekanntesten Vertreter dieser Richtung sind Poison, Mötley Crüe und Bon Jovi sowie Guns'n'Roses, wobei letztere eigentlich zum verwandten Sleaze Rock gerechnet werden. Heute wird der Poser Metal seitens der Szene meist belächelt.

In Europa entwickelte sich in den 80er vor allem in Deutschland ein relativ umfangreiche Szene, wobei sich Hamburg und das Ruhrgebiet als kulturelle Zentren etablieren konnten. Kreator und Destruction sind beispielsweise die beiden bekanntesten Vertreter des deutschen Thrash Metal, welcher sich gegenüber dem gut produziertem Metal aus Amerika durch seine Rauheit auszeichnete. Auf der anderen Seite begründeten Helloween, Accept, Blind Guardian und Gamma Ray den sog. German True Metal oder Melodic Speed Metal, oder auch Power Metal.

Ebenfalls erwähnenswert sind Venom aus Sussex England, die weniger durch musikalische Finesse als viel mehr durch ihre für damalige Maßstäbe hohe Aggressivität in ihren Songs und ein satanistisches Image zu Legenden der Szene wurden.

Während anfang der 90er die Ära des Poser Metal im Zuge der Grunge-Welle schnell endete, hatten auch die anderen Stile des Metal den Zenit ihres Erfolges überschritten. Angesichts des Rückzuges des Metal in den Underground titelte die Rock Hard sogar: "Ist der Metal tot?". Der Mainstream wurde von nun an von Pop, Techno und R'n'B und HipHop dominiert.

Im Untergrund setzte jedoch gleichzeitig eine Stilexplosion ein, wobei sich die skandinavische Metalszene als dominierend erwies.

In Norwegen hatte sich schon in den Achtziger auf Basis des Thrash Metal der Black Metal entwickelt, welcher den Death Metal in musikalischer Aggressivität zu übertreffen suchte, und dessen Bands - bedeutsam waren Mayhem und Burzum - mit dem Image des absoluten Bösem koketierten. Anfang und Mitte der 90er legte die Öffentlichkeit verstärkt ihren Blick auf diese Musik und Szene - vor allem aufgrund brisanter Ereignisse wie Kirchenbrandstiftungen, der Selbstmord von Mayhem Sänger Dead und der Mord von Varg Vikerness von Burzum an Euronymous von Mayhem. Damals waren beide Ikonen, während Varg Vikerness wegen seiner rassistischen Gesinnung heute abgelehnt wird - dennoch genießt ihre Musik - beispielsweise Burzums Filosofem - bis heute Kultstatus. Spätere bedeutende Bands waren Emperor oder Immortal. Dimmu Borgir oder Cradle of Filth konnten eine weitreichende Popularität im Mainstream erlangen - wofür sie von dem Underground gescholten wurden.

Ebenfalls um 1990 nahm in Schweden die New Wave of Swedish Death Metal ihren Anfang. Während Dismember oder Entombed eine betont rauhe Variante des Death Metal popularisierten, verwendeten Hypocrisy - bis heute eine Szeneikone - vermehrt melodischere Passagen. In Goetheborg entstand ausgelöst von At the Gates die sog. Goetheborger Schule, der Melodic Death Metal, welcher die Brutalität des Death Metal mit den melodischen Elementen des NWOBHM verbanden. In Flames verhalfen diesem Stil zum europaweitem Durchbruch.

Ebenfalls aus Schweden stammen Hammerfall, welche ein neues Aufkommen des Power Metal/True Metal in der Szene einleuteten.

Die Gothicszene Deutschlands hatte in den 90ern eine große Relevanz für diese gesamte Subkultur entwickelt. Einige Bands übernamen Merkmale des EBM und des Metals und führten so den Gothic Metal neu in die Szene ein, beispielsweise Crematory. Wichtig war ab den 1990ern für die deutsche Metalszene auch das Plattenlabel Nuclear Blast, welches, trotz den "Ausverkaufs"-Vorwürfen des Untergrundes, viele erfolgreiche Bands der europäischen Szene unter Vertrag hatte.

In Lateinamerika zeigten sich Sepultura, Soulfly oder Krisium aus Brasilien als Vertreter des Thrash bzw. Death Metals. In Osteuropa entstand noch unter der Sowjetregierungen, welche die westliche Metalmusik ablehnten, eine Metalszene mit den Schwerpunkten Thrash Metal( Kruiz, Shah ) Death Metal( Vader ) und Black Metal( Behemoth ).

Während der Metal in Europa - Deutschland stellt das Wacken Open Air als wichtigstes Festival der Szene - lebendig blieb, sah sich die amerikanische Szene mit einer Stagnation konfrontiert, auch wenn Bands wie Manowar, Metallica, Megadeth oder Slayer eine unverändert große weltweite Popularität genossen. Pantera, eine ehemalige Hairspray Metal Band, setzte jedoch mit ihren Alben prägende Akzente, indem sie Thrash Metal mit Hardcoreeinflüssen anreicherten.

Dies sollte den Grundstein für den Nu Metal legen. Jene Musikrichtung, ausgehend von den Staaten, gestaltete sich zu einem prägendem Trend der der ausgehenden 90er. Losgetreten von den Bands Korn und Limp Bizkit und später durch Linkin Park, den Deftones oder Slipknot weitergeführt, konnte man sich gegenüber der dominierenden Black Music sogar in den Charts behaupten. In der - von nun als "klassisch" oder "traditionell" wahrgenommen bisherigen Metalszene beäugte man den Erfolg dieser Musik allerdings tendenziell skeptisch: Zu stark der Einfluss von Hardcore und HipHop, zu deutlich der Anschein der Kommerzialität, zu gering die Ursprünge in der alten Metalszene.

Um 2002-2004 ließen die Verkaufszahlen der meisten Nu Metal Bands jedoch stark nach, während - in einem Prozess der an den Cock Rock/Grunge Umschwung eine Dekade zuvor erinnerte - ausgehend von der Hardcore Szene der Metalcore an Bedeutung gewann. Diese New Wave of American Heavy Metal, beispielsweise Killswitch Engage, vermengte Einflüsse des Hardcore mit klassischem Metal, besonders dem Melodic Death Metal Schwedens.

Siehe auch:
Europäische Metalszene
Nordamerikanische Metalszene
Südamerikanische Metalszene
Fernöstliche Metalszene
Indische Metalszene
Australische Metalszene
Metalszene in muslimische Ländern
Afrikanische Metalszene

Stilarten

Die Unterscheidung verschiedener Substile stellt heute einen wichtigen Aspekt des Szenelebens dar; die Fähigkeit die Stilarten zu unterscheiden gilt für einen Metaller als selbstverständlich. Während aber einerseits viele Fans ein ausgearbeitetes Verständnis der Stilrichtungen haben, lehnen andere derartige Unterteilung als "unnatürlich", nutzlos und einschränkend ab.

Während ein Metaller anfang der 1980er ohne Bedenken Bands verschiedener Stilrichtungen hörte, war die Ausprägung der Substile anfang der 1990er in einem Stadium angelangt, wo ein Metalhead sich für einen einzelnen bestimmten Stil zu entscheiden hatte, und nur Bands aus diesem Bereich gut zu finden hatte. Mitte der 90er entschärften sich diese Spannungen aber schnell.

Einige Strömungen definieren sich nicht nur musikalisch, sondern hinter ihnen stehen häufig auch eigene Subszenen im Heavy Metal. In einigen Fällen wird die Ideologie sogar als einziges Kriterium zur Unterscheidung verwendet. Auf der anderen Seite gibt es Richtungen, welche keinen Szenehintergrund haben, und somit nur über die Musik differenziert werden.

Auch ist manchmal strittig, ob ein Genre kulturell zum Heavy Metal zählt, wenngleich ein musikalischer Einfluss vorhanden ist, oder sogar, ob ein eine Stilbezeichnung überhaupt anwendbar ist. Folgende Liste soll daher weniger eine Aufzählung von Stilarten, sondern vielmehr von Stilbezeichnungen sein.

Gebräuchliche Stilbezeichnungen im Zusammenhang mit Heavy Metal sind u.a.:

Während für die meisten Nicht-Metaller sämtliche Stile (und Bands) gleich klingen, nehmen die Szeneangehörigen meistens riesige Unterschiede wahr.

Kultur

Zwar betrachten nicht wenige Hörer den Metal in erster Linie nur als Musikrichtung, aber viele Fans bauen eine sehr starke Identifikation mit ihrer Musik auf und nehmen teil an einer Subkultur. Da das Einstiegsalter für diese Kultur primär in der Pubertät liegt, ist die Szene um diese Musik eine Jugendsubkultur.

Gedankengut

Heranwachsende liegen unter einem Anpassungsdruck durch die Sozialisation; Jugendkulturen sind für Heranwachsende eine Möglichkeit, die Vergesellschaftung, die Beugung und Zurückhaltung der eigenen Persönlichkeit, zu kompensieren, und sich von der Lebensführung der Elterngeneration abzugrenzen.

Ältere Jugendkulturen verloren jedoch teilweise ihren Reiz, da sie von der Gesellschaft und Medienwirklichkeit zur Normalität absorbiert wurden, oder weil ihre Integrität abnahm. Beispielsweise verlor der Punk ende der 1990er an Zulauf; und so geschah es auch mit der Hippieszene, deren Ideale von Frieden und allgemeiner Liebe in Laufe der Zeit als realitätsferne Utopie erschienen. Hier findet sich der Entstehungszeitraum des Heavy Metal, welcher ursprünglich als Gegenkultur zu den Hippies in den 1970er Zulauf erhielt.

Wie in jeder Jugendsubkultur existiert hier ein typisches Gedankengut, dessen Ausbau und Ausprägungsgrad von Hörer zu Hörer natürlich variirt, so dass keine Pauschalisierungen möglich sind. Diese "Ideologie" - deutlich beispielsweise in Texten, Auftreten oder Image der Bands stellt für den Jugendlichen einen Reiz dar sich mit der Subkultur zu beschäftigen, obgleich natürlich auch das simple Gefallen der Musik nicht vernachlässigt werden kann. In der Metalszene entstanden im Laufe der Zeit, als die Anzahl der Bands und Szeneanhänger im umfangreicher wurde, Substilistiken - man kann sogar sagen, dass Heavy Metal sich auf einer Zwischenstufe von einer einzigen, vielfältigen Szene zu einer Ansammlung separater, verwandter Szenen befindet. Zwar existieren in diesen Szenen nicht nur Unterschiede in der Musik, sondern auch in der Ideologie, jedoch sieht man sich selbst immern noch unter dem Oberbegriff Metal, und es lassen sich geistige Grundmuster ausfinding machen.

Der Fokus liegt im Metal aller Substile noch wesentlich stärker auf der Musik als dies schon im Punk, Gothic oder HipHop der Fall ist. Die Identität als Metaller kommt erst durch sie wirklich zum Ausdruck. In den Augen des Szenegängers unterscheidet sich seine Musik vor allem durch ihre Intensität und Authezität. Erstere Eigenschaft lässt sich vor allem auf ihre Lautstärke, ihren straffen Rhythmus, ihren Spiel von Dissonanz und Konsonanz sowie ihrer im Vergleich zur Popmusik größeren Komplexität festmachen. Als authentisch erlebt ein Metalhead seine Musik durch ihre prinzipielle Nachvollziehbarkeit - Sie wird größtenteils auf bekannten Instrumenten von ihm bekannten Musikern gespielt, während man beispielsweise in der Popmusik normalerweise nur geringen Einblick in den Schaffensprozess erhält.

Diese Art der Intensität und Ehrlichkeit setzt sich in den Texten der Musik und dem Auftreten der Musiker und Hörer fort. In Text und Auftreten lassen sich in allen Bereichen des Metal Thematiken des von der Gesellschaft tabuisierten, abgelehnten, verdrängten oder entrücktem finden - Gewalt, Konflikt, negative Gefühle, Fantasy. In der Szene existiert die Tendenz, jene Themen durch eine breite Auswahl teilweise sehr extremer Symboliken zum Ausdruck zu bringen - beispielsweise Satanismus, plakative Männlichkeit, Splattertexte oder Sozialkritik - was Außenstehende, berechtigterweise, oftmals abschreckt und einen negativen Eindruck hinterlässt; jedoch werden sie innerhalb der Kultur keinesfalls konkret gedeutet. Ihre Extremität soll viel mehr die Intensität des Metals verstärken, und extreme Emotionen transportieren und ausdrücken. Das Spektrum der Gefühle reicht hier von Selbstzweifel bis Aufbruchsstimmung, von Misantropie bis Sehnsucht.

Diese offenen Emotionen stellen für den Metaller einen Bruch mit der Alltagsrealität und sozialen Norm dar. Auf diese Weise kann er, während er an der Kultur teilnimmt - beispielsweise auf einem Konzert ist - Spannungen aufgrund der Anpassung der Individualität an Gesellschaft abbauen und sich selbst auf eine intensivere Weise erleben. So zielen die Tanzstile des Metal allesamt darauf, den eigenen Körper zu erfahren, und sich in der Musik eine Zeit lang zu vergessen.

Die Distanzierung durch Tabubrüche u.ä. geht sogar so weit, das der Metal aus der Sicht der Szene oft als das "Spiegelbild" der unterschwelligen Aggressionen und verborgenen Hässlichkeiten einer oberflächlich sauberen Gesellschaft aufgefasst wird, womit direkt oder indirekt Kritik an der sozialen Realität geübt wird. Das Gute stellt in jenem Kontext das Beharrende, das Oberflächliche dar; das Böse hingegen ist hier das Revoltierende, das Verändernde, welches versucht die Situation zu verbessern. Heavy Metal wird somit, zumindest von einigen Teilen der Szene, zum Ausdruck der verdrängten Schattenseite der sozialen Wirklichkeit stilisiert.

In der Tat existiert in der Szene eine Tendenz, sich durch ablehnende Haltungen der Gesellschaft das eigene Identitätsbewußtsein zu schärfen. Das Ausrichten des künstlerischen Schaffens am Kommerz wird in der Szene oft als "Verrat" betrachtet, da die Subkultur hierdurch den Medien ausgeliefert werden würde. Zwar toleriert man auf Konzerten selbstverständlich auch Menschen, welche lediglich um der Musik willen gekommen sind; aber an einen Metalhead wird seitens der Szene alles in allem der Anspruch gelegt, dass dieser Wissen über die Szene aufweist, und seine Einstellung, welche er idealerweise durch Styling und Kleidung in der Öffentlichkeit zu erkennen gibt, auch ehrlich vertritt. Dennoch verdrängt die Szene unter ihrem Idealismus teilweise, dass auch in ihr kommerzielle Mechanismen wie im Mainstream greifen.

Generell herrscht in der Szene die Ansicht, dass die Themen des Metal grundsätzlich immer das Begriffsfeld Konflikt direkt oder indirekt miteinzubeziehen haben, und sich nicht um "Positives" oder "Belangloses" drehen. So sieht die Szene den Hairspray Metal im allgemeinen als Poser Metal, da jener sich auf Rockstarklischees, sexuelle Ausschweifungen und Liebe fokussierte - wenngleich man hier i.d.R. auch Ausnahmen einwilligt. Andererseits wird dem Metal deshalb auch schon mal vergeworfen, er würde sich zu einseitig auf die negativen Seiten des Lebens konzentrieren.

In der Szene wird ein Wir-Gefühl gehegt; auch dies lässt sich daran erkennen, auf welche Weise viele Konzertbesucher diese Szenezusammenkünfte empfinden. Man ist dort in erster Linie ein Metaller, und sonstige Unterschiede spielen erstmal keinerlei Rolle.

Toleranz und ein friedfertiges Miteinander werden in der Metalkultur als Idealbilder hochgehalten - wenngleich es auch hier natürlich fragwürdig ist, inwiefern man sich diesbezüglich von der sozialen Norm unterscheidet. Vor allem früher sahen sich die Metaller u.A. auch als Aufnahmestelle für Gesellschaftliche Randgruppen - Ausländer, Behinderte, Vorbestrafte - wo man sie eben in erster Linie als Rocker oder Metaller, ohne Einbezug gesellschaftlicher Vorurteile ansah. Hierbei ist die Toleranz innerhalb der Subkultur wesentlich höher als nach außen hin. Oft wird gerade in der Metalszene mit Herablassung und geradezu aggressiver Ablehnung auf andere Subkulturen und Musikstile(z.B. Popper oder Hip-Hopper) herabgesehen. Und Metalheads kämen zwar ebensowenig auf den Gedanken einfach aus Lust eine Prügellei anzufangen wie sonstige Mitmenschen, doch hat sich insbesondere in jüngerer Zeit auch in den einzelnen "Tribes" der Metalszene rechtsextremes Gedankengut verbreitet (siehe auch NSBM).

Alles in allem wird das Pflegen einer eigenen Meinung, das selbständige Denken, in der Szene als Ideal hochgehalten. Individualismus wird von vielen zu den Grundelementen des Heavy Metal gezählt, während Oberflächlichkeit und das Nachlaufen von Trends negativ gesehen wird. Wobei hier der Individalismus sich oft nur auf die Szene beschränkt ist und die Haltung zu Veränderungen manchmal schon an Konservatismus grenzt.

Verbunden mit diesem Individualismus ist in Bezug auf die Musik auch ein gewisser Leistungsgedanke; wenn eine Band qualitativ hochwertige Musik produziert, so soll dies mit Aufmerksamkeit und Kauf des Werkes belohnt werden, und durch ihr Schaffen erlangen einige Bands in der Szene einen Legendenstatus. Im Unterschied zum Leistungsgedanken des HipHop wird weniger Gewicht darauf gelegt, sich gegenüber anderen etwas zu beweisen, sondern viel mehr gegenüber sich selbst. Auf diesen Leistungsgedanken ist auch eine Art der Traditionalität zurückzuführen - während im HipHop oder Pop Alben nur für eine beschränkte Zeit aktuell bleiben, spricht man in der Metalszene auch nach Jahrzehnten von "Klassikern, die man haben muss".

Trueness und Debatten

Die Credibility des Heavy Metal, außer der des Nu Metal, wird von den Anhängern als Trueness bezeichnet. Die Trueness setzt sich hauptsächlich aus dem Grad der ideologischen Authenzität zusammen, sowie aus dem Fachwissen über Heavy Metal, beispielsweise das Wissen über Bands, Personen, et cetera.

Die meisten Metalfans lieben lange, ausgiebige, oft auch emotionsgeladene und lautstarke Debatten, gemäß dem Ideal der eigenen Meinung. Viele dieser Debatten speisen sich aus verschiedenen Auffassungen über die Definition von "Heavy Metal", "True Metal", und so weiter. Die Kategorisierung der meisten Metalbands fällt schwer - siehe die englische Wikipedia-Seite über Heavy Metal. Dort werden z.B. Iron Maiden und Judas Priest der NWOBHM zugeordnet, was auch irgendwie sinnvoller ist, weil es den Begriff "True Metal" noch gar nicht gab, als diese Bands erfolgreich wurden.

Auftreten

Headbanger

Unter Szeneanhängern lassen sich bestimmte Präferenzen in Bezug auf Kleidung und Styling beobachten, welche jedoch von Subgenre zu Subgenre und mit der Zeit stark variieren können. Das Auftreten wird seitens der Szene häufig als Indikator für den Grad der ideologischen Authenzität gedeutet, was allerdings von vielen wiederrum abgelehnt wird. Als Leitbild lässt sich die Tendenz feststellen, dass das Aussehen in irgendeiner Art und Weise martialisch-kämpferisch wirken soll. Ein Gammellook wie bei Punks ist keine Maxime.

Lange Haare sind für viele Metaller eine Selbstverständlichkeit. Im modernerem Death Metal und im Metalcore lassen sich desöftern auch Dreadlocks finden.

Meistens tragen Metaller ein Longsleeve oder T-Shirt auf dem Bandschriftzug, Album-Cover oder Symbolik einer Band zu sehen ist, wodurch man seine subkulturelle Einstellung zu erkennen gibt. Silberschmuck in Form von Ketten und Ringen ist bei Metallern aller Art sehr beliebt. Auch Nietenschmuck aller Art, ob -Gürtel, -Armband oder -Halsband, ist weit verbreitet.

Vor allem im Power-Metal-Bereich trifft man auf enge, schwarze Lederklamotten; dieser Stil wurde wahrscheinlich von dem Judas Priest Sänger Rob Halford in den 80ern in die Szene eingeführt, welchen er wiederum vermutlich aus der Schwulenszene von San Francisco entnahm.
Gerne wird sich auch mal ein Patronengürtel, meist mit entschärfter Munition, um die Hüfte gehängt. Dieses Accessoire ist vor allem in den Genren Thrash, Death und Black Metal vorzufinden.

Die sogenannte Kutte ist eine Jeansweste, auf der Metaller diverse Aufnäher anbringen, um ihre musikalischen Präferenzen und andere Einstellungen deutlich zu machen. Dieses Kleidungsstück ist allerdings nur noch im traditionellen Bereich aufzufinden.

Im Gegensatz zu beispielsweise dem Hiphop hat die Szene nur in begrenztem Umfang einen eingenen Slang entwickelt. Neben einigen Fachausdrücken wie Trueness oder Poser wird das Standardvokabular um mehrere Stilnamen, Bandnamen und u.U. einige musikalische Ausdrücke erweitert. Relativ weit verbreitet sind martialische Ausdrücke aus dem Bereich der Gewalt welche auf die Musik angewendet werden. So spricht man bei Death Metal und Black Metal (deren Namen bereits Beispiele sind) von Geknüppel oder Gemetzel.

Verhältnis zu anderen Subkulturen

Unter den verschiedenen Subkulturen existieren generell verschiedene Beziehungen, welche von Ablehnung bis Akzeptanz reichen, so auch im Metal. Selbstverständlich sind dies aber nur Tendenzen, welche keinesfalls persönliche Sympathien oder Antipathien ausblenden, und unter keinen Umständen Pauschalisierungen zu lassen.

Grufties werden von Metallern allgemein toleriert, einige Metalmusiker entwickelten aus Elementen des Gothic Rocks den Gothic Metal. Anhängern des Punks oder des Hardcore gegenüber ist die Szene zwar tolerant, aber dennoch nicht übermäßig positiv eingestellt. Mit dem Metalcore sind einige Anhänger des Hardcore allerdings im Begriff, das Eis zu durchbrechen.

Raver erscheinen den Metallern häufig als "Prollos", welche seelenlose Musik konsumieren. Noch gespannter ist das Verhältnis zu Hiphoppern: Insbesondere letztere sind in den Augen vieler Metaller meistens nur aggressive, prügelfreudige Proleten mit einem Hang zur Egomanie - ob dieses Bild berechtigt ist, sei dahingestellt. Diese Musik gilt desweitern als Mainstream. Andererseits ist im Nu Metal-Bereich eine Zusammenarbeit mit HipHoppern nicht unüblich (ob Nu Metal aber andererseits zum Metal zu rechnen ist, ist auch Debattenthema).

Besonders unter Jugendlichen Metalfans gehört es nicht selten zum "guten Ton" über die Musik des Mainstreams, mit dem Fokus auf HipHop, verbal geringzuschätzen.

Verhältnis zur Superkultur

Einige Bands, wie Iron Maiden oder Manowar, der True Metal oder seit 2004 auch der Symphonic Metal finden in der breiten Masse Gehör. Ansonsten bleibt das kulturelle Phänomen der Allgemeinheit jedoch verschlossen, oder steht in den Medien sogar in einem schlechteren Licht dar.

Auf Grund der hedonistischen Tendenzen in dieser Subkultur und den gelegentlich anti-religiösen Strömungen ist die Heavy-Metal-Subkultur in vielen islamischen Ländern ein Opfer öffentlicher Angriffe, wo bereits das Tragen eines schwarzen T-Shirts als Straftat geahndet werden kann.

Aber auch im westlichen Kulturraum resultieren aus Unwissen oftmals Vorurteile gegenüber dem Heavy Metal, wobei diese - teiweise aggressive - Ablehnung in den letzten Jahrzehnten insgesamt allerdings abnahm. Vorbehalte sind jedoch dennoch vorhanden.

Das Unwissen beginnt damit, dass selbst heute noch manche Menschen einen Metaller nicht von einem Punk oder Goth unterscheiden können; die oftmals langen Haare wurden als feminin und bei Männer als obskur aufgefasst, da die westliche Tradition den Männer grundsätzlich Kurzhaarfrisuren vor sieht; mittlerweile werden Abweichungen gesellschaftlich jedoch in vielen Fällen zumindest akzeptiert.

Der Heavy Metal wurde vor allem früher mit den sogenannten Cock Rock oder Poser Metal assoziiert. Demnach wäre Metal bloß eine weitere, oberflächliche Variante der Rockmusik, in der sexuelle Ausschweifungen und sexueller Exzentrismus im Vordergrund stünden. Als der Trend dieser Musikrichtung jedoch endete, verschwand dieses Bild allerdings in der Versenkung.

In einer anderen Richtung werden Metaller als gewalttätige und minderintelligente Schläger ausgemalt und die Musik als dummer und verdummender Krach angesehen - obwohl der Toleranzgedanke eigentlich auch friedfertiges Verhalten miteinschließt, und die musikalische Ausdrucksfähigkeit und die Entwicklung der Lyrics sich oft auf einem relativ hohem Niveau bewegen. Die Musik haftet dennoch ein Ruf als primitiv, verdummend und moralisch schädlich, wie seiner Zeit Elvis Presley. Jenes Bild wird anhand solcher Comicfiguren wie Beavis and Butthead deutlich.

Das - teilweise äußerst unbedarfte - Hantieren mit plakativen Symbolen wurde von den Medien und der Öffentlichkeit meistens in einer viel konkreteren Weise aufgefasst als dies in der Szene selbst der Fall war. Dies, und besonders früher auch die generelle "Verteufelung" der Rockmusik, zeichnete ein des Metal als Auffangbecken für Okkultismus und oftmals sogar Rechtsradikalismus.

Satanismus hat hingegen praktisch keine Verbreitung im Metal, wenn überhaupt wird er zur Provokation verwendet. Und auch wenn im Black Metal mit Satanismus kokettiert wird, so ist damit allenfalls der philosophische Satanismus gemeint. Jedoch sieht sich in der Tat besonders der Black Metal gelegentlich mit dem Auftreten nationalsozialistischer Gesinnung konfrontiert. Diesenfalls, wie in allen anderen Substilen, stellt die Szene dem den "Boykott" entgegen. So wurde die Band Morbid Angel von der gesamten deutschen Presse boykottiert, nachdem sie auf einem Konzert Verständnis für den Hitlergruß gezeigt hatten. Rechtsradikales und faschistisches Gedankengut wird in der Metalszene generell als intolerant und unindividualistisch abgelehnt.

Der Nu Metal steht in dem Medien tendenziell im Verruf, Amokläufe oder Selbsttötungen bei Jugendlichen zu verursachen. So wurde der Amoklauf im Erfurter Gutenberg-Gymnasium unter anderem auf die Band Slipknot zurückgeführt, obwohl der Täter von jener Band gar keine CD besaß.

Besondere Erwähnung finden muss hier das sog. Backward Masking. Angeblich wurden in Metal-Songs rückwärts aufgenommene Tonbotschaften versteckt, welche den Hörer unbewusst beeinflussen würden; die Existenz dieser Tonbotschaften konnte jedoch auch nach Untersuchungen nicht nachgewiesen werden, tatsächlich konnte die Praktizierbarkeit dieser Methode der mentalen Beeinflussung sogar durch Studien widerlegt werden.

Wie auch immer, es gibt auch ausgesprochen populäre Seiten des Heavy Metal. Die sogenannte Pommesgabel, ein Handgruß, wurde zuerst durch auf den Konzerten von Ronnie James Dio populär; seitdem hat sich dieses Handzeichen nicht nur zu einem festen Gruß der Metalszene entwickelt, sondern es wurde auch im Punk und teilweise normalen Rock bekannt. Das Handzeichen basiert ursprünglich auf einem Aberglauben; durch es soll der Anwender die Wirken des bösen Blickes von sich abwenden können.

In Norwegen ist der Black Metal mit seiner Kultur und Akteuren sogar ein fester Begriff, und findet tatsächlich auch Akzeptanz. Die meisten Leute kennen Bands wie Darkthrone oder Emperor zumindest vom Hören her, und das Osloer Inferno Festival wurde im Fernsehen übertragen.

Konzerte

Die wichtigste Möglichkeit zur Zusammenkunft stellen für die Szene Konzerte und Festivals dar. Konzerte werden oft von einigen wenigen Bands gehalten, meistens ähnlicher oder gleicher szenischer Subgenre. Auf Festivals hingegen sind i.d.R. alle Richtungen der Subkultur mit ihren Anhängern vertreten.

Auf Heavy Metal Konzerten ergreifen die Anhänger die Chance, in extremster Form und mit fühlbaren Körpererlebnis "die Sau rauszulassen". Hier lassen sich mehrere Tanzstile beobachten: Moshpit, Headbangen, Crowd surfing, Stagediving, Luftgitarre, Wall of Death, Circle Pit.

Einige wichtige Festivals:

Bekannte Plattenlabel

Eine Liste von Plattenlabeln, die in der Szene eine gewisse Bedeutung besitzen.

Nuclear Blast Metalblade Records Earache
Roadrunner Records Massacre Records Music For Nations
Steamhammer SPV Drakkar BMG LMP (Limp Music Products)
Century Media

Persönlichkeiten

Eine Liste von einzelnen Personen, welche in der Subkultur eine deutliche und bleibende Prägung hinterließen.

Tom Angelripper Phil Anselmo Tom Araya Paul Baloff
Chris Barnes Chuck Billy Cliff Burton Max Cavalera
Glenn Danzig Joey DeMaio Bruce Dickinson Ronnie James Dio
Udo Dirkschneider Euronymous Fenriz Frost
Rob Halford Kai Hansen James Hetfield Lemmy Kilmister
Hansi Kürsch Alexi Laiho Ozzy Osbourne Doro Pesch
Quorthon Chuck Schuldiner Dee Snider Peter Steele
Peter Tägtgren Varg Vikernes Zakk Wylde Angus Young

Vorlage:Rock