Alitalia
Alitalia | |
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IATA-Code: | AZ |
ICAO-Code: | AZA |
Rufzeichen: | Alitalia |
Gründung: | 1946 |
Sitz: | Rom |
Drehkreuz: | Flughafen Rom-Fiumicino |
Heimatflughafen: | Flughafen Rom-Fiumicino |
Unternehmensform: | Aktiengesellschaft |
Mitarbeiterzahl: | 20.000 |
Umsatz: | 5 Milliarden Euro (2002) |
Allianz: | Skyteam |
Flottenstärke: | 182 |
Ziele: | national und international |
Alitalia ist eine italienische Fluggesellschaft mit Sitz in Rom. Das Drehkreuz der Alitalia ist Rom-Fiumicino. Der bisher zweite internationale Hub, Mailand-Malpensa, wird ab Ende März 2008 aufgegeben. Der Name der Gesellschaft leitet sich von le ali – die Flügel und Italia – Italien ab.
Geschichte

Bis zum Zweiten Weltkrieg war die Ala Littoria Italiens nationale Fluggesellschaft. Nach Aufhebung des durch die Alliierten verhängten Flugverbots wurde Alitalia am 16. September 1946 von der italienischen Regierung und der BEA unter dem Namen Aerolinee Italiane Internazionali gegründet. BEA und das italienische Regierungsinstitut für den industriellen Wiederaufbau (IRI) brachten den größten Teil des Kapitals auf. Nur 12 % entfielen auf Privatleute. Etwa zur gleichen Zeit kam es in Zusammenarbeit mit der Trans World Airlines zur Gründung der Linee Aeree Italiane SpA (LAI). Der LAI wurden die Inlandsdienste übertragen. Aerolinee Italiane Internazionali bekam den Auftrag zum Aufbau eines internationalen Flugnetzes.

Am 5. Mai 1947 begann der Flugbetrieb mit einer Fiat G.12 auf der Linie Turin-Rom-Catania. Daneben setzte sich die Flotte aus Savoia Marchetti SM.95 und Avro Lancastrian zusammen. Bis Jahresende führte die Gesellschaft auf ihren sieben Linien 821 Flüge durch und erreichte 1.985 Flugstunden. Das Streckennetz hatte eine Länge von 9.185 km. Die Belegschaft bestand aus acht Direktoren, 55 Besatzungsmitgliedern, 94 Angestellten und 136 Arbeitern. Bei der Gründung der Gesellschaft standen nur einige hundert Millionen Lire zur Verfügung. Kapitalaufstockungen ermöglichten den Ausbau des Streckennetzes, der Flotte und der Organisation.
1948 nahm man den internationalen Verkehr mit der Verbindung Rom-Oslo auf. Am 1. September 1957 fusionierte die Fluglinie mit der Linee Aeree Italiane SpA und firmierte danach offiziell als Alitalia – Linee Aeree Italiane oder nur Alitalia. Im April 1961 verzichtete BEA auf ihren 40%igen Aktienanteil der daraufhin dem italienischen Staat zufiel. Alitalia nahm den Service mit Düsenflugzeugen am 28. April 1960 mittels einer Douglas DC-8 auf, tags darauf wurde die erste Caravelle in Dienst gestellt. Ab den 70er Jahren erreichte das Streckennetz alle bewohnten Kontinente. 1994 gliederte sich Alitalia ihre Tochtergesellschaften, die Inlandsfluggesellschaft ATI und die Chartergesellschaft Aermediterranea ganz ein. Die Tätigkeit der früheren Regionalfluggesellschaft Avianova führt heute Alitalia Express fort. Im Chartergeschäft kooperierte Alitalia einige Zeit mit Eurofly. Ab 1998 verlagerte Alitalia den Schwerpunkt ihrer Tätigkeit wegen des höheren Aufkommens an Business-Class-Passagieren vom traditionellen Drehkreuz in Rom-Fiumicino schrittweise auf den Flughafen Mailand-Malpensa. Der gewünschte Erfolg blieb aus, weil potenzielle Kunden aus norditalienischen Städten wegen zahlreicher Direktverbindungen zu anderen europäischen Hubs auf lange Anfahrtswege nach Malpensa verzichteten. Da auch Rom-Fiumicino als Drehkreuz beibehalten wurde, verzettelte sich Alitalia zwischen zwei Hubs. In diesem Zusammenhang spielte auch die Einflussnahme politischer Kreise auf das damalige Staatsunternehmen eine sehr nachteilige Rolle.
Verkauf
Im Jahr 2006 machte Alitalia 465 Mio. EUR Verlust. [1] Im Januar 2007 leitete die italienische Regierung den Verkauf von mindestens 30,1 Prozent des von ihr noch gehaltenen Aktienpaketes (49,9 %) ein, mit dem Ziel, mittelfristig eine volle Privatisierung durchzuführen. Der Skyteam-Partner Air France KLM beteiligte sich an diesem Bieterverfahren nicht. [2]
Im April 2007 wurde bekannt, dass Alitalia komplett von einem Unternehmen übernommen werden sollte. Als Interessenten galten: die russische Fluggesellschaft Aeroflot gemeinsam mit der Bank Unicredit, die italienische Investmentbank Mediobanca mit dem US-Beteiligungsunternehmen Texas Pacific Group (TPC) und der US-Vermögensverwalter Matlin Patterson sowie die Ap Holding von Carlo Toto, dem Eigentümer des Lufthansa-Partners Air One. Der Preis der Übernahme wurde auf 3 Mrd. Euro geschätzt. Bis Juli 2007 hatten jedoch alle Interessenten ihre Offerten zurückgezogen.
Im Oktober 2007 begann die Käufersuche erneut. Dabei galten Air France-KLM und Air One als mögliche Käufer. Am 21. Dezember 2007 sprach sich der Vorstand von Alitalia einstimmig für das Übernahmegebot von Air France-KLM aus. Das letzte Wort hat allerdings die italienische Regierung als Mehrheitsaktionär. Diese gab am 28. Dezember 2007 bekannt, sich ebenfalls für Air France-KLM für die anstehenden exklusiven Verkaufsverhandlungen entschieden zu haben. Das Angebot von Air France-KLM sieht vor, Alitalia mittels Aktientausch zu 100 % zu übernehmen. Als Sofortmaßnahme zur Stabilisierung der prekären Finanzlage von Alitalia will Air France-KLM 100 % der ausstehenden Wandelanleihen kaufen und eine für alle derzeitigen Aktionäre offen stehende Kapitalerhöhung von 750 Millionen Euro durchführen. Der langfristige Businessplan sieht zudem Investitionen von 6,5 Milliarden Euro vor. Dabei soll die Mittel- und Langstreckenflug-Flotte wesentlich erneuert werden. Die in den Kurz- und Mittelstreckenflügen verwendete MD-82-Flotte und die für Langstrecken eingesetzten Boeing 767 sollen durch modernere Flugzeuge ersetzt werden. Der Rettungsplan sieht auch einen Abbau von bis zu 1.700 Stellen vor und die Konzentration auf Rom als internationalem Hub.
Ziele
Alitalia bedient Ziele in Europa, Nord- und Südamerika, Afrika und Asien. Flüge nach Australien werden schon seit einigen Jahren nur noch im Codesharing angeboten. Ende Januar 2008 beschloss Alitalia definitiv, Malpensa als internationalen Hub aufzugeben. Alitalia streicht mit dem Sommerflugplan 2008 über 150 der bisher rund 360 Flüge pro Tag ab Malpensa. Als Langstreckenziele werden nur noch die drei Destinationen New York City, Tokio e São Paulo angeflogen. [3]
Alitalia ist Mitglied in der Luftfahrtallianz Skyteam.
Flotte

- 12 Airbus A319-100
- 11 Airbus A320-200
- 23 Airbus A321-100
- 13 Boeing 767-300ER
- 10 Boeing 777-200ER
- 75 McDonnell Douglas MD-82
- McDonnell Douglas MD-11F (Alitalia Cargo) 5
- 10 ATR 72 (Alitalia Express)
- 14 Embraer ERJ 145 LR (Alitalia Express)
- Embraer 170 (Alitalia Express) 6
Der Kauf weiterer Embraer E-Jets ist geplant. Alitalia hat damit begonnen, ihre ehemals knapp 100 MD-82 auszuflotten. Die Boeing 747 wurde zugunsten der Boeing 777 ganz aus der Flotte genommen.
Einzelnachweise
- ↑ Alitalia: Jahresbericht 2006
- ↑ fdt.net, „Rothschild bereitet Alitalia-Kauf vor“, 10. Januar 2007
- ↑ Corriere della Sera, 01.02.2008 - Da Malpensa restano 3 voli a lungo raggio
- ↑ ch-aviation.ch: Alitalia Flotte 6. Dezember 2007
- ↑ ch-aviation.ch: Alitalia Express Flotte 6. Dezember 2007