Straubing
Wappen | Karte |
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Wappen von Straubing | ![]() |
Basisdaten | |
Bundesland: | Bayern |
Regierungsbezirk: | Niederbayern |
Kreis: | Kreisfreie Stadt |
Fläche: | 67,58 km² |
Einwohner: | 44.473 (31.12.2003) |
Bevölkerungsdichte: | 658 Einwohner je km² |
Höhe: | 322 m ü. NN |
Postleitzahlen: | 94301 - 94315 |
Telefonvorwahl: | 09421 |
Geografische Lage: | 48° 53' n. Br. 12° 34' ö. L. |
Kfz-Kennzeichen: | SR |
Gemeindeschlüssel: | 09 2 63 000 |
Offizielle Website: | www.straubing.de |
Politik | |
Bürgermeister: | Reinhold Perlak (SPD) |
Regierende Partei: | CSU |
Straubing ist eine kreisfreie Stadt in Niederbayern. Sie ist Sitz des Landkreises Straubing-Bogen. Jährlich im August wird in Straubing das Gäubodenvolksfest, das zweitgrößte Volksfest Bayerns, gefeiert.
Geografie
Die Stadt liegt an der Donau und bildet das Zentrum des Gäubodens.
Geschichte
Dort, wo heute die Stadt Straubing liegt, sind seit der Jungsteinzeit weitgehend ohne Unterbrechung menschliche Ansiedlungen nachgewiesen. Bedeutend ist dabei vor allem die frühbronzezeitliche Straubinger Kultur. Wichtig für die Region war auch die keltische Hallstattkultur (ab 500 v. Chr.).
Ein einschneidendes Ereignis für Sorviodorum, das heutige Straubing, war die Eroberung durch die Römer um die Zeitenwende. Noch heute finden sich viele Spuren der etwa 500 Jahre dauernden römischen Herrschaft, darunter vier Kastelle und der bekannte Römerschatz, der im Gäubodenmuseum ausgestellt ist.
Nach dem Ende des Römischen Reiches wurde Straubing recht schnell zu einem Zentrum der Baiern, die sich vor allem im Bereich der alten römischen Siedlung und des heutigen Vororts Alburg niederließen. Zu dieser Zeit kam der Name Strupinga auf, der im Zuge der Lautverschiebungen schließlich zu Straubing wurde.
Im 10. Jahrhundert geriet Straubing unter die Herrschaft des Augsburger Domkapitels. In diesem Zusammenhang kam es auch 897 zur ersten urkundlichen Erwähnung Straubings, das schließlich 1218 durch Herzog Ludwig den Kelheimer zur Stadt erhoben wurde. Ludwig ist auch der Erbauer der Neustadt, des heutigen Stadtzentrums.
Straubing entwickelte sich rasch zu einem Zentrum wittelsbachischer Herrschaft. Seit 1255 war die Stadt Sitz eines Viztums. Im 14. Jahrhundert entstanden der Stadtturm, die Basilika St. Jakob und der Stadtplatz, die noch heute das Bild der Innenstadt bestimmen. Im Zuge der wittelsbachischen Erbteilungen wurde Straubing 1353 Hauptstadt des Herzogtums Straubing-Holland, das aber bereits 1425 im Mannesstamm erlosch und an Bayern-München fiel. Dennoch sind diese sieben Jahrzehnte für die Stadtgeschichte prägend wie keine andere Epoche.
Internationale Bekanntheit erlangte die tragische Liebesgeschichte zwischen dem wittelsbachischen Erben Albrecht und der Baderstochter Agnes Bernauer, die 1435 in der Donau bei Straubing ein tragisches Ende fand.
Im 16. Jahrhundert war Straubing das Zentrum der Reformation in Niederbayern, die Stadt musste sich aber schließlich der ausschließlichen Katholizität des Herzogtums Bayern beugen. Über die Rechtgläubigkeit der Stadt wachten ab 1558 die Jesuiten und die vielen andere Orden, die sich um diese Zeit dort niederließen.
Ein schwerer Schlag für Straubing war der Dreißigjährige Krieg, der durch Pest und Besatzung rund 1800 Tote forderte (bei gut 4000 Einwohnern!). Erst Ende des 17. Jahrhunderts hatte sich die Stadt davon erholt und wurde im Zuge der Barockisierung zu einer wichtigen Wirkungsstätte der Bildhauer- und Malerfamilie Asam.
Zu Beginn des 18. Jahrhunderts wurde Straubing von den Österreichern besetzt (Spanischer Erbfolgekrieg). Aufgrund eines Gelübdes zur Abwehrung der Kriegsgefahr wurde 1709 die sogenannte Dreifaltigkeitssäule aufgestellt. In diese Zeit fällt auch das Wirken des Stukkators Mathias Obermayr.
Anlässlich des Besuches des bayerischen Thronfolgerpaares 1812 wurden das Gäubodenvolksfest ins Leben gerufen und die beiden Teile des Stadtplatzes in Ludwigsplatz und Theresienplatz umbenannt. Weitere Umbenennungen von Straßen und Plätzen der Stadt erfolgten im Dritten Reich (z.B. Adolf-Hitler-Platz, Freiherr-von-Epp-Straße), allerdings wurden diese nach dem 2. Weltkrieg wieder rückgängig gemacht.
Während des Krieges erlitt Straubing weitreichende Zerstörungen durch alliierte Luftangriffe, die allerdings die meisten historischen Gebäude verschonten. In der Nachkriegszeit erlebte Straubing einen großen wirtschaftlichen Aufschwung, der mit Namen wie der Skifirma Völkl verbunden ist. Deutlich vergrößert wurde das Stadtgebiet durch die Eingemeindungen von 1972. Wichtige Entwicklungen der letzten Jahre waren die Einrichtung des Industriegebietes Straubing-Sand und die Zuweisung großer Neubaugebiete. 1997 wurde die 1100-Jahr-Feier der ersten urkundlichen Erwähnung der Stadt abgehalten, die Deutsche Post gab aus diesem Anlass eine Sonderbriefmarke heraus.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Veranstaltungen
- Frühlingsfest (jährlich)
- Gäubodenvolksfest und Ostbayernschau (jährlich): zweitgrößtes Volksfest Bayerns
- Agnes-Bernauer-Festspiele (alle vier Jahre, wieder 2007)
- Jazzfestival "Jazz an der Donau" (jährlich)
- Bürgerfest (jährlich)
Theater
- Theater am Hagen (Zweigtheater des Südostbayerischen Städtetheaters)
- AnSTATT-Theater (Theater im Alten Schlachthof)
Museen
- Gäubodenmuseum mit Römerschatz (insb. Teile der Paraderüstungen der römischen Reitertruppe)
- Museum im Herzogsschloss (Bilder und Zeichen der Frömmigkeit, wechselnde Ausstellungen)
Bauwerke
- Stadtturm
- Herzogsschloss
- romanische Kirche St. Peter
- Basilika St. Jakob

Weitere Sehenswürdigkeiten
Historische Persönlichkeiten
- Agnes Bernauer
- Mathias Flurl
- Joseph von Fraunhofer
- Thomas Naogeorg
- Jakob Sandtner
- Emanuel Schikaneder
- Ulrich Schmidl