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Greiner (Unternehmen)

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Greiner Gruppe

Die Greiner Gruppe ist ein deutsch-österreichisches Familienunternehmen, das im weitesten Sinn im Bereich Kunststoff weltweit tätig ist und 2007 mit über 7000 Mitarbeitern über eine Mrd. € Umsatz erwirtschaftet hat und heute in fünfter Generation geführt wird. [1]

Geschichte

Die ursprüngliche Gründung erfolgte durch Carl Albert Greiner am 7.9.1868 als `Kolonialwaren- und Eisenwarengeschäft` in Nürtingen, Baden-Württemberg. Nach kurzer Zeit wurde ein selbst hergestellter Sprudel vermarktet, der mit Korken verschlossen wurde. Bereits nach kurzer Zeit befasste sich der Firmengründer nur noch mit der Fabrikation und Vermarktung von Korkstopfen, die mit einer, damals vollkommen neuartigen, Korkschneidemaschine geschnitten wurden und auch fremd verkauft wurden. Der Erfolg war überwältigend, sodass man sich nur noch auf die Korkfabrikation, einschließlich der Vermarktung der anfallenden Abfälle (u.a. Feueranzünder), konzentrierte. Die vier Söhne des Firmengründers traten nach und nach ebenfalls in das Unternehmen ein, was 1897 zuerst zur Gründung der österreichischen Filiale in Kremsmünster, Oberösterreich, führte. Der zweite Sohn gründete 1903 in San Feliu de Guixols, Spanien, eine weitere Filiale, um den Import von Kork abzusichern. Beide Firmen in Österreich, wie in Deutschland entwickelten sich trotz Weltkrieg hervorragend, dank auch der eigenen Importbasis in San Feliu, nahe Barcelona.

Kennzeichnend für die günstige Entwicklung des Unternehmens war der starke familiäre Zusammenhalt der Brüder, sowie auch der nachfolgenden Generationen, die Mißerfolge und auch den zweiten Weltkrieg gut überstehen ließen.

Technologisch bedeutsam war nach dem zweiten Weltkrieg die Hinwendung zu einem gänzlich neuen Werkstoff. 1952 erhielt das Unternehmen die Lizenz zur Herstellung von Schaumstoff, was zunächst in Nürtingen, später auch in Kremsmünster zur nächsten großen Wachstumsphase führte. Die Schaumstofferzeugnisse (Moltopren) werden vorwiegend in der Möbel- und Bekleidungsindustrie abgesetzt. Greiner beschäftigt mittlerweile rd. 700 Mitarbeiter.

Ab 1960 wurde in Kremsmünster ein weiterer Betriebszweig aufgebaut, Spritzguss- und Tiefziehwerk mit Druckerei und Formenbau, womit zuerst Kunststoffverpackungen (Verpackungsdosen für die Pharmazie,Joghurtbecher, Einweggeschirr) hergestellt wurden. Dies war letztlich die Geburtstunde von Greiner Packaging. [2], eines der größten und innovativsten Verpackungsunternehmen im Bereich Lebensmittelverpackungen.

Kurze Zeit nach dem Start des Spritzgusses wurde 1963 in Nürtingen mit den ersten Petrischalen aus Polystyrol begonnen. Zuvor wurden noch Petrischalen aus Glas genutzt. Auch dies war der Beginn eines neuen innovativen Unternehmensbereichs, der 2007 über 1000 Mitarbeiter beschäftigt, und in Pharmazie und Diagnostik als High-Tech-Unternehmen unter dem Namen Bio One International AG, bekannt ist. [3] Eines der neuesten Erzeugnisse ist der Papillo Check zur Diagnose bestimmter Krebsarten.

1978 war die Geburtstunde eines weiteren Unternehmensbereichs, Greiner Tool Tec[4], der heute im Bereich Kunststoffprofilerzeugung Weltmarktführer ist.

Die Aktivitäten im Bereich Schaumstoffherstellung wurden 1m Rahmen eines Gemeinschaftsunternehmens mit dem belgischen Unternehmen Recticel gebündelt und firmiert europaweit unter dem Namen Eurofoam. [5] 1991 wurden zunächst, nach dem Fall des eisernen Vorhang, die Schaumstoffmärkte in Ungarn und Polen erschlossen. Später wurde das Joint Venture auch auf Deutschland ausgeweitet. Ausgehend vom Geschäftbereich Schaumstoff wurde 1986 mit der Herstellung von Fluggastkissen begonnen. Heute ist ein eigenständiger Geschäftsbereich unter dem Namen Purtec geschaffen, [6] der die Erstbestuhlung der Airbus A 380 der Singapore Airlines ausgeführt hat.

Sämtliche Unternehmensbereiche werden von der 1986 gegründeten Greiner Holding AG, Kremsmünster, geführt und sind unverändert im Familienbesitz.

Kennzahlen 2007

Umsatz: > 1 Mrd. € Mitarbeiter: 7.500 Investitionen: 80 Mio. € Standorte: > 120 in 29 Ländern