Baroklinität
Unter Baroklinität versteht man, dass Flächen gleichen Druckes Isobaren und gleicher Temperatur (Isothermen) nicht parallel zueinander liegen, also dass sich dieses Flächen schneiden (englisch:incline-geneigt), d.h. auf einer Temperaturfläche existiert ein Druckgradient und umgekehrt.
Alternativ kann man auch definieren, in einer baroklinen Schicht ist der Druck eine eindeutige Funktion der Temperatur (Gegenteil: barotrop). In baroklin geschichteten Luftmassen führt das Auftreten von seitlich gerichteten, also horizontalen Kräften zur Ausbildung Strömungen ebenso in horizontaler Richtung.
Dies führt dazu, dass die Strömungen in Atmosphäre und Ozean horizontal nicht konstant sind. Eine barokline Schichtung gibt Anlass zur Zirkulationsbeschleunigung in Form von (Zyklonen, d.h. wirbelförmige Strömungsfelder) und zu dynamischen Instabilitäten.
Baroklinität in der Atmosphäre
Barokline Schichtungen treten typischerweise im Bereich von Fronten zwischen Luftmassen unterschiedlicher Temperatur auf. Sie spielen auch bei der Entstehung von Zyklon-Antizyklon-Systemen im Bereich der Westwinddriftzone eine entscheidende Rolle in der athmosphärischen Zirkulation. Barokline Atmosphäre
Baroklinität im Ozean
Ausgehend von der baroklinen Schichtung im Ozean und den Grundgleichungen der Geostrophie, können die relativen Strömungsgeschwindigkeiten aus den Dichteunterschieden an zwei Punkten berechnet werden. Im Ozean geht man von barokliner Schichtung in schnelleren Oberflächenströmungen aus. Barotroper Ozean
Weiterführende Literatur
Walter Roedel, Physik unserer Umwelt, Die Atmosphäre, Springer Verlag