Oristano
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Oristano (sard. Maristanis oder Aristanis – zwischen den Lagunen) ist eine Stadt mit etwa 30.000 Einwohnern im Westen Sardiniens.
Geografie
Oristano ist Hauptstadt der gleichnamigen Provinz Oristano (Provinzkürzel: OR) und liegt im Nordwesten der fruchtbaren Campidano-Ebene. Hier mündet der Tirso, der längste Fluss Sardiniens ins Meer; wegen seiner Überschwemmungen wird er der sardische Nil genannt.
Geschichte
Im 9. Jahrhundert v. Chr. war das auf der Sinis-Halbinsel an der Küste gelegene Tharros bereits ein phönizisches Handelszentrum im westlichen Mittelmeer. Die Römer kamen und gingen. Der Geograph Giorgio Ciprio erwähnt die seit 534 n. Chr. zu Byzanz gehörende Stadt, im Jahre 636. Als sich die Überfälle der Mauren häuften, ist Oristano mit den Steinen der punischen Küstensiedlung Tharros gebaut worden, um 1070 verlegte der Richter Onroccus di Arborea die Hauptstadt des Judikats von Tharros ins neugegründete Aristanis.
Die Geschichte der Stadt ist vor allem mit dem Judikat Arborea und der großen Zeit der Richter Mariano IV und Eleonora di Arborea verbunden. Die Stadt als Hauptstadt des Judikats kontrollierte zu dieser Zeit halb Sardinien. 1409 verlor der Richter Guglielmo II die Schlacht von Sanluri und das Judikat verlor an Einfluss. 1478 kam die Insel unter spanische Herrschaft.
1921 wurde hier die Sardische Aktionspartei gegründet.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
- Der Dom wurde ab 1228 unter dem Richter Marianus erbaut und später mehrmals um- und ausgebaut.
- Es sind einige Wehrtürme erhalten, die früher Teil der Stadtbefestigung waren, die der Richter Marianus II. 1291 erbauen ließ. Dazu gehören der Torre di Mariano IV. (auch als Torre San Cristoforo oder Porta Manna bekannt) und der Torre di Portixedda.
- Das Oratorio delle Anime im Vorort Massama.
- Die Kathedrale von Santa Giusta.
Regelmäßige Feste
In Oristano findet am Sonntag vor dem Rosenmontag alljährlich die Sartiglia statt, bei der maskierte Reiter einen aufgehängten Stern durchbohren müssen.

Wirtschaft und Infrastruktur
Oristano ist das wichtigste landwirtschaftliche Zentrum Sardiniens.