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Ralsko (Berg)

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Ralsko
Ralsko von Westen gesehen
Ralsko von Westen gesehen
Höhe 696 m
Lage Tschechien
Gebirge (einzeln stehender Berg)
Koordinaten 50° 40′ 27″ N, 14° 45′ 57″ OKoordinaten: 50° 40′ 27″ N, 14° 45′ 57″ O
Ralsko (Berg) (Tschechien)
Ralsko (Berg) (Tschechien)
Typ Kegelberg
Gestein Sandstein mit Basaltdurchbruch
Erschließung Bau der Burg im 13. Jh.

Der Ralsko (deutsch Rollberg) ist ein 696 m hoher, isoliert liegender Basaltberg im Norden Tschechiens. Auf seinem Gipfel befindet sich die Ruine der gotischen Burg Ralsko (Rollburg). Der Gipfelbereich steht seit 1967 als Nationales Naturreservat unter Schutz.

Geschichte

Erste eindeutige Belege für die Existenz der Rollburg stammen aus dem 14. Jahrhundert, vermutlich wurde jedoch eine erste hölzerne Burganlage schon im 13. Jahrhundert errichtet. Die ältesten erhaltenen Teile der Burg sind die beiden mächtigen Wohntürme, die wahrscheinlich schon im 14.Jahrhundert entstanden sind. Im 15. Jahrhundert wurde die Burg offensichtlich nochmals umfangreich erweitert, dabei entstand auch eine mächtige Schildmauer, deren Funktion angesichts der Lage auf einem hohen Berg unklar ist. Von den Truppen des Sechsstädtebundes wurde die Burg 1468 erobert. Dabei bediente man sich einer List, man drang kurzerhand mit dem von der Weide zurückkehrenden Vieh in die Burg ein. Im Jahre 1505 wird die Burg schon als wüst erwähnt.

Anfang des 20. Jahrhunderts fanden erste (unsachgemäße) Erhaltungsmaßnahmen an der Ruine statt, um die Anlage für die Zukunft zu erhalten.

Ab 1905 führte der berühmte Kegelweg über den Gipfel, immer mehr Touristen besuchen den Berg. Nach 1945 liegt die Ostseite des Berges im Sperrgebiet eines Truppenübungsplatzes, der Berg ist nur noch eingeschränkt zugängig. Kyrillische Inschriften der später dort stationierten Sowjetsoldaten sind auch heute noch an der Ruine sichtbar. Seit 1992 führen wieder markierte Wanderwege zum Gipfel.

Lage und Umgebung

Burgruine

Der Ralsko liegt 20 km östlich von Česká Lípa (Böhm. Leipa) und 30 km westlich von Liberec (Reichenberg). Am Fuße des Bergmassivs befinden sich die Städte Stráž (Wartenberg), Mimoň (Niemes) und Ralsko (Roll) sowie die Gemeinde Noviny pod Ralskem (Neuland). Touristisch interessant ist der bei Neuland liegende Polzendurchbruch (Prurva Ploučnice), früher auch Höllenschlund oder Teufelsloch genannt, wo die Ploučnice (Polzen) über einen künstlichen Kanal unter einem natürlichen Felsriegel durchfließt. An der Westflanke des Berges befindet sich die Felsgruppe Vranovské skály mit der Julienaussicht.

Aussicht

Datei:Julienaussicht.jpg
Julienaussicht

Vom Ralsko bietet sich eine halb Nordböhmen umfassende 360° Rundumsicht, vergleichbar nur mit der Aussicht vom Milleschauer (Milešovka). So hat man einen schönen Ausblick auf das Lausitzer Gebirge, den Jeschken (Ještěd), den Großen und Kleinen Bösig (Bezděz), das Böhmische Mittelgebirge mit dem Hohen Geltsch (Sedlo), das Riesengebirge mit der Schneekoppe (Sněžka), aber auch auf die Sandsteingebirge Nordböhmens wie Daubaer Schweiz und Kummergebirge. Im Osten schweift der Blick zu den Höhen des Böhmischen Paradieses (Český ráj), deutlich ist zum Beispiel die Ruine der Burg Trosky zu erkennen.

Eine schöne Aussicht hat man auch von der Julienaussicht (Juliina vyhlídka) am Fuß des Berges. Von dort schweift der Blick über das nahe Mimoň (Niemes) und weiter zu den Anhöhen der Daubaer Schweiz und des Kummergebirges.

Routen zum Gipfel

  • Über den Berg verläuft der heute rot markierte ehemalige Kegelweg. Dieser verläuft von Mimoň (Niemes), über das kleine Dörfchen Vranov (Rabendorf) und dann ansteigend an der Juliina vyhlidka (Julienhöhe) vorbei zum Gipfel mit der Ruine.

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